Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der deutsche Automobilhersteller kommt derzeit nicht zur Ruhe. Seit dem Bruch der wichtigen Unterstützung bei 98 EUR im September bestimmen Abwärtsbewegungen das Geschehen.
Das darauffolgende Abwärts-Gap verschlechterte das ohnehin bereits angeschlagene Chartbild und sorgte für zusätzlichen Verkaufsdruck. In der Folge fiel die Volkswagen-Aktie bis auf knapp über 88 EUR – eine Zone, die zuletzt zumindest kurzfristig Stabilität bot. Doch der Versuch einer Erholung über die 20-Tage-Linie blieb erfolglos. Anleger nutzten die kleine Aufwärtsbewegung schnell, um ihre Gewinne zu realisieren oder Positionen abzubauen. Damit bleibt das Risiko eines weiteren Kursrückgangs bestehen – ein Bruch unter die aktuelle Unterstützung könnte bevorstehen.
Expertenmeinung: Die nächsten potenziellen Unterstützungszonen liegen bei 86.24 bzw. 81.68 EUR. Der Trend zeigt weiterhin klar abwärts. Sollte die Unterstützung bei 88 EUR unterschritten werden, könnte dies den Weg in Richtung der Juni-Tiefs freimachen. Ein nachhaltiger Anstieg über die 20- und 50-Tage-Linie wäre hingegen ein erstes positives Signal. Kurzfristig bleibt das Bild jedoch angespannt – derzeit scheinen die Bären weiterhin die Oberhand zu haben.
Der Inhalt dieses Artikels wurde erstellt am 31.10.2025 um 9:00 Uhr. Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
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Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Vorherige Analysen der Volkswagen Vz. Aktie
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Viele werden von Nexperia bis vor kurzem noch nie gehört haben. Jetzt schon, denn das Unternehmen stellt Chips her, die Autobauer brauchen – und die werden jetzt knapp, VW hat mitgeteilt, dass Engpässe nicht ausgeschlossen sind. Und die VW-Aktie sieht wacklig aus!
Was ist da überhaupt los? Der Hintergrund: Nexperia ist ein seit einigen Jahren von einem chinesischen Konzern geführter Chiphersteller mit Sitz in den Niederlanden. Anfang des Monats hatte die niederländische Regierung unter Berufung auf ein Warenverfügbarkeits-Gesetz die Kontrolle über Nexperia übernommen. Das natürlich gegen den Willen des chinesischen Mutterkonzerns, der sich jetzt damit wehrt, dass man den Export der von Nexperia gefertigten Chips blockiert. Und das ist es, was die Automobilindustrie jetzt massiv beunruhigt, denn andere Produkte als Ersatz zu nutzen, geht eben nicht so einfach.
Während die Mercedes-Benz-Group am Mittwoch erklärte, am beobachte die Entwicklung genau, sei aber derzeit noch nicht in Nöten, scheint das beim Volkswagen-Konzern anders auszusehen. Eine interne Information, die der Nachrichtenagentur „dpa“ vorliegt, schreibt, dass Auswirkungen auf die Produktion kurzfristig nicht ausgeschlossen werden können.
Noch stehen die Bänder nicht still. Aber die Gemengelage ist unberechenbar: Wie lange die Lagerbestände bei Volkswagen reichen, ist offen. Klar ist nur: Sie werden zu Neige gehen, wenn die Exportblockade bei Nexperia nicht zeitnah endet. Aber ist denn aufgeschoben nicht bekanntlich etwas anderes als aufgehoben? Irgendwann kommen die Bauteile ja, dann könnte man in Sonderschichten die Produktionsrückstände aufholen und alles ist beim Alten – oder?
Expertenmeinung: Das kann so laufen, wenn es sich hier nicht um einen Dauerzustand handelt, bei dem man dann Monate bräuchte, um die fehlenden Teile von anderen Herstellern zu bekommen – sofern das aufgrund von Patenten überhaupt machbar wäre. Aber das weiß man ja nicht. Das erinnert an den „Shutdown“: Alles ist wieder aufzuholen … es sei denn, das Drama dauert so lange, dass die Schäden nachhaltig werden.
Würde eine solche Situation einen Konzern treffen, der solide wächst und vor lauter Dynamik kaum laufen kann, es wäre unerfreulich, aber nichts, das die Anleger in tiefe Besorgnis stürzen würde. Aber im Fall des VW-Konzerns ist das eben nicht so. Margendruck, Absatzprobleme, unklare Perspektiven in Sachen USA und China: Die Aktie läuft nicht umsonst nach einem schwachen Jahr 2025 auf gedrücktem Niveau volatil seitwärts. Die Frage ist, ob diese neue Entwicklung imstande ist, den Abwärtstrend wieder zu aktivieren.
Das wäre dann der Fall, wenn die Aktie aus ihrer seit dem Frühjahr geltenden Handelsspanne nach unten ausbrechen würde, was mit Schlusskursen unter 86 Euro vollzogen wäre. Dann wäre auch die flache April-Aufwärtstrendlinie dahin und der Weg an das Jahres-Verlaufstief vom April bei 81,68 Euro frei … als unmittelbar nächstes, aber nicht zwingend letztes Kursziel auf der Unterseite.
Die Nachrichtenlage ist jetzt unberechenbar, wenn es zur Wiederaufnahme der Lieferungen bei Nexperia käme, wäre ein entscheidender Druck-Faktor sofort vom Tisch. Man muss es abwarten. Aber bis dahin gegen die aktuell wieder nach unten weisende Tendenz zu traden, indem man auf eine Beibehaltung der Handelsspanne und damit auf einen zeitnahen Schwenk nach oben setzt, wäre riskant. Denn die Aktie hängt nun einmal an einem dünnen Faden … und aus der bekanntermaßen höchst reißfesten Seite dürfte der eher nicht gemacht sein.
Über den Autor
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Die Porsche AG muss eine Art Rückbau ihres Produktportfolios vornehmen, was zur dritten Gewinnwarnung allein in diesem Jahr führt. Und der Volkswagen-Konzern muss mitziehen, denn wenn die Tochter ins Trudeln kommt, trudelt die Mutter mit. Aber so heftig?
Mitgegangen, mitgehangen passt hier nicht so recht, weil Volkswagen ja nicht anders kann: Die Porsche AG ist nun einmal Teil des „Gesamtkunstwerks“ VW-Konzern, da gehen eben immer alle zusammen. Aber mit hängen, das tut man, denn mit 5,1 Milliarden Euro ist die Konsequenz der Umkrempelung des Porsche-Produktportfolios eine äußerst herbe. 3,0 Milliarden für Wertberichtigungen des Porsche-Anteils plus 2,1 Milliarden direkte, einmalige Belastung wegen der Kosten, die Porsche unmittelbar für die Neuausrichtung sieht. Damit sinkt die 2025er-Prognose für die operative Rendite von bislang 4 bis 5 auf 2 bis 3 Prozent. Was höchst unerfreulich ist, aber musste die Reaktion der Aktie derart heftig ausfallen?
Zum einen ist der Abwärtsruck in Sachen Marge bei der Porsche AG stärker, der VW-Konzern puffert das ja durch die anderen Marken. Zum anderen sind das ja einmalige Kosten, die 2026 nicht mehr in der Bilanz auftauchen. Könnte man da nicht eher sagen: Damit passt dann wieder alles, also Schwamm drüber? Der Chart zeigt, dass diejenigen, die am Montag verkauft haben und die Sache folglich anders sehen, offensichtlich deutlich in der Mehrheit waren. Und so ganz abwegig ist es auch nicht, die Sache als noch keineswegs erledigt anzusehen, denn:
Expertenmeinung: Das Problem, dass deutsche Autobauer (aber keineswegs nur sie) sich in Bezug auf das Wachstum der E-Mobilität verschätzt haben, steht weiterhin im Raum. Porsche reagiert konsequent mit einer Korrektur der Angebotspalette. Aber müssten das andere Hersteller nicht über kurz oder lang auch tun, auch die Kernmarke VW? Oder Audi? Ist Porsche womöglich in dieser Hinsicht nur der „First Mover“, so dass weitere Kosten für die Neuordnung des Angebots im Konzern um die Ecke warten? Das ist zumindest nicht unrealistisch.
Und dann bleibt ja noch die flaue Nachfrage an sich, die nicht mit dem Aufhängen eines neuen Jahreskalenders verschwinden dürfte. Zu glauben, dass man jetzt nur schnell und gründlich das Ohr an den Puls der potenziellen Käufer legen muss, um dann dynamisch in Sachen Umsatz, Marge und Gewinn durchzustarten, fällt schwer. Nicht zuletzt, weil man sich dabei ja offenbar in den vergangenen Jahren verhört hat.
Entsprechend schwer fällt es daher auch, in diesem schwachen Wochenstart eine Einstiegschance zu sehen. Richtig ist zwar schon, dass die Aktie seit letztem Herbst wie ein Jo-Jo auf und ab saust und man daher den Eindruck gewinnen könnte, dass nach diesem „Ab“ in Kürze das nächste „Auf“ kommen müsste. Aber drei Aspekte sollten da vorsichtig stimmen.
Erstens muss ein Aufwärtsschwenk nicht bereits jetzt gelingen. Und die markanteren Tiefs vom November 2024 und vom April 2025 sind noch ein gutes Stück entfernt.
Zweitens könnte die Zahl der abverkauften Ausbruchsversuche auf der Oberseite langsam groß genug sein, um die Zahl derer, die zum x-ten Mal gegen die gleiche Hürde anrennen wollen, deutlich schrumpfen zu lassen.
Und drittens sind zwar einige Analysten der Ansicht, dass diese Situation den Perspektiven nicht die Petersilie verhagelt und bleiben bullisch (Deutsche Bank 120 Euro, Jefferies 125 Euro, Warburg sogar 149 Euro, alle „Kaufen“). Aber eben keineswegs alle. Die UBS sieht jetzt ein Kursziel von 100 Euro, Intesa Sanpaolo von 89,50, Bernstein geht auf 87 Euro und ODDO BHF sogar auf 85 Euro herunter. Die Idee, dass einem eine nur kurzzeitig relevante Nachricht gerade eine Einstiegschance in den Schoß gespült hat, sollte man daher besser mit Vorsicht genießen.
Quellenangaben: Anpassung der 2025er-Prognose, 19.09.2025: Volkswagen AG passt Prognose 2025 vor dem Hintergrund der Auswirkungen der veränderten Produktplanung und der Mittelfristambition der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG an
Über den Autor
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Neutral
Gültigkeit der Analyse: 2 Wochen
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Seit Ende 2024 steckt die Aktie des deutschen Automobilunternehmens in einer Preisspanne fest, die sich grob zwischen 80 und 115 EUR etabliert hat. Weder die Bullen noch die Bären konnten in dieser Zeit das Zepter nachhaltig übernehmen.
Kurzfristige Rallyes wurden schnell wieder von deutlichen Abverkäufen abgelöst, wodurch die Volkswagen-Aktie weiterhin in einer mittelfristigen Seitwärtsbewegung gefangen ist. Seit Anfang August deutet sich nun ein neuer Versuch der Bullen an, wieder die Kontrolle zu übernehmen. Spannend bleibt, ob es tatsächlich gelingt, die im Chart eingezeichnete Widerstandslinie nach oben zu durchbrechen.
Expertenmeinung: Gelingt den Bullen der Ausbruch, wäre dies ein technisches Signal, das der Aktie neuen Auftrieb geben könnte. In diesem Fall könnten sich neue Dynamiken entwickeln, die eine längerfristige Trendwende einleiten. Bleibt die Bewegung jedoch aus, dürfte die Aktie weiter in ihrer bekannten Handelsspanne verharren – insbesondere innerhalb der eingezeichneten Formation.
Entscheidend wird sein, ob die Marktteilnehmer genügend Vertrauen in den Sektor fassen, um Volkswagen aus der aktuellen Lethargie zu befreien. Die nächsten Wochen versprechen daher Spannung.
Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Analysemethode
Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Neutral
Gültigkeit der Analyse: 2 Wochen
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Automobilaktien zählten seit Jahresbeginn nicht gerade zu den Gewinnern an den globalen Börsen. Während es in den USA derzeit vor allem Tesla schwer getroffen hat, zeigen sich auch die deutschen Automobilwerte wenig dynamisch.
Dabei sah die Lage bei der Volkswagen-Aktie gegen Ende Juli zunächst durchaus vielversprechend aus. Alle wichtigen gleitenden Durchschnitte wurden überwunden – ein klarer Vorteil für die Bullen. Doch anstelle eines Ausbruchs nach oben folgte die Ernüchterung: Es fehlte an Anschlusskäufen, und die Kursgewinne schmolzen schnell dahin. Inzwischen ist das Papier nahe einer zentralen Unterstützung angekommen. Der Trend bleibt vorerst in einer neutralen Phase gefangen.
Expertenmeinung: Die aktuelle Unterstützung sollte möglichst halten, andernfalls könnte sich das Gesamtbild erneut eintrüben. Sollte sich das Papier jedoch stabilisieren und neue Käufer anziehen, wäre ein weiterer Versuch in Richtung 105 EUR denkbar.
Solange die Aktie oberhalb der eingezeichneten Unterstützungslinie bleibt, besteht weiterhin die Chance auf eine Trendwende, doch ein Durchbruch nach unten könnte die Bären wieder auf den Plan rufen. Zumindest seit Wochenmitte zeigen sich die Bullen wieder etwas aktiver.
Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Analysemethode
Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
„Wie gewonnen, so zerronnen“ ist ein Spruch, der bullischen Tradern meist unruhige Nächte bereitet. Eine Rallye, die komplett in sich zusammenfällt, unterstreicht, dass das bullische Lager schwach ist, so etwas lockt die Bären an. So geschehen bei der VW-Vorzugsaktie.
Erst große Hoffnungen, dann große Ernüchterung. Die VW-Vorzugsaktie war Ende Juli in die Spitze einer Dreiecksformation hineingelaufen, eine Richtungsentscheidung war fällig. Und die führte den Kurs nach oben. Basis dessen war zunächst die Rallye bei allen Autobauern als Reaktion darauf, dass es Japan gelang, im Zuge seines „Deals“ mit den USA auch die Automobilbranche mit unter den Hut eines 15-Prozent-Einheitszolls zu bekommen. Das ist eine Vorlage für die EU, sagte man sich … und 15 Prozent sind viel weniger problematisch als die bis dahin im Raum stehenden 25 Prozent.
Die Aktie stieg zwei Tage später noch deutlich weiter, als VW zwar gruselige Zahlen zum zweiten Quartal vorlegen musste, zugleich aber in der Analystenkonferenz durchblicken ließ, dass man anstrebe, ggf. einen direkten, eigenen „Deal“ mit den USA zu machen und womöglich auch ein Audi-Werk in den USA zu bauen, um Trump & Co. entgegenzukommen.
Das Hoch der Rallye erreichte die Aktie am Montagmorgen vergangener Woche, nachdem die Aktienmärkte insgesamt positiv auf die gelungene Einigung der EU mit den USA im Zuge der Gespräche in Schottland reagiert hatten. Doch noch am selben Tag, diesem Montag, den 28. Juli, kippte die Sache. Und sie kippte heftig.
Der Kurs fiel binnen nunmehr sechs Handelstagen um in der Spitze über 14 Prozent, rutschte damit in die Dreiecksformation zurück und unterbot die 20-Tage- und die 200-Tage-Linie, bei der sich gerade ein bullischer Crossover angebahnt hatte, der dadurch zunächst vom Tisch ist. Zwar „hängt“ die VW-Aktie noch an der steileren der beiden unteren Dreiecks-Linien. Aber kann sie von dort aus wirklich mit einem zweiten Anlauf nach oben alles klar machen?
Expertenmeinung: Man muss es immer wieder betonen: Unmöglich ist an der Börse schlicht gar nichts. Aber knifflig bis unwahrscheinlich wäre die unmittelbare und vor allem nachhaltig erfolgreiche Rückkehr der Bullen schon, denn:
Die Bilanz liegt jetzt auf dem Tisch. Und die verheißungsvoll wirkenden Pläne des Vorstands sind von ihrer Kurswirkung her verpufft. Dafür hat die Automobilindustrie selbst den Bären ein Argument geliefert, indem sie die jetzt angepeilten 15 Prozent US-Einfuhrzoll als trotzdem viel zu hoch beklagt hat. Zumal man jetzt am Markt realisiert hat, dass das Zoll-Thema EU/USA wohl noch eine Zeit lang weiter köcheln wird. Denn die Rufe nach Nachverhandlungen seitens einiger Eurozone-Politiker und das stete Betonen, dass die zugesagten Energie-Käufe und US-Investitionen ja nur unverbindliche Absichtserklärungen seien, dürften dazu führen, dass das Weiße Haus in Brüssel noch mal durchklingeln wird.
Noch finden sich zudem keine Argumente, dass potenzielle Neuwagenkäufer ab sofort wieder aktiver werden, weder in der EU noch in China oder den USA. Die Preise sind jetzt weit höher als vor fünf Jahren, dafür ist die wirtschaftliche Perspektive unsicherer. Eine schnelle und deutliche Verbesserung von Absatzzahlen, Marge und Gewinn erscheint da nicht wahrscheinlich. Warum also sollte das bullische Lager nach dieser sich immer noch ausweitenden Niederlage versuchen, massiv dagegenzuhalten, um zu erreichen, was zuvor trotz Rückenwind durch neue Hoffnungen scheiterte?
Und genau das dürften sich auch Trader denken, die darüber nachdenken, ihre Short-Trades auszuweiten oder sogar erst neu auf der Short-Seite aktiv zu werden. Sie könnten, sollte es gelingen, die aktuell angelaufene April-Aufwärtstrendlinie zu brechen, einen schnellen Test der nächsten Linie, im November etabliert und aktuell bei 84,50 Euro, erzwingen. Und je nachdem, wie sich die Nachrichtenlage dann darstellt, muss diese Linie nicht halten. Die VW-Aktie ist nach diesem gescheiterten Ausbruchsversuch nach oben für die Bullen brandgefährliches Terrain, man müsste schon viel Spielerblut in den Adern haben, um hier gegen den kurzfristigen Trend à la Hausse zu traden.
Über den Autor
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.