Redcare Pharmacy Aktie Prognose Redcare Pharmacy: Skepsis nach den Zahlen

News: Aktuelle Analyse der Redcare Pharmacy Aktie

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Redcare Pharmacy
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Die Quartalsbilanz der Online-Apotheke Redcare Pharmacy wies Licht, aber auch Schatten auf. Die Marktteilnehmer waren unübersehbar unentschlossen, wie sie das werten sollten. Noch hält eine wichtige Supportlinie, die Tür nach oben bleibt offen. Aber bleibt das auch so?

Das gewaltige Umsatzwachstum von 51 Prozent wirkte beeindruckend, kam aber vor allem durch die im Vorjahresquartal noch nicht vollzogene Übernahme der Schweizer MediService AG zustande. Rechnet man den Effekt der Übernahme heraus, bleiben noch +18,6 Prozent. Immer noch stattlich, aber im Rahmen dessen, womit man gerechnet hatte, zumal die Umsatzdaten bereits vorab vorgelegt wurden. Was man bislang noch nicht kannte, waren die Ergebnisse in Sachen Gewinn und Marge.

Das um Sonderfaktoren bereinigte EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) kam mit 11,7 Millionen Euro zwar solide über den 8,76 Millionen des Vorjahresquartals herein, die Prognose der Analysten lag aber im Schnitt bei 17 Millionen. Netto gelang es, den Verlust von 10,2 Millionen Euro, den man im ersten Quartal 2023 zu verbuchen hatte, auf 8,2 Millionen zu reduzieren. Aber wie geht es da weiter? Werden schwarze Zahlen so schnell erreicht, wie es der in den letzten Monaten stark gestiegene Aktienkurs vorwegnimmt?

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Redcare Pharmacy Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Das hängt entscheidend davon ab, wie sich die Umsätze im Bereich des E-Rezepts entwickeln, d. h. mit verschreibungspflichtigen Medikamenten, die nunmehr in Deutschland recht problemlos auch bei Online-Apotheken via E-Rezept eingelöst werden können. Und rechnet man den verzerrenden Effekt der MediService-Übernahme heraus, lag der Umsatzanstieg in diesem Segment im ersten Quartal mit 6,8 Prozent nicht gerade in einem Bereich, der schon jetzt überzeugen könnte. Andererseits ist die flächendeckende Nutzbarkeit des E-Rezepts noch nicht lange gegeben, man muss einfach abwarten, wie schnell und markant sich das etablieren wird.

Bis dahin bleibt die Sache in der Schwebe. Zwar hält Redcare Pharmacy am bisherigen 2024er-Ausblick fest, erwartet weiter einen Umsatzanstieg zwischen 30 und 40 Prozent und eine EBITDA-Gewinnmarge zwischen zwei und vier Prozent (im ersten Quartal kam man jetzt auf 2,1 Prozent). Aber man kann sich eben nicht sicher sein, dass der Beitrag der E-Rezept-Umsätze so groß sein wird wie erhofft und sich der finanzielle Aufwand für Werbung und technische Voraussetzungen in diesem Bereich zeitnah rechnen wird.

Die Analysten sind für die Aktie mehrheitlich optimistisch, zwei „Halten“-Einschätzungen mit Kurszielen auf dem aktuellen Level stehen mehrere „Kaufen“-Empfehlungen mit Kurszielen zwischen 175 und 190 Euro gegenüber. Trotzdem hatten die Marktteilnehmer beim Anfang April gelaufenen Ausbruchsversuch nicht das Gaspedal durchgetreten, sondern die Bremse. Ob diese Kursziele also ab jetzt helfen, die Aktie auf Touren zu bringen, ist eher fraglich.

Redcare Pharmacy Aktie: Chart vom 25.04.2024, Kurs 130,00 Euro, Kürzel: RDC | Online Broker LYNX
Redcare Pharmacy Aktie: Chart vom 25.04.2024, Kurs 130,00 Euro, Kürzel: RDC | Quelle: TWS

Doch vielleicht kann es die Charttechnik richten. Sie sehen, dass die Redcare-Aktie zwar derzeit in einer Korrekturphase ist und im Wochenverlauf an der 20-Tage-Linie nach unten abgewiesen wurde. Sie notiert aber noch über einer mittelfristig entscheidenden Supportzone, bestehend aus den Zwischenhochs vom August und Oktober 2023 und der 200-Tage-Linie zwischen 115,65 und 122,40 Euro. Solange es gelingt, diesen Bereich zu verteidigen, bleibt die Tür nach oben offen. Was allerdings im Umkehrschluss heißt: Fällt diese Zone, ist sie erst einmal zu!

Quellen:
Ergebnis 1. Quartal, 25.04.2024: https://ir.redcare-pharmacy.com/news/redcare-setzt-starkes-zweistelliges-wachstum-in-q1-bei-positiver-marge-von-2-1-fort-durchbruch-bei/d5abe253-8e75-4056-96fd-69d7d36188ae
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/redcare_pharmacy

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Vorherige Analysen der Redcare Pharmacy Aktie

Gut 8,6 Prozent hatte Redcare Pharmacy am Dienstag im Tageshoch zugelegt. Doch am Ende blieb von diesem Kursanstieg nichts übrig, die Aktie drehte sogar ins Minus. War der Ausblick auf 2024, der die initialen Gewinne ausgelöst hatte, womöglich doch nicht so bullisch?

Die wichtigsten Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr kannten die Investoren durch vorab veröffentlichte Daten bereits, als die Online-Apotheke am Dienstag ihre Ergebnisse vorlegte. Die waren tadellos, keine Frage: Umsatz +49 Prozent, eine operative Gewinnmarge, die es nach -0,7 Prozent im Vorjahr mit +3,0 Prozent solide in positives Terrain geschafft hat, zugleich ein Anstieg der aktiven Kunden um 16 Prozent, das passte. Aber es war eben auch Schnee von gestern. Was die Trader sehen wollten, war der Ausblick. Womit plant Redcare Pharmacy (ehemals Shop Apotheke) im laufenden Jahr?

Das Wachstum soll weitergehen: Redcare Pharmacy sieht 2024 einen Umsatzanstieg zwischen 30 und 40 Prozent in den Bereich von 2,3 bis 2,5 Milliarden Euro, die bisherige Analystenprognose lag am unteren Ende dieser Spanne. Was die operative Marge angeht (EBITDA-Marge) erwartet das Unternehmen eine Spanne zwischen zwei und vier Prozent. Das allerdings ist ein kleines Haar in der Suppe, denn da haben die Experten bislang 3,4 Prozent gesehen. So wäre es also durchaus denkbar, dass der Vorteil eines deutlich steigenden Umsatzes durch eine schwächere Marge ausgebremst würde, sollte diese am unteren Ende der von Redcare avisierten Spanne und damit unter den 3,0 Prozent von 2023 liegen. War das der Grund, warum anfängliche Gewinne abverkauft wurden?

Expertenmeinung: Es wäre zumindest ein Argument, um Gewinne mitzunehmen, daher ist das gut möglich. Denn die Aktie ist immerhin seit Anfang 2023 wie auf Schienen höher gelaufen und hatte den Kurs dabei in der Spitze mehr als verdreifacht. Und diese Käufe basierten ja auf der Hoffnung, Redcare Pharmacy würde zügig weiter wachsen und auch netto bald solide Gewinne vermelden können.

Dadurch ist sehr viel positive Erwartung in der Aktie eingepreist … und da kann ein Margenausblick, der ein wenig unter den Experten-Prognosen liegt, schon reichen, um einige Akteure dazu zu bewegen, in die am Morgen deutlich höher liegenden Kurse hinein Gewinne zu realisieren. Was charttechnisch zwar noch kein Beinbruch ist, aber:

Sie sehen im Chart, dass die Aktie Mitte Februar nahe an die obere Begrenzung des Trendkanals gelaufen war. Dort drehte sie ab und steuert, neu befeuert durch diesen abwärts gerichteten Intraday-Turnaround, auf dessen untere Begrenzung zu. Die liegt aktuell bei 123 Euro. Sie wiederum bildet das obere Ende eines dreifachen Supports, der neben dieser Linie aus mehreren Wendemarken seit August 2023 und der momentan bei 114,85 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie besteht.

Diese Zone sollte tunlichst halten, wenn nicht, hätten die Bären einen markanten Vorteil. Denn aus Aktien, die von viel Hoffnung „aufgeblasen“ wurden, kann man eben recht leicht die Luft herauslassen, wenn erst einmal ein Ventil wie diese Supportzone geöffnet wurde.

Redcare Pharmacy Aktie: Chart vom 05.03.2024, Kurs 128,70 Euro, Kürzel: RDC | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Ergebnis 2023 / Ausblick 2024, 05.03.2024:
https://ir.redcare-pharmacy.com/news/erfolgreicher-abschluss-eines-rekordjahres-fuer-redcare-pharmacy-wachstum-von-49-bereinigte-ebitda-marge-um-3-7-prozentpunkte/88c917eb-4d3c-4a7e-b4cf-0e5e5eb490f2

Die Online-Apotheke Redcare Pharmacy (ehem. Shop Apotheke) legte Mittwoch unerwartet Vorab-Umsatzdaten zum vierten Quartal und dem Gesamtjahr 2023 vor. Die fielen besser aus als im Vorfeld erwartet, doch die Aktie landete 9,6 Prozent im Minus. Was ist da passiert?

Der Umsatz der Online-Apotheke stieg im vierten Quartal um 62 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Wenn man die im Jahresverlauf eingegliederte, schweizerische MediService ausklammert, belief sich der Umsatzanstieg immer noch auf 23 Prozent. Der 2023er-Gesamtumsatz lag mit 1,8 Milliarden am oberen Ende der eigenen Prognose von 1,7 bis 1,8 Milliarden, ein Plus zum Vorjahr von 49 bzw. ohne MediService von 24 Prozent. Das lag über der durchschnittlichen Analystenschätzung, wenngleich nicht dramatisch darüber.

Die Zahl der aktiven Kunden wuchs 2023 von 9,3 auf 10,8 Millionen, auch das ist ein Indiz, dass hier ordentlich etwas vorangeht, auch, wenn es noch keine Daten zu Marge und Gewinn gab. Doch statt zu steigen, fiel die Aktie. Wo lag das Problem?

Expertenmeinung: Der Auslöser der Kursverluste des Mittwochs lag nicht in den Ergebnissen an sich, sondern darin, was die Aktie vorher getan hatte und was das bei den Tradern und womöglich auch bei manchen Analysten ausgelöst hatte. Wir sehen im Chart, dass die Redcare Pharmacy-Aktie seit Ende 2022 immens zugelegt hatte und dabei in einem soliden, breiten Aufwärtstrendkanal lief. Diese immense Hausse hatte einen konkreten Hintergrund:

Man setzte auf die umsatz- und gewinnsteigernde Wirkung des deutschen E-Rezepts, mit dem verschreibungspflichtige Medikamente ohne den früheren Aufwand bei Online-Apotheken gekauft werden können. Das kam ewig nicht in die Gänge, aber seit dem 1. Januar ist dieses E-Rezept für gesetzlich Versicherte flächendeckend da. Man setzte auf den positiven Effekt des Kaufs von MediService. Und man setzte auf endlich solide und deutlich „schwarze“ Zahlen. All das wurde also bereits seit gut einem Jahr Stück für Stück eskomptiert.

Und jetzt bekommt man das Ergebnis: Ein solide gestiegener Umsatz, ein wenig mehr als seitens der Experten erwartet, aber womöglich weniger deutlich als in den Köpfen der Trader verankert. Denn je stärker eine Aktie zulegt, desto größer werden die Erwartungen. Und gestern wurde klar: Es läuft nach Plan, aber nicht unbedingt viel besser als das. Und die restlichen Daten, die zum Gesamtbild fehlen, stehen erst in zwei Monaten an. Was bedeutet:

Ab jetzt gäbe es für zwei Monate vermutlich keine neuen Argumente, um einzusteigen. Und diese Erkenntnis trifft auf eine immens gestiegene Aktie, die zuletzt ein neues, mehrjähriges Hoch markierte, dabei der oberen Begrenzung des Aufwärtstrendkanals nahe kam und markttechnisch überkauft war. Dass man da jetzt sagen könnte „Ziel erreicht, Kasse machen“, sahen auch die ersten Analysten so. So nahm Warburg Research die Einstufung von „Kaufen“ auf „Halten zurück (Kursziel unverändert 130 Euro), Alsterresearch stufte sogar von „Halten“ auf „Verkaufen“ ab (Kursziel unverändert 120 Euro).

Redcare Pharmacy Aktie: Chart vom 10.01.2024, Kurs 130,60 Euro, Kürzel: RDC | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Redcare Pharmacy Aktie: Chart vom 10.01.2024, Kurs 130,60 Euro, Kürzel: RDC | Quelle: TWS

Das Resultat war ein kräftiges Minus, das die Aktie wieder unter die erst am Montag überbotene Widerstandslinie bei 137,70 Euro drückte. Angesichts des Umstands, dass dieses „selling on good news“ andere Trader gemeinhin eher davon abhält, sofort zuzugreifen, kann es das auf der Oberseite erst einmal gewesen sein. Aber wer nicht ausgewiesen kurzfristig und hoch spekulativ agiert, sollte vor allem den übergeordneten Trend im Auge haben und keine kurzfristigen Ausschläge. Erst, wenn die untere Begrenzung dieses mittelfristigen Aufwärtstrendkanals, aktuell bei 113 Euro, fallen sollte, wäre der Weg an und über das jüngste hoch wirklich erst einmal zugestellt.

Quellenangaben: Rumpfdaten für das Gesamtjahr 2023, 10.01.2024:
https://www.redcare-pharmacy.com/de/newsroom/press-releases/preliminary-results-q4-fy-2023-another-successful-fast-growth-quarter-for-redcare-pharmacy

Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/redcare_pharmacy

Es war eine lange und schwere Geburt, aber seit Jahresbeginn ist das E-Rezept für gesetzlich versicherte Pflicht. Einige Analysten erwarten für Online-Apotheken wie Redcare Pharmacy massive Vorteile, die Anleger ziehen mit. Aber wie solide ist das Fundament der Rallye?

Eigentlich müsste man diese Frage anders formulieren: Wie sehr glauben die Trader daran, dass mit dem E-Rezept der Durchbruch in Sachen Gewinne bei den großen Online-Apotheken erreicht wird und diese Gewinne dann auch erheblich ausfallen? Denn bis absehbar wird, welchen Effekt das E-Rezept hat, durch das Kassen-Patienten ihre verschreibungspflichtigen Medikamente jetzt recht einfach auch bei Online-Anbietern kaufen können, wird es wohl mindestens Sommer.

Bis dahin müssten die Bullen alleine mit ihrem Optimismus zurechtkommen. Aber wenn man sich den längerfristigen Verlauf der Redcare-Aktie in diesem Chart auf Wochenbasis ansieht, können eine subjektive Einschätzung und ein daraus entstehender Trend weit führen und lange anhalten. Immerhin wirkte die Baisse der Aktie vom Anfang 2021 markierten Rekordhoch bei 249 auf 36,51 Euro im Herbst 2022, als würde das Unternehmen kurz vor dem Ende stehen, obwohl klar war: Die Online-Apotheken sehen sukzessiv mehr Zulauf und das E-Rezept ist auf dem Weg. Der Trend war da stärker als die nüchterne Faktenlage, warum sollte das auf der Hausse-Seite nicht genauso laufen? Zumal:

Expertenmeinung: Das satte Plus von 6,99 Prozent, durch das die Redcare-Pharmacy-Aktie am Freitag zum Tagessieger im MDAX wurde, gelang mit Rückenwind durch ein markant nach oben genommenes Kursziel durch die Berenberg Bank. Nach bislang 120 Euro (Halten) sieht man hier jetzt 190 Euro (Kaufen). Und in Sachen Optimismus steht man da nicht alleine. Seit Vorlage der Ergebnisse des dritten Quartals Ende Oktober kamen nur „Kaufen“-Einstufungen mit Kurszielen zwischen 125 und 172 Euro, bevor Berenberg jetzt ein neues, höchstes Kursziel ausrief. Damit haben die Bullen den Rückenwind der Experten, den sie jetzt allerdings zeitnah auch nutzen müssten.

Redcare Pharmacy Aktie: Chart vom 05.01.2024, Kurs 137,00 Euro, Kürzel: RDC | Online Broker LYNX
Redcare Pharmacy Aktie: Chart vom 05.01.2024, Kurs 137,00 Euro, Kürzel: RDC | Quelle: TWS

Denn die Aktie war gerade im Begriff, ein kurzfristiges Topp über der wichtigen Supportzone 116,50 zu 122,00 Euro auszubilden. So markant der Kursgewinn des Freitags auch war, bislang reichte es nur, an das obere Ende der seit Anfang Dezember geltenden Handelsspanne zu laufen. Über die muss der Kurs jetzt zügig hinaus, dann könnten Optimismus seitens der Analysten und ein bullisches Chartbild zusammen nach oben allerhand möglich machen. Denn Sie sehen im Chart, dass der Weg nach oben dann aus rein charttechnischer Sicht erst einmal frei wäre, die nächste, größere Widerstandszone würde erst im Bereich 165,70/168,60 Euro warten – die Bullen haben es in der Hand, aus dieser Chance etwas zu machen!

Quellen:
Bericht 3. Quartal, 31.10.2023: https://ir.redcare-pharmacy.com/news/redcare-pharmacy-setzt-rasantes-wachstum-fort-deutlicher-anstieg-der-bereinigten-ebitda-marge-im-dritten-quartal-auf/e349e13a-a46d-4306-9122-620fc1ca25ce
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/redcare_pharmacy

Seit Redcare Pharmacy, die ehemalige Shop Apotheke, Anfang Oktober die Vorab-Ergebnisse für das dritte Quartal vorgelegt hatte, ist der Kurs in der Spitze um knapp 30 Prozent gestiegen. Damit hat er sich binnen eines Jahres verdreifacht – läuft die Aktie nicht langsam zu heiß?

Als ich die Aktie der Online-Apotheke vor vier Wochen zuletzt analysiert hatte, drohte der Kurs ein Doppeltopp auszubilden, aber die Gesamtsituation hatte, wie damals geschrieben, keine ideale Vorlage für die Bären geboten, weil „der Spielraum nach unten bei zugleich nach oben weisenden Bilanzdaten für Short-Trades dünn sein könnte“, wie es damals abschließend hieß. Und auch, wenn der Anstieg von den 42,64 Euro, mit denen Redcare Pharmacy vor genau einem Jahr schloss, gewaltig wirkt: Es hat sich ja seither auch einiges getan … zum Besseren.

Die Anfang Oktober vorab und Ende Oktober dann in ihrer Gesamtheit vorgelegten Ergebnisse waren überzeugend. Zum einen hat die Übernahme von MediService den Umsatz befeuert, zum anderen hat man sich dadurch auf breitere Füße gestellt, was die Chancen angeht, die das endlich umgesetzte E-Rezept den Online-Apotheken bezüglich verschreibungspflichtigen Medikamenten bietet. Wichtiger waren aber zwei andere Aspekte in der Bilanz:

Expertenmeinung: Zum einen stieg die Zahl der aktiven Kunden deutlich von 8,9 Millionen im Vorjahr auf 10,5 Millionen. Zum anderen gelang es, im Sommerquartal endlich eine positive bereinigte EBITDA-Marge (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 3,2 Prozent zu erreichen (Vorjahresquartal -1,0 Prozent). Man ist also endlich dran an den schwarzen Zahlen. Und wenn die Analysten Recht behalten sollten, ist dieser Weg nicht nur ein stetiger, sondern auch ein schneller, denn während die Experten für 2024 zunächst nur einen kleinen Nettogewinn erwarten, soll der 2025 schon bei 1,60 Euro pro Aktie liegen, 2026 dann bei gut über vier Euro. Und käme es so, wäre die Aktie auch jetzt noch nicht zu teuer.

Diesen Blick voraus hatten offenkundig auch die meisten Marktteilnehmer und kauften auf Höhe der aus dem Zwischentief Ende September entstandenen Aufwärtstrendlinie. Von dort aus ging es über das vorherige Jahres-Verlaufshoch hinaus. Bemerkenswert dabei:

Redcare Pharmacy Aktie: Wochenchart vom 27.11.2023, Kurs 126,80 Euro, Kürzel: RDC | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Redcare Pharmacy Aktie: Wochenchart vom 27.11.2023, Kurs 126,80 Euro, Kürzel: RDC | Quelle: TWS

Dieses vorherige Jahreshoch bei 119,20 Euro war ein „Abpraller“ an einer immens massiven Widerstandszone gewesen, die sich aus der Nackenlinien-Zone der großen Toppbildung ableitet, die zwischen Sommer 2020 und Ende 2021 das Chartbild bestimmte. Diese Zone liegt, wie wir im Chart auf Wochenbasis sehen, zwischen 116,50 und 122 Euro … und ist jetzt bezwungen – ein markant bullisches Signal. Aber:

Kein Trend ist eine Einbahnstraße. Die Aktie ist zwar noch nicht massiv überkauft, aber nahe dran. Und auch, wenn der Blick nach vorne jetzt positiv ist: Hier gilt, wie immer an der Börse, dass es oft anders kommt, als man denkt. Diesen stabil wirkenden Trend weiter zu verfolgen, ist sicherlich machbar, denn mittelfristig ist Redcare Pharmacy trotz dieses beeindruckenden Anstiegs noch nicht heiß gelaufen. Aber kurzfristig kann die Aktie jederzeit auch mal eine sehr scharfe Korrektur zeigen, daher sollte, wer hier dabei ist, auf jeden Fall mit konsequenten Stoppkursen, ggf. auch mit einer „Automatik“ in Form einer Stop Loss-Order, agieren.

Dieser Stoppkurs könnte, je nach Risikoneigung und Zeithorizont, entweder greifen, wenn die Aktie den nächstliegenden Unterstützungsbereich aus den Hochs vom August und Oktober im Bereich 116,20/119,20 Euro unterbietet oder aber, wenn man mittelfristig agiert, wenn der mittelfristige Aufwärtstrend und die 200-Tage-Linie durch ein Unterbieten des September-Tiefs bei 93,22 Euro fallen sollten.

Redcare Pharmacy Aktie: Tageschart vom 27.11.2023, Kurs 126,80 Euro, Kürzel: RDC | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Redcare Pharmacy Aktie: Tageschart vom 27.11.2023, Kurs 126,80 Euro, Kürzel: RDC | Quelle: TWS

Quellenangaben: Bericht 3. Quartal, 31.10.2023:
https://ir.redcare-pharmacy.com/news/redcare-pharmacy-setzt-rasantes-wachstum-fort-deutlicher-anstieg-der-bereinigten-ebitda-marge-im-dritten-quartal-auf/e349e13a-a46d-4306-9122-620fc1ca25ce

Analysten-Kursziele:
https://www.finanzen.net/kursziele/redcare_pharmacy

Die Aktie der Online-Apotheke Redcare Pharmacy hätte gestern beinahe ein kleines Doppeltopp vollendet, das als rechtes Topp eines größeren Doppeltopps enden und ein massiv bärisches Signal auslösen könnte. Aber wie kann das sein, die Bilanz war doch gut?

Am Dienstag legte die früher als Shop Apotheke firmierende Redcare Pharmacy ein Ergebnis für das dritte Quartal vor, das überzeugend daherkam. Zwar war der massive Anstieg des Umsatzes um 67 Prozent durch die Übernahme von MediService befeuert. Aber der Rest des Zahlenwerks basierte keineswegs auf der Übernahme dieses Unternehmens. Zum einen stieg der Zahl der aktiven Kunden recht deutlich von 8,9 Millionen im Vorjahr auf 10,5 Millionen. Zum anderen gelange es, im Sommerquartal endlich eine positive bereinigte EBITDA-Marge (EBITDA = Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 3,2 Prozent zu erreichen (Vorjahreszeitraum -1,0 Prozent).

Betrachtet man die ersten neun Monate des Jahres insgesamt, zeigt sich hier eine sehr deutliche Verringerung der Verluste auf EBIT-Basis (vor Zinsen und Steuern) von 57 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf jetzt -11,82 Millionen. Und im wichtigsten Absatzmarkt „DACH“ (Deutschland, Österreich und Schweiz) ist man auf EBIT-Basis bereits in die Gewinnzone gelangt. Wieso konnten solche ermutigenden Ergebnisse, die unterstreichen, dass Redcare Pharmacy dynamisch auf Kurs in die schwarzen Zahlen ist, die Aktie nicht befeuern?

Expertenmeinung: Der erste Grund: Der Großteil dieser Zahlen war den Marktteilnehmern nicht neu, weil die Online-Apotheke bereits am 5. Oktober mit vorläufigen Ergebnissen aufwartete. Und da hatte die Aktie auch eine klar positive Reaktion gezeigt.

Der zweite Grund: Dieser Bereich zwischen 115,66 und 119,20 Euro, der im kurzfristigen Zeitraster einen Widerstand darstellt und dadurch, dass die Aktie dort im Oktober zweimal abdrehte, das Risiko eines „Doppeltopps im Doppeltopp“ birgt, ist nicht nur kurzfristig eine Charthürde. Es handelt sich um einen bis ins Jahr 2020 zurückreichenden Widerstandsbereich, wie wir im Chart auf Wochenbasis sehen können. Und der ist so leicht eben nicht zu überwinden, immerhin hatte die Aktie das letzte Mal Ende 2021 höher notiert und zwischenzeitig weit niedrigere Kurse ausgewiesen. Dass da viele froh sind, diesen Level wiederzusehen und lieber mal Kasse machen, während andere, die „unten“ eingestiegen sind, Gewinne mitnehmen, ist nachvollziehbar.

Redcare Pharmacy Aktie: Wochenchart vom 01.11.2023, Kurs 105,80 Euro, Kürzel: RDC | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Aber solange die Redcare-Aktie dieses im Chart auf Tagesbasis gut erkennbare, mögliche größere Doppeltopp nicht klar vollendet und die knapp unter dessen Nackenlinie laufende 200-Tage-Linie mit Schlusskursen unter 92 Euro nicht unterschreitet, bleibt die Tür nach oben grundsätzlich offen. Und dass die von Analysten nach der Bilanz am Dienstag neu vergebenen Kursziele zwischen 125 und 160 Euro und damit klar über dieser so massiven Widerstandszone liegen, dürfte den Anlegern nicht verborgen bleiben, ebenso wenig wie der Umstand, dass der Spielraum nach unten bei zugleich nach oben weisenden Bilanzdaten für Short-Trades dünn sein könnte.

Redcare Pharmacy Aktie: Tageschart vom 01.11.2023, Kurs 105,80 Euro, Kürzel: RDC | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Bericht 3. Quartal, 31.10.2023:
https://ir.redcare-pharmacy.com/news/redcare-pharmacy-setzt-rasantes-wachstum-fort-deutlicher-anstieg-der-bereinigten-ebitda-marge-im-dritten-quartal-auf/e349e13a-a46d-4306-9122-620fc1ca25ce
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/redcare_pharmacy