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Zu Beginn des 2. Quartals wurden einige Branchen kräftig gekauft … aber die Medizintechnik gehörte nicht dazu. Dadurch hat die Sartorius Vorzugsaktie genau da abgedreht, wo sie aus Sicht des bärischen Lagers abdrehen sollte: Die kommenden Wochen werden also spannend!
Die Medizintechnikbranche ist grundsätzlich ein Wachstumsmarkt. Die Unternehmen dieses Bereichs wie Sartorius hatten in den vergangenen Jahren dynamische Umsatz- und Gewinnsteigerungen vorzuweisen, entsprechend groß war das Interesse von Investoren ebenso wie von kurzfristigen Tradern, hier dabei zu sein. Zunächst nahezu einheitlich auf der Hausse-Seite und dann, als der Boom vorbei war und die Nachfrageschwäche einsetzte, im bärischen Lager. Der Umstand, dass die Sartorius Vorzugsaktie so sehr im Fokus von Tradern stand, steigerte dabei ihre Volatilität. Und Aktien, bei denen in kurzer Zeit mehr Bewegung zu erhoffen ist als bei anderen, ziehen umso mehr Trader an. Die Folge: Übertreibungen in beide Richtungen.
Zunächst verlängerte man die Wachstumsphase mit dem Lineal in die Zukunft, was dazu führte, dass die Aktie derart weit stieg, dass die Bewertung selbst bei einem Eintreffen der, wie sich dann herausstellte, zu optimistischen Gewinnerwartungen absurd teuer bewertet gewesen wäre. Dann aber, als die Hausse-Träume platzten, übertrieben es die Trader wiederum nach unten. Auch, wenn das Jahr 2023 deutliche Einbußen beim Unternehmensgewinn brachte, war ein Absturz des Kurses auf 215 Euro im vergangenen Herbst überzogen. Es kam, was kommen musste:
Leerverkäufer deckten ihre Positionen mit großem Gewinn ein, was die Aktie nach oben zog. Trader sprangen auf den Zug auf, ruckzuck war die Goldgräberstimmung zurück und trieb den Kurs der Vorzugsaktie binnen fünf Monaten um sagenhafte 78 Prozent nach oben … bis er dann Ende März an einer markanten Widerstandszone stoppte und nach unten drehte. Sind also jetzt die Bären wieder am Zug und die nächste Übertreibung, diesmal wieder nach unten, zu erwarten?
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Expertenmeinung: Möglich ist es. Denn auch, wenn Sartorius für 2024 einen Ausblick vorlegte, der eine Besserung der Lage avisiert: Viel ist es eben nicht, was man da erwartet. Der Umsatz soll im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich steigen, zugleich soll die operative Gewinnmarge in den Bereich von „etwas über 30 Prozent“ zurückkehren, nach 28,3 Prozent im Vorjahr. Das klingt ganz ordentlich, aber wer zurückblickt, sieht: 2022 war diese Marge mit 33,9 Prozent noch ein deutliches Stück besser gewesen. Daher hatten auch die Analysten zuletzt keine wirklich entscheidend neue Lage gesehen, das durchschnittliche Kursziel der Experten liegt derzeit bei 347 Euro … und der Chart zeigt: Vor knapp drei Wochen noch hatte Sartorius bereits deutlich höher notiert.
Da der Kurs dabei genau am oberen Ende der Widerstandszone 369 zu 383 Euro hängen geblieben war, dort abdrehte und bereits die Oktober-Aufwärtstrendlinie und die Supportlinie bei 350 Euro gebrochen hat, ist es durchaus drin, dass das bärische Lager jetzt Zulauf erhält. Man versucht, die nächsten, potenziellen Supportlinien „abzuarbeiten“.
Das wäre als unmittelbar nächster Support die 200-Tage-Linie bei derzeit 323 Euro, darunter ginge es um die bis ins Frühjahr 2022 zurückreichende, massive Unterstützungszone zwischen 293 und 311 Euro. Die könnte halten. Und täte sie es, würde sich im langfristigen Chartbild sogar die Chance auf eine immens große, umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Aufwärtstrendwende ergeben. Aber „könnte“ ist nichts, woraufhin man beherzt einsteigen sollte:
Hier wäre es unbedingt ratsam, erst dann wieder über Long-Trades nachzudenken, wenn die Aktie Widerstände zurückerobert und damit erkennbar wird, dass das Bären-Lager Sartorius aus seinen Fängen lässt. Kurzfristig hätte die Short-Seite hier auf jeden Fall erst einmal die besseren Karten.
Quellenangaben: Geschäftsbericht 2023, 14.02.2024:
https://www.sartorius.com/download/1519362/20240216-sag-pm-geschaeftsbericht-2023-de-data.pdf
Analysten-Kursziele: https://finance.yahoo.com/quote/SRT3.DE/analysis
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