Sartorius VZ Aktie Prognose Sartorius Vz.: Der Deckel ist drauf, jetzt geht es um den Boden!

News: Aktuelle Analyse der Sartorius VZ Aktie

von |
In diesem Artikel

Sartorius VZ
ISIN: DE0007165631
|
Ticker: SRT3 --- %

---
EUR
---% (1D)
1 W ---
1 M ---
1 J ---
Zur Sartorius VZ Aktie
Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:

Zu Beginn des 2. Quartals wurden einige Branchen kräftig gekauft … aber die Medizintechnik gehörte nicht dazu. Dadurch hat die Sartorius Vorzugsaktie genau da abgedreht, wo sie aus Sicht des bärischen Lagers abdrehen sollte: Die kommenden Wochen werden also spannend!

Die Medizintechnikbranche ist grundsätzlich ein Wachstumsmarkt. Die Unternehmen dieses Bereichs wie Sartorius hatten in den vergangenen Jahren dynamische Umsatz- und Gewinnsteigerungen vorzuweisen, entsprechend groß war das Interesse von Investoren ebenso wie von kurzfristigen Tradern, hier dabei zu sein. Zunächst nahezu einheitlich auf der Hausse-Seite und dann, als der Boom vorbei war und die Nachfrageschwäche einsetzte, im bärischen Lager. Der Umstand, dass die Sartorius Vorzugsaktie so sehr im Fokus von Tradern stand, steigerte dabei ihre Volatilität. Und Aktien, bei denen in kurzer Zeit mehr Bewegung zu erhoffen ist als bei anderen, ziehen umso mehr Trader an. Die Folge: Übertreibungen in beide Richtungen.

Zunächst verlängerte man die Wachstumsphase mit dem Lineal in die Zukunft, was dazu führte, dass die Aktie derart weit stieg, dass die Bewertung selbst bei einem Eintreffen der, wie sich dann herausstellte, zu optimistischen Gewinnerwartungen absurd teuer bewertet gewesen wäre. Dann aber, als die Hausse-Träume platzten, übertrieben es die Trader wiederum nach unten. Auch, wenn das Jahr 2023 deutliche Einbußen beim Unternehmensgewinn brachte, war ein Absturz des Kurses auf 215 Euro im vergangenen Herbst überzogen. Es kam, was kommen musste:

Leerverkäufer deckten ihre Positionen mit großem Gewinn ein, was die Aktie nach oben zog. Trader sprangen auf den Zug auf, ruckzuck war die Goldgräberstimmung zurück und trieb den Kurs der Vorzugsaktie binnen fünf Monaten um sagenhafte 78 Prozent nach oben … bis er dann Ende März an einer markanten Widerstandszone stoppte und nach unten drehte. Sind also jetzt die Bären wieder am Zug und die nächste Übertreibung, diesmal wieder nach unten, zu erwarten?

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Sartorius VZ Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Möglich ist es. Denn auch, wenn Sartorius für 2024 einen Ausblick vorlegte, der eine Besserung der Lage avisiert: Viel ist es eben nicht, was man da erwartet. Der Umsatz soll im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich steigen, zugleich soll die operative Gewinnmarge in den Bereich von „etwas über 30 Prozent“ zurückkehren, nach 28,3 Prozent im Vorjahr. Das klingt ganz ordentlich, aber wer zurückblickt, sieht: 2022 war diese Marge mit 33,9 Prozent noch ein deutliches Stück besser gewesen. Daher hatten auch die Analysten zuletzt keine wirklich entscheidend neue Lage gesehen, das durchschnittliche Kursziel der Experten liegt derzeit bei 347 Euro … und der Chart zeigt: Vor knapp drei Wochen noch hatte Sartorius bereits deutlich höher notiert.

Sartorius Vz.: Chart vom 10.04.2024, Kurs 340,00 Euro, Kürzel: SRT3 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Sartorius Vz.: Chart vom 10.04.2024, Kurs 340,00 Euro, Kürzel: SRT3 | Quelle: TWS

Da der Kurs dabei genau am oberen Ende der Widerstandszone 369 zu 383 Euro hängen geblieben war, dort abdrehte und bereits die Oktober-Aufwärtstrendlinie und die Supportlinie bei 350 Euro gebrochen hat, ist es durchaus drin, dass das bärische Lager jetzt Zulauf erhält. Man versucht, die nächsten, potenziellen Supportlinien „abzuarbeiten“.

Das wäre als unmittelbar nächster Support die 200-Tage-Linie bei derzeit 323 Euro, darunter ginge es um die bis ins Frühjahr 2022 zurückreichende, massive Unterstützungszone zwischen 293 und 311 Euro. Die könnte halten. Und täte sie es, würde sich im langfristigen Chartbild sogar die Chance auf eine immens große, umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Aufwärtstrendwende ergeben. Aber „könnte“ ist nichts, woraufhin man beherzt einsteigen sollte:

Hier wäre es unbedingt ratsam, erst dann wieder über Long-Trades nachzudenken, wenn die Aktie Widerstände zurückerobert und damit erkennbar wird, dass das Bären-Lager Sartorius aus seinen Fängen lässt. Kurzfristig hätte die Short-Seite hier auf jeden Fall erst einmal die besseren Karten.

Quellenangaben: Geschäftsbericht 2023, 14.02.2024:
https://www.sartorius.com/download/1519362/20240216-sag-pm-geschaeftsbericht-2023-de-data.pdf
Analysten-Kursziele: https://finance.yahoo.com/quote/SRT3.DE/analysis

Aktien verleihen und Rendite steigern

Steigern Sie die Rendite Ihres Depots, indem Sie Ihre Aktien verleihen und dafür Zinsen erhalten. Nutzen Sie das Aktienrendite-Optimierungs­programm über LYNX. Jetzt informieren: Aktien verleihen

Wie hilfreich fanden Sie den Artikel?
Wenig hilfreichSehr hilfreich
Ab jetzt täglich die neuesten Börsenblick-Analysen per E-Mail erhalten
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

--- ---

--- (---%)
Mkt Cap
Vol
T-Hoch
T-Tief
---
---
---
---

Displaying the --- chart

Heutigen Chart anzeigen

Loading ...
Alle Börsenblick-Artikel

Nachricht schicken an Ronald Gehrt
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Vorherige Analysen der Sartorius VZ Aktie

Die Aktie des Medizin- und Labortechnikspezialisten Sartorius war 2019 – 2021 ein Liebling des bullischen Lagers, sah dann bis Herbst 2023 einen dramatischen Abstieg, bis Jahresende eine dynamische Erholung – und jetzt passiert gar nichts. Das kann nicht so bleiben … oder?

Es ist zwar nicht die Regel, dass aus einer Aktie, die jahrelang eine beeindruckende Dynamik in beide Richtungen zeigte und von immens vielen Tradern gehandelt wurde, in eine deutlich kleinere Handelsspanne übergeht und damit im Vergleich zu früher beinahe wie in einem Dornröschenschlaf daherkommt, aber es kommt vor. Und auch, wenn das Chartbild die Chance für einen Befreiungsschlag in beide Richtungen bietet: Man sollte hier doch besser abwarten, ob es wirklich dazu kommt, statt im Vorfeld spekulativ auf einen Ausbruch zu setzen.

Denn aus Sartorius‘ faszinierender Wachstumsstory ist aktuell ein „einerseits, andererseits“ geworden, das nicht nur die Trader zurückhaltend werden lässt, auch die Analysten sehen hier, zumindest aktuell, nicht umwerfend viel Spielraum. Seit Sartorius Ende Januar seine 2023er-Ergebnisse nebst Ausblick vorlegte, lagen die neuen Analysten-Kursziele in einer Range zwischen 290 und 365 Euro, mehrheitlich votierten die Experten dabei mit „Halten“. Und das durchschnittliche Kursziel aller in den vergangenen sechs Monaten neu vergebenen Kursziele liegt bei 331 Euro. Genau dort also, wo die Aktie gerade notiert.

Expertenmeinung: Basis dieser „Lähmungserscheinungen“ ist, dass das 2023er-Ergebnis zwar weniger schlecht ausfiel als von vielen im Vorfeld befürchtet, schlecht war es aber trotzdem. Und der Ausblick auf das angelaufene Jahr 2024 avisiert zwar ein wenig Besserung, aber eben nicht so viel, dass das als Argument für einen Befreiungsschlag der Aktie nach oben dienen müsste. Zu gut, um massiv abzurutschen, zu schlecht für einen neuen Hausse-Impuls: Das muss nicht so bleiben, aber bei einer solchen Gemengelage täte man besser daran abzuwarten, bis sich das seitens des Chartbilds auch tatsächlich geändert hat, zumal:

Die Aktie bewegt sich gerade ziemlich genau in der Mitte der Handelsspanne der letzten fünf Jahre. Das ist die Zone, in der sich der Kurs in dieser Zeit auch am längsten aufhielt, so dass wir hier eine ganze Phalanx an potenziellen Unterstützungen und Wendemarken sehen, aus der die Sartorius Vorzugsaktie erst mal heraus muss, um Momentum aufbauen zu können. Der Chart zeigt, was dazu gelingen muss:

Sartorius Vorzugsaktie: Chart vom 19.02.2024, Kurs 331,6 Euro, Kürzel: SRT3 | Online Broker LYNX
Sartorius Vorzugsaktie: Chart vom 19.02.2024, Kurs 331,6 Euro, Kürzel: SRT3 | Quelle: TWS

Für ein bullisches Signal braucht es einen Break über 382,60 Euro, das Sommerhoch 2023. Erst dann wäre die jetzt über dem Kurs wartende Widerstandszone wirklich bezwungen und der Weg aus charttechnischer Sicht erst einmal frei. Ein bärisches Signal wäre gegeben, wenn die Aktie die bis ins Frühjahr 2022 zurückreichende Supportzone 291 zu 311 Euro unterbieten würde, in diesem Fall wäre der Weg für einen Test des 2023er-Tiefs bei 215,30 Euro geebnet.

Dass die derzeitige Handelsspanne keine für die Ewigkeit ist, ist sicher unstrittig. Aber die Ausbruchsrichtung bleibt bislang offen … und man sollte sich nicht von der früheren Dynamik der Sartorius-Aktie täuschen lassen: Auch eine Aktie wie diese kann eine Zeitlang zum Dornröschen werden!

Quellen:
Ergebnis 2023, 26.01.2024: https://www.sartorius.com/download/1511660/prelim-fy-2023-download-press-release-sag-de-data.pdf

Das Medizin- und Labortechnikunternehmen Sartorius legte am Freitag vorläufige Ergebnisse für 2023 und eine Zielsetzung für 2024 vor. Das führte zu einem kräftigen Kursanstieg. Aber es führte noch nicht zu einem klar bullischen Signal. Kommt das noch … oder kommt es nicht?

Würde man nur die rein prozentuale Veränderung von +9,9 Prozent sehen und nicht das Chartbild dazu, könnte man vermuten, dass das Zahlenwerk von Sartorius für die Anleger eine Offenbarung war. Aber eigentlich läuft es eher unter „es hätte schlimmer kommen können“. Denn der Blick auf 2023 war äußerst ernüchternd, auch, wenn man mit noch Schlimmerem gerechnet hatte:

Der Umsatz fiel von 4,2 Milliarden Euro im Jahr 2022 auf 3,4 Milliarden. Der Auftragseingang lag bei 3,07 nach 4,0 Milliarden. Operativ, gerechnet als EBITDA, verdiente Sartorius 963 Millionen Euro, 2022 waren es noch 1,4 Milliarden gewesen. Die operative Gewinnmarge (EBITDA-Marge) lag bei 28,3 Prozent, 2022 wurden noch stattliche 33,9 Prozent erreicht. Und der um Sonderfaktoren bereinigte Nettogewinn landete bei 339 Millionen Euro nach 655 Millionen im Jahr 2022.

Richtig ist, dass die durchschnittlichen Analystenprognosen für das EBITDA und den Nettogewinn mit 940 und 315 Millionen noch niedriger lagen. Auch bei der EBITDA-Marge hatten die Erwartungen niedriger gelegen. Richtig ist aber auch, dass „ein bisschen weniger schlecht als gedacht“ und „gut“ zwei Paar Schuhe sind. Und eigentlich auch nicht genug für eine tragfähige Aufwärtswende. Andererseits …

Expertenmeinung: … ist der Blick zurück jetzt weniger wichtig als der nach vorne. Aber war das, was Sartorius derzeit für 2024 anpeilt, wirklich gut genug, um die Hürden in Angriff zu nehmen, über welchen man eine mittelfristige Aufwärtswende als gelungen ansehen könnte … oder reicht es womöglich nur, einen weiteren Abstieg zu stoppen?

Für 2024 will Sartorius den Umsatz im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich steigern, zugleich soll die operative Gewinnmarge in den Bereich von „etwas über 30 Prozent“ zurückkehren. Durchstarten sieht anders aus, aber immerhin meldete man für das vierte Quartal 2023 eine Belebung des Geschäfts. Allerdings wies man auch darauf hin, dass die Unsicherheiten aufgrund der globalen politischen und wirtschaftlichen Situation weiter hoch seien. Was heißt:

Es könnte sogar besser laufen, aber eben auch schiefgehen mit der erwarteten Verbesserung. Unter dem Strich kommt da der Eindruck zustande, dass es letztlich davon abhängt, ob genug Marktteilnehmer bereit sind, der Aktie einen „Hoffnung-Bonus“ zuzubilligen. Wie stehen da die Chancen?

Sartorius Vorzugsaktie: Chart vom 26.01.2024, Kurs 331,80 Euro, Kürzel: SRT3 | Online Broker LYNX
Sartorius Vorzugsaktie: Chart vom 26.01.2024, Kurs 331,80 Euro, Kürzel: SRT3 | Quelle: TWS

So, wie sich das Chartbild nach dem Kurssprung des Freitags darstellt, ist die Sache noch in der Schwebe. Gut ist, dass die kräftige Korrektur der gewaltigen Hoffnungs-Rallye vom November und Dezember genau dort abgefangen wurde, wo sie abgefangen werden musste, um kein neues Abwärts-Signal auszulösen: in der Supportzone 293/311 Euro. Aber erst, wenn die Sartorius Vorzugsaktie die markante Widerstandszone zwischen 360 und 383 Euro überwunden hätte, wäre das Chartbild tatsächlich über die kurzfristige Ebene hinaus bullisch. Dazu müsste der Kurs aber erst einmal die jetzt angelaufene, aber zum Handelsende nicht überwundene Zone 329/333 Euro und das Dezember-Hoch bei 350,40 Euro bezwingen.

Bevor das nicht gelungen wäre, kann die Aktie jederzeit wieder abdrehen und dieses Plus des Freitags damit zur Eintagsfliege machen. Und so stark, dass die bullische Variante zwingend wäre, war der Ausblick auf 2024 eben nicht.

Quellen:
Vorläufiges Ergebnis 2023, 26.01.2024: https://www.sartorius.com/download/1511660/prelim-fy-2023-download-press-release-sag-de-data.pdf

Eine gewaltige Rallye als Reaktion auf einen noch gewaltigeren Abstieg zuvor hob die Sartorius Vorzugsaktie über eine ganze Phalanx an Charthürden hinweg. Aber seit Anfang des neuen Jahres ist die Luft wieder raus … und ein neues Short-Signal wäre in Schlagdistanz.

Zwei Analysten passten am Montag und Dienstag ihr Kursziel für die Vorzugaktie des Medizin- und Labortechnikunternehmens Sartorius an, einer nach oben, der andere nach unten. Die neuen Kursziele lagen mit 340 und 346 Euro nah beieinander, die Einstufung lautete „Neutral“. Und die Kursziele lagen beide über dem Kurs des Montags. Trotzdem fiel die Aktie am Dienstag zeitweise erheblich und konnte sich mit Müh und Not zum Handelsende auf ein Minus von 1,72 Prozent retten. Wieso reagierte man so negativ?

Sartorius Vz: Chart vom 16.01.2024, Kurs 303,30 Euro, Kürzel: SRT3 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Sartorius Vz: Chart vom 16.01.2024, Kurs 303,30 Euro, Kürzel: SRT3 | Quelle: TWS

Zunächst sollte man sich ansehen, weshalb das Minus am Ende kleiner ausfiel als die zeitweisen –5,1 Prozent zu Handelsbeginn. Wir sehen im Chart, dass das Tagestief im Bereich des unteren Endes der jetzt wieder als Support dienenden Zone 293/311 Euro lag. Das dürfte geholfen haben, die Aktie aufzufangen, dort mag der eine oder andere zugegriffen und einige Bären leer verkaufte Aktien eingedeckt haben. Immerhin war der Kurs zuvor schon ein gutes Stück zurückgekommen und ist markttechnisch nahe am überverkauften Bereich. Aber die Frage, wie gut die Chance ist, dass die Aktie diese Zone auch dauerhaft wird halten können, beantwortet sich nicht aus Versuchen, den Bereich zu halten, sondern aus der Motivation derer, die Druck machen.

Expertenmeinung: Diese Kursziel-Anpassungen waren gestern das Anheben des Kursziels durch Morgan Stanley von 275 auf 340 Euro, was im Prinzip motivierend wäre. Dumm nur, dass am Montagabend eine Abstufung von „Kaufen“ auf „Neutral“ durch die UBS voranging. Da wurde das im Kreis der aktuellen Ziele höchste Kursziel von 470 Euro deutlich auf 346 Euro zusammengestrichen. Dass diese von oben kommende Kursziel-Anpassung stärker wirkte, deutet an, dass man am Markt tendenziell eher geringe Hoffnung für einen deutlich anziehenden Kurs der Aktie hat.

Zwar war die Rallye im Vorfeld immens und die Aktie massiv überkauft. Aber so sang- und klanglos, wie es seit Anfang Januar wieder unter die Supportzone 329/333 Euro und die 200-Tage-Linie in die Auffangzone 293/311 Euro hinein ging, das ist schon mehr als der Effekt reiner Gewinnmitnahmen. Es wirkt, als hätten große Adressen zum Jahreswechsel entschieden, die Aktie unterzugewichten … und das macht die Bären natürlich mutig.

Dass Sartorius gestern diese Zone 293/311 Euro hielt, dürfte daher im Augenblick weniger schwer wiegen als der Umstand, dass der Kurs trotz der zweiten, von „unten nach oben“ führenden Kursziel-Anpassung von Morgan Stanley überhaupt so kräftig unter Druck kam. Daher sollte man momentan lieber vorsichtig sein mit dem Gedanken, hier zuzugreifen. Besser wäre, einen Beweis dafür abzuwarten, dass die Bullen die Sache unter Kontrolle behalten können. Der dann gegeben wäre, wenn die Aktie mit Schlusskursen über 329/333 Euro zeigt, dass die Käuferseite stark genug ist, auch Zonen zu überwinden, in denen das bärische Lager normalerweise aktiv dagegenhalten würde.

Quellenangaben: Analysten-Kursziele:
https://www.sartorius.com/en/company-de/investor-relations-de/sartorius-ag-investor-relations-de/shares-de

Zu Jahresbeginn setzte JPMorgan die Sartorius-Aktie auf „Positive Catalyst Watch“, was man mit „auf positive Nachrichten einstellen“ übersetzen könnte. Die Aktie schaffte dadurch gestern den zweiten Platz in der DAX-Gewinnerliste. Aber die Bullen scheinen etwas zu übersehen.

Das US-Investmenthaus JPMorgan ist mit Blick auf die Perspektive des Labor- und Medizintechnikunternehmens Sartorius optimistisch und vermutet, dass die Ende Januar anstehenden Ergebnisse des vierten Quartals von einem Ausblick auf das neue Jahr begleitet werden könnten, der positiv überrascht. Das führte dazu, dass die Aktie am Dienstag stark ins neue Jahr startete und sich ein wenig vor einer immens wichtigen Kreuzunterstützung, über welcher der Kurs seit Mitte Dezember konsolidierte, nach oben absetzte.

Diese Supportzone besteht aus der 20-Tage- und der 200-Tage-Linie, der im Vorfeld überwundenen Abwärtstrendlinie sowie einem bis in den Herbst 2022 zurück reichenden horizontalen Support und liegt zwischen 322 und 333 Euro. Jetzt hätte man mit dem gestrigen Plus die Chance, sich von diesem Bereich zu lösen und die nächste Widerstandszone im Bereich 368/383 Euro anzugehen. Denn was schert es, dass andere Analysten ihre Kursziele im Zuge des dramatischen Abstiegs zwischen Februar und Oktober 2023 deutlich abgesenkt haben, wenn ein so renommiertes Investmenthaus wie JPMorgan bullisch ist?

Expertenmeinung: Man könnte versucht sein, so zu denken, müsste dann aber eines tun: Nur die Hälfte der Aussagen von JPMorgan lesen und am Rest vorbeischauen. Denn deren positives Statement hat einen Haken: Das Kursziel ließ man unverändert. Und das liegt nicht bei 400 oder noch mehr, sondern bei 315 Euro – und wäre somit bereits deutlich überboten!

Sartorius Vorzugsaktie: Chart vom 29.12.2023, Kurs 345,30 Euro, Kürzel: SRT3 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Sartorius Vorzugsaktie: Chart vom 29.12.2023, Kurs 345,30 Euro, Kürzel: SRT3 | Quelle: TWS

Auch der Schnitt der Analystenkurziele, der derzeit um 321 Euro liegt, sieht die Aktie in etwa auf diesem Level. Warum also sollte der Kurs noch so viel Spielraum nach oben haben, dass man erwarten könnte, dass diese nächste Zielzone bei 368/383 Euro, die ja nicht mehr allzu weit entfernt liegt, nicht nur angelaufen, sondern auch überboten wird? Denn nur, wenn das gelänge, hätte man jetzt noch ein gutes Argument, um an der Börse aktuell einzusteigen.

Richtig ist zwar, dass dieser Selloff, der Mitte Oktober nach der jüngsten Prognose-Senkung losgetreten wurde, eine heftige Übertreibung nach unten war. Aber wir sehen im Chart, dass diese Übertreibung ja bereits mehr als ausgeglichen wurde, nachdem die Aktie seit Ende Oktober in der Spitze knapp 63 Prozent nach oben geschossen ist. Und wenn JPMorgan positive Überraschungen erwartet, andererseits aber das Kursziel unter dem aktuellen Kurs belässt, hieße das, dass man durchaus davon ausgeht, dass da bereits viel Positives vorweggenommen wurde. Solange diese Supportzone zwischen 322 und 333 Euro hält, ließe es sich hier durchaus auf der Long-Seite bleiben. Aber für die kommenden Wochen sollte man dennoch nicht nur stur nach oben blicken, in dieser Gemengelage kann diese Unterstützungszone halten, muss sie aber nicht!

Der gnadenlose und rasante Abverkauf um in der Spitze 33 Prozent, der die Sartorius-Aktie im Oktober durch eine mittelfristig immens wichtige Unterstützungszone gedrückt hatte, ist fast komplett aufgeholt. Aber erst jetzt stehen die Charthürden an, auf die es wirklich ankommt!

So mancher dürfte sich gedacht haben, dass da wohl einiges viel heißer gekocht wird, als es am Ende gegessen wird, nachdem die Sartorius Vorzugsaktie Ende Oktober kaum mehr als ein Drittel von dem kostete, was man knapp zwei Jahre vorher am Rekordhoch bezahlt hatte. Und mit dieser Überlegung dürfte man im Prinzip auch richtig liegen. Allerdings stellt sich die Frage aktuell, nachdem die Aktie binnen sechs Wochen um in der spitze 50 Prozent gelaufen ist, neu. Denn ist der derzeitige Kurslevel nicht womöglich schon wieder angemessen und damit ein Neueinstieg wenig sinnvoll, Gewinnmitnahmen aber durchaus?

Darauf kann es momentan noch keine rational unterfütterte Antwort geben, alleine, weil man zwar durch den gerade vorgelegten Ausblick des Branchenkollegen Carl Zeiss Meditec vermuten darf, dass die dort avisierte Stabilisierung der Nachfrage mit leichtem Hang zum Besseren auch für Sartorius gelten dürfte. Aber wann Umsatz, Marge und Gewinn wieder durchstarten und wie lange es dann dauern wird, bis der Gewinn pro Aktie deutlich höher steht, das weiß man eben nicht. Damit wird die aktuelle Situation aber nur noch spannender, denn:

Expertenmeinung: Das bedeutet, dass die jetzt angesteuerte, entscheidende Widerstandszone, deren Überwinden aus einer ausgedehnten Gegenbewegung ein charttechnisch mittelfristig relevantes Kaufsignal machen würde, durch die subjektiven Einschätzungen der Trader entweder mit Schwung überboten wird … ober vorerst zum Ende der Fahnenstange wird. Wie das ausgeht, ist somit vollkommen offen. Aber die charttechnischen Ankerpunkte, die für die Bullen entweder Sieg oder Niederlage bedeuten, die lassen sich gut greifen.

Die zu bezwingende Hürde liegt zwischen 329 und 333 Euro. Das ist ein Bereich mehrerer unterer Wendepunkte, die bis in den Herbst 2022 zurückgehen und danach mehrfach von beiden Seiten in ihrer Relevanz bestätigt wurden. Aktuell ist diese Zone so bedeutsam wie nie, weil hier zugleich auch noch die im Februar etablierte Abwärtstrendlinie und die 200-Tage-Linie verlaufen. Damit ist dieser Bereich ein immenser Widerstand, an dem die Bären, wenn sie denn hier auf ihre Chance warten, entschlossen dagegenhalten würden.

Gelingt der Ausbruch, wäre das also ein starkes Signal, zumal, auch das ist wichtig, damit auch der Level überwunden würde, der den Beginn des Kurseinbruchs nach der Gewinnwarnung vom Oktober darstellte. Sollten Gewinnmitnahmen und bärische Aktivitäten die Aktie aber nach unten drücken, wäre der Weg nach oben erst dann wirklich zugestellt, wenn der Kurs die zuletzt zurückeroberte, wichtige Widerstandszone zwischen 293 und 311 Euro durchbricht. Diese Entscheidung dürfte sich nicht lange hinauszögern lassen, es sollte sich also lohnen, die Sartorius-Aktie im Auge zu behalten.

Sartorius Vorzugsaktie: Chart vom 13.12.2023, Kurs 317,40 Euro, Kürzel: SRT3 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX