Die herausragend starken Quartalszahlen von Oracle sorgten bei SAP am Mittwochmorgen für eine Eröffnung in der Gewinnzone, denn Oracle hob KI als Wachstumstreiber hervor, SAP-Produkte nutzen diese immer mehr. Doch am Ende des Tages gab es lange Gesichter.
Wenn Oracle (siehe die heutige Analyse zu dieser US-Aktie) eine von Investitionen in künstliche Intelligenz (KI) befeuerte, immens gestiegene Nachfrage sieht, müsste der deutsche Softwarekonzern SAP, der gerade im Zuge einer Technologie-Konferenz in San Francisco für die kommenden Jahre eine Umsatz- und Gewinnmargenoffensive mithilfe der Cloud- und KI-Entwicklung ausgerufen hat, von diesem Trend eigentlich profitieren.
So sahen es zumindest diejenigen, die die Aktie am Mittwochmorgen unter dem Eindruck der Oracle-Zahlen mit einer Aufwärts-Kurslücke von gut zwei Prozent in den Börsentag schickten.
Doch zum Handelsende stand ein herbes Minus von 2,87 Prozent zu Buche, das die SAP-Aktie zum Tagesverlierer im DAX machte und den Index selbst aufgrund der hohen Index-Gewichtung dieser Aktie ins Minus zog. Dadurch wurde die Chance, die laufende Korrektur des Kurses zu beenden, vergeben, im Gegenteil:
Durch diesen bärischen Intraday-Turnaround wurde der Kurs im Bereich der wie so oft bei Korrekturen als „Leitstrahl“ fungierenden 20-Tage-Linie abgewiesen und produzierte ein per se schon negatives „bearish engulfing pattern“, bei dem eine lange, rote Kerze den Kerzenkörper des Vortages komplett einhüllt. Damit ist der Weg an das nächste Kursziel auf der Unterseite in Form des April-Tiefs bei 210,20 Euro weiterhin frei. Aber warum fing die Aktie so stark an und ließ dann umso stärker nach?
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Expertenmeinung: Der Grund könnte darin liegen, dass man im Irrtum wäre, würde man die immens gestiegene Nachfrage nach Rechenkapazität im Cloud- und KI-Bereich bei Oracle einfach 1:1 auf SAP übertragen. Denn SAP ist weiterhin ein Software-Unternehmen, während Oracle, einstmals auf einer sehr ähnlichen Schiene unterwegs, längst auch den Bereich von Rechenzentren abdeckt, während die SAP-Cloud vor allem die Rechenzentren anderer Unternehmen nutzt.
Zugleich wurde auf der obengenannten Technologie-Konferenz zwar ein Durchstarten für die kommenden Jahre verkündet, für das Hier und Jetzt klangen die Töne aber zurückhaltender. So klang z. B. durch, dass die weltwirtschaftlichen Belastungsfaktoren auch im laufenden Quartal anhalten. So betrachtet ist die SAP-Aktie nicht „falsch abgebogen“, als zuerst die Gewinne des Tages schwanden und der Kurs dann mit Beginn des US-Handels ins Minus abdrehte: Es war letztlich nur die „Korrektur“ eines in sich nicht stichhaltigen Versuchs, im Kielwasser der Zahlen eines nicht vergleichbaren Unternehmens das Ruder herumzureißen. Der Abwärtstrend bleibt damit intakt, das April-Tief unverändert das wahrscheinlichste, nächste Kursziel.

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