Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Energietitel erfreuen sich nicht nur an der Wall Street großer Beliebtheit – auch am deutschen Aktienmarkt stehen Versorger derzeit hoch im Kurs. Die positive Stimmung innerhalb des Sektors hat auch die RWE-Aktie erfasst, die aktuell eine solide Performance zeigt.
Zuletzt konnte der Titel aus einer trendbestätigenden Formation nach oben ausbrechen – bereits das dritte potenzielle Kaufsignal in diesem Jahr. Die laufende Aufwärtsbewegung wird dabei mustergültig von der 20-Tage-Linie begleitet, welche als dynamische Unterstützung fungiert und dem Kurs Stabilität verleiht. Der gleichmäßige Trendverlauf deutet auf eine intakte Aufwärtsstruktur hin. Solange dieses Muster bestehen bleibt, scheinen die Bullen weiterhin im Vorteil zu sein.
Expertenmeinung: Ein Rücklauf an die 20-Tage-Linie wäre aus technischer Sicht unproblematisch, solange das jüngste Ausbruchsniveau verteidigt werden kann. Damit bleibt RWE weiterhin eine der aussichtsreicheren Aktien innerhalb des deutschen Energiesektors.
Solange es zu keinen Schlusskursen unter dem genannten gleitenden Durchschnitt kommt, könnten die kurzfristigen Aussichten weiterhin positiv bleiben.
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Top Flop Aktien – Übersicht der Gewinner und Verlierer
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Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Vorherige Analysen der RWE Aktie
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
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RWE hat sich zum Vorreiter in den Erneuerbaren Energien entwickelt. Doch was steckt wirklich hinter dem grünen Image des Konzerns?
Die Nummer 1 in Deutschland
Der RWE-Konzern ist ein weltweit führendes Unternehmen in den Erneuerbaren Energien. Mit klarem Wachstumskurs. Dabei agiert RWE dicht am Puls der Zeit und ist ein wichtiger Treiber des Wandels in das regenerative Zeitalter. Wandel gehört zur Geschichte von RWE. Er ist Voraussetzung, um zukunftsfähig zu bleiben. Durch Innovationen und Investitionen schafft die neue RWE die Basis für eine klimaneutrale Zukunft.
RWE begann als regionaler Stromversorger und entwickelte sich im Laufe des 20. Jahrhunderts zum größten Energieversorgungsunternehmen der Bundesrepublik Deutschland. In den frühen Jahren setzte das Unternehmen auf eine Kombination aus Wasserkraft und Braunkohlestrom, später kamen Kernenergie und Gas hinzu.
Doch die Energiewende und die politischen Entscheidungen, wie der Atomausstieg nach der Fukushima-Katastrophe 2011, zwangen RWE zu einer grundlegenden Neuausrichtung. Unter der Leitung des Vorstandsvorsitzenden Markus Krebber und seines Vorgängers hat sich das Unternehmen seit 2018 konsequent auf erneuerbare Energien fokussiert, während es sich schrittweise von fossilen Energieträgern wie Kohle und Kernkraft verabschiedet.
Ein entscheidender Schritt in dieser Transformation war die Übernahme der Erneuerbare-Energien-Sparte von E.ON und Innogy im Jahr 2020, wodurch RWE zum drittgrößten Anbieter von erneuerbaren Energien in Europa und zum zweitgrößten Betreiber von Offshore-Windkraft weltweit aufstieg.
Zukunftsweisend
Die RWE AG agiert heute als Holdinggesellschaft, die ihre Aktivitäten über mehrere Tochtergesellschaften bündelt, darunter RWE Renewables Europe & Australia, RWE Offshore Wind, RWE Clean Energy, RWE Generation, RWE Power und RWE Supply & Trading. Diese Struktur ermöglicht es dem Konzern, sowohl in der Stromerzeugung als auch im Energiehandel und in der Entwicklung innovativer Technologien aktiv zu sein.
Das Kerngeschäft von RWE liegt in der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Wind- und Solarenergie. Mit einer installierten Kapazität von über 14 Gigawatt im Bereich der erneuerbaren Energien und Projekten mit weiteren 8 Gigawatt in der Pipeline ist RWE ein globaler Vorreiter.
Besonders im Bereich der Offshore-Windkraft hat das Unternehmen eine starke Position, unter anderem durch Projekte wie die Beteiligung am Dogger Bank Windpark in Großbritannien, einem der größten Offshore-Windprojekte der Welt.
Mit über 30 Wasserstoffprojekten, die in Zusammenarbeit mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie umgesetzt werden, positioniert sich RWE als Pionier in diesem zukunftsweisenden Bereich.
Der Gewinn explodiert …
… so sieht es das Unternehmen jedenfalls selbst. Den Aktionären hat das bisher herzlich wenig geholfen, denn Aktien steigen nicht durch schöne Worte, sondern durch handfeste Taten und Zahlen.
Und die sehen bei RWE eher mittelprächtig aus. Zeitweise gingen die Gewinne zwar regelrecht durch die Decke, doch diese Ära der ungerechtfertigt hohen Gewinne ist längst zu Ende gegangen. Zum Glück. Denn die Zeche haben die Kunden gezahlt. Dass die Politik es zugelassen hat, dass sich die Energiekonzerne 2021, 2022 und 2023 die Taschen vollgestopft haben, ist komplett unverständlich.
Um zu verstehen, wie es dazu kam, muss man das System zur Bildung von Strompreisen verstehen, welches auf dem sogenannten „Merit-Order“-Prinzip basiert und in den meisten Ländern, ebenso wie in Deutschland, Anwendung findet.
Die Strombörse (EEX) bestimmt den Preis auf Basis des teuersten noch benötigten Kraftwerks zur Deckung der Nachfrage – und dieser Preis gilt dann für alle.
Durch die außergewöhnlichen Rahmenbedingungen ist der Markt bereits 2021 aus dem Gleichgewicht gekommen und durch den Ukrainekrieg dann vollständig gekippt. Zeitweise schossen die Großhandelspreise für Strom von unter 50 auf über 500 €/MWh hoch – bei gleichbleibend niedrigen Kosten.
Der Gewinn von RWE und anderen Versorgern explodierte förmlich und man verdiente zig Milliarden auf Kosten der Endkunden – also der privaten Haushalte und Unternehmen.
Ich möchte hier nicht den Moralapostel spielen. RWE und die anderen Versorger haben nichts getan, was nicht rechtens war, gerecht war es trotzdem nicht.
Die Bürger, die bereits unter der Inflation litten, wurden durch die ausufernden Energiepreise zusätzlich geschröpft. Dass die Politik nicht eingegriffen und den Strompreis nicht gedeckelt hat, macht mich bis heute fassungslos.
Den Schaden hatten alle, genutzt hat es niemandem, nicht mal den Aktionären von RWE. Das Geld ist regelrecht verpufft.
Die Aktie ist ein langfristiger Underperformer und dümpelt vor sich hin. Im laufenden Geschäftsjahr dürfte das operative Ergebnis sinken und 2026 um 5 % steigen.
Aus meiner Sicht gibt es daher wenige Gründe, die für nachhaltig steigende Kurse sprechen. Die realistische Renditeerwartung liegt aufgrund des niedrigen KGVs vermutlich knapp über der Dividendenrendite von 3,7 %. Mehr sollte man nicht erwarten.
Über den Autor
Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.
Analysemethode
Die Aktienanalysen von TobiasKrieg basieren auf einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen, wie z. B. KGV, Cashflow oder Eigenkapitalrendite, sowie auf der Identifikation von überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu einem attraktiven Einstiegskurs.
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
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Bodenbildung vollendet, mittelfristiger Abwärtstrend überboten, 200-Tage-Linie dito: Die RWE-Aktie ist aus dem Gröbsten raus, auch befeuert durch die Erwartungen an das Infrastruktur-Paket des Bundes. Aber jetzt muss auch der Ausblick passen, der steht übermorgen an.
Grundsätzlich ist die Überlegung, dass Energieversorger wie RWE von der geplanten, durch Schulden angeschobenen Wiederbelebung der deutschen Wirtschaft profitieren werden, schon richtig. Aber in welchem Ausmaß sich das abspielen könnte, ist völlig offen. 500 Milliarden für Infrastruktur, das ist viel. Über zwölf Jahre verteilt, wie das derzeit vorgesehen ist, ist das aber dann nicht unbedingt ein Faktor, der alles auf den Kopf stellen müsste. Kurz: So genau weiß man bislang nicht, was das konkret an Umsatz und Gewinn für die deutschen Großunternehmen bringen wird, für RWE ebenso wenig wie für andere.
Daher ist weniger die am 20. März anstehende 2024er-Bilanz von Bedeutung als der zugleich zu erwartende Ausblick auf das laufende Jahr. Wie sieht der Energieversorger die aktuelle Lage, was erwartet man in Bezug auf diese neue Entwicklung in Sachen Staatsausgaben? Was da kommuniziert wird, könnte darüber entscheiden, ob die Aktie erneut im Abseits des Anlegerinteresses landet oder aber trotz des bisherigen, durchaus respektablen Raumgewinns weiter zulegt und die im Chart wartende Phalanx an potenziellen Bremsmarken angeht.
Expertenmeinung: Das Problem bei dieser Aktie ist, dass sie viele Marktteilnehmer vermutlich schon längere Zeit abgeschrieben haben und gar nicht mehr hinschauen. Immerhin waren die Analysten jahrelang bullisch, selbst die niedrigsten Kursziele lagen weit über dem Aktienkurs, trotzdem fuhr sich die RWE-Aktie 2022 und 2023 zwischen 42 und 44 Euro fest und ging dann 2024 in einen Abwärtstrend über. Der ist jetzt erst einmal überboten … und nicht nur das:
Nachdem die Aktie zuletzt aus ihrer seit Dezember geltenden Seitwärtsspanne hinauslief, gelang zügig der Ausbruch über die im April 2024 etablierte Abwärtstrendlinie und Ende vergangener Woche auch ein signifikanter Anstieg über die 200-Tage-Linie. Gestoppt wurde sie jetzt erst einmal auf Höhe des Zwischenhochs vom November bei 32,81 Euro. Aber dieser Widerstand ist, ebenso wie die darüber liegenden, kein zwingender „Bremspunkt“ für den Kurs. Dass da alle paar Euro potenzielle Zwischenhochs warten, liegt nach einem längeren Abwärtstrend ja in der Natur der Sache. Die alle könnten bezwingbar sein … vorausgesetzt, RWE liefert am Donnerstag einen Ausblick, der die Käufer mobilisiert und die Analysten in ihrer mehrheitlich weiterhin bullischen Sichtweise bestätigt.
Sollte es zu einem Rückschlag kommen, wäre ein kurzzeitiges Unterschreiten der 200-Tage-Linie noch kein Beinbruch. Der wäre erst dann zu unterstellen, wenn der RWE-Kurs die Kreuzunterstützung aus der „alten“ Abwärtstrendlinie, der 20-Tage-Linie und der jetzt als Support fungierenden, ehemaligen Widerstandszone 30,08/30,50 Euro auf Schlusskursbasis unterschreitet. Käme es dazu, würde die Aktie wohl schnell wieder in ihr Mauerblümchen-Dasein zurückversetzt.
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
RWE auf Platz 2 der DAX-Gewinner an einem insgesamt bullischen Tag, das sieht man nicht alle Tage. Man sieht die Energieversorger als „Wahlgewinner“. Aber reicht das, um diese schon so lange weit unter den Analystenkurszielen herumdümpelnde Aktie wiederzubeleben?
Je länger RWE unter Druck stand, desto mehr Analysten nahmen ihre Kursziele herunter. Ein nicht unübliches Bild. Unüblich daran ist, dass weiterhin kein Experte die Aktie auf dem derzeitigen Kursniveau als richtig bewertet sieht. Die Kurszielspanne reicht von 34,20 bis 50,00 Euro, der Schnitt liegt bei 42,50 Euro, kein einziger Analyst rät zum Verkauf. Fast alle sehen die Aktie als kaufenswert an, nur, Sie sehen es im Chart, geholfen hat es nichts.
Das letzte Mal, dass RWE nahe am aktuellen Konsens-Kursziel notierte, war im Dezember 2023. Seither geht es abwärts. Argumente: Die Margen der Energieversorger werden durch Umweltauflagen beschnitten und nötige Investitionen kosten erst einmal viel Geld, bevor sie, vielleicht, irgendwann viel Gewinn einbringen.
Zwar rechnen die Experten derzeit mit einem um Sonderfaktoren bereinigt jeweils zwischen zehn und zwanzig Prozent steigenden Gewinnanstieg für die kommenden zwei, drei Jahre. Außerdem ist die Bewertung mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von um die 13 für das laufende Jahr nicht gerade teuer (wenn die Gewinnerwartung der Analysten eintreffen sollte). Was auch die weit über dem derzeitigen Kurs liegenden Kursziele begründet, aber:
Expertenmeinung: Die Anleger trauen dem Braten eben nicht und gehen davon aus, dass immer neue Auflagen kommen und die Gewinne ausbremsen werden. Warum also ausgerechnet bei den deutschen Versorgeraktien zugreifen?
Da setzten die gestrigen Käufe an. Mit einer CDU/SPD-Koalition, ohne diesen Dauer-Kontrast der Grünen zur FDP, würde ein langes Gezerre um Auflagen flachfallen und diese zudem milder oder sogar ganz ausfallen. Das werde die Chance, dass Versorger wie RWE wieder zu alter Gewinndynamik zurückkehren, deutlich erhöhen. Und käme es so, wäre die Bewertung jetzt in der Tat günstig.
Bei solchen Überlegungen haben die Käufer den Vorteil, dass sie bis zum Beweis des Gegenteils im Vorteil bleiben. Und falls ein solcher Beweis käme, dürfte es bis dahin dauern, so gesehen wäre für die Aktie jetzt einiges möglich … es sei denn, es wäre das Chartbild, das diesen Beweis des Gegenteils liefert, indem die Aktie die Hürden, die es für ein klar bullisches Signal zu nehmen gälte, eben nicht nimmt und man daraus ableiten müsste: Die Skeptiker sind zahlreich.
Zunächst müsste die RWE-Aktie da nach oben hinaus, wo sie jetzt gerade „anklopft“: über die Widerstandszone 30,08/30,50 Euro und damit heraus aus der Seitwärtsbewegung. Was indes nur ein erster Schritt wäre. Ein mittelfristig bullisches Signal wäre erst gegeben, wenn darüber hinaus die bei 31 Euro wartende Mai-Abwärtstrendlinie und dann auch noch die aktuell bei 31,60 Euro verlaufende 200-Tage-Linie überwunden wurden. Das ist machbar. Aber da wir hier von Hoffnungskäufen reden, wäre man wohl nicht ganz falsch beraten, wenn man abwarten würde, ob die Aktie diesen Befreiungsschlag auch wirklich hinbekommt.
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.
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Das, was RWE am Mittwoch an Zahlen zu den ersten neun Monaten vorweisen konnte, war tadellos und besser als erwartet. Die Aktie machte einen Sprung nach oben, der Ausbruch nach unten zu Monatsbeginn wurde damit zur Bärenfalle. Aber noch ist das nicht die Wende.
Der Umsatz fiel zum Vorjahreszeitraum, der Vorsteuergewinn ebenso, das Netto, bereinigt um Sondereffekte, nicht minder. Das klingt zwar nicht gut. Aber jeder hatte es erwartet, RWE hatte das schon lange avisiert. Und damit war es eine positive Überraschung, dass der Rückgang bei Umsatz und Gewinn weniger deutlich ausfiel als vermutet.
Der operative Gewinn, vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) landete für die ersten drei Quartale bei 3,98 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum 5,7 Mrd.), die durchschnittliche Analysten-Prognose hatte bei 3,87 Milliarden gelegen. Netto kamen 1,64 Milliarden zusammen (Vorjahreszeitraum 3,1 Mrd.), die Prognose lag bei 1,56 Milliarden. Damit konnte der Energieversorger den vorbestehenden Gesamtjahresausblick auf der Unterseite eingrenzen, jetzt sieht RWE nicht mehr das untere Ende, sondern den mittleren Bereich der Gewinnprognosen als wahrscheinlich an.
Hinzu kommt, dass man, basierend auf zunehmender politischer Planungs-Unsicherheit, weniger als bislang geplant für Investitionen aufwenden will und so Kapital frei wird, das man für ein Aktien-Rückkaufprogramm im Volumen von 1,5 Milliarden Euro nutzen will.
Damit haben die Bullen wieder gute Argumente. Und Rückenwind seitens der Analysten, die dieses Zahlenwerk überwiegend positiv sahen. Die am gestrigen Bilanztag neu vergebenen oder bestätigten Kursziele bewegten sich zwischen 38,50 Euro (mit der einzigen „Halten“-Einstufung) und 52,50 Euro. Aber ob das reicht, um diese schon das ganze Jahr über unter Dauerdruck der Bären stehende Aktie in eine Aufwärtswende zu tragen?
Expertenmeinung: Sicher, man könnte sich fragen, was man denn noch haben wollte, um hier einen stabilen Aufwärtstrend zu etablieren. Aber diese Frage konnte man seit Jahresanfang stellen, denn auch ohne diese leicht übertroffenen Prognosen war RWE günstig bewertet, weist eine gute Dividendenrendite auf und ist mit Blick auf die Konjunkturschwäche hierzulande weniger stark betroffen als Aktien vieler anderer Branchen. Die Short-Seller, sprich die Bären, bleiben dennoch dominant.
So gesehen müssen handfeste, charttechnische Fakten her, um den Druck von der Aktie zu nehmen. Und denen ist man zwar gestern näher gekommen, aber sie sind noch nicht da, wie wir im Chart sehen. Ja, der Ausbruch unter die Unterstützungszone 30,08/30,35 Euro wurde damit zur Bärenfalle. Aber dass eine Aktie nicht mehr als aktiv bärisch einzuordnen ist, macht sie nicht automatisch bullisch. Dazu müsste die RWE-Aktie mindestens dort hindurch, wo sie gestern auffallend hängen blieb.
Dass RWE seinen Anstieg am Mittwoch genau auf Höhe der über die Zwischenhochs seit Mai zu konstruierenden Abwärtstrendlinie bei 32,80 Euro stoppte und Abgabedruck aufkam, der die Tageskerze in einen Doji verwandelte und dazu führte, dass die Aktie am Ende unter der zweitweise schon klar überboten wirkenden 200Tage-Linie schloss, macht klar:
Die Bären sind noch da und das Zutrauen der Bullen ist noch nicht allzu groß. Diese beiden Linien müssen überboten sein, erst dann wäre der Bann der Bären gebrochen … die Käufer hätten es jetzt in der Hand!
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.
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Aktien von Energieversorgern wie RWE werden gern als „sicherer Hafen“ angesehen, weil ihre Ertragslage weniger konjunktursensibel ist als die vieler anderer Branchen. Da die nächsten Tage einiges an Volatilität bringen könnten, ist die Frage: Wäre die Aktie jetzt eine gute Idee?
Diese Frage lässt sich nicht einfach mit Ja oder Nein beantworten. Denn einerseits ist die RWE-Aktie günstig bewertet und die Wahrscheinlichkeit, dass die Ertragslage hier deutlich stabiler sein und vorerst bleiben wird als in zyklischen, konjunkturempfindlichen Branchen, eher hoch. Denn in den nächsten Quartalen wäre ein Aufschwung in der deutschen Wirtschaft, der seinen Namen verdienen würde, eher eine Überraschung.
Neben der günstigen Bewertung mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis um 11 für das laufende Jahr sehen wir hier eine über dem DAX-Durchschnitt liegende Dividendenrendite. Und wir sehen, dass die Analysten die Aktie weit höher ansiedeln: Der Schnitt der Kursziele liegt derzeit bei 44,50 Euro, selbst das niedrigste aller Kursziele liegt mit 34,20 Euro noch klar über dem derzeitigen Kursniveau.
Wir sehen aber auch in unserem Chart auf Wochenbasis, dass die Aktie trotz dieser Argumente seit Jahresbeginn in einem Abwärtstrend läuft, der bis dato nie ernsthaft gefährdet war. Was verdeutlicht, dass die Marktteilnehmer diese für einen Einstieg sprechenden Argumente nicht wahrnehmen oder, wenn doch, so zumindest nicht in Käufe umsetzen. Und das war zuletzt und ist auch jetzt eben ein Problem. Eine Aktie kann noch so günstig sein: Wenn außer einem selbst niemand daraufhin kauft, bleibt sie am Boden. Es bräuchte also so etwas wie eine „Initialzündung“. Und da käme die aktuelle Marktphase ins Spiel.
Expertenmeinung: Wir steuern auf spannende und vermutlich hochvolatile Tage zu, die allemal taugen, um für Wochen und Monate wegweisend zu sein. Heute findet in den USA die Wahl statt, übermorgen entscheidet die US-Notenbank, irgendwann in den kommenden Tagen wird auch wieder Neues zum Thema Konjunkturpaket aus China kommen. Dazu kommt das Gros der europäischen Quartalsbilanzen, auch RWE wird da nächste Woche mit dabei sein.
Hohe Volatilität erzeugt Nervosität. Und Nervosität führt normalerweise zu dem Bedürfnis, das Risiko im Depot zu mindern, zum Beispiel, indem man riskante Aktien abstößt und weniger volatile Aktien aus ruhigeren Branchen kauft, wie RWE eine wäre. Aber das heißt dennoch nicht, dass diese mögliche Basis für eine Aufwärtswende auch wirklich greifen müsste, denn von dem viele Anleger vom Einstieg abhaltenden Abwärtstrend abgesehen, steht ja noch eine ganz andere Frage im Raum:
Brauchen wir denn in den kommenden Wochen überhaupt mehr „sichere Häfen“ im Depot? Vielleicht führt diese Ballung wichtiger Ereignisse und Entscheidungen ja zu einer gewaltigen Rallye, die DAX, Euro Stoxx 50 und die US-Indizes auf neue Rekorde katapultiert. Dann hätte man, wenn man volatile Aktien vorher verkauft hätte, auf das falsche Pferd gesetzt. Also?
Also wäre es zwar eine Option, in die stark gedrückte Aktie einzusteigen und die Position einfach mit einem Stopp knapp unter der jetzt angesteuerten Supportzone 28,39 zu 29,67 Euro abzusichern. Aber die weniger riskante Variante wäre insofern die bessere, weil man da nicht genötigt wäre, auf ein böses Ende dieser so kritischen Tage zu wetten, das „sichere Häfen“ dann lukrativ machen könnte.
Diese Variante wäre der Einstieg dann, wenn die RWE-Aktie mit Schlusskursen über 33 Euro durch die jetzt entscheidenden, den Kurs drückenden Widerstandslinien hindurchgelaufen wäre. Und man damit ein starkes Indiz im Rücken hätte, dass die aktuell noch dominanten Bären hier endlich abgezogen sind.
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.