Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:
|
Mensch und Maschine ist ein brachialer langfristiger Outperformer. Das sollte für einen Investoren für sich genommen bereits Grund genug sein, sich die Sache näher anzusehen und einige Fragen zu klären.
Sollte man mit an Board sein? Ist die jüngste Korrektur eine Gelegenheit oder ist die Aktie auch jetzt noch überbewertet?
Was ist das Erfolgsrezept des Unternehmens, warum hat sich der Kurs so gut entwickelt?
Egal, ob man am Ende zu einem positiven Ergebnis kommt oder nicht, oder man sogar ein Investment ableiten lässt, man wird in jedem Fall etwas lernen.
Tauchen wir ein
In einem ersten Schritt, die regelmäßigen Leser werden es schon ahnen, schaue ich mit immer den Trackrecord an.
Im Fall von Mensch und Maschine kann er sich sehen lassen.
In den letzten zehn Jahren ist es dem Unternehmen gelungen, den Umsatz von 119 auf 266 Mio. Euro mehr als zu verdoppeln, wobei die Wachstumsdynamik in den letzten Jahren nochmal spürbar zugenommen hat.
Gleichzeitig hat sich die operative Marge in diesem Zeitraum von 5,2 auf 13,0% erheblich erhöht.
Unter dem Strich führte das dazu, dass der Gewinn von 0,24 auf 1,26 Euro je Aktie gesteigert wurde.
Da das Geschäft nicht kapitalintensiv ist, hat man keine nennenswerten Schulden und auch die Verwässerung der Aktienbasis hält sich in Grenzen.
Man konnte die Expansion also weitgehend aus den laufenden Einnahmen finanzieren und obendrein auch noch eine Dividende zahlen.
Das Erstaunliche daran ist, dass Mensch und Maschine sogar dazu in der Lage war, den Großteil des Gewinns auszuschütten und dennoch zu wachsen.
Das ist eine Gesamtkonstellation von Eigenschaften, wie man sie nur selten findet und die Erklärung dafür, warum die Aktie ein klarer Outperformer ist.
Geschäftsmodell
Für Anleger, die rein quantitativ getrieben sind, reichen diese Informationen, abgesehen von der Bewertung, eigentlich schon aus.
Aber wir wollen natürlich auch wissen, womit das Unternehmen sein Geld verdient.
Die Mensch und Maschine Software SE (MuM) beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiter und ist ein führender Entwickler von Computer Aided Design, Manufacturing und Engineering (CAD/CAM/CAE), Product Data Management (PDM) und Building Information Modeling/Management (BIM) mit rund 75 Standorten in ganz Europa sowie in Asien und Amerika.
Das MuM-Geschäftsmodell basiert auf den beiden Segmenten MuM-Software (Standardsoftware für CAM, BIM und CAE) und Systemhaus (kundenspezifische Digitalisierungslösungen, Schulung und Beratung für Kunden aus Industrie, Bauwesen und Infrastruktur).
Die Anwendungen des Unternehmens finden in einer Vielzahl von Industriezweigen Anwendung, darunter Industrie, Maschinenbau, Architektur/Bau, Infrastruktur, Elektrotechnik, Anlagenbau, Datenmanagement und so weiter.
Das bedeutet, dass man noch sehr viel Raum für Wachstum hat und nicht abhängig von einer einzelnen Branche ist.
Eine gewisse Abhängigkeit besteht jedoch gegenüber Autodesk, denn ein bedeutender Teil des Geschäfts basiert auf den Systemen von Autodesk.
Andererseits würde Mensch und Maschine auch gut in das Portfolio der US-Amerikaner passen. Es gibt zwar keinerlei Gerüchte in diese Richtung, aber grundlegend ist eine Übernahme natürlich nicht auszuschließen.
Ausblick und Bewertung
Im laufenden Geschäftsjahr hat sich die positive Entwicklung konsequent fortgesetzt.
In den ersten sechs Monaten legte der Umsatz um 15% auf 156,6 Mio. Euro zu, das Geschäft mit eigener Software wuchs um 15% auf 48,8 Mio. Euro.
Das Betriebsergebnis (EBIT) konnte um 23% gesteigert werden, der Gewinn je Aktie legte sogar um 28% auf 0,85 Euro je Aktie zu.
In diesem Licht erscheinen die Konsensschätzungen erreichbar, oder eher sogar etwa zu niedrig.
Derzeit wird erwartet, dass der Gewinn in diesem Jahr von 1,26 auf 1,52 Euro je Aktie steigt.
Mensch und Maschine kommt demnach auf ein KGVe von 31,9. Das ist nicht gerade wenig, aber bei dem anhaltend hohen Wachstum durchaus vertretbar.
In den letzten fünf Jahren lag das KGV durchschnittlich bei 45,1.
Das ist sicherlich ein bisschen hochgegriffen, zeigt aber was möglich ist.

Aus technischer Sicht befindet sich die Aktie ebenfalls auf einem interessanten Niveau. Zwischen 47 und 45 Euro liegt eine zentrale Unterstützungszone und am unteren Ende dieses Bereichs verläuft der mehrjährige Aufwärtstrend.
Gelingt auf diesem Niveau eine Bodenbildung, sind jederzeit wieder steigende Kurse in Richtung 53 Euro möglich.
Über 54 Euro käme es zu einem prozyklischen Kaufsignal.
Fällt die Aktie jedoch unter 45 Euro, haben die Bullen ihre Chance vorerst vertan. Als langfristiger Investor sollte man sich davon nicht verunsichern lassen, für Trader ist das allerdings sehr relevant.
Mehr als 12.000 Investoren & Trader folgen mir und meinen täglichen Ausführungen auf Guidants.
Ihre Ordergebühren sind zu hoch? Mein Broker ist LYNX.
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen