Die Volatilität von Lululemon ist atemberaubend, massive Rallyes und Kursstürze wechseln sich ab. Jetzt wieder unten einsammeln?
Gefahr oder Gelegenheit?
Man muss nur einen kurzen Blick in den Chart (siehe unten) werfen, um ein Muster zu erkennen. Rallyes und Kurseinbrüche wechseln sich bei Lululemon ab. Teilweise verdoppelt sich die Aktie innerhalb einiger Monate, nur um wieder zu kollabieren und anschließend wieder in den Rallyemodus zu wechseln.
Wer nicht mit Volatilität umgehen kann, ist bei dieser Aktie falsch.
Bereits vor mehr als 70 Jahren prägte Benjamin Graham in „The Intelligent Investor“ das Bild von Mr. Market.
Demnach gleicht die Börse einem manisch-depressiven Menschen. Sie ist emotional, mal euphorisch, dann wieder am Boden zerstört und dementsprechend irrational.
Es stellt sich nur die Frage, wie man damit umgeht. Wer bei sinkenden Kursen schnell nervös wird, hat es an der Börse schwer. Wer allerdings versteht, die Volatilität für sich zu nutzen, ist klar im Vorteil.
Graham bringt die Sache prägnant auf den Punkt: „The market is there to serve you, not to guide you.“
Das zu verstehen und wirklich zu verinnerlichen, ist vielleicht der wichtigste Faktor für den Börsenerfolg.
Doch das ist leichter gesagt als getan.
Leichter gesagt als getan
Auf einer intellektuellen Ebene versteht es jeder, dass es eine gute Idee ist, nach größeren Korrekturen oder während Crashs zu kaufen.
Sobald der Markt allerdings in die Tiefe rauscht, fällt es den meisten Anlegern sichtlich schwer, auch wirklich den Abzug zu drücken. Zu groß ist die Angst, dass der Crash nach dem Kauf noch weitergeht.
Die letzten Wochen sind ein gutes Beispiel dafür. Wie viele Anleger waren dazu in der Lage, den Crash zu nutzen und zuzuschlagen? Es dürfte eine kleine Minderheit sein. Die Mehrheit hat verkauft, sonst wären die Kurse ja nicht gefallen.
Kurzfristig werden die Kurse von Emotionen getrieben, langfristig zählen nur harte Fakten. Fallen die Kurse, konzentrieren sich Anleger auf all die Probleme eines Unternehmens und ignorieren die Chancen. Steigen die Kurse, geschieht das Gegenteil.
Das ist jedoch nicht schlecht, ganz im Gegenteil. Es ist erfreulich, denn je ineffizienter der Markt ist, desto größere Chancen ergeben sich für disziplinierte Anleger.
Bei Lululemon könnte sich gerade wieder eine Gelegenheit ergeben.
Startet jetzt die nächste Rallye?
Schaut man sich die Fundamentaldaten an, ist die Volatilität kaum zu erklären. Die Geschäftszahlen des Unternehmens sind solide.
In den letzten fünf Jahren konnte Lululemon den Umsatz von 4,40 auf 10,59 Mrd. USD steigern und den Gewinn von 4,70 auf 14,64 USD je Aktie.
Sowohl der Umsatz als auch das Ergebnis verbesserten sich in jedem einzelnen Jahr. Das steht in einem scharfen Kontrast zu den Kurskapriolen des Unternehmens.
Unterm Strich liegt der Kurs heute auf demselben Niveau wie 2020, obwohl sich das Ergebnis etwa verdreifacht hat. Dadurch ist die P/E von zeitweise über 60 auf etwa 20 gesunken.
Die forward P/E liegt derzeit bei 20,1.

Mit dem Ausbruch über 288 USD wurde ein prozyklisches Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 320 – 325 und 342 USD ausgelöst.
Fällt die Aktie hingegen unter 288 USD zurück, haben die Bullen ihre Chance vorerst vertan.
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