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Das eine Mal rauschen die Kurse nach den Quartalszahlen in den Keller, das andere Mal gehen sie durch die Decke.
Viel Sinn ergeben diese kurzfristig motivierten Kursreaktionen zwar nicht, doch daran wird sich wohl nie etwas ändern.
Mr. Market
Bereits vor mehr als 70 Jahren prägte Benjamin Graham in „The Intelligent Investor“ das Bild von Mr. Market.
Demnach gleicht die Börse einem manisch-depressiven Menschen. Sie ist emotional, mal euphorisch, dann wieder am Boden zerstört und dementsprechend irrational.
Es stellt sich nur die Frage, wie man damit umgeht. Wer bei sinkenden Kursen schnell nervös wird, hat es an der Börse schwer. Wer allerdings versteht, die Volatilität für sich zu nutzen, ist klar im Vorteil.
Graham bringt die Sache prägnant auf den Punkt: „The Market is there to serve you, not to guide you.“
Das zu verstehen und wirklich zu verinnerlichen ist vielleicht der wichtigste Faktor für Börsenerfolg, den es gibt.
Doch das ist leichter gesagt als getan.
Auf einer intellektuellen Ebene versteht es jeder, dass es eine gute Idee ist, nach größeren Korrekturen oder während Crashs zu kaufen.
Sobald der Markt allerdings in die Tiefe rauscht, fällt es den meisten Anlegern sichtlich schwer, auch wirklich den Abzug zu drücken. Zu groß ist die Angst, dass der Crash nach dem Kauf noch weitergeht.
Leichter gesagt als getan
Aus meinem persönlichen Kontakt mit unzähligen Anlegern kann ich Ihnen sagen, dass genau an diesem Punkt die meisten scheitern.
Und das ist kein Wunder, denn antizyklisches Handeln widerspricht der menschlichen Natur.
Es fällt uns viel leichter, eine Aktie zu kaufen, nachdem die Kurse bereits gestiegen sind.
Fallende Kurse schrecken uns hingegen ab, sie üben sogar psychologischen Druck aus.
Der bloße Fakt, dass die Kurse von Aktie XY gefallen sind, führt dazu, dass Anleger das jeweilige Unternehmen in Frage stellen.
Ich erinnere mich beispielsweise noch gut, damals hatte Visa eine Korrektur von 15-20% vollzogen. Daraufhin stellte mir ein Leser die Frage, „ob Visa denn noch eine Zukunft hätte“.
Vola > Realität
All das führt dazu, dass es ständig zu Übertreibungen kommt und die Volatilität an den Aktienmärkten exorbitant höher ist als es die Realität rechtfertigen würde.
Nehmen wir Lululemon. Am Tag nach den letzten Quartalszahlen brach die Aktie von 374 auf 326 USD ein.
Schlussendlich sanken die Kurse bis auf 286 USD und das alles nur wegen einem einzelnen schwachen Quartal.
Wir hatten damals auf die Situation hingewiesen:
Lululemon: Erhält man hier nochmal eine Chance?
Zitat:
„Zu Lululemon hatte ich mich in der Vergangenheit schon mehrfach positiv geäußert, zuletzt vor wenigen Monaten und zu einem Kurs von 296 USD.
Anschließend hat sich die Aktie in einem schwierigen Umfeld gut entwickelt und im Hoch, welches vor wenigen Tagen erreicht wurde, um etwas mehr als 30% zugelegt.
Nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen am Donnerstag ging es jedoch eine Etage tiefer. Vorbörslich notiert Lululemon 6,81% im Minus bei 349 USD.
Wer die Gelegenheit damals nicht ergriffen hat, könnte jetzt vielleicht nochmal eine bekommen.
Fällt die Aktie im regulären Handel nachhaltig unter 350 USD, oder besser noch 340 USD, kommt es zu einem Verkaufssignal, welches eine größere Korrektur einleiten könnte.
Mögliche Kursziele liegen bei 325 sowie 305 und eventuell auch 290 USD. Antizyklische Investoren könnten an den genannten Marken über einen Einstieg in Tranchen nachdenken.“
Kurssprung
Wie eingangs beschrieben haben wir also versucht, die Volatilität für uns zu nutzen. Statt uns der Kurzsichtigkeit des Marktes hinzugeben, haben wir eine andere Perspektive eingenommen.
Nämlich die, dass einzelne Quartalszahlen eine geringe Bedeutung haben und am Unternehmen und daran, wo es in einigen Jahren stehen wird, kaum etwas ändern.
Dieses Mal hat Lululemon die Erwartungen übertroffen und die Prognose erhöht, was einen Kurssprung um 14,87% auf 367,93 USD ausgelöst hat.
Wer im Dezember bei 290 – 325 USD diszipliniert eingesammelt hat, kann sich heute freuen.
Die nächste Chance bei Lululemon wird sicherlich kommen. Spätestens, wenn die Märkte insgesamt unter Druck kommen.

Aus technischer Sicht könnte sich die Rallye jetzt unmittelbar in Richtung 378 – 392 USD fortsetzen.
Auf diesem Niveau ist jedoch mit vermehrten Gewinnmitnahmen und einer anschließenden Korrektur in Richtung 350 USD zu rechnen.
Gelingt jedoch ein Wochenschluss über 392 USD, käme es zu einem Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 410 und 435 USD.
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