Von der Krise zum Comeback. Hat der nächste Höhenflug von D.R. Horton längst begonnen?
Was D.R. Horton wirklich stark macht
Der eine oder andere wird sich noch an 2022 erinnern. Damals steckte die US-Baubranche angeblich in der Krise und die Aktien im Sektor befanden sich im freien Fall.
D.R. Horton notierte am Tief bei 60 USD, nur um anschließend auf 200 USD zu steigen.
Passiert gerade etwas Ähnliches? Die Zahlen waren teilweise durchwachsen, aber sind die Kursverluste wirklich gerechtfertigt? Die jüngsten Quartalszahlen von D.R. Horton sprechen dafür, dass es besser um den Sektor steht, als die Allgemeinheit denkt.
D.R. Horton ist einer der führenden US-Wohnungsbauer und hat sich in den letzten Jahren als robustes und anpassungsfähiges Unternehmen erwiesen. Doch was macht D.R. Horton so erfolgreich, und warum stand der Immobiliensektor zuletzt unter Druck?
D.R. Horton hat sein Geschäftsmodell grundlegend umgestaltet. Während das Unternehmen früher auf exponentielles Wachstum setzte, verfolgt es heute eine renditeorientierte Strategie mit disziplinierter Kapitalallokation.
Kleinere Häuser, größere Wirkung
Diese Neuausrichtung hat zu einer stärkeren Liquidität, einem geringeren Verschuldungsgrad und einer verbesserten Cashflow-Generierung geführt. Dieses Kapital wird genutzt, um in Schwächephasen konsequent eigene Aktien zurückzukaufen.
In den letzten fünf Jahren wurde die Zahl der ausstehenden Papiere von 366 auf 330 Millionen Stück reduziert.
Auf der Kundenseite liegt der Fokus auf erschwinglichem Wohnraum. Das Unternehmen hat die durchschnittliche Wohnfläche seiner Häuser bewusst reduziert, um der Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum gerecht zu werden. Im dritten Quartal 2025 lag der durchschnittliche Verkaufspreis bei 369.600 USD – rund 28 % unter dem US-amerikanischen Durchschnitt von 513.200 USD.
Dieses Konzept scheint aufzugehen. Das Geschäft von D.R. Horton läuft trotz der Krise gut, so es denn eine geben sollte.
Prognostiker liegen wieder weit daneben
Der Gewinn lag im dritten Quartal mit 3,36 USD je Aktie weit über den Erwartungen von 2,92 USD. Mit einem Umsatz von 9,23 Mrd. USD hat man die Analystenschätzungen von 8,78 Mrd. USD ebenfalls übertroffen.
Auf Jahressicht war der Umsatz um 7,5 % und der Gewinn um 18 % rückläufig. Das ist sicherlich nicht ideal, von einer schweren Krise ist der Sektor aber weit entfernt. Mit einer operativen Marge von 14,7 % und einem Vorsteuerergebnis von 1,4 Mrd. USD ist das Unternehmen nach wie vor hochprofitabel.
Darauf, dass es in der Branche nicht ganz so schlecht läuft, gibt es schon länger Hinweise:
Toll Brothers: Crash oder Comeback? Krise oder nicht?
LGI Homes: Gelegenheit nach 50 % Kurssturz?
In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres hat D.R. Horton 8,53 USD je Aktie verdient. Da das Schlussquartal bei D.R. Horton in der Regel besonders stark ist, könnte der Gewinn in diesem Jahr in Richtung 12 USD je Aktie tendieren – weitaus mehr als die bisherigen Konsensschätzungen in Höhe von 11,35 USD je Aktie.
Bei einem Gewinn von 12 USD je Aktie kommt D.R. Horton auf eine forward P/E von 12,8. Das ist problemlos vertretbar. Das eigentliche Potenzial ergibt sich jedoch daraus, dass der Gewinn im kommenden Geschäftsjahr, welches bereits im Oktober beginnt, wieder deutlich steigen soll.
Derzeit sehen die Konsensschätzungen einen Gewinnsprung um 8 % vor. Um das einordnen zu können, muss man jedoch wissen, dass die Prognostiker in diesem Sektor seit Jahren systematisch zu pessimistisch sind. Teilweise ist der Jahresgewinn am Ende sehr viel höher ausgefallen als zunächst erwartet. Das muss nicht wieder passieren, aber es könnte.
Risiken und Nebenwirkungen
Das Einzige, was die Zuversicht etwas eintrübt, sind die Zölle. Aktuellen Schätzungen zufolge werden die Baustoffpreise im Jahr 2025 voraussichtlich um 6 bis 10 % steigen, was hauptsächlich auf die von der Trump-Regierung eingeführten Zölle zurückzuführen ist.
Diese Zölle betreffen wichtige Baumaterialien wie Holz, Stahl, Aluminium und Gips, die aus Ländern wie Kanada, Mexiko und China importiert werden. Die US-Bauindustrie dürfte im zweiten Halbjahr besonders stark von diesen Maßnahmen betroffen sein, was zu einer Verlangsamung des Sektors führen könnte.
Hinzu kommen mögliche Lieferkettenprobleme und eine zunehmende Inflation, die durch die Zölle befeuert wird und gleichzeitig Leitzins-Senkungen verhindert.

Mit dem Anstieg über 137 USD wurde ein prozyklisches Kaufsignal ausgelöst. Das erste Kursziel bei 154 USD wurde umgehend abgearbeitet. Über 154 USD wäre der Weg in Richtung 166 und 179–182 USD frei.
Sollte die Aktie hingegen in den Bereich 137–140 USD zurückkommen, könnte sich das als antizyklischer Einstieg anbieten.
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