Die Gelddruckmaschinen laufen auf Hochtouren und Kredite sind trotz 5% Inflation spottbillig.
Die Börsenweisheit „Cash ist Trash“ erhält in diesen Zeiten eine ganz neue Dimension.
Begrenztes Angebot
Dass die Flucht in Sachwerte anhält, ist daher kein Wunder. Ich wiederhole an dieser Stelle gerne nochmal eine These, die ich bereits seit etlichen Jahren vertrete:
Die Notenbanken haben seit der Finanzkrise versucht, durch niedrige Zinsen und Gelddrucken Inflation zu erzeugen.
Da die Weltwirtschaft aber dazu in der Lage ist, sehr viel mehr alltägliche Güter zu produzieren als wir konsumieren können, konnte keine Inflation entstehen. Das Angebot ist zu groß.
Das simple Konzept von Angebot und Nachfrage sollte eine Notenbank eigentlich verstehen.
Was stattdessen passiert ist, ist eine enorme Wertsteigerung (Inflation) bei nicht beliebig vervielfältigbaren Gütern (Sachwerte).
Dazu zählen Aktien ebenso wie Immobilien, aber auch Sammlerobjekte wie Oldtimer, Kunst, Luxusuhren, Kryptowährungen und so weiter.
Bei diesen Gütern ist das Angebot begrenzt, daher steigt ihr Wert. Das führt wiederum dazu, dass diejenigen, die diese Assets besitzen, immer reicher werden.
Alle anderen werden dadurch relativ gesehen ärmer.
Das ist nicht nur eine schlechte Politik und traurig, sondern auch gefährlich. Eine zu große Ungleichheit bei der Verteilung von Vermögen mündete historisch meist in Revolutionen und Krieg.
Daran dürften wir alle kein Interesse haben.
Das ist noch lange nicht das Ende
Die ultimative Bestätigung für meine Theorie der „nicht beliebig vervielfältigbaren Gütern“, oder wie man sie auch nennen könnte, hat aus meiner Sicht die Corona-Pandemie erbracht.
Durch die Probleme in den Lieferketten wurde erstmals auch die Angebotsseite bei sehr vielen Gütern begrenzt, daher kommt es jetzt auch zu einer breit angelegten Inflation – auch bei Alltagsprodukten.
Daraus kann man sehr viele Rückschlüsse ziehen, vor allem in Bezug auf Investitionen und die Assets, die man besitzen sollte.
Im besten Fall besteht ihr gesamtes Vermögen aus Sachwerten (nicht vervielfältigbaren Assets).
Wer sein Geld in Aktien, Immobilien, Edelmetalle, Sammlerobjekte, Cryptos & Co. steckt, ist gut gefahren und dürfte es auch in Zukunft.
Wer hingegen den Großteil seines Vermögens in (Alltags-) Güter steckt, die verbraucht oder abgenutzt werden und ständig an Wert verlieren, für den sieht es schlecht aus.
Genau das trifft leider auf die Mehrheit zu. Sie stecken ihr Geld in Autos, einen großen Fernseher und so weiter. Im schlimmsten Fall noch auf Kredit.
Daher stecken die meisten auch auf ewig im Laufrad („Rat Race“) fest.
Gefangene
Soweit das Wort zum Sonntag. Da wir jetzt schon eine ganze Reihe von Börsenweisheiten und Theorien bemüht haben, möchte ich Ihnen noch ein Sprichwort mitgeben:
„Die meisten Menschen überschätzen, was sie in einem Jahr erreichen können und unterschätzen, was sie in 10 Jahren erreichen können. “
Der Unterschied zwischen dem, der über einen langen Zeitraum finanzielle Vernunft walten lässt und dem, der das nicht tut, ist unglaublich.
Wer zehn Jahre oder länger konsequent auf ein Ziel hinarbeitet, wird erstaunliche Erfolge erleben.
Cash ist Trash
Die Flucht in Sachwerte hält also an und Cash ist kaum mehr eine Option. Das Zusammenspiel aus niedrigen Kreditzinsen um die 1% und einer Inflation von 5% macht Bargeld geradezu wertlos.
Die großen Verlierer sind die Sparer, wer hingegen Schulden hat, wird belohnt.
Daher hatte ich mich in den vergangenen Monaten auch mehrfach positiv zu den US-Häuslebauern wie DR Horton, Lennar, NVR und PulteGroup geäußert. Die entsprechenden Analysen finden Sie bei Lynxbroker.de.
Ich möchte das an dieser Stelle nochmal bekräftigen. Der breite Markt ist außerordentlich hoch bewertet, der Bausektor allerdings nicht.
Das hat einen einfachen Grund: Die derzeitigen Gewinne werden als nicht nachhaltig betrachtet.
Anleger glauben nicht daran, dass das „ewig so weitergeht“. Die Erfahrung seit der Finanzkrise hat allerdings gezeigt, dass das eben doch der Fall sein kann.
Die Gesamtsituation spricht heute aus meiner Sicht sogar noch stärker für eine Flucht aus Cash in andere Güter als jemals zuvor.
Von 2009 bis 2019 hatten wir überproportional steigende Geldmenge, niedrige Zinsen, aber wenig Inflationsdruck.
Heute haben wir eine stark überproportional steigende Geldmenge, niedrige Zinsen und zusätzlich noch Inflationsdruck.
Das Ausmaß der Geldvermehrung in den Jahren 2020 und 2021 ist absolut beispielslos, gleiches gilt für die weltweiten Konjunkturpakete.
Die nächste Theorie
Wie immer müssen wir an der Börse Chancen und Risiken abwägen und rational begründete Szenarien zeichnen.
Ein aus meiner Sicht wahrscheinliches Szenario ist, dass der Bauboom und die Flucht in Sachwerte auf unabsehbare Zeit anhalten wird.
Für mich stellt sich gar nicht die Frage, ob das passieren wird, es geht vielmehr um das Ausmaß und die Intensität.
Spitzt sich die Lage weiter zu, oder bleibt der Preisdruck bei Sachwerten „nur“ auf einem hohen Niveau?
Meine Theorie ist, dass es nach einer Ausweitung der globalen Geldmenge um 30% mit einer kurzen Inflation von 5% noch nicht getan ist. Es wäre gut möglich, dass wir vor einer mehrjährigen Phase mit einer Inflation von deutlich über 2% stehen.
Das ist der maßgebliche Faktor, der enormen Preisdruck auf Sachwerte ausübt und ausüben wird.
Und was bedeutet das für Kredite, wenn man sich für 1% Geld beschaffen kann, die Inflation aber bei 2 oder gar 5% liegt?
Ich erinnere mich gut an einige historische Beispiele. Wir haben es zwar nicht mit Hyperinflation zu tun, aber die Kreditkosten sind niedriger als die Inflation.
Wer in Zeiten von Hyperinflation auf Kredit Sachwerte gekauft hat, war danach ein gemachter Mann. Womöglich erleben wir gerade eine ganz ähnliche Situation.
Kurz vor dem nächsten Ausbruch
Daher sind die Auftragsbücher der US-Häuslebauer auch prall gefüllt und wenn man davon ausgeht, dass das auch so bleiben wird, sieht es für die Unternehmen im Sektor entsprechend gut aus.
Schauen wir uns, stellvertretend für die Branche, den Marktführer DR Horton an.
Der Umsatz konnte in den letzten zehn Jahren von 4,35 auf 27,77 Mrd, USD gesteigert werden.
Gleichzeitig zeigen sich positive Skaleneffekte, wodurch die operative Marge von 5,7 auf 19,2% geklettert ist. Daher legte der Gewinn im selben Zeitraum von 2,77 auf 11,41 USD je Aktie zu.
Dass DR Horton ein Outperformer ist, sollte an dieser Stelle klar sein. Ebenso, dass die Aktie in en letzten Monaten gut gelaufen ist. Immerhin ist der Gewinn im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr um 78% gestiegen.
In dieser Geschwindigkeit wird es kaum weitergehen, muss es aber auch nicht. Denn DR Horton kommt nur auf eine forward P/E von 7,7.
Man muss gar kein Wachstum unterstellen, um diese Bewertung zu rechtfertigen. Tatsächlich wird aber ein Gewinnsprung von 24% erwartet. Im Folgejahr sollen es abermals +9% werden.

Wir werden sehen, ob das wirklich gelingt. Meine persönlichen Erwartungen liegen sogar über diesen Konsensschätzungen.
Doch selbst wenn der Konsens nicht übertroffen wird, hätte die Aktie noch ausreichend Luft. In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 11,9. Würde die Bewertung wieder auf dieses Niveau steigen, wären Kurse von 150 USD und mehr möglich.
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