Es gibt Aktien, die man (hoffentlich) im Depot hat und trotzdem hofft, dass sie doch endlich mal eine größere Korrektur vollziehen, damit man aufstocken kann. Home Depot fällt in diese Kategorie.
Wer die Aktie seit längerer Zeit im Depot hat, wird sich sicherlich nicht beschweren. Home Depot ist quasi auf allen Zeitebenen ein klarer Outperformer.
Dazu trägt eine Vielzahl von Faktoren bei. Hohe interne Renditen, ordentliches Wachstum, ein geringer Kapitalbedarf, gute Kapitalallokation, ein fähiger Vorstand und stetige Buybacks.
Mit der Zeit summiert sich das ungemein. In Zahlen umgemünzt sieh das wie folgt aus:
Home Depot konnte den Umsatz in den letzten zehn Jahren von 74,75 auf 151,16 Mrd. USD mehr als verdoppelt.
Gleichzeitig hat sich die Profitabilität verbessert und die Zahl der ausstehenden Aktien wurde von 1,57 auf 1,04 Milliarden Stück reduziert.
Der Gewinn stieg daher stark überproportional von 3,10 auf 15,53 USD je Aktie.
Daher hatte ich mich in der Vergangenheit immer wieder positiv zur Aktie geäußert, zuletzt hier (Link).
Eine ausführliche Analyse finden Sie hier:
Mit Home Depot sind Sie bei diesem Megatrend dabei
Ein kurzer Auszug:
Der US-Immobilienbestand altert zusehends, das durchschnittliche Haus wurde vor über 30 Jahren gebaut. Renovierungen und Modernisierungen fallen an und die Baumärkte profitieren natürlich.
Für einen Großteil der US-Mittelschicht und niedrigere Einkommen sind Neubauwohnungen oder gar neue Häuser unerschwinglich.
Darüber hinaus werden Baustoffe wie Zement, Holz, Fließen, Bodenbeläge & Co nach wie vor hauptsächlich in Baumarkt vor Ort und nicht über das Internet gekauft. Eine Lieferung von Zementsäcken per Post ergibt wirtschaftlich einfach keinen Sinn.
Im Markt ist die Auswahl groß und neue Fließen möchte man auch lieber zuerst Mal Live sehen, bevor man sie bestellt.
Eine Disruption durch das Internet ist daher unwahrscheinlich und bisher auch nicht geschehen.
Ausblick und Bewertung
Nun hatte ich die Hoffnung, dass die Aktie die Korrektur nach den am Dienstag veröffentlichten Quartalszahlen fortsetzt.
Vorbörslich tendiert Home Depot aber knapp im Plus.
Eine Fortsetzung der Korrektur wird zunehmend unwahrscheinlich, es sei denn der Markt kommt insgesamt unter Druck und reißt Home Depot mit sich.
Bei den vorliegenden Zahlen kann man aber auch wenig meckern. In Q4 hat man die Erwartungen leicht getroffen, der Umsatz legte um 10,7% zu, der Gewinn um 18,2%.
Im nun abgeschlossenen Geschäftsjahr wurde der Umsatz um 14,4% auf 151,16 Mrd. USD gesteigert.
Der Rest verläuft wie immer. Die Materialkosten steigen in ähnlichem Ausmaß, alle anderen Kosten steigen aber sehr viel langsamer.
Das führt dazu, dass der Gewinn stets überproportional gesteigert werden kann. Im letzten Jahr um 26%. Nach Buybacks legte das Ergebnis um 30% auf 15,53 USD je Aktie zu.
Der Ausblick ist allerdings sehr verhalten. Home Depot stellt lediglich ein Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich in Aussicht. Wir werden sehen, ob man tiefstapelt.
Ohne positive Überraschungen ist die rationale Renditeerwartung an dieser Stelle gut, aber auch nicht besonders hoch.
Home Depot kommt aktuell auf eine forward P/E von 21,2. In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 22,4.
Es wäre also zumindest ein wenig Luft. Immerhin liegt die Bewertung unter den historischen Normalwerten, ganz im Gegensatz zum breiten Markt, der nach wie vor deutlich teurer ist.

Vielleicht haben wir aber auch Glück und erhalten Schützenhilfe. Der S&P500 und viele andere Indizes notieren aktuell an technischen Schlüsselstellen. Werden sie unterschritten, wird das auf nahezu alle Aktien einen gewissen Druck ausüben.
Fällt Home Depot dann unter 345 USD, könnte es zu einer Ausdehnung der Korrektur in Richtung 330 oder 300 USD kommen.
Bei 300 USD läge die forward P/E „nur“ noch bei 18,3. Viel günstiger ist Home Depot selten.
Selbst am Tief des Corona-Crashs lag die P/E noch bei 14.
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