Bei der Deutsche Bank-Aktie versuchen sich die Trader gerade an einem Ausbruchsversuch aus einer seit zwei Monaten geltenden Handelsspanne. Aber was motiviert die Akteure, eine Aktie zu kaufen, die ohnehin in diesem Jahr weit stärker lief als der Gesamtmarkt?
Neue Nachrichten von der Deutschen Bank gab es in den letzten Tagen nicht, dafür aber Quartalsbilanzen von den US-Banken. Allerdings fielen die eher „gemischt“ aus. Übertroffene Prognosen waren da nicht so dominant, dass man unterstellen könnte, dass die „Deutsche“ zwingend ebenso starke Zahlen abliefern müsste … zumal das Umfeld hier ein anderes ist.
Zwar gibt es das Argument, dass eine massiv steigende Schuldenaufnahme des Bundes automatisch auch für die heimischen Großbanken gut ist. Aber das hat man ja längst umgesetzt. Nicht umsonst ist der Kurs der Deutschen Bank so stark gestiegen und findet sich in der Gruppe von DAX-Titeln wieder, die überhaupt dafür gesorgt haben, dass der deutsche Leitindex so stark lief: Infrastruktur, Rüstung, Finanztitel … das sind seit Monaten die entscheidenden Zugpferde. Was also würde einen Ausbruch auf diesem derart hohen Niveau so unterfüttern, dass er, wenn die Handelsspanne mit Schlusskursen über 26,10 Euro überboten würde, auch Bestand hat?
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Expertenmeinung: Absolut überzeugende Halbjahreszahlen und eine idealerweise angehobene Prognose wären dafür nötig. In einer Woche, am 24. Juli, stehen diese Bilanzdaten an, dann muss sich zeigen, ob die Aktie auch nachhaltig „höher kann“. Denn auf Basis der derzeitigen Gewinnerwartungen ist die Aktie, gegenüber dem Jahreswechsel bereits etwa 55 Prozent im Plus, schon eher hoch bewertet. Was auch viele Analysten so sehen:
Von den 15 derzeitigen Einstufungen sind neun Kaufempfehlungen, der Rest teilt sich „Halten“ und „Verkaufen“. Eine Mehrheit der Experten ist für die Aktie also bullisch, aber nicht um jeden Preis. Das durchschnittliche Kursziel für die Deutsche Bank-Aktie liegt derzeit bei 23,90 Euro und ist somit bereits überschritten. Was kein Widerspruch zu den Einstufungen ist, denn diese können ja durchaus auch schon ein paar Wochen oder sogar Monate alt sein und sich damit auf einen deutlich niedriger notierenden Kurs bezogen haben.
Um die Bewertung zumindest in Bezug auf den Blick nach vorne günstiger zu machen und den Analysten Argumente für höhere Kursziele zu liefern, ist der Ausbruch des Kurses nach oben alleine nichts wert. Da müssen jetzt starke Halbjahreszahlen nachgeliefert werden.
Zumal man fürchten muss, dass die Motivation, die Aktie jetzt wieder nach oben in Marsch zu setzen, weniger die starke Erwartung ebenso starker Zahlen ist, sondern der Umstand, dass das spekulative Kapital zwar kaufen will, die anderen Überflieger wie Siemens Energy, Heidelberg Materials oder Rheinmetall aber schon derart überkauft sind, dass man auf die Bankaktien ausweicht und einfach damit weitermacht … als Verlegenheitslösung also.
Damit würde ein Ausbruch aus der Handelsspanne zu einem auf Abruf, seine Beständigkeit erfordert ebenso überzeugende Bilanzdaten wie weiter fließendes Spekulationskapital. Das kann man, wenn man eine spekulative Ader hat, sicherlich mitmachen. Aber was man dann nicht kann, sondern muss, ist eine konsequente Absicherung durch Stoppkurse vorzunehmen. Denn sollte der Ausbruch am Ende ausbleiben oder scheitern und die Deutsche Bank-Aktie diese Handelsspanne mit Schlusskursen unter 23 Euro nach unten verlassen, wäre jedwede bullische Perspektive zumindest auf kurzfristiger Ebene umgehend vom Tisch.

Quellenangaben:
Analysten-Kursziele: https://finance.yahoo.com/quote/DBK.DE/analysis/
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