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Der Kurs von Compugroup hat sich halbiert und der letzte verbliebene Aufwärtstrend ist dahin. Ist jegliche Hoffnung vergebens?
CompuGroup Medical entwickelt und vertreibt Software und Kommunikationslösungen zur Unterstützung der ärztlichen und organisatorischen Tätigkeiten für Ärzte, Kliniken sowie verwandte Leistungserbringer.
Dem Unternehmen ist es gelungen, sich über die Jahre hinweg eine dominante Marktposition in nahezu allen süd- und westeuropäischen Ländern sowie Skandinavien erreichen.
Zahlenwerk
Das ist ein interessantes und einträgliches Business, obendrein sind die Kunden äußerst zuverlässig.
Darüber hinaus sind inzwischen nahezu zwei Drittel aller Einnahmen wiederkehrender Natur, was die Planbarkeit des Geschäftsmodells weiter verbessert.
In Summe ist es Compugroup gelungen, den Umsatz in den letzten zehn Jahren von 451 Mio. auf 1,03 Mrd. Euro zu steigern.
Der Gewinn hat sich in diesem Zeitraum von 0,62 auf 1,30 Euro je Aktie mehr als verdoppelt.
Der gemeldete Gewinn ist aber eher ein Understatement, denn der freie Cashflow liegt regelmäßig über dem gemeldeten Gewinn.
Da wir bereits wissen, dass es sich beim Großteil der Umsätze um eine Art Abo-Modell handelt, können wir einen ersten Versuch einer Bewertung anstellen.
Unternehmen mit wiederkehrenden und planbaren Cashflows werden selbst bei geringem Wachstum in der Regel mit mehr als dem 25-fachen des freien Cashflows bewertet.
Compugroup kam im vergangenen Jahr auf einen freien Cashflow von 101 Mio. Euro woraus sich nach Adam Riese eine faire Bewertung von 2,5 Mrd. Euro ableiten lässt.
Aktuell liegt der Börsenwert bei 2,0 Mrd. Euro.
Ausblick und Bewertung 2.0
Im laufenden Geschäftsjahr hat sich die positive Entwicklung fortgesetzt. Der Umsatz legte in Q1 um 10% auf 252 Mio. Euro zu.
Gleichzeitig haben sich die Margen leicht verbessert.
Der Anteil der wiederkehrenden Umsätze kletterte auf 71%.
Der Unternehmensgewinn stieg von 11,0 auf 18,2 Mio. Euro, das Ergebnis kletterte von 0,33 auf 0,41 Euro je Aktie.
Am wichtigsten ist aber sicherlich die Tatsache, dass ein freier Cashflow von 65 Mio. Euro erwirtschaftet wurde.
Zum Wachstum haben alle Segmente beigetragen. Erwähnenswert ist aber sicherlich, dass das zweitgrößte Segment, Hospital Information Systems, am stärksten wächst.
In dem Bereich konnte der Umsatz um 21% auf 67 Mio. Euro gesteigert werden.
Daher wurde die Prognose für 2022 bestätigt. Demnach soll der Umsatz von 1,025 auf 1,075 – 1,125 Mrd. Euro steigen.
Das bereinigte EBITDA soll von 224 auf 235-260 Mio. Euro steigen.
Relativ betrachtet…
Die einzige Frage, die sich mir stellt, ist, warum ein so solides Unternehmen eine „Frankenstein -Kennzahl“ wie das bereinigte EBITDA in den Mittelpunkt stellt.
Wie dem auch sei. Unter dem Strich wird im laufenden und den kommenden beiden Geschäftsjahren jeweils ein Gewinnsprung von mehr als 20% erwartet.
Die derzeitige Bewertung mit einem KGVe von 23,4 erscheint daher niedrig.
In den letzten fünf Jahren lag das KGV per Jahresschluss nie unter 31 und im Durchschnitt dementsprechend noch deutlich höher.

All das hat den Abverkauf bisher nicht gestoppt. Inzwischen sieht der Chart wirklich grauenhaft aus. Die langfristigen Trends wurden durchbrochen und es droht ein Unterschreiten der zentralen Unterstützungszone bei 38-40 Euro.
Fällt Compugroup unter 38 Euro, droht eine Ausdehnung des Crashs. Das endgültige Ziel auszumachen, ist kaum möglich, da sich quasi alle 2-3 Euro eine Unterstützung finden lässt.
Konkret bei 35 sowie 32 und 30 Euro. Darunter geht es in derselben Manier bei 28 und 25 Euro weiter.
Gelingt jedoch eine Rückkehr in den zehnjährigen Aufwärtstrend, hellt sich das Chartbild schlagartig auf.
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