Zu behaupten, dass die vorläufige 2020er-Bilanz des auf den Medizinsektor ausgerichteten Software-Unternehmens CompuGroup Basis für einen Ausbruch nach oben sein könnte, wäre verwegen. Denn als die CompuGroup das Zahlenwerk am 4. Februar vorlegte, rauschte die Aktie als Quittung um 7,1 Prozent nach unten.
Dabei waren die Ergebnisse durchaus nicht schlecht. Umsatz und Gewinn legten gegenüber 2019 zu. Und für 2021 avisiert die CompuGroup weiteres Wachstum. Nur der Gewinn, gerechnet als um Sondereinflüsse bereinigtes EBITDA, soll 2021 relativ geringfügig zulegen, hier sieht das Unternehmen eine Range zwischen 210 und 230 Millionen Euro nach vorläufig gemeldeten 214,9 Millionen im Jahr 2020. War das der Haken, der Verkäufe auslöste?
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Expertenmeinung: Gut möglich, aber wenn man sich den Chart ansieht, wird deutlich, dass die Bullen im Vorfeld auch hoch gepokert hatten, indem sie den Kurs in der Hoffnung auf eine positive Überraschung unmittelbar an das bisherige Rekordhoch von 85,40 Euro gezogen hatten. Ein Widerstand, der im November entstand und im Vorfeld dieses letzten Anlaufs bereits zweimal attackiert und nicht bezwungen wurde. Damit ist klar, dass man auf gepackten Koffern saß: Starke Zahlen nebst unmittelbarem Ausbruch nach oben … oder nichts wie weg.
Aber daraus entwickelte sich keine größere Abwärtsbewegung. Unmittelbar nach dieser negativen Reaktion am 4. Februar stabilisierte sich der Kurs oberhalb der wichtigen, im Chart dick schwarz hervorgehobenen 200-Tage-Linie, die in den vergangenen Monaten mehrfach die Basis neuer Aufwärtsimpulse war. Das sah man offenbar auch gestern so und langte zu.
Der Anstieg um 4,93 Prozent am Donnerstag soll die Basis für den nächsten, diesmal erfolgreichen Angriff an den Verlaufsrekord bei 85,40 Euro werden, der dann ein Kaufsignal und, wenn es nach den Bullen geht, kräftige Anschlusskäufe auslösen soll. Aber was, wenn der Aufwärtsimpuls erneut unter 85,40 Euro abverkauft wird? Auch für diesen Fall wäre das Chartbild sehr klar:
Die Aktie bewegt sich seit Monaten in einer Seitwärtsrange. Die 200-Tage-Linie, aktuell bei 75,20 Euro, ist dabei zwar eine wichtige Unterstützung. Aber erst, wenn die untere Begrenzung der Handelsspanne, die Unterstützungszone 70,90/72,25 Euro, klar nach unten durchbrochen wäre, hätten wir ein auf charttechnischer Ebene eindeutiges, bärisches Signal. Ein Signal, das dann aber auch angesichts des im Verhältnis zu dem mageren Gewinnwachstum hohen Kurs/Gewinn-Verhältnisses von knapp 40 einen kräftigen Abwärtsimpuls nach sich ziehen könnte.

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