Die am Mittwoch vorgelegten Quartalszahlen des Chemikalien-Händlers Brenntag waren nicht gut, keine Frage. Aber es fiel auf, dass einige in die Verkäufe anderer die Hand aufhielten und das Minus der Aktie spürbar reduzierten. Weit genug, um die Bullen weiter im Spiel zu halten.
Allzu viel Bewegung gegenüber dem Vorjahreszeitraum gab es nicht bei Brenntag: Der Umsatz legte um 1,7, der operative Gewinn, gerechnet als EBITDA, um 1,8 Prozent zu. Dafür kam der Nettogewinn um 5,5 Prozent zurück, der Gewinn pro Aktie fiel von 0,97 Euro im ersten Quartal 2024 auf 0,93 Euro.
Zwar war das Ergebnis dieses Vorjahresquartals 2024 überraschend schwach ausgefallen, die Prognose für das Gesamtjahr ebenso, so dass die Brenntag-Aktie damals deutlich fiel und eine Zeitlang weiter abrutschte. Aber das spielte sich auf einem deutlich höheren Kursniveau ab, wie wir im Chart sehen können. Hätte da ein kaum verändertes Ergebnis nicht das Argument nebst entsprechenden Käufen hervorbringen können, dass man diesen damaligen Level allemal wieder anpeilen könnte?
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Expertenmeinung: Das hätte es, wenn das Ergebnis nicht schlechter ausgefallen wäre als die Prognosen. Eine Enttäuschung waren die Zahlen also dennoch, auch, wenn sich zum Vorjahr wenig verändert hat. Und es war zudem mit den Ergebnissen der ersten drei Monate nicht getan, Brenntag relativierte auch die bisherige Gesamtjahresprognose. Jetzt peilt man aufgrund des herausfordernden und unsicheren wirtschaftlichen Umfelds nur noch das untere Ende der bisherigen Gewinnprognose an, die zwischen 1,1 und 1,3 Milliarden Euro liegt.
Eine positive Überraschung sieht anders aus, so gesehen war es nachvollziehbar, dass Brenntag den gestrigen Handelstag mit einem Abschlag von 2,02 Prozent beendete. Aber zeitweise hatte der Kurs deutlich tiefer, in der Spitze um 4,87 Prozent niedriger, notiert. Da hatten also einige die Abgaben genutzt, um die Hand aufzuhalten, obwohl die Aktie schon ein gutes Stück über ihrem April-Crash-Tief von 51,70 Euro notierte. Was kann diese Käufer motiviert haben?
Die Charttechnik dürfte es nicht gewesen sein, denn mit dem gestrigen Minus hatte die Aktie die gerade erst zu Wochenbeginn zurückeroberte 200-Tage-Linie wieder unterschritten und fiel aus der Widerstandszone 61,50 zu 62,90 Euro nach unten hinaus.
Aber man kann sich gut vorstellen, dass viele zuversichtlich sind, dass, trotz herausforderndem und unsicherem Umfeld, das Tal der Tränen für die Chemiebranche und damit auch für den Chemie-Großhändler Brenntag langsam durchschritten ist. Zumal die Aktie mit einem aktuellen Kurs/Gewinn-Verhältnis um 12 für die durchschnittliche 2025er-Gewinnschätzung im Vergleich zu den letzten zehn Jahren günstig bewertet ist und solide Dividenden zahlt.
Damit bleibt die Tür für die Bullen offen, die aktuell bei 61,66 Euro verlaufende 200-Tage-Linie in Reichweite. Gelingt es, diese Linie sowie das bisherige Wochen-Verlaufshoch von 63,00 Euro auf Schlusskursbasis zu bezwingen, wäre doch noch ein bullisches Signal gelungen. Aber solange offen ist, ob die, die gestern in fallende Kurse hinein eingestiegen sind, mit ihrer Zuversicht auch Recht behalten, sollte man Long-Trades auch über 63,00 Euro besser rein charttechnisch angehen und nie ohne Stop Loss agieren.
Quellenangaben: Ergebnis des 1. Quartals 2025, 14.05.2025:
https://corporate.brenntag.com/de/media/news/brenntag-kehrt-in-q1-2025-zu-rohertragswachstum-zurueck-ebitaprognose-2025-wird-beibehalten-und-im-unteren-bereich-erwartet.html

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