Ballard Power Aktie Prognose Kapital schützen: Ein mahnendes Beispiel

News: Aktuelle Analyse der Ballard Power Aktie

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Ballard Power
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Zur Ballard Power Aktie

Ballard Power galt als großer Hoffnungsträger, konnte aber nie überzeugende Geschäftszahlen liefern. Der Kursverfall zeigt, wie wichtig es ist, Hypes kritisch zu hinterfragen.

Milliarden in Luft aufgelöst

In meiner Zeit bei LYNX habe ich mehr als ein halbes Dutzend Analysen zu Ballard Power veröffentlicht und eine war vernichtender als die andere.
Die erste Warnung erfolgte bei einem Kurs, der mehr als zehnmal so hoch wie jetzt war.

Warum man diesem Unternehmen jemals eine derartig hohe Bewertung zugestanden hat, verstehe ich bis heute nicht.
Man kann es aber erklären und daraus lernen.

Denn die Vorgänge sind immer wieder dieselben, es ändern sich nur die Namen. Bei Wasserstoff und Brennstoffzellen handelt es sich nur um einen von etlichen ehemaligen Hype-Sektoren, die schlussendlich wie ein Kartenhaus zusammengestürzt sind.

Tatsächlich waren die Bewertungen so hoch, dass kein Kurspotenzial mehr vorhanden war, selbst wenn Ballard und Konsorten gute Geschäftszahlen geliefert hätten. Doch das hat Ballard ohnehin nicht.

Wenn das passiert, hilft nichts mehr

Nochmal, weil es so wichtig ist:
Steigt die Bewertung auf ein gewisses Niveau, helfen selbst herausragend gute Geschäftszahlen nicht mehr. Die Kurse sinken oder stagnieren trotzdem – und das teilweise über viele Jahre.

Nehmen Sie zum Beispiel das Internet. Um die Jahrtausendwende war bereits jedem klar, dass das Internet die Welt verändern würde und daraus eine Vielzahl von neuen Geschäftsfeldern entstehen würde.
Es hat anschließend allerdings noch etliche Jahre gedauert, bis sich die Gewinner herauskristallisiert haben.

Unzählige vermeintlich aussichtsreiche Unternehmen, die zeitweise Milliarden wert waren, sind heute nicht mehr als eine Anekdote. Sie sind untergegangen.
Und selbst bei denjenigen, die überlebt und sich durchgesetzt haben, hat es anschließend mitunter eine Dekade oder länger gedauert, bis die damaligen Kurse überschritten wurden.

Das trifft selbst auf Unternehmen wie Microsoft zu. Es dauerte bis 2016 (!), bis die Hochs aus dem Jahr 2000 überschritten wurden.
Das zeigt, welche Gefahren Hype-Branchen mit sich bringen. Selbst wenn man die Gewinner kauft, verdient man kein Geld.

Futter für die Bullen

Wenn man all diese Risiken ignoriert, sollte man sehr sicher sein, dass man auch wirklich den Gewinner einer Branche erwischt.

Ballard Power Systems sieht sich selbst als Brennstoffzellen-Weltmarktführer für Schwertransporter, Busse, Züge, Gabelstapler und Schiffe.

Aber auch im Automobilsektor ist das kanadische Unternehmen aktiv. So arbeitet beispielsweise die Volkswagen-Tochter Audi beim h-tron mit Ballard Power zusammen. Mit einer Toyota-Tochter und Daimler besteht ebenfalls eine Kooperation. Zusammen mit dem chinesischen Partner Broad-Ocean, der knapp 10 % an Ballard Power hält, will man den asiatischen Markt bedienen.

Das sind handfeste Argumente für Ballard Power. Tatsächlich sind Brennstoffzellen Elektroantrieben in vielen Bereichen überlegen. Das Unternehmen und die ganze Branche könnten also einen maßgeblichen Beitrag zur Abkehr von fossilen Brennstoffen leisten.

Heiße Luft

Das sind nur einige der Argumente der Bullen. Diese Argumente sind grundsätzlich richtig und genau das macht sie so gefährlich.

Hypes entstehen nicht grundlos. Die meisten Hypes eint eine Sache: Es ist Potenzial vorhanden, welches man nicht in Abrede stellen kann.
Das Problem ist jedoch, dass Anleger die verheißungsvollen Versprechungen und rosigen Zukunftsaussichten nicht mit der Realität – also den Geschäftszahlen – abgleichen.

Nähern wir uns den harten Fakten. Es gab bereits 2014 einen ersten Hype um Ballard Power, anschließend musste man bis 2020 warten, bis neue Höchstkurse erzielt wurden.
Es wäre gut möglich, dass es dieses Mal wieder so lange dauert, bis die Hochs aus 2020/2021 wieder erreicht werden, falls sie das überhaupt jemals werden.

Das Interessante daran ist, dass Anleger also bereits mehrfach enorme Hoffnungen für Ballard hatten, doch aus den vielen Versprechungen wurde rein gar nichts.

Schaut man sich die Zahlen an, fragt man sich ungläubig, was die Euphorie ausgelöst hat.
In den fünf Jahren bis einschließlich 2014 bewegte sich der Umsatz von Ballard seitwärts, pendelte zwischen 44 und 76 Mio. USD und stand am Ende bei 69 Mio. USD.

Hier steigt nur eine Sache: Der Verlust

In den letzten fünf Jahren sieht es nicht besser aus. Der Umsatz ist seit 2019 sogar von 106 auf 102 Mio. USD gesunken.
Von Wachstum also keine Spur. Von einem Unternehmensgewinn ganz zu schweigen.

Der Fehlbetrag von Ballard hat sich in dieser Zeit von -21 auf -155 Mio. USD vervielfacht, obwohl der Umsatz rückläufig war. Die operative Marge lag zuletzt bei minus 155 %.
Ballard ist es tatsächlich gelungen, bei einem Umsatz von 102 Mio. USD einen Verlust von 178 Mio. USD einzufahren.

Ballard Power Aktie: Chart vom 01.10.2024, Kurs: 1,80 USD - Kürzel: BLDP | Online Broker LYNX
Ballard Power Aktie: Chart vom 01.10.2024, Kurs: 1,80 USD – Kürzel: BLDP | Quelle: TWS

Chapeau, das muss man erstmal hinbekommen. Eigentlich könnte man auch ein paar Öfen aufstellen und das Geld direkt reinschaufeln.

Warum so ein Unternehmen jemals auf einen Börsenwert von 10 Mrd. USD kam, ist nur damit zu erklären, dass die Realität ignoriert wurde.
Denn als der Kurs durch die Decke ging, war die Lage auch nicht viel besser. Der Umsatz stagnierte 2019, 2020 und 2021 und der Verlust wurde jedes Jahr höher. Das Einzige, was konstant stieg, war die Zahl der ausstehenden Aktien.

Warum erzähle ich Ihnen das alles? Weil man derartige Anlagefehler leicht vermeiden kann, wenn man all die positiven Forenbeiträge, Ratings, Expertenmeinungen, Empfehlungen, und die ganze Hysterie ignoriert und sich einfach mal die nackten Zahlen anschaut.

Wenn der nächste Hype stattfindet und ein Sektor durch die Decke geht, sind Sie gewappnet.

Mehr als 13.000 Investoren & Trader folgen mir und meinen täglichen Ausführungen auf Guidants.

Ausgezeichnete Preise. Ausgezeichneter Service. Mein Broker ist LYNX.

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Vorherige Analysen der Ballard Power Aktie

Bei Plug Power läuft es miserabel, doch damit ist man nicht allein. Bei Ballard Power sieht es nicht viel besser aus und bei Nikola könnten bald die Lichter ausgehen.

Die 13. Überraschung in Folge

Plug Power hat zum 13. Mal in Folge die Erwartungen verfehlt. Nachbörslich stürzt die Aktie um 29% auf 4,20 USD ab und erreicht damit den niedrigsten Wert seit 2020.

Von den einstigen Höchstständen bei über 70 USD ist man meilenweit entfernt und rückblickend kann man sich nur noch ungläubig die Augen reiben.
Was die Aktie jemals auf diesen luftigen Höhen zu suchen hatte, ist mit rationalen Argumenten nicht zu erklären.

Wasserstoff und Brennstoffzellen sind nur das jüngste Beispiel einer nie enden wollenden Reihe an Hype-Themen, die an der Börse hochgekocht werden und am Ende in einem massiven Crash münden.
Beim Metaverse, Lithium, 3D-Druck, Marihuana und vielen anderen Branchen war es nicht anders.

Wir hatten in Bezug auf Plug Power und andere Hypes wieder und wieder gewarnt und ich kann nur hoffen, dass wir damit einige Leser vor Schaden bewahrt haben.
Zu Plug Power entstanden in den letzten Jahren wortwörtlich ein Dutzend Artikel, alle mit demselben Fazit: Die Bewertung ist enorm und das Risiko ebenfalls.

Sinkende Kurse führen zu einer Abwärtsspirale

Die letzte Warnung erfolgte vor wenigen Monaten, als die Aktie noch bei 10,55 USD stand (Link).
Seitdem hat sich die Lage dramatisch verschärft:

Ohne neue Aktien auf den Markt zu werfen, würde Plug Power im Jahresverlauf das Geld ausgehen, man hat also keine andere Wahl als Kapitalerhöhungen durchzuführen.

Die niedrigen Kurse sind für Plug Power und die Bestandsaktionäre also im doppelten Sinn ein Problem.
Je niedriger der Kurs ist, desto mehr Aktien muss man ausgeben, um die hohen Verluste auszugleichen.

Plug Power dürfte nach eigenem Bekunden frühestens 2025 profitabel werden, zumindest auf dem Papier und falls man nicht erneut zurückrudern muss.
Bis dahin stehen uns also mindestens 9 Quartale bevor, in denen jeweils hunderte Millionen Dollar an Verlust auszugleichen sind.

Selbst in einem optimistischen Szenario hat Plug Power in dieser Zeit einen Kapitalbedarf von 1,5 – 2,0 Mrd. USD, was derzeit 23 – 30 % des Börsenwerts entspricht.
Das bedeutet im Umkehrschluss: Die Zahl der ausstehenden Aktien wird in dieser Zeit drastisch steigen müssen.

Durch den gesunkenen Kurs und Börsenwert hat dieses Problem nochmal extrem an Dramatik gewonnen.
Plug Power kommt heute nur noch auf eine Marktkapitalisierung von 2,52 Mrd. USD.

Das bedeutet, dass Plug Power noch sehr viel mehr Aktien ausgeben werden muss, um den Kapitalbedarf zu decken.
Das führt zu einer sich selbst beschleunigenden Abwärtsspirale.

Das ist der einzige Ausweg

Für Plug Power gibt es aus diesem Teufelskreis kaum einen Ausweg: Entweder muss das Wachstum so hoch sein, dass es die Verwässerung der Aktienbasis mehr als ausgleicht oder man muss möglichst schnell profitabel werden.

Doch inzwischen erwartet niemand mehr, dass Plug Power in näherer Zukunft die Gewinnschwelle erreichen wird.
Selbst die optimistischsten Schätzungen haben sich seit der letzten Analyse von 2025 auf 2026 verschoben. Ebenso gut könnte das Unternehmen zuvor insolvent sein.

Seit dem Jahreswechsel sind die Barmittelbestände von 690,6 auf 110,8 Mio. USD implodiert.
Plug Power bleibt nur, den Kapitalmarkt anzuzapfen und massenhaft eigene Aktien auf den Markt zu werfen.

Das lässt einem das Blut in den Adern gefrieren

Doch zum Kauf der Aktien war man an der Börse nur bereit, weil Plug Power den Anlegern eine rosige Zukunft und enormes Wachstum versprochen hatte.
Inzwischen bröckelt die Fassade jedoch gehörig.

Im letzten Quartal konnte der Umsatz auf Jahressicht nur um 5% auf 199 Mio. USD gesteigert werden. Im Vergleich zum vorherigen Quartal ist der Umsatz sogar um 23% eingebrochen.
Gleichzeitig verschlechterte sich die Bruttomarge von -24% auf -69%.

Die geschäftliche Entwicklung ist derartig schlecht, dass es einem fast den Atem verschlägt.
Die Umsatzprognose für das Gesamtjahr in Höhe von 1,2 – 1,4 Mrd. USD ist damit hinfällig.

Vor drei Monaten hatte man diesen Ausblick nochmal bestätigt, obwohl man im ersten Halbjahr lediglich einen Umsatz von 470 Mio. USD erzielt hatte.
Nach neun Monaten ist man mit einem Umsatz von 670 Mio. USD meilenweit von der Prognose entfernt.

Die Anleger werden zum Narren gehalten

Man könnte auch von einer Täuschung der Anleger sprechen. Es wäre nicht das erste Mal, denn bereits im März 2021 wurden bei Plug Power jahrelange „Bilanzierungsfehler“ entdeckt.
Wir berichteten (Link):

Plug Power: Jahrelange Bilanzierungsfehler entdeckt.
KPMG hat bei Plug Power schwerwiegende Bilanzierungsfehler festgestellt. Fehlerhafte Buchwerte und Verlustrückstellungen und wohl auch die falsche Klassifizierung von Forschungs- und Entwicklungskosten. So wie es aussieht, müssen die Bilanzen von 2018, 2019 und 2020 korrigiert werden.

Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis die nächsten Sammelklagen gegen Plug Power beginnen.

Schlimmer geht immer: Nikola

Falls Sie denken, dass die Lage kaum schlechter sein könnte, liegen Sie richtig. Doch in diesem Sektor gibt es noch eine ganze Reihe anderer Problemfälle.

Ganz oben an der Spitze ist vermutlich Nikola. Vor dem Unternehmen hatten wir erstmals bei einem Kurs von 53 USD gewarnt.
Inzwischen steht laut Nikola selbst die Insolvenz im Raum:

Denn im Februar teilte das Unternehmen mit, dass man die Geschäftstätigkeit womöglich binnen 12 Monaten einstellen müsse, da man bereits ein Defizit von etwa 2,0 Mrd. USD angehäuft hätte (Link).

Die Uhr tickt. Hier finden Sie die letzte Analyse zu Nikola:
Nikola: Kehrtwende oder droht die Insolvenz?

Ballard Power: Es läuft bescheiden

Bei Ballard Power sieht es im Vergleich zu Nikola und Plug Power noch relativ gut aus, immerhin liegt hier kein Betrugsfall oder eine möglicherweise bewusste Täuschung der Anleger vor.

Die Geschäftszahlen kann man trotzdem nur als miserabel bezeichnen und die Bewertung ist trotzdem hoch.
Aktuell kommt Ballard Power auf ein KUV von 11,7.

Zum Vergleich:
Im S&P 500 gibt es nur 20 Unternehmen mit einer höheren Bewertung und kein einziges davon ist unprofitabel, sondern ganz im Gegenteil.
Dabei handelt es sich durchweg um Gelddruckmaschinen wie Visa, Adobe oder Microsoft.

Ballard Power Aktie: Chart vom 10.11.2023, Kurs: 3,46- Kürzel: BLDP | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Ballard Power Aktie: Chart vom 10.11.2023, Kurs: 3,46- Kürzel: BLDP | Quelle: TWS

Ballard Power wird hingegen immer unprofitabler und wächst nicht mal. In den letzten fünf Jahren ist der Umsatz von 97 auf 84 Mio. USD gesunken.
Die Zahl der ausstehenden Aktien ist hingegen von 186 auf 298 Millionen Stück gestiegen.

Gleichzeitig ist der Verlust von -27 auf -173 Mio. USD explodiert.

Eine Sache ist gewiss

Wer diese Zahlen nüchtern betrachtet, kann unmöglich zu einem positiven Schluss kommen.
Was Anlegern bleibt, ist die bloße Hoffnung, dass die Zukunft in keinem Bereich auch nur annähernd der Vergangenheit gleicht.

Ballard Power müsste eine 180-Grad-Wende vollziehen und plötzlich erblühen, wie es wohl noch keinem Unternehmen zuvor gelungen ist.
Wann und warum es zu diesem Wunder kommen soll, weiß wohl nur der Vorstand von Ballard Power.

Im laufenden Geschäftsjahr wird es jedenfalls nicht dazu kommen. In den ersten neun Monaten ist der Umsatz von 63,3 auf 56,2 Mio. USD gesunken.
Der operative Verlust verschlechterte sich auf -122,9 Mio. USD.

So weit die Prognosen auch reichen, dass Ballard Power in den kommenden Jahren profitabel wird, erwartet niemand.
Derzeit geht man von 2029 aus, das Problem daran ist nur, dass der Breakeven bereits vor vielen Jahren erreicht werden sollte.

Für die Aktionäre dürfte nur eine Sache sicher sein: Ballard Power wird auf unabsehbare Zeit Geld verbrennen.