Airbus Aktie Prognose Airbus: Ziel Allzeithoch plus x?

News: Aktuelle Analyse der Airbus Aktie

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Die Auftragsbücher sind bis zum Bersten gefüllt, Airbus kann die Nachfrage gar nicht bedienen. Obendrein schwächelt der einzige Konkurrent.

Hängt Airbus Boeing ab?

Airbus gehört zu den weltweit führenden Unternehmen in der Luft- und Raumfahrtindustrie und hat sich auf die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb von Flugzeugen, Hubschraubern, Verteidigungs- und Raumfahrtsystemen spezialisiert.

Das Geschäft mit zivilen Verkehrsflugzeugen ist jedoch mit großem Abstand der wichtigste Geschäftsbereich und der Anteil dürfte in Zukunft weiter zunehmen.

Im Bereich der kommerziellen Luftfahrt bildet Airbus mit Boeing ein Duopol und bietet eine breite Palette von Flugzeugen an, die auf verschiedene Marktsegmente zugeschnitten sind. Von den schmalrumpfigen Modellen der A320-Familie, die zu den meistverkauften Flugzeugen der Welt gehören, bis hin zu den Großraumflugzeugen wie dem A350 und dem inzwischen eingestellten A380 Superjumbo, hat Airbus die Branche maßgeblich geprägt.

Die A320neo-Serie ist ein Paradebeispiel für die Fähigkeit von Airbus, auf die Bedürfnisse der Fluggesellschaften einzugehen, indem sie höhere Treibstoffeffizienz, reduzierte Emissionen und niedrigere Betriebskosten bietet.

Der A320neo hebt sich durch technische und wirtschaftliche Vorteile von Konkurrenzmodellen wie der Boeing 737 ab. Die größere Reichweite von bis zu 6.500 Kilometern, die erhöhte Treibstoffeffizienz und der Komfort mit einer breiteren Kabine machen ihn zu einer bevorzugten Wahl für Kurz- und Mittelstreckenflüge. Insbesondere in einer Zeit, in der Airlines bestrebt sind, ihre Flotten zu modernisieren und die Betriebskosten zu senken, ist die A320neo-Familie ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für Airbus.
Inzwischen hat man Boeing in weiten Teilen abgehängt, das gilt vor allem, was die wahrgenommene Sicherheit angeht.

Ein Duopol mit Schwächen

Darüber hinaus hat Boeing mit massiven Produktionsproblemen zu kämpfen. Die Produktionszahlen liegen seit sechs Jahren unter dem anvisierten Niveau und eben solange ist das Unternehmen unprofitabel.
Dadurch hat sich bei den US-Amerikanern ein gigantischer Schuldenberg aufgetürmt, der die Wettbewerbsfähigkeit dauerhaft belasten könnte.

Wer 50 Milliarden Dollar Schulden tilgen oder die Zinsen dafür zahlen muss, kann das Kapital nicht in die Forschung & Entwicklung stecken.
Daher könnte die Lücke zwischen Airbus und Boeing mit der Zeit größer werden. Vermutlich wird der US-Staat früher oder später eingreifen müssen, da man Boeing schon aus strategischen Gründen an der Weltspitze halten muss.

Bei Airbus würde es aber auch blendend laufen, wenn Boeing keine Schwierigkeiten hätte. Die weltweite Nachfrage für Verkehrsflugzeuge würde die Produktionskapazitäten auch dann noch übersteigen, wenn beide Hersteller die anvisierten Produktionszahlen erreichen würden.

Nachfrage boomt, Produktion stockt

Doch das gelingt derzeit weder Boeing noch Airbus, wobei die Probleme bei Boeing sehr viel größer und vor allem hausgemacht sind.
Airbus hingegen bekommt schlichtweg nicht genug Teile und kann die Nachfrage nicht bedienen.

Welche Ausmaße das inzwischen angenommen hat, hatte ich den vorherigen Analysen immer wieder beschrieben.
In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres hat man 497 Verkehrsflugzeuge ausgeliefert, jedoch Aufträge für 648 Stück erhalten.

Der Auftragsbestand liegt inzwischen bei 8.749 zivilen Flugzeugen. Ohne die Produktionskapazitäten auszuweiten, würde Airbus knapp 10 Jahren benötigen, um die bestehenden Aufträge abzuarbeiten.

Daher arbeitet man mit Nachdruck daran, die Produktionskapazitäten zu erweitern. Um das zu erreichen, hat man beispielsweise ein neues Verfahren zum Zusammenfügen von Flugzeugrümpfen entwickelt. Gleichzeitig entstehen neue Standorte und die bestehenden werden ausgebaut.

Warum Airbus die Luftfahrtindustrie auf Jahre hinaus dominieren wird

Dadurch soll die Zahl der gebauten A320 bis 2027 von 44 auf 75 gesteigert werden. Beim A220 soll die Produktion bis 2026 von 5 auf 14 pro Monat steigen. Darüber hinaus wurde Ende Oktober der erste A321XLR ausgeliefert.
Dabei handelt es sich um ein besonders sparsames Schmalrumpf-Flugzeug mit einer Reichweite von bis zu 8.700 Kilometern, dass auf dem A320 basiert.

Im Bereich der Großraumflugzeuge soll die monatliche Produktion des A330 von derzeit knapp über 2 auf etwa 4 Flugzeuge steigen. Für den A350 strebt man bis 2028 eine Produktionsrate von 12 Flugzeugen pro Monat an, derzeit sind es 4.

Wer mitgerechnet hat, wird feststellen, dass Airbus diesen Plänen zufolge mittelfristig 1.260 Flugzeuge pro Jahr ausliefern möchte.
Daraus ergeben sich einige interessante Rückschlüsse:

  1. Die Produktionszahlen wären dann etwa 80% höher als heute. Nehmen wir an, dass die Preise leicht steigen und der Gewinn leicht überproportional zulegt.
    In diesem Szenario könnte Airbus 2027 oder 2028 doppelt so viel verdienen wie heute.
  2. Selbst wenn die Erweiterung der Kapazitäten wie geplant gelingt, wird es noch etliche Jahre dauern, bis der Auftragsbestand schrumpft oder gar abgebaut wird.
    Das wahrscheinlichste Szenario ist demnach, dass Airbus auf unabsehbare Zeit unter Vollauslastung arbeiten wird.

Daher hatte ich mich in den letzten Jahren auch immer wieder positiv zum Unternehmen geäußert und an dieser Einschätzung haben auch die Probleme bei Zulieferern nichts geändert.

Wer trägt die Schuld an den Produktionsproblemen?

Laut Airbus sind die Zulieferer schuld – für die Zulieferer sind die Probleme bei Airbus hausgemacht. Man schiebt sich gegenseitig die Schuld zu. Ich würde den Großteil der Schwierigkeiten bei Rolls Royce und ihren Triebwerken verorten.
Unter dem Strich ist es aber für alle Akteure innerhalb der Branche schwierig, mit der hohen Nachfrage mitzuhalten.

Daher musste Airbus die Produktionsziele für 2024 kürzlich von 800 auf 770 Stück senken.
Das hatte unter anderem zu einem vollkommen irrationalen Kurssturz von über 170 auf 125 Euro geführt. Doch wie so oft, verfliegt die Panik und plötzlich dreht der Kurs.

Auf das vorhandene Potenzial bei Airbus hatte ich erst kürzlich, im Rahmen eines Dax Checks hingewiesen:
SAP, Siemens, Allianz, Airbus und Telekom im Check

Seitdem ist der Kurs der Airbus-Aktie von 135 auf 156 Euro gestiegen. Doch das muss aus meiner Sicht längst nicht das Ende der Fahnenstange sein.
Nach dem steilen Anstieg ist die Aktie zwar kurzfristig korrekturgefährdet, langfristig ist aber noch Potenzial vorhanden. Das zeigt schon die zuvor angestellte Rechnung, wieviel Airbus in einigen Jahren verdienen könnte.

Man muss aber nicht unendlich weit in die Zukunft springen, um irgendwelches Kurspotenzial abzuleiten. Sind die Prognosen richtig, wird Airbus im kommenden Jahr einen Gewinnsprung um 38% auf 7,00 Euro je Aktie verzeichnen.
Langjährig pendelt das KGV von Airbus um einen Wert von etwa 26, woraus sich wiederum ein Kursziel von 182 Euro ableiten lässt.

Für ein globales Duopol war und ist das wenig. Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob die Bewertung, die man Airbus in der Vergangenheit zugestanden hat, heute noch sinnvoll ist. Airbus war im internationalen Wettbewerb wohl nie besser aufgestellt als heute, der Auftragsbestand war nie höher, das Unternehmen kann die Preise diktieren und der freie Cashflow dürfte in Zukunft sehr viel stärker ausfallen als bisher.

Airbus Aktie: Chart vom 06.12.2024, Kurs: 156,48 EUR - Kürzel: AIR | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Airbus Aktie: Chart vom 06.12.2024, Kurs: 156,48 EUR – Kürzel: AIR | Quelle: TWS

Wird der Ausbruch über 153 Euro per Wochenschluss bestätigt, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 160 – 163 und 170 – 173 Euro.
Darüber ergeben sich extrapolierte Kursziele bei 180 – 185 und 200 Euro.

Antizyklische Einstiegsmöglichkeiten würden sich bei 144 und 137 Euro ergeben.

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Vorherige Analysen der Airbus Aktie

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Aktie des bekannten Luft- und Raumfahrtkonzerns befindet sich seit Mitte Oktober wieder auf Spur. So konnte zum Beispiel die lange vorherrschende Folge von tieferen Hochs und tieferen Tiefs beendet werden. Zudem konnten sich die Kurse dem Widerstandsbereich bei rund 145 EUR nähern, wodurch der Trend sogar in eine bullische Phase übergegangen ist.

Nun befindet sich die Airbus-Aktie auf dem Prüfstand, denn um den dringend notwendigen Turbo zünden zu können, müssten die Kurse den im Chart eingezeichneten Widerstand durchbrechen. Ob diese gelingen wird, bleibt abzuwarten.

Expertenmeinung: Kurzfristig orientierte Anleger konzentrieren sich derzeit ganz auf die 20-Tage-Linie, welche in der jüngsten Rallye einen soliden Rückhalt bot. Solange die Kurse sich über dem gleitenden Durchschnitt befinden, sieht die Lage vielversprechend aus.

Darunter wäre der Trend zwar nicht ernsthaft gefährdet, könnte aber einige Anleger dazu bewegen, kurzfristig Kasse zu machen. Die meines Erachtens wesentlich wichtigere Ebene befindet sich bei rund 135 EUR. Hier hat sich mittlerweile auch die 50-Tage-Linie eingefunden. Solange diese Marke gehalten werden kann, scheint sich Airbus weiter im Erholungsmodus zu befinden.

Aussicht: BULLISCH

Airbus Aktie: Chart vom 12.11.2024, Kurs: 140.12 EUR, Kürzel: AIR | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Airbus Aktie: Chart vom 12.11.2024, Kurs: 140.12 EUR, Kürzel: AIR | Quelle: TWS

Seit Airbus im Juni seine Jahresziele nach unten korrigierte, bekommen die Bullen kein Bein mehr auf den Boden. Zuletzt markierte die Aktie sogar ein Jahrestief … aber am Freitag zog der Kurs kräftig an. Könnte dies das Signal sein, auf das die Anleger so lange warten mussten?

Richtig ist, dass das kräftige Plus des Freitags dazu führte, dass der knappe Ausbruch nach unten, unter die Supportzone 126,62 zu 128,40 Euro, zu einer Bärenfalle wurde. Auch richtig ist, dass Bärenfallen oft Basis eines neuen, größeren Aufwärtsimpulses sind. Aber ob das auch bei Airbus so laufen wird, ist zumindest offen, denn:

Das Rückerobern nur kurz und eher knapp unterbotener Unterstützungen indiziert nicht, dass die Käufer am Ball bleiben, zumal diese Käufer auch bärische Trader gewesen sein könnten, die einen Teil ihrer zuvor mit dem Ziel eines Ausbruchs nach unten leer verkauften Aktien zurückkaufen, um diese Positionen zu schließen. Da wäre das Motiv in erster Linie nur der Eindruck, dass nach unten erst einmal doch weniger geht als gedacht. Das muss in keiner Weise bedeuten, dass diese „Eindecker“ zugleich der Ansicht wären, dass daraus eine Trendwende nach oben entstehen würde. Und für Zweifel daran gäbe es gleich zwei Gründe:

Expertenmeinung: Zum einen gab es keinen wirklich positiven Anlass für den Anstieg zum Wochenschluss. Im Wochenverlauf hatte der Flugzeugbauer die Auslieferungszahlen für den September gemeldet: Mit 50 Maschinen bleibt man weiterhin hinter den Zielen zurück, Airbus selbst bezeichnete das Ergebnis als enttäuschend. Zwar lag die Zahl der Neubestellungen brutto bei 235, eine sehr überzeugende Zahl. Aber die Materialengpässe, die Airbus derzeit bremsen, bestehen erst einmal fort. Und wie sich die Lage in Sachen Gewinnmarge im dritten Quartal dargestellt hat, weiß man bislang noch nicht.

Airbus Aktie: Chart vom 11.10.2024, Kurs 132,90 Euro, Kürzel: AIR | Online Broker LYNX
Airbus Aktie: Chart vom 11.10.2024, Kurs 132,90 Euro, Kürzel: AIR | Quelle: TWS

Zum anderen ist die Aktie dadurch nur zurück in eine Seitwärtsspanne gelaufen, nicht aber über diese hinaus. Und die Zahl der Charthürden, die den Weg nach oben bislang zustellen, ist nicht gerade klein. Über die jetzt in Schlagdistanz liegende März-Abwärtstrendlinie bei derzeit 134 Euro hinaus warten zwischen 135,40 und 142,54 Euro mehrere obere Umkehrpunkte als Widerstand auf die Trader. Punkte also, an denen auch diejenigen Bären, die womöglich durch Eindeckungen am Freitag entscheidend zu ihrer eigenen Bärenfalle beigetragen haben, wieder attackieren und die Käufer stoppen könnten.

Idealerweise sollte die Airbus-Aktie die diese Widerstandszone nach oben abschließende 200-Tage-Linie bei derzeit 146,30 Euro überboten haben und dies von positiveren Nachrichten begleitet sein, erst dann ließe sich wirklich von mehr als nur einer vagen Chance auf weiter steigende Kurse sprechen.

Ende August scheiterte der Versuch, eine Bodenbildung abzuschließen. Die Folge war, dass die Airbus-Aktie jetzt am unteren Ende dieser Bodenbildungs-Range festhängt. Dort wartet sie auf Käufer, die bislang nicht kommen. Aber es wird Zeit, denn die Bären sehen das auch!

Eigentlich sah das hier Ende August gar nicht übel aus. Sicher, der Kurssprung Ende Juli als Reaktion auf erfreut aufgenommene Halbjahreszahlen wurde abverkauft, aber das fiel genau in die Phase, als Anfang August alles fiel, Airbus wurde einfach von der Lawine mitgerissen. Die Aktie begann sich zügig zu erholen – und Ende August stand Airbus dann dort, wo die Käufer einen Monat zuvor vom Gesamtmarkt ausgebremst wurden, aber:

An diesem Zwischenhoch, das Ende Juli bei 142,16 Euro ausgebildet wurde, kam man nicht vorbei. Die Aktie drehte ab, zusätzlich ungünstig, weil das auch noch genau auf Höhe der mittelfristigen Abwärtstrendlinie passierte. Und jetzt sitzt der Kurs im Bereich der Tiefs vom Juni und Juli, die im Bereich 126,62 zu 127,58 Euro eine Supportzone bilden. Dort hängt sie seit mittlerweile acht Handelstagen fest … und Sie sehen es im Chart: Die Bullen lassen sich nicht blicken.

Sollte diese Auffangzone brechen, wäre das nächste charttechnische Kursziel die Zone 118/121 Euro, die zuletzt im Herbst 2023 getestet wurde und hielt, aber bis in die Jahre 2021/2022 zurückreicht. Aber wäre das dann nicht eine Übertreibung nach unten? Immerhin wird Boeing, zuletzt durch einen Streik, seine Probleme nicht los … davon muss Airbus doch profitieren? Und immerhin war es genau diese Argumentation, die der Aktie noch im April mit 172,82 Euro ein neues Rekordhoch einbrachte. Das ist schon zum aktuellen Kurs ein ganzes Ende, was die Aktie verloren hat … und da soll wirklich noch Luft nach unten sein?

Expertenmeinung: Unmöglich wäre das nicht. Was sich ja auch darin zeigt, dass auf dem gedrückten Kursniveau niemand recht zugreifen mag. Das Problem ist: Bislang kann Airbus von Boeings Problemen weniger profitieren, als sich viele das anfangs dachten. Was zwar auch an Ende Juni gemeldeten Materialengpässen liegt, also an einem nicht dauerhaften Problem. Ebenso übrigens wie eine massive Abschreibung im Bereich Raumfahrt, die den 2024er-Vorsteuergewinn unter die ursprünglichen Ziele drücken. Aber aus dem Anfang des Jahres formulierten Ziel, 2024 einen Auslieferungsrekord zu erreichen, wird eben nichts.

Zwar könnte man argumentieren, dass diese Faktoren 2025 nicht mehr gelten dürften und man auf diesem Kursniveau mit Blick auf ein starkes Jahr 2025 schon einmal zugreifen könnte. Aber bis zum Halbjahresende kamen nur 310 neue Bestellungen (netto, abzüglich der Stornierungen) herein, im August kamen brutto 59, im August 46. Das ist unterdurchschnittlich. Und auch, wenn das Auftragsbuch noch immens dick ist: Das ist nicht gerade eine Motivation, um die Aktie einzusammeln, während sie mit einem Bein über einer charttechnischen Klippe hängt … und nicht gerade billig bewertet ist.

Denn das ist das nächste Problem: Die Aktie sauste zwischen Herbst 2023 und Frühjahr 2024 nur deswegen so rasant nach oben, weil man unterstellte, dass sich Airbus durch Boeings Probleme eine goldene Nase verdienen würde, was aber jetzt eben nicht der Fall ist. Aktuell liegt das Kurs/Gewinn-Verhältnis trotz des bereits vollzogenen Abstiegs mit um die 25 höher als in den vergangenen Jahren üblich.
Dies, verbunden mit der gesenkten Prognose und überschaubaren Neubestellungen, sollte dazu führen, dass man hier besser erst über die Long-Seite nachdenkt, wenn Airbus aus dieser Handelsspanne nach oben ausgebrochen ist, an deren unteren Ende sie derzeit festhängt. Denn wie gesagt: Um sich einigermaßen sicher sein zu können, dass Airbus hier jetzt nach oben dreht, ist die Aktie schon zu lange in dieser Unterstützung.

Airbus Aktie: Chart vom 17.09.2024, Kurs 129,70 Euro, Kürzel: AIR | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Airbus Aktie: Chart vom 17.09.2024, Kurs 129,70 Euro, Kürzel: AIR | Quelle: TWS

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Aktie des europäischen Luft- und Raumfahrtunternehmens parkt seit April dieses Jahres auf dem Abstellgleis. Seit diesem Zeitpunkt befindet sich die Airbus-Aktie weitestgehend unter Dauerbeschuss. Jede noch so kleine Kursreaktion nach Norden wurde von Anlegern genutzt, um sich unverzüglich von dem Papier zu trennen.

Die Situation zieht sich seit Monaten wie ein Kaugummi durch den Trendverlauf. Zumindest gelang der Aktie jüngst eine Stabilisierung auf tiefem Niveau. Beim Versuch, die Kurslücke von Ende Juli zu schließen, scheint den Bullen jedoch erneut die Kraft zu fehlen.

Expertenmeinung: Gerade erst gelang Airbus der so wichtige Sprung über die 50-Tage-Linie. In den vergangenen Monaten kratzten die Kurse immer wieder an dem gleitenden Durchschnitt, doch eine Rückeroberung schien unmöglich. Umso wichtiger wäre es jetzt, das frisch eroberte Terrain zu verteidigen. Es wäre demnach alles andere als positiv, wenn sich die Kurse erneut unter das Niveau von 135 EUR begeben würden. Somit würde die jüngst eingeleitete Erholung wieder in Frage gestellt werden. Vorläufig bleibe ich bei Airbus bei einer neutralen Aussicht.

Aussicht: NEUTRAL

Airbus Aktie: Chart vom 02.09.2024, Kurs: 136.92 EUR, Kürzel: AIR | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Airbus Aktie: Chart vom 02.09.2024, Kurs: 136.92 EUR, Kürzel: AIR | Quelle: TWS

Die Airbus-Aktie reagierte positiv auf die Ende Juli vorgelegten und besser als befürchtet ausgefallenen Quartalszahlen. Daraus hätte ein bullisches Signal werden können, hätte nicht direkt danach der „Drei-Tage-Selloff“ begonnen. Aber die Bullen nehmen schon wieder Anlauf.

Schwach, aber doch besser als befürchtet, das ließ sich als Fazit der am Abend des 30.7. vorgelegten Quartalsergebnisse von Airbus ziehen. Nachdem der Flugzeugbauer nach einer markanten Prognose-Senkung Ende Juni scharf eingebrochen war, war der Kurs als Reaktion auf die Bilanz schon auf dem Weg, die durch den kassierten Ausblick gerissene Kurslücke zu schließen. Doch dann kam der Gesamtmarkt dazwischen:

Rezessionsangst nach einigen schwachen US-Daten, ein allgemeiner Abverkauf, in dem auch große Adressen ganze Indizes en bloc verkauften, also in „Körben“, die querbeet alles an Aktien umfassten, die ein Index enthält. Was für Airbus besonders problematisch war, immerhin ist die Aktie im französischen CAC40 notiert, im Euro Stoxx 50 und im DAX. Die Chance auf eine Wende wurde dadurch förmlich abgeschossen. Aber durch den abrupten Abwärts-Schwenk Anfang des Monats wurde die Zone, über der die Aktie ein markant bullisches Signal abliefern würde, nur umso klarer umrissen:

Expertenmeinung: Das kurzfristige Verlaufshoch nach den Quartalszahlen bei 142,16 Euro stellt das untere Ende der Entscheidungszone. Bei 144,30 Euro wartet dann momentan die Ende März etablierte Abwärtstrendlinie, deren Bezwingen schon einmal ein „big point“ wäre. Wobei der Weg nach oben deutlich freier wäre, wenn im Anschluss dann auch noch zügig die Rückeroberung der momentan bei 147,05 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie gelänge. Das muss nicht klappen. Aber es könnte, so wie sich das Chartbild aktuell präsentiert.

Airbus Aktie: Chart vom 21.08.2024, Kurs 139,10 Euro, Kürzel: AIR | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Airbus Aktie: Chart vom 21.08.2024, Kurs 139,10 Euro, Kürzel: AIR | Quelle: TWS

Denn man sieht, dass die Bullen unverdrossen wieder antreten und sich bereits recht nahe an diese Entscheidungszone vorgekämpft haben. Und ihre Argumente wären ja auch keine schlechten. Denn die Prognose-Senkung basierte auf einer großen Abschreibung im Raumfahrtbereich, die damit aber erledigt wäre. Und auf Materialengpässen, die man überwinden wird. Und wenn man sich ansieht, dass der Hauptkonkurrent Boeing von einer Negativ-Schlagzeile zur nächsten wankt, ist die Chance, dass Airbus dem US-Unternehmen trotz der momentanen Widrigkeiten mittelfristig Marktanteile abnimmt, eben doch noch da.

Die Bullen hätten also grundsätzlich auch Argumente im Bereich der Fundamentals. Was jetzt noch gelingen muss, um die Aktie wieder flottzumachen, ist der Break über diese entscheidende Widerstandszone zwischen 142,16 und 147,05 Euro.