Gold war sehr schnell und weit bis an das bisherige Rekordhoch von 3.500 US-Dollar gelaufen. Dass es zu Gewinnmitnahmen kam, war also völlig normal. Und aktuell wird an der ersten Supportlinie auf dem Weg nach unten gekauft. Aber ist die Korrektur damit schon „durch“?
Die 20-Tage-Linie ist im Fall eines Rücksetzers nach einer starken Rallye oft die erste Unterstützung, auf die ein abrutschender Kurs trifft. Diese Linie fungiert gerne als eine Art „Leitstrahl“ für die Bullen, so gesehen ist das Kursverhalten auf Höhe dieses gleitenden Durchschnitts immer eine Art „Lackmustest“ und gibt Hinweise darauf, aus welchem Holz das bullische Lager derzeit geschnitzt ist. Dass wir da zum Wochenstart Käufe sahen, ist also erst einmal nicht schlecht in Bezug auf das Aufwärtspotenzial …
… zumal das gegen steigende Aktienmärkte der Fall war. Man hätte also keinen unmittelbaren Grund gehabt zu kaufen, wie das bei einem plötzlichen Abwärtsschub der Aktienindizes der Fall gewesen wäre, bei dem ein Run in den angeblich „sicheren Hafen“ Gold nachvollziehbarer gewesen wäre.
Aber ein einziger Tag mit wieder anziehenden Notierungen macht noch keine Aufwärtswende. Da müssten zwei, drei feste Tage folgen, idealerweise der Anstieg über das vorherige Hoch und ein neues, bullisches Signal im noch bärisch eingestellten MACD-Trendfolgeindikator (im Chart unten eingeblendet), um wirklich behaupten zu können, dass die Korrektur bereits vorbei ist. Solange das nicht gelungen ist, heißt es: Alles kann, aber nichts muss.
Expertenmeinung: Eine offene Frage bleibt bislang, ob sich hier ein nennenswert großes und/oder starkes bärisches Lager gebildet hat, das nach kurzer Aufwärtsreaktion bereits wieder aktiv auf die Kurse drückt. Was aus zwei Gründen zumindest möglich wäre:
Erstens wäre der Goldpreis auf mittelfristiger Ebene noch keineswegs „auskorrigiert“. Das Edelmetall hat noch nicht einmal die obere Begrenzung des im Februar 2024 etablierten Aufwärtstrendkanals erreicht. Noch tiefer, derzeit bei 3.070 US-Dollar, liegt die aktuell wichtigste Aufwärtstrendlinie, die ihren Ursprung zu Jahresbeginn hat. Und für eine Korrektur mit mittelfristiger Relevanz wäre das Kursziel sogar noch weiter unten zu finden, in der Supportzone 2.756 zu 2.833 US-Dollar, die auf der Unterseite durch die 200-Tage-Linie abgeschlossen wird.
Zweitens drängt sich Gold als Basis von Hausse-Trades für viele nicht auf, solange die Aktienmärkte weiter zulegen. Dass diese Aktien-Hausse seitens der Rahmenbedingungen ziemlich in der Luft hängt, kann für Gold aber über kurz oder lang die Basis seines Comebacks bedeuten. Denn das dürfte den Effekt haben, dass Gold derzeit vielleicht nicht die Nummer 1 auf der Kaufliste ist, aber ganz sicher von vielen sehr aufmerksam in Bezug auf neue Lebenszeichen beobachtet wird.
Das könnte auch dazu führen, dass der Kurs bereits jetzt wieder aufwärts dreht, der Test der 20-Tage-Linie vielen also schon ausreicht, um wieder zuzugreifen. Aber wer darauf setzt, sollte dennoch besser mit einem Stop Loss agieren, der knapp unter dem jüngsten Zwischentief bei 3.202 US-Dollar platziert ist.

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