ThyssenKrupp Aktie Prognose thyssenkrupp: Jetzt müsste noch diese Hürde fallen

News: Aktuelle Analyse der ThyssenKrupp Aktie

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Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Vorherige Analysen der ThyssenKrupp Aktie

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Neutral
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der deutsche Industrie- und Technologiekonzern geriet zu Beginn des Monats unter Druck, nachdem sich die Kurse erneut den Hochs von März und April näherten. Kurzfristig wurde sogar die 20- als auch die 50-Tage-Linie nach unten gebrochen. Und auch das Handelsvolumen nahm deutlich an Fahrt auf. Es sah stark danach aus, als ob die Bären hier endgültig das Ruder an sich reißen würden. Doch zu Wochenbeginn gelang der Thyssenkrupp-Aktie die Wende und ging mit einem satten Plus von mehr als 7 % aus dem Handel. Das sieht vielversprechend aus.

Expertenmeinung: Mit dem Schließen der Kurslücke vom 15. Mai wurde die kurzfristig eingeleitete bärische Stimmung wieder größtenteils negiert. Es sieht danach aus, als ob die Aktie nun wieder das bisherige Jahreshoch anvisiert. Vorerst sehe ich für dieses Szenario gute Chancen und gebe dem Titel ein Kursziel im Juni von 11 EUR mit auf den Weg. Natürlich ist dies nicht ein Stein gemeißelt. Die Kurse sollten den Boden knapp oberhalb der Marke von 8 EUR jedenfalls nicht mehr brechen, ansonsten würde sich das Gesamtbild wieder deutlich eintrüben.

Aussicht: NEUTRAL

Thyssenkrupp Aktie: Chart vom 23.05.2025, Kurs: 9,33 EUR Kürzel: TKA | Online Broker LYNX
Thyssenkrupp Aktie: Chart vom 23.05.2025, Kurs: 9,33 EUR Kürzel: TKA | Quelle: TWS
Über den Autor

Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Analysemethode

Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Neutral
Gültigkeit der Analyse: 2 Wochen
Erwartung: Neutral
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Schwache Quartalsergebnisse haben den Kurs des deutschen Stahlunternehmens zum Ende der vorigen Woche deutlich belastet. Die im April gestartete Erholung ist somit wieder gefährdet. Das Hoch von März konnte nicht mehr erreicht werden, wodurch sich auf lange Sicht ein tieferes Hoch im Chart abzeichnet. Dies könnte auf eine mögliche Trendumkehr hindeuten.

Mit dem Verlust der 20- sowie der 50-Tage-Linie zeigt sich ein Signal der Schwäche. Auch die aufgerissene Kurslücke erschwert die Lage zusätzlich. Der Trend befindet sich derzeit in einer neutralen Verkaufsphase.

Expertenmeinung: Die Bären scheinen nun die Kontrolle übernehmen zu wollen. Das nächste mögliche Kursziel wäre das Zwischentief von Anfang April. Dieses liegt bei exakt 6.30 EUR und ist noch ein gutes Stück entfernt. Weitere solide Unterstützungen lassen sich im Chart derzeit schwer ausmachen.

Wenn die Bullen dieses Szenario verhindern wollen, müssten sie schnell die offene Kurslücke schließen. Je länger diese bestehen bleibt, desto schwerer wiegt das jüngste Verkaufssignal. Anfang April konnte das Gap schnell wieder geschlossen werden. Ob dies erneut gelingt, bleibt abzuwarten.

Aussicht: NEUTRAL

Thyssen Krupp Aktie: Chart vom 16.05.2025, Kurs: 8.32 EUR Kürzel: TKA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Thyssen Krupp Aktie: Chart vom 16.05.2025, Kurs: 8.32 EUR Kürzel: TKA | Quelle: TWS
Über den Autor

Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Analysemethode

Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

thyssenkrupp hat sich von einer „lahmen Ente“ in eine Kursrakete verwandelt: Die Aktie, die bis vor kurzem kaum einer haben wollte, steht plötzlich im Rampenlicht. Aber wie stabil ist diese Spekulation? Ist das nicht eher eine hochriskante Fahrt ins Blaue?

Die Rahmenbedingungen wandelten sich in den letzten Wochen schnell. Auf einmal will sich Europa selbst verteidigen, das treibt die Kurse von Rüstungsunternehmen und so ziemlich allen anderen Unternehmen, die mit der Thematik zu tun haben – oder auch nur zu tun haben könnten. Dann wurden unlängst dreistellige Milliardenbeträge aufgerufen, die Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben wird quasi aufgelöst, das treibt die Kurse noch weiter. Auch bei thyssenkrupp. Aber wieso eigentlich?

thyssenkrupp bringt man automatisch mit einem Stahlkonzern in Verbindung. Aber auch, wenn es diesen Bereich noch gibt, so ist das Unternehmen seit vielen Jahren dabei, sich weitaus breiter aufzustellen. Und ein Unternehmensbereich interessiert die Trader derzeit ganz besonders: ThyssenKrupp Marine Systems, kurz TKMS. Was auch, aber nicht nur, daran liegt, dass es in der im Februar vorgelegten Bilanz die einzige Sparte war, die Erfreuliches zu berichten hatte. Es liegt auch daran, dass thyssenkrupp diesen Bereich abspalten und an die Börse bringen will … und das noch in diesem Jahr.

TKMS baut unter anderem U-Boote. Und da kamen zuletzt neue Aufträge herein. Die Schlussfolgerung der Spekulanten: Jetzt, da der bremsende Deckel der Schuldenbremse für den Verteidigungsbereich entfernt wird und auch andere EU-Länder erheblich mehr in die Verteidigung investieren werden, wird sich TKMS vor lauter Neuaufträgen nicht retten können. Und bei Regierungsaufträgen kann man ja, so sagt man, bei der Marge gerne noch ein wenig drauflegen. Ist das so bzw. kommt es so?

Expertenmeinung: Es ist möglich. Aber wann da was hereinkommt, weiß man hier und jetzt ebenso wenig, wie man absehen könnte, wie sich das auf die Umsatz- und Gewinnentwicklung des Mutterkonzerns thyssenkrupp insgesamt auswirken wird. Diese Extrem-Hausse ist bislang reine Spekulation, begleitet von großen Erwartungen, aber noch keineswegs von Fakten … ein wackliges Parkett.

Auch seitens der Analysten bekommen die derzeit mit der Aktie Bockspringen veranstaltenden Trader wenig Rückendeckung, denn da hält man sich doch lieber an Fakten und vorsichtigere Prognosemodelle. In der vergangenen Woche, in der ja Aufrüstung und freie Milliarden hierfür bereits auf dem Tisch lagen, hob JPMorgan das Kursziel für die Aktie von 4,10 auf 6,50 an und wertete mit „Neutral“. Morgan Stanley stufte die Aktie am Freitag sogar von „Neutral“ auf „Untergewichten“ ab. Und selbst die Kursziele der beiden Bankanalysten, die diese Kaufwelle im Februar mit Verweis auf TKMS losgetreten hatten, sind bereits überboten: Die Citigroup hatte da 8,00 Euro, die Bank of America 9,00 Euro genannt.

Sicher, man kann nicht wissen, ob die Entwicklungen der kommenden ein, zwei Jahre das jetzt erreichte, höchste Kursniveau seit drei Jahren nachträglich unterfüttern werden, es könnte ja so kommen. Aber ein „Es könnte ja sein“ hält auf Dauer auch den bullischsten Zocker nicht davon ab, nach einer derartigen Rallye mal Gewinne mitzunehmen. Was also tun?

Ein Neueinstieg jetzt, nach dieser Rallye, wäre schon mehr als verwegen. Sich aber auf Verdacht mit Leerverkäufen dagegenzustellen, nicht weniger. Die Aktie, egal, ob mit Bullen-Huf oder Bären-Pfote, ausgerechnet jetzt anzupacken, wäre nicht ratsam. Aber was, wenn man sie längst im Depot hat? Dann wäre es zwingend, sich gegen das immer wieder auftauchende „Unverhofft kommt oft“ abzusichern. Hierfür würde sich aus aktueller Sicht eine Zone als Orientierung anbieten:

thyssenkrupp Aktie: Chart vom 17.03.2025, Kurs 9,156 Euro, Kürzel: TKA | Online Broker LYNX
thyssenkrupp Aktie: Chart vom 17.03.2025, Kurs 9,156 Euro, Kürzel: TKA | Quelle:

Die auffällige, bis ins Jahr 2020 zurückreichende Unterstützungszone zwischen 7,53 und 7,91 Euro. Hier einen näher liegenden Support zu haben, wäre natürlich angenehm, ist aber durch diesen Sturmlauf der vergangenen Wochen nicht gegeben, zumal die immense Volatilität zu enge Stoppkurse auch nicht zulassen würde. Wem der Abstand zu einer potenziell tragfähigen Zone zu weit ist, könnte natürlich auch ein paar dieser Aktien verkaufen und Kapitalexposition nebst Abwärtsrisiko auf diesem Wege reduzieren.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Seit Anfang vergangener Woche ist die thyssenkrupp-Aktie deutlich gestiegen. Auslöser ist wohl die Aussicht auf einen Börsengang des Unternehmensbereichs Marine Systems, der für dieses Jahr angedeutet wurde. Aber was konkret erwarten die Käufer eigentlich?

Gesprochen und geschrieben wird von einem großen Wertschöpfungspotenzial im Fall eines Börsengangs von thyssenkrupp Marine Systems. Was auch zweifellos der Fall wäre. Denn in diesem Bereich ist der Auftragseingang stark, seit sich Europa gezwungen sieht, seine Verteidigungsausgaben hochzufahren. Eine eigenständig notierte Marine Systems würde vermutlich also gut laufen, was wiederum hieße, dass thyssenkrupp bei einem solchen Börsengang starke Preise bei der Ausgabe der Aktie erzielen könnte.

Die Sache an sich ist also durchaus unterfüttert, zumal der Vorstandsvorsitzende López in einem Gespräch mit der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ bestätigte, dass man eine solche Notierung von Marine Systems für 2025 ins Auge gefasst habe. Was hier zu großer Vorsicht mahnt, ist nicht die Sache an sich, sondern wie damit umgegangen wird.

Dass ein eigenständig notierter, gut laufender Unternehmensbereich vom Markt allgemein höherwertig eingeordnet wird und damit auch den Konzern an sich wertiger erscheinen lässt, ist zwar richtig. Aber „höher“ heißt ja nicht, dass das die Bewertung des Mutterkonzerns komplett auf den Kopf stellen würde. Diese Kursexplosion seit dem 17. Februar hat den thyssenkrupp-Kurs in der Spitze um 54 Prozent nach oben gezogen. Und dass das womöglich zu viel des Guten sein könnte, deutet sich auch dadurch an, dass der starke Auftragseingang bei Marine Systems nicht erst da bekannt wurde, sondern früher:

Die Bilanz des ersten Geschäftsjahresquartals 2024/2025 kam bereits am 13. Februar. Da stieg die Aktie wegen des starken Auftragseingangs in der Marine-Spare kurzzeitig kräftig, am Ende kamen aber nach umgehenden Gewinnmitnahmen „nur“ 3,75 Prozent Kursgewinn dabei heraus. Erst, als die ersten US-Bankanalysten über das Wochenende auf den 17.2. „Feuer“ schrien, rannten alle zugleich los. Und das in Bezug auf Marine-Aufträge, die nicht erst am 13. Februar, sondern schon seit Ende des Vorjahres bekannt waren und auf die man damals deutlich moderater reagiert hatte.

Expertenmeinung: Etwas Bekanntes neu zu formulieren hat also gereicht, um eine wilde Kaufwelle loszutreten, die zwar durch gerade herumgereichte 200 Milliarden für weitere Verteidigungsausgaben hierzulande ebenso befeuert werden wie durch heute erfolgte, erneute Kursziel-Anhebungen vor allem der Banken, deren Analysten die Kaufwelle losgetreten hatten, so von 5,50 auf 8,00 Euro durch die Citigroup und von 8,00 auf 9,00 Euro durch die Bank of America. Aber es geht hier nicht um die „neue“ Aktie thyssenkrupp Marine Systems, sondern um den Konzern insgesamt, dessen Quartalsbilanz nur wegen eben dieser Marine-Aufträge besser ausfiel als befürchtet, denn der Rest präsentierte sich ziemlich unerfreulich. Dass andere Bankanalysten die Gemengelage keineswegs so euphorisch sehen, manifestierte sich darin, dass z. B. Barclays sein Kursziel nach der Bilanz nur von 4,00 auf 4,90 anhob und JPMorgan die Aktie auch nach der Bilanz bei 4,10 Euro sieht. Also:

Wir sahen gestern die Fortsetzung einer Kaufwelle auf Basis der Erwartung eines Börsengangs von Marine Systems, ohne bislang den Zeitpunkt und die Bedingungen zu kennen und, vor allem, ohne absehen zu können, was das in Euro und Cent nach diesem avisierten IPO für den Gesamtkonzern thyssenkrupp bedeuten würde. Die Aktie läuft aus sich selbst heraus, je schneller sie steigt, desto mehr springen auf den Zug. Denen geht es aber nicht um die Substanz der Idee, sondern nur um schnelle Gewinne, die viele dieser Spekulanten dann auch mal ganz schnell mitnehmen könnten. Und wenn genau dann neue Käufer knapp sind, kann die Aktie genauso extrem wegsacken, wie sie aktuell steigt.

thyssenkrupp Aktie: Chart vom 25.02.2025, Kurs 6,934 Euro, Kürzel: TKA | Online Broker LYNX
thyssenkrupp Aktie: Chart vom 25.02.2025, Kurs 6,934 Euro, Kürzel: TKA | Quelle: TWS

Rückenwind hat das Bullen-Lager weiterhin durch die Charttechnik: Durch den erneuten Anstieg zu Wochenbeginn wurde der Widerstandsbereich 5,95/6,00 Euro ebenso überboten wie die bereits seit Ende 2019 den Kurs drückende Abwärtstrendlinie. Der nächste charttechnische Zielbereich ist die Widerstandszone 7,57 zu 7,90 Euro. Aber ohne klare Fakten, alleine auf großen Erwartungen gebaut, ist eine Hausse immer äußerst fragil, daher: Hier mit hautengen Stop Loss Long zu arbeiten, ist zwingend!

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Am vergangenen Donnerstag legte thyssenkrupp das Ergebnis des 1. Quartals 2024/2025 vor. Die Aktie stieg seitweise bis zu 11 Prozent, schloss dann aber nur 3,7 Prozent höher. Seitdem aber ist der Kurs um 28 Prozent nach oben geschossen … was passiert hier gerade?

Die Zahlen, die thyssenkrupp letzte Woche für das erste Quartal des am 1.10. begonnenen Geschäftsjahres 2024/2025 vorlegte, waren mies, von einem Lichtblick abgesehen. Und der Ausblick wurde auch noch nach unten korrigiert. Dass da nicht viel Kursgewinn heraussprang, überraschte nicht. Dass die Aktie am Freitag am Tagestief zeitweise sogar das leichte Plus des Vortags verlor, auch nicht. Was wurde gemeldet?

Der Konzern hatte die durchschnittliche Umsatzprognose der Analysten von 8,3 Milliarden Euro mit 7,8 Milliarden deutlich verfehlt und nahm die Umsatzerwartung für das Gesamt-Geschäftsjahr von bislang plus drei Prozent auf minus drei Prozent nach unten. Alle Bereiche meldeten schwache Nachfrage – nur der Bereich Marine-Schiffsbau nicht.

Dafür lag der Gewinn im vierten Quartal vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 191 Millionen deutlich über den Erwartungen von im Schnitt 75 Millionen. Das lag an besseren Preisen in der Stahlsparte, immerhin, ein Lichtblick. Der auch dazu führte, dass man zwar mit weniger Umsatz im am 30.9. endenden Geschäftsjahr kalkuliert, beim Gewinn aber die Spur halten und nach Steuern zwischen 100 und 500 Millionen Euro Gewinn erreichen will.

Aber das holte die Bullen eben nicht hinter dem Ofen hervor. Die Super-Rallye begann erst am Montag und ging am Dienstag weiter, da waren die Zahlen längst verdaut. Die Käufe drehten sich um einen anderen Aspekt: das Thema Rüstung.

Expertenmeinung: JP Morgan und die Bank of America verwiesen beide auf die gut laufende Marine-Sparte, bei der man zuletzt einen starken Auftragseingang im U-Boot-Bereich verbuchen konnte. Würde die Marine-Sparte abgespalten und getrennt an die Börse gebracht, hieß es bei der Bank of America, könnte das die Bewertung des Gesamtkonzerns verbessern. Die Trader lasen „Rüstung“ und „Börsengang“, dass alleine schien zu reichen, um die Aktie am Montag um knapp 20 Prozent nach oben zu katapultieren, am Dienstag kamen dann noch mal sieben Prozent obendrauf. Ist das weise gehandelt?

Thyssenkrupp ist in den letzten Jahren von einem Bodenbildungsversuch zum nächsten weitergereicht worden, wobei die Böden immer tiefer lagen. Ja, man könnte in diesem Jahr wieder einen Gewinn erzielen, aber das Gesamtkonstrukt bleibt anfällig. Dass das derzeit einzig gute Element als eigenständige Aktie wohlgelitten sein könnte, mag sein, aber die Familie insgesamt wird durch nur eine schöne Tochter nicht geadelt.

Die magere Reaktion nach den Fakten der Vorwoche und die nahezu hysterische Reaktion nach bullischen Gedanken von Analysten zeigt: Da wurde bei den Käufern der vergangenen zwei Tage nicht allzu lange überlegt. Was aber bei Aktien wie thyssenkrupp äußerst ratsam wäre, bevor man einsteigt.

thyssenkrupp Aktie: Chart vom 18.02.2025, Kurs 6,002 Euro, Kürzel: TKA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
thyssenkrupp Aktie: Chart vom 18.02.2025, Kurs 6,002 Euro, Kürzel: TKA | Quelle: TWS

So sehen wir eine – was nicht wundert – sogar auf Wochenbasis markttechnisch überkaufte Aktie, die zwar eine ganze Reihe an Charthürden überbieten konnte, andererseits aber gerade an die nächste, markante Widerstandslinie bei 5,95 Euro herangelaufen ist und noch im übergeordneten Abwärtstrend läuft. Würde die aktuelle Hürde sowie die momentan um 6,65 Euro verlaufende 2019er-Abwärtstrendlinie überboten, wären das zwar Punktgewinne für die Bullen. Aber bei einer Aktie, die jetzt „auf Zuruf“ derart weit vom Hier und Jetzt der Bilanzdaten entfernt notiert, wäre auch das kein Ruhekissen für jemanden, der jetzt noch einsteigen wollte. Hochriskant!

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.