Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:
|
Sixt ist etwas gelungen, woran alle anderen gescheitert sind. Werden die USA perspektivisch der größte Markt?
Sixts Weg zur Größe
Sixt wurde 1912 von Martin Sixt gegründet. Als sein Sohn Erich den Laden 1969 übernahm, hatte man lediglich eine Flotte von etwa 200 Fahrzeugen.
Heute verfügt Sixt über eine Flotte von 165.000 eigenen Fahrzeugen in 13 Ländern, wobei Deutschland, Nordamerika und Europa die wichtigsten Märkte darstellen. Franchise-Unternehmen erweitern die Reichweite auf über 100 Länder und 270.000 Fahrzeuge.
Das Unternehmen ist bis heute fest in Familienhand und hält etwa 58 % aller Stammaktien. Inzwischen leiten die beiden Söhne von Erich Sixt gemeinsam das Geschäft, er selbst hat 2021 in den Aufsichtsrat gewechselt.
Nachdem man in Europa und vor allem Deutschland zu einem der führenden Autovermieter aufgestiegen ist, versucht man sich seit einigen Jahren auch in den USA, und das mit Erfolg.
In den USA kontrollieren Enterprise, Hertz und Avis nahezu den gesamten Markt.
Hier finden Sie eine Übersicht der Marktanteile, die zwar schon etwas älter ist, aber die Sache gut illustriert (Link zu Statista).
Die USA als nächstes Ziel
National und Alamo sind heute Teil von Enterprise. Avis hat sich Budget geschnappt und Dollar sowie Thrifty gehören inzwischen zu Avis.
Der einzige nennenswerte Konkurrent der großen drei ist Sixt, die heute einen Marktanteil von etwa 5 % haben dürften.
Sixt ist damit etwas gelungen, an dem alle anderen Anbieter gescheitert sind. Man hat sich nennenswerte Marktanteile erkämpft.
Das Unternehmen setzt dabei auf guten Service, höfliche Kundenbetreuung und die Einführung einer einheitlichen App mit Funktionen wie Ridesharing und Luxuswagen. Dadurch versucht man, sich von der Konkurrenz abzuheben.
Darüber hinaus hat man konsequent auf Flughäfen gesetzt und ist heute an 43 der 50 wichtigsten Airports der USA aktiv.
Bis Ende des Jahres wird man an allen präsent sein.
Realistisch betrachtet kann man auf das Geschäft abseits von Flughäfen auch verzichten, denn 80 % aller Umsätze mit Mietwagen wird an Airports erzielt.
Nachdem Sixt die Top 50 abgedeckt hat, wird man sicherlich die Top 51 usw. ins Auge fassen.
Wachstumspotenzial und Aussichten
Darüber hinaus wächst der weltweite Markt für Mietwagen stetig. Bis 2027 sollen die Umsätze der Branche von derzeit etwa 90 – 100 Mrd. USD auf 135 – 145 Mrd. USD klettern, die Hälfte davon entfällt auf die USA.
Dass sich Sixt dort nennenswerte Marktanteile erkämpfen konnte, sollte also nicht unterschätzt werden.
Perspektivisch könnten die USA Europa als wichtigsten Markt überholen. Bereits heute erzielt man in den USA etwa 30 % des Konzernumsatzes, in etwa so viel wie in Deutschland.
Die Profitabilität ist dank der Konzentration auf die großen Flughäfen sogar besser als im Heimatmarkt.
Wer an dem Erfolg des Unternehmens partizipieren möchte, dem eröffnen sich mit den Stamm- und Vorzugsaktien zwei erstaunlich unterschiedliche Optionen.
Die Stammaktie notiert bei 85,05 Euro, hat ein Stimmrecht und eine Dividendenrendite von 4,50 %.
Da die Familie Sixt jedoch eine absolute Mehrheit der Stimmrechte besitzt, ist dieses Stimmrecht faktisch wertlos.
Stamm- vs. Vorzugsaktie
Die Vorzugsaktie hat kein nutz- und wertloses Stimmrecht, dafür aber eine Dividendenrendite von 6,27 % und kostet lediglich 60,70 Euro.
Wirtschaftlich sind beide Aktiengattungen identisch.
Darüber hinaus sind die Erwartungen im Keller. Derzeit sehen die Konsensschätzungen für 2023 und 2024 einen Gewinn von etwas mehr als 7 Euro je Aktie vor.
Daher ist das KGV der Vorzugsaktie auf 8,5 gesunken.
Sollte Sixt vorerst nicht mehr wachsen, wird man für die Wartezeit mit einer Dividende von 6,27 % belohnt. Sollte es jedoch wider Erwarten zu Gewinnsteigerungen kommen, könnte die Aktie abheben.
Die laufende und profitable Expansion in den USA dürfte früher oder später dazu führen, dass der Konzerngewinn wieder anziehen wird.
Sobald das passiert, dürfte es zu einer Neubewertung der Aktie kommen. In diesem Szenario könnten die Kurse wieder die alten Hochs bei 75 – 80 oder 90 – 95 Euro ansteuern.
Mehr als 13.000 Investoren & Trader folgen mir und meinen täglichen Ausführungen auf Guidants.
Mehr als 65.000 zufriedene Kunden. Ich bin einer davon.
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen