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Es gelingen immer wieder neue Verlaufsrekorde, zudem passt die Grundstruktur des Nasdaq 100 noch: Der Aufwärtstrend ist also intakt. Aber er zeigt zunehmend ungewöhnliche Strukturen. Das ist auffällig genug, um die Augen offenzuhalten.
Wenn einem bei der Beobachtung eines Marktes Ungewöhnliches auffällt, wäre es natürlich wünschenswert, dass man dann auch gleich klare Ursachen und die potenziellen Folgen solcher auffallenden Aspekte benennen könnte. Aber auch als „Profi“ sieht man bisweilen Dinge, die man nicht sicher einordnen kann. Und dann ist ein „ich weiß nicht recht“ nun einmal angebrachter als eine gescheit wirkende, aber womöglich falsche Antwort. Um was geht es?
Wenn wir uns den Technologie-dominierten Nasdaq 100 auf Wochenbasis ansehen, passt im Großen und Ganzen noch alles. Zwar kommt er seit einigen Wochen nicht mehr so recht voran, aber solche Phasen des „Innehaltens“ kommen ja immer mal wieder vor. Da wartet man eben auf neue Impulse.
Von der US-Notenbank kamen da zuletzt zwar keine, aber man kann als Bulle grundsätzlich eine Zeitlang „überwintern“. Und in diesem Fall warten, bis in einigen Wochen die großen, den Index mit ihrer hohen Gewichtung dominierenden Mega Caps die Zahlen des ersten Quartals und ihre Ausblicke vorlegen. Wir sehen im Chart auf Wochenbasis, dass es ein solches Verharren immer mal wieder gab – mit ganz unterschiedlichem Ausgang. Das ist also kein bislang Problem. Aber der Blick auf den Index auf Tagesbasis zeigt ein ungewöhnliches Verhalten im „Mikrokosmos“.
Expertenmeinung: Seit Ende Januar zeigen die Candles des Nasdaq 100 ungewöhnlich viele Kurslücken in beide Richtungen, zugleich tendieren die Kerzenkörper und damit die Spanne zwischen Eröffnungs- und Schlusskurs dazu, kleiner zu werden. Das deutet an, dass mehr über die Derivate, vor allem über die Futures läuft, im regulären Handel weniger passiert.
Zugleich „franst“ die Struktur des Trends aus. Weiterhin sehen wir höhere Zwischenhochs und höhere Zwischentiefs, d.h. der Aufwärtstrend an sich ist intakt. Aber man kann keine zwei Punkte im Chart miteinander verbinden und dann sehen, dass diese Linie die Trader zum Kauf oder Verkauf animiert. Eine Trendlinie einzuzeichnen ist also seit einiger Zeit nicht mehr drin.
Und ein gleitender Durchschnitt, der statt einer Trendlinie die Funktion des Leitstrahls übernimmt, findet sich im Bereich der üblichen, von den Marktteilnehmern normalerweise genutzten Zeitraster nicht. Die im Tageschart als einfacher und exponentieller Durchschnitt eingezeichnete 50-Tage-Linie wirkt zwar wie ein solcher Leitstrahl, der Index kam ihr aber nicht nahe genug, um das belegen zu können.
Zuletzt fällt das nachlassende Momentum auf, d.h. die Dynamik der Aufwärtsbewegung wird geringer. Das sieht man auch aktuell. Der Nasdaq 100 war einige Wochen seitwärts gelaufen, brach dann aber am vergangenen Mittwochabend nach oben aus, weil man die Aussagen der US-Notenbank positiv interpretieren wollte. Aber statt Anschlusskäufen, mit denen man die vorherige Handelsspanne klar unter sich hätte lassen können, kam nichts nach.
Bislang gelingt es zwar trotzdem, das Momentum immer dann, wenn es negativ zu werden droht, wieder in Schwung zu bringen. Aber das Ganze wirkt wie ein Ballon, der Luft verliert und immer öfter gezielt nach oben gekickt werden muss, damit er ja nicht den Boden berührt und dadurch alle sehen, dass die Luft raus ist.
Muss man das als Warnsignal sehen? Vielleicht sind diese Aspekte weniger problematisch, als ich es vermute. Aber ich denke, diese Dinge sollte jeder, der hier aktiv tradet, im Auge behalten.
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