Urban Outfitters bezeichnet sich selbst als „lifestyle retailer“ der Kunden auf emotionaler Ebene ansprechen möchte. Normale Menschen nennen es Modemarke.
Erstaunlich
Einzelhändler stehen bereits seit geraumer Zeit unter Druck, doch Urban Outfitters ist es gelungen, sich diesem Trend bis zu einem gewissen Maß zu entziehen.
Wie wir später sehen werden, nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch ganz aktuell.
In den letzten zehn Jahren konnte man den Umsatz von 2,27 auf 3,98 Mrd. USD steigern.
Das Ergebnis hinkt etwas hinterher, doch die Tendenz zeigt ebenfalls nach oben.
Im Geschäftsjahr 2018/19 erzielt man einen Rekordgewinn von 2,72 USD je Aktie.
Gleichzeitig hat man in der zurückliegenden Dekade massive Buybacks durchgeführt und die Zahl der ausstehenden Aktien von 170 auf 98 Millionen Stück reduziert.
Der Umsatz je Aktie hat sich dadurch verdreifacht.
So läuft das manchmal
Ein Outperformer ist die Aktie dennoch nicht. Urban Outfitters notiert heute auf dem Niveau von 2004.
Das ist aber nicht der schlechten Geschäftsentwicklung geschuldet, sondern dass die Aktie damals eine P/E von 50 hatte. Es hat all die Jahre gedauert, um die Bewertung wieder auf ein vernünftiges Niveau zu bringen.
Aktuelle Lage
Im Branchenvergleich hat man sich jedenfalls gut geschlagen. Seit der Finanzkrise ist man in jedem Jahr gewachsen, war stets profitabel und erwirtschaftete einen positiven Cashflow. Darüber hinaus hat man keine nennenswerten Schulden.
Erstaunlich ist aber vor allem die derzeitige Entwicklung. Einzelhändler leiden massiv unter Corona, Ladenschließungen et cetera. Das Thema ist bekannt.
Dadurch ist der Umsatz im ersten Halbjahr um 24% auf 1,39 Mrd. USD eingebrochen und man war nicht mehr profitabel.
Kehrtwende
Im dritten Quartal erfolgte dann aber eine erstaunliche Kehrtwende. Der Umsatz lag quasi auf Vorjahresniveau.
Der Gewinn legte auf Jahressicht sogar um 28% auf 0,78 USD je Aktie zu.
Urban Outfitters hatte das beste dritte Quartal der Unternehmensgeschichte.
Doch wie ist das gelungen? Man hat den Konzern nachhaltig verschlankt. Schade, dass eine Krise notwendig war, um endlich die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.
Die Einsparungen, vor allem in der Verwaltung, haben sich ausgezahlt. Wenn man die Kostendisziplin beibehält, könnte sich die Ertragskraft von Urban Outfitters nachhaltig verbessern.
Dadurch sollte das Unternehmen mittelfristig in der Lage sein, mehr als 3 USD je Aktie an Gewinn und freiem Cashflow zu erzielen. Das entspräche einer P/E von 10 bei gleichzeitig sinkender Aktienzahl.
Bezieht man die 624 Mio. USD an Barmitteln mit in die Rechnung ein, liegt die wahre P/E sogar eher bei 8.
In Summe ist das eine attraktive Gesamtkonstellation für einen Longtrade und spekulative Turnaround-Investoren.
Chart
Die Aktie hat den Abwärtstrend überwunden und einen Aufwärtstrend ausgebildet. Mit dem Ausbruch über 25,50 USD ist es zu einem prozyklischen Kaufsignal gekommen.
Über 31 USD ist der Weg in Richtung 34 sowie 36 und 40 USD grundlegend frei.
Das beste Chance-Risiko-Verhältnis für ein Engagement würde der Bereich zwischen 25 und 26 USD bieten.

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