Siltronic Aktie Prognose Halbleiter-Boom: Jetzt bei Siltronic einsteigen?

News: Aktuelle Analyse der Siltronic Aktie

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Siltronic ist einer der weltweit führenden Hersteller von Wafern für die Halbleiterindustrie. Startet die Aktie jetzt richtig durch?

Boom-Branche

Reinstsiliziumwafer sind die Basis fast aller Halbleiterbauelemente und damit wesentliche Grundbausteine der weltweiten Elektronikindustrie.
Diese Chips finden Anwendung in einer Vielzahl von elektronischen Geräten wie Smartphones, Computern, Automobilen und Industrieanlagen.

Siltronic produziert hochreine Siliziumwafer in verschiedenen Größen und Spezifikationen, um den Anforderungen der Kunden gerecht zu werden. Das Unternehmen setzt dabei auf fortschrittliche Fertigungstechnologien und strenge Qualitätskontrollen, um Produkte von höchster Qualität und Zuverlässigkeit zu gewährleisten.

Die Kunden von Siltronic sind führende Unternehmen der Halbleiterindustrie, darunter Halbleiterhersteller, Auftragsfertiger und Systemintegratoren.

Die Halbleiterbranche boomt, bei den meisten Unternehmen ist der Gewinn in den letzten Jahren komplett durch die Decke gegangen und steigt unaufhörlich weiter. Man muss keine Extrembeispiele wie Nvidia heranziehen, es gibt zahllose Profiteure.

… oder auch nicht

Zeitweise schien Siltronic ebenfalls dazuzugehören. Nach einem eher schwachen Geschäftsjahr 2020, legte der Gewinn in den beiden darauffolgenden Jahren jeweils um mehr als 50% zu.
Doch seitdem geht es mit großen Schritten abwärts.

Halbleiter sind eben nicht gleich Halbleiter. Im letzten Geschäftsjahr kam es zu einer regelrechten Auftragsflaute. Die Nachfrage, insbesondere aus der Konsumelektronikbranche war schwach.

Darüber hinaus sind die Preise für Rohstoffe und Energie stark gestiegen. Dadurch sind die Kosten von Siltronic gestiegen, was die Margen zusätzlich belastet hat.
Hinzu kamen nachteilige Wechselkurseffekte, die die Probleme weiter verstärkten.

Unter dem Strich ist der Umsatz 2023 um 16,1% auf 1,51 Mrd. Euro gesunken. Die Bruttomarge war von 34,1% auf 24,6% rückläufig, das EBIT ist von 496 auf 231 Mio. Euro eingebrochen.
Der Gewinn je Aktie hat sich von 13,02 auf 6,15 Euro mehr als halbiert.

Auf der Suche nach Lösungen

Da man enorme Investitionen tätigen musste, wie beispielsweise den Bau einer neuen Fabrik in Singapur und die Erweiterung der Anlagen in Freiberg, war der freie Cashflow war sogar negativ und lag bei -624,2 Mio. Euro.

Man kann sich daher vortrefflich darüber streiten, wie groß die realwirtschaftlichen Gewinne tatsächlich sind, wenn 624 Mio. Euro mehr ausgegeben wurden als man eingenommen hat.
In Wirklichkeit wissen wir das heute noch nicht, denn das hängt maßgeblich davon ab, ob die neuen Fabriken und Anlagen in Zukunft einen nennenswerten Return on Investment erzielen oder nicht.

Wenn die Resultate in Zukunft so ausfallen werden wie in der Vergangenheit, sieht es für die Aktionäre eher schlecht aus. Der Aktie notiert nicht grundlos auf demselben Niveau wie vor einem halben Jahrzehnt.

Siltronic Aktie: Chart vom 13.03.2024, Kurs: 83,55 - Kürzel: WAF | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Siltronic Aktie: Chart vom 13.03.2024, Kurs: 83,55 – Kürzel: WAF | Quelle: TWS

Darüber hinaus stellt sich die Frage, warum es bei der direkten Konkurrenz deutlich besser läuft.
GlobalWafers Co. hat im letzten Geschäftsjahr einen Gewinnsprung um 24% verzeichnet, während sich der Gewinn von Siltronic halbiert hat.

Rosige Aussichten oder trügerische Hoffnung?

Vorerst ist auch keine Verbesserung zu erwarten. Siltronic zufolge dürfte 2024 von einer Nachfrageschwäche geprägt sein, vor allem im ersten Halbjahr. Darüber hinaus soll die Marge um 3 Prozentpunkte sinken.
Das EBIT soll gegenüber dem abgelaufenen Geschäftsjahr spürbar sinken, der Cashflow soll weiterhin negativ sein.

Warum man in Anbetracht von 335,7 Mio. Euro an Nettoschulden und der schwachen Geschäftsentwicklung eine Dividende zahlen will, ist unverständlich.
Die Dividende wird wortwörtlich auf Pump finanziert.

Ist der Cashflow negativ, steigen die Schulden ohnehin. Zahlt man die geplante Dividende kommen nochmal 36 Mio. Euro an Schulden, für die dann Zinsen anfallen, obendrauf.

Geht es nach dem Vorstand, soll langfristig aber alles besser werden:

Der Vorstand bestätigt die im November 2023 kommunizierten Mittelfristziele bis zum Geschäftsjahr 2028. Diese sehen ein deutliches Umsatzwachstum auf mehr als EUR 2,2 Mrd. und eine Verbesserung der EBITDA-Marge auf einen hohen 30-Prozent-Wert vor. Getragen werden die Ziele von der weiter zunehmenden Relevanz globaler Megatrends mit einer stark steigenden Halbleiter- und damit Wafernachfrage. Die Verbesserung der Konzernprofitabilität wird vor allem vom erwarteten Volumenwachstum und einer höheren Kosteneffizienz getrieben.

Die Mittelfristziele unter der Lupe

An diese rosigen Aussichten kann man glauben oder nicht. Oder man rechnet nach und stellt fest, dass die Aussichten gar nicht rosig sind.
Bei einer EBITDA-Marge von 35% würde Siltronic 2028 ein EBITDA von 770 Mio. Euro erzielen.

Im Geschäftsjahr 2022 waren es 671,6 Mio. Euro. Siltronic stellt demnach ein halbes Jahrzehnt der Nahezu-Stagnation in Aussicht und das auch noch auf Basis einer was Frankenstein-Kennzahl wie dem EBITDA.

In Wirklichkeit ist vollkommen unklar, wie hoch der Gewinn am Ende sein wird. Denn zwischen dem EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Abschreibungen auf materielle und immaterielle Vermögenswerte) und dem eigentlichen Unternehmensgewinn liegen Welten.

Das Fazit ist simpel:
Wenn der Gewinn nicht nachhaltig steigt, wird es die Aktie auch nicht.

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Vorherige Analysen der Siltronic Aktie

Kurz nach dem Ende des regulären Handels veröffentlichte der Wafer-Hersteller Siltronic seine Prognose für das Geschäftsjahr 2024. Und diese Prognose dürfte viele, die hier zuletzt auf das Prinzip Hoffnung gesetzt hatten, herb enttäuschen, das nachbörsliche Minus belegte das.

Es war eine kurz gehaltene Meldung mit klaren Zahlen, wobei man bereits im ersten Absatz wusste, dass die Stunde geschlagen hatte, denn da war die Formulierung zu lesen: „Aufgrund der anhaltenden Nachfrageschwäche …“.

Siltronic plant für 2024 mit einem Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres, also um die 1,5 Milliarden Euro, 2022 waren es noch 1,81 Milliarden gewesen. Auch die operative Gewinnmarge (EBITDA-Marge) sieht man auf dem 2023er-Level von 29 Prozent. Eine erwartete Besserung auf der Kostenseite wird, so wird seitens des Unternehmens vermutet, durch ein schlechteres Währungssicherungsergebnis und höhere Personalkosten egalisiert. Darauf basierend will Siltronic die Dividende für das beendete Geschäftsjahr 2023 deutlich auf 1,20 Euro kürzen, die 2022er-Dividende hatte bei 3,00 Euro gelegen.

Das waren ernüchternde Zahlen, denn eine derart massive Kürzung der Dividende hatten die Analysten ebenso wenig erwartet wie eine ausbleibende Erholung bei Umsatz und Gewinn.

Expertenmeinung: Zwar hielt der Wafer-Hersteller an seinen mittelfristigen Zielen fest, was einen soliden Anstieg des Umsatzes ebenso wie die operative Marge bis 2028 umfasst. Aber die Trader bewegen sich im Hier und Jetzt. Jetzt zählt nicht, was in vier Jahren sein könnte, sondern, was in diesem Jahr ist. Und dass diese Jahresprognose überraschend unerfreulich war, zeigt sich im Chartbild, bei dem wir nicht den offiziellen Schlusskurs per 17:30 Uhr, sondern den Stand im nachbörslichen Handel gegen 20:30 Uhr abgebildet haben. Sie sehen:

Siltronic Aktie: Chart vom 12.02.2024, Kurs 92,25 Euro, Kürzel: WAF | Online Broker LYNX
Siltronic Aktie: Chart vom 12.02.2024, Kurs 92,25 Euro, Kürzel: WAF | Quelle: TWS

Die Aktie, die per 17:30 Uhr noch mit 92,25 Euro in Schlagdistanz zu einem Ausbruch nach oben aus dem Handel ging, sackte am Abend erheblich durch und notierte da bereits unterhalb der mittelfristigen Aufwärtstrendlinie, die im Vorfeld mehrfach Tests standgehalten hatte.

Am Abend hielt das „Sprungtuch“ der Bullen in Form der Unterstützungszone 81,86/82,46 Euro, aber sollte dieser Bereich und die derzeit bei 79 Euro verlaufende, knapp darunter als allerletzte Haltelinie fungierende 200-Tage-Linie brechen, wäre die Chance, das „Prinzip Hoffnung“ aufzuwärmen, welches den Kurs zuvor lange und weit nach oben getragen hatte, dahin. Diese Aktie könnte also unter dem Eindruck enttäuschter Hoffnungen leicht zu einem „fallenden Messer“ werden.

Quellen:
Prognose für Geschäftsjahr 2024, 12.02.2024: https://www.siltronic.com/de/investoren/finanzmeldungen/ad-hoc-meldungen/siltronic-gibt-prognose-fuer-das-geschaeftsjahr-2024-und-einen-dividendenvorschlag-von-eur-120-fuer-das-geschaeftsjahr-2023-bekannt-2703181-1707756842.html

Siltronic lieferte gestern früh Vorab-Zahlen zum Jahr 2023, die zwar die selbst gesteckten Ziele erreichten, mehr aber auch nicht. Ist das genug, um die Aktie in ihrem bislang mehrfach getesteten und verteidigten Aufwärtstrend zu halten?

Umsatz und Gewinn waren 2023 erwartungsgemäß deutlich zurückgegangen. Der Umsatz um gut 16 Prozent, der operative Gewinn, gerechnet als EBITDA, überproportional um gut 35 Prozent, weil die dünnere Nachfrage auch auf die Gewinnmarge drückte. Letztere ging operativ auf 29 Prozent zurück, 2023 waren noch 34,4 Prozent erzielt worden. Solche Zahlen passen nicht zu einem immerhin schon seit über sieben Monaten laufenden Aufwärtstrend – eigentlich.

Denn die steigenden Kurse wären nachvollziehbar, wenn klar wäre, dass die Nachfrage 2024 wieder deutlich zunimmt und mit ihr die Margen wieder steigen. Da Siltronic als Wafer-Hersteller Zulieferer der hochvolatilen Chipindustrie ist, ist immer in beide Richtungen starke Bewegung beim Unternehmensgewinn zu erwarten, nicht umsonst werden Aktien derart konjunktursensibler Branchen „Fahrstuhlaktien“ genannt: schnell und weit rauf … und ebenso schnell und weit runter. Ein bullischer Ausblick auf 2024 wäre also allemal ein gutes Argument dafür, dass die Siltronic-Aktie am Donnerstag als Reaktion auf die Vorab-Bilanz nicht in die Knie ging, sondern zeitweise sogar recht kräftig zulege. Nur … den gab es gar nicht.

Expertenmeinung: Konkrete Aussagen zu 2024 will Siltronic erst im März treffen, wenn die offizielle Bilanz ansteht, dann folgt auch der Dividendenvorschlag für das abgelaufene Jahr. Was bedeutet: Eine nennenswerte Verbesserung von Rahmenbedingungen, Umsatz, Marge und Gewinn mussten sich die Bullen gestern sozusagen denken, schwarz auf weiß kam da erst einmal nichts. Und das ist eine Achillesferse für diesen Aufwärtstrend.

Siltronic Aktie: Chart vom 01.02.2024, Kurs 88,85 Euro, Kürzel: WAF | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Einerseits ist es zwar beeindruckend, dass die Trader die Finger von der Verkaufen-Taste ließen, denn auch, wenn das Plus am Ende des Tages zusammenschmolz, ins Minus drehte Siltronic nicht. Außerdem hätte man jetzt den Vorteil, dass man darauf setzen kann, dass „bad news“, sofern es in Sachen Ausblick überhaupt welche würden, erst im März anstehen, so dass auch die Bären keine neuen Argumente hätten. Andererseits ist die Aktie seit Mai letzten Jahres schon weit gelaufen und damit alles andere als günstig bewertet. Der Aufwärtstrend lebt also nur vom Optimismus der Käuferseite. Das kann leicht mal zu wenig sein, daher:

Diese Aufwärtstrendlinie, derzeit bei 85,20 Euro, sollte man im Auge behalten. Zusammen mit den beiden markanten Hochs des Vorjahres bei 87,25 und 88,35 Euro bildet diese Linie die Zone, die halten muss. Und in den letzten Wochen vermochte Siltronic diesen Bereich zwar zu verteidigen, konnte sich aber andererseits nicht nach oben absetzen. Das sollte jetzt relativ bald gelingen, wenn nicht, kann mit dieser Aufwärtstrendlinie auch der Optimismus kippen und so mancher Trader umgehend die Seiten wechseln.

Quellenangaben: Vorläufige 2023er-Ergebnisse, 01.02.2024: https://www.siltronic.com/de/presse/presseinformationen/siltronic-erreicht-jahresziele-fuer-2023.html

Zu Jahresbeginn wankten die Aktien einiger Halbleiter-Zulieferunternehmen, nicht aber die von Siltronic. Dass das Ende November markierte 2023er-Hoch wieder einmal eine Bullenfalle wurde, schreckt die Käufer diesmal nicht ab … und die Analysten liefern Rückenwind.

Die unten verlinkte Übersicht der Analysten-Einschätzungen auf der Firmenseite des Wafer-Herstellers Siltronic datiert vom 15. Dezember. Allzu alt sind diese Daten also nicht, trotzdem hat sich in den vergangenen Tagen etwas getan, das diejenigen, die auf weiter steigende Kurse setzen, in ihrer Annahme bestärkt. Denn am vergangenen Donnerstag nahmen die Analysten bei Kepler Cheuvreux ihr Kursziel für die Siltronic-Aktie von 95 auf 104 Euro nach oben (Einstufung „Kaufen“), gestern dann kam ODDO BHF mit einer gewaltigen Anhebung ihres Ziels von 70 auf 120 Euro (Einstufung „Outperform“).

Gewagt, wenn Aktien wie ASML Holding und Aixtron gerade so heftig wackeln? Immerhin sind das ja auch Zulieferer der Halbleiter-Industrie? Ja, aber auf einer anderen Ebene. Bei den Unternehmen, die Produktionsanlagen bauen, haben wir zum einen das Problem, dass auf einen Boom, wie man ihn in den letzten Jahren sah, meist ein Auftragsloch folgt. Zum anderen sorgen sich die Anleger um negative Folgen der Ausfuhrbeschränkungen nach China. Siltronic aber bewegt sich in einem anderen Umfeld, denn die von diesem Unternehmen hergestellten Wafer sind Grundstoffe bei der Chipherstellung und damit quasi „Massenware“, die bei einer steigenden Chip-Produktion auch entsprechend mehr nachgefragt werden. Was heißt:

Expertenmeinung: Wer bei Siltronic auf Hausse setzt, unterstellt damit grundsätzlich auch eine steigende Chipnachfrage. Das erwartet auch ODDO BHF und hat deshalb das Kursziel stark angehoben. Aber das derzeitige weltwirtschaftliche Umfeld liefert in Bezug auf diese Erwartung eigentlich keine allzu solide Basis. Und ob es zu einem „KI-Boom“ dergestalt kommt, dass überall in Windeseile neue Chips konstruiert und eingesetzt werden, hoffen zwar manche, aber es ist faktisch noch offen.

So ganz stabil ist das Eis, auf dem die Bullen tanzen, also eigentlich nicht. Dadurch kommt Siltronics 2024er-Ausblick eine entscheidende Bedeutung zu. Der Vorteil des bullischen Lagers dabei ist: Sofern keine vorläufigen Zahlen und ein Ausblick kommen, muss man darauf bis März warten, weil deutsche Unternehmen ihre Ergebnisse zum vierten Quartal meist mit dem Gesamtjahresabschluss zusammenlegen – und bis der erstellt ist, zieht es sich hin.

Siltronic Aktie: Chart vom 08.01.2024, Kurs 92,75 Euro, Kürzel: WAF | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Siltronic Aktie: Chart vom 08.01.2024, Kurs 92,75 Euro, Kürzel: WAF | Quelle: TWS

Es bietet sich daher an, in dieser ungewöhnlich langen Zeit ohne konkrete Daten entlang des Chartbilds zu agieren. Und da gäbe es zur Long-Seite derzeit noch keine Alternative. Wir sehen im Chart, dass die Aktie das 2023er-Hoch bei 92,90 Euro gestern bereits attackiert hat. Knapp darüber läge bei 93,70 Euro das im März 2022 ausgebildete Zwischenhoch. Gelingt es, diese beiden Marken auf Schlusskursbasis zu überwinden, stünde der Rückkehr des Kurses in die Dreistelligkeit nichts im Wege. Wichtig wäre nur, hier nie ohne Fallschirm unterwegs zu sein: Solange die Schlüssel-Supportzone 82/83 Euro hält, bleibt der Weg nach oben auch im Fall eines Rücksetzers noch offen. Aber wenn diese Zone brechen sollte, täte man wohl gut daran, umgehend die Beine in die Hand zu nehmen.

Quellenangaben: Analysten-Schätzungen/Kursziele:
https://www.siltronic.com/de/investoren/informationen-zur-aktie.html

Die Ansicht, dass die Siltronic-Aktie jetzt nach oben ausbrechen müsste, gehorcht zwar einer gewissen Logik. Aber der Chart zeigt, dass die keineswegs von allen geteilt wird, was übrigens auch für die Analysten gilt. Endet auch dieser jüngste Ausbruchsversuch als Bullenfalle?

Die Hoffnung, dass die Gewinne bei den großen Chipherstellern durchstarten, kommt immer wieder in Wellen. Derzeit läuft eine solche, seit Ende Oktober laufen Aktien wie AMD, Intel oder Infineon besonders stark. Die Logik, auch Siltronic in die Käufe einzubeziehen, klingt völlig solide: Wenn die Chiphersteller durchstarten, weil die Chip-Nachfrage steigt, steigt mit ihr auch die Nachfrage nach den von Siltronic produzierten Wafern. Das ist zwar richtig. Das Problem ist aber das Wörtchen „wenn“. Denn bislang waren nicht nur die Ergebnisse von Siltronic mager, sondern auch die meisten Bilanzen der Halbleiter-Hersteller.

Und auch, wenn wieder bessere Zeiten kommen als dieses Minus von 42 Prozent im operativen Gewinn, das Siltronic in Bezug auf das dritte Quartal Ende Oktober melden musste: Wann die besseren Zeiten beginnen, ist eben noch offen. Und wie schon in der letzten Analyse vom 29.11. geschrieben, als die Bullen noch zum Sprung ansetzten: ‚Auch die Analysten sehen die Bäume hier nicht in den Himmel wachsen, aktuell liegt das durchschnittliche Kursziel mit 84,88 Euro in und eben nicht über der momentan belagerten Zone‘.

Seit dem Stand des 14.11., der auf Siltronics Website veröffentlicht wird (siehe untenstehender Link) kamen drei neue Kursziele von 70, 105 und 107 Euro hinzu, die damit aber das am 14.11. bestehende durchschnittliche Analysten-Kursziel von knapp 85 Euro nicht nennenswert nach oben verlagern. Was heißt:

Expertenmeinung: Das bullische Lager würde, wenn die Zone überwunden wurde, die zu überwinden man sich erneut anschickte, auf einer Leiter mit dünnen Sprossen stehen. Denn über dieser Zone läge die Aktie nicht nur deutlich über dem durchschnittlichen Experten-Kursziel, sondern würde auch eine bullische Zukunft vorwegnehmen, von der niemand weiß, ab wann und wie sehr sie bullisch wird. Das ist dünnes Eis.

Und offenbar sehen das andere Marktteilnehmer auch so, denn nachdem die Aktie am selben Tag, als unsere letzte Analyse herauskam, einen Riesensatz nach oben machte, dadurch die Hochs vom Februar und Oktober überbot und in einem Zug nahe an das nächste Kursziel im Form des Juni-Hochs 2022 bei 93,70 Euro sauste, war es einen Tag später vorbei mit der Herrlichkeit:

Siltronic Aktie: Chart vom 07.12.2023, Kurs 81,05 Euro, Kürzel: WAF | Online Broker LYNX
Siltronic Aktie: Chart vom 07.12.2023, Kurs 81,05 Euro, Kürzel: WAF | Quelle: TWS

Statt Anschlusskäufen kamen massive Abgaben, die dazu führten, dass Siltronic per Donnerstagabend sogar wieder unter der gesamten Widerstandszone zwischen 81,96 und 88,36 Euro schloss. Aber noch haben die Bullen nicht verloren, wichtiger als diese Zone sind die mittelfristige Aufwärtstrendlinie bei 79,50 Euro, die nahe, aber noch nicht getestet ist und, als eine Art letztes Sprungtuch vor einem harten Aufprall, die bei 74,55 Euro verlaufende 200-Tage-Linie.

Erst, wenn auch dieser gleitende Durchschnitt fiele, hätten die Bullen erneut verloren, wäre die Bullenfalle perfekt. Aber angesichts dieses Chartbilds gelassen darauf zu setzen, dass die Sache schon gutgehen wird, erscheint verwegen … Siltronic müsste mindestens wieder über 88,36 Euro laufen um ein Bild abzuliefern, das indizieren würde, dass das bullische Lager die Sache noch im Griff hat.

Quellen:
Bericht zum 3. Quartal, 26.10.2023: https://www.siltronic.com/de/presse/presseinformationen/siltronic-im-dritten-quartal-2023-mit-erwartet-moderater-entwicklung-gesamtjahresausblick-bestaetigt-und-konkretisiert.html
Analysten-Schätzungen/Kursziele: https://www.siltronic.com/de/investoren/informationen-zur-aktie.html

Seit Wochen bewegt sich die Aktie des Chipindustrie-Zulieferers Siltronic in einem entscheidenden Widerstandsbereich. Zwar kommt sie bislang nicht durch, aber die Bullen geben unübersehbar auch nicht auf. Und wenn man nur lange genug anklopft …

… wird einem meist auch aufgetan. Wir sehen im Chart, worum es hier aktuell geht. Ursprünglich war es der Bereich 82 zu 83 Euro, in dem die Aktie des Wafer-Herstellers im vergangenen Jahr mehrfach nach unten abgewiesen wurde. Dann gelang Anfang 2023 ein Ausbruch, der den Kurs bis 87,26 Euro führte, dann aber als Bullenfalle endete. Danach war längere Zeit wieder im Bereich 82/83 Euro Endstation, wenn die Aktie eine Rallye aufs Parkett legte. Bis im Oktober ein erneuter Ausbruch gelang, der die Latte auf 88,36 Euro nach oben verschob … aber erneut zur Bullenfalle wurde.

Siltronic Aktie: Chart vom 28.11.2023, Kurs 85,00 Euro, Kürzel: WAF | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Siltronic Aktie: Chart vom 28.11.2023, Kurs 85,00 Euro, Kürzel: WAF | Quelle: TWS

Da hätte man sich nicht gewundert, wenn das bullische Lager aufgegeben hätte. Aber das passierte nicht. Die Aktie setzte zwar zurück, drehte aber noch über der aus den Tiefs vom Mai und September zu konstruierenden Aufwärtstrendlinie umgehend wieder nach oben und kämpfte sich erneut in den Bereich zwischen 82/83 und 88,36 Euro vor. Langsamer diesmal, aber das muss kein Nachteil sein, im Gegenteil:

Expertenmeinung: Je vorsichtiger ein Widerstand angegangen wird, desto weniger verleitet das zu Gewinnmitnahmen. Und dass sich die Siltronic-Aktie seit Wochen in dieser Zone festsetzen konnte, ohne dass ernsthaft Druck aufkommt, dürfte das bärische Lager, das diesen Bereich bislang erfolgreich verteidigt, nervös machen. Zumal Siltronic am Dienstag im Bereich der Zone 82/83 Euro, die zu brechen drohte, dynamisch wieder anzog und der zweitgrößte Gewinner im TecDAX wurde. Gut möglich also, dass wir da den Grundstein für einen diesmal erfolgreichen Ausbruch nach oben gesehen haben.

Aber man sollte besser im Hinterkopf haben, dass höhere Kurse hier vor allem Hoffnung und nicht Fakten als Treibstoff hätten. Denn mit den Zahlen des dritten Quartals, die Ende Oktober vorgelegt wurden, zeigt Siltronic weiterhin ein unerfreuliches Bild: Umsatz schwach, Margen schwächer, der Gewinn umso mehr, konkret lag das EBITDA im dritten Quartal ganze 42 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum.

Auch die Analysten sehen die Bäume hier nicht in den Himmel wachsen, aktuell liegt das durchschnittliche Kursziel mit 84,88 Euro in und eben nicht über der momentan belagerten Zone. Wer hier Long dabei ist, täte daher gut daran, nach jeder absolvierten Etappe auf dem Weg nach oben umgehend den Stop Loss nachzuziehen.

Quellenangaben: Bericht zum 3. Quartal, 26.10.2023:
https://www.siltronic.com/de/presse/presseinformationen/siltronic-im-dritten-quartal-2023-mit-erwartet-moderater-entwicklung-gesamtjahresausblick-bestaetigt-und-konkretisiert.html

Analysten-Schätzungen/Kursziele:
https://www.siltronic.com/de/investoren/informationen-zur-aktie.html