Shop Apotheke gehörte 2020 zu den großen Gewinnern. Ist die Rallye jetzt vorbei oder ist die Aktie trotzdem noch erstaunlich günstig? Wo könnte man zuschlagen?
Eine Erfolgsgeschichte
Shop Apotheke ist eine Erfolgsgeschichte. Nicht nur für die Aktionäre, auch aus wirtschaftlicher Sicht.
Seit dem Börsengang Ende 2016 ist der Umsatz von 177 auf 701 Mio. Euro gestiegen.
Profitabel ist man zwar noch nicht, der Cashburn hält sich aber in Grenzen. In den letzten Jahren hat man jeweils Verluste zwischen 18 und 36 Mio. Euro verbucht.
Das ist bei dem gegebenen Wachstum durchaus vertretbar.
Bei derartigen Wachstumswerten sollte man vor allem darauf achten, dass der Verlust mit steigenden Umsätzen nicht immer größer wird.
Die Relation muss stimmen und sollte sich in die richtige Richtung entwickeln. Hier ist das der Fall.
Auf dem Sprung
In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres ist die Zahl der aktiven Kunden von 4,5 auf 5,9 Millionen gestiegen. Ein Plus von 31%.
Rund 80% der Bestellungen stammen von Bestandskunden. Das ist sehr wichtig. Die Kunden bleiben dem Unternehmen treu und dementsprechend lohnt sich auch die Akquise.
Daher bewegen sich auch Profitabilitäts-Kennzahlen zunehmend in die richtige Richtung.
Der Umsatz kletterte um 38% auf 703,3 Mio. Euro und das Bruttoergebnis legte um 57% auf 156,9 Mio. Euro zu.
Das EBITDA hat sich von 3,0 auf 33,6 Mio. Euro mehr als verzehnfacht und das EBIT war erstmals positiv.
Geht das so weiter?
Die starke Kundenbindung spricht dafür, dass sich die erfreuliche Entwicklung auch in Zukunft fortsetzen wird.
Shop Apotheke dürfte demnach kurz vor dem Sprung in die Profitabilität stehen.
Bis dahin müssen wir das KUV bemühen. Das liegt derzeit bei 3,3. Bei dem gegebenen Wachstum ist das nicht sehr viel.
Die Sachlage erinnert ein wenig an Hellofresh. (Analyse zu Hellofresh)
Shop Apotheke ist also trotz der massiven Rallye im Vorjahr nicht überbewertet. Rücksetzer könnten sich daher als Gelegenheiten herausstellen.
Das drückt den Kurs
Der heutige Kurssturz kommt uns also ziemlich gelegen.
Ausgelöst wurde er durch die Meldung, dass man sich über eine Wandelschuldverschreibung 200 Mio. Euro an frischem Kapital besorgen will. Das könnte eine größere Korrektur einleiten.
Chart
Die Aktie ist mehrfach an der Widerstandszone von 162-165 Euro gescheitert und könnte daher vorerst zur Unterseite drehen.
Mögliche Kursziele liegen bei 150 sowie 140 Euro.
Für antizyklische Investoren wären diese Marken interessant. Nahe 127,50 Euro wäre das Chance-Risiko-Verhältnis noch besser.
Bricht die Aktie hingegen nachhaltig über 165 Euro aus, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal.

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