Der Aktienkurs von RTL ist heute um mehr als 8% eingebrochen, dahinter versteckt sich allerdings der Dividendenabschlag.
Unter dem Strich ist nicht viel passiert.
Die Aktionäre von RTL sind heute trotzdem ärmer als ein Tag zuvor. Es ist zwar richtig, dass der Kursabschlag sogar etwas niedriger als die Dividende ist.
Auf den ersten Blick sieht es also so aus, dass Anleger ein kleines Plus gemacht haben, doch leider gibt es ja auch noch die Steuer.
Denn von den 5 Euro, die an die Aktionäre geflossen sind, landet postwendend ein Viertel oder mehr beim Fiskus.
Der heutige Preisabschlag beläuft sich derzeit auf 4,30 Euro. Bei den Anlegern kommt aber je nach der Steuer nur 3,50 – 4,00 Euro an. Doch lassen wir die Erbsenzählerei.
Das Ganze soll nur aufzeigen, dass hohe Dividenden auch ihre Schattenseiten haben und man damit womöglich weniger verdient als angenommen.
Denn wer 10% Dividende kassiert, dafür aber mit ständig sinkenden Kursen „bezahlt“, kommt am Ende trotzdem nur auf eine magere Rendite.
10% Dividende, wer will sich da beklagen?
Auf der anderen Seite kann man Anleger, die RTL aufgrund der enormen Dividende kaufen, durchaus verstehen. Wer bietet schon 10% Dividende?
Die Sache hat, neben den bereits angesprochenen Punkten, allerdings ein paar Haken.
Eine Dividende auf diesem Niveau wird sich RTL aller Voraussicht nach nicht mehr leisten können.
Daher wird bereits jetzt erwartet, dass die Dividende in den kommenden Jahren auf 4,26 – 4,44 Euro je Aktie gesenkt werden wird.
Das entspricht zwar noch immer einer erheblichen Rendite, aber abzüglich der Steuer ist es dann doch nicht mehr ganz so viel.
Doch nehmen wir an, man kann nach Steuern wirklich 6-7% an Dividende eintüten. Lohnt sich das Risiko wirklich? Ich habe da meine Zweifel.
Es wäre gut möglich, dass der Aktienkurs in diesem Zeitraum in ähnlichem Umfang sinkt.
Großartige Impulse zur Oberseite sind aus geschäftlicher Sicht unwahrscheinlich. Der Trend, weg vom linearen Fernsehen, ist ungebrochen.
Daher dürfte der Gewinn im laufenden Geschäftsjahr erheblich sinken und anschließend wohl stagnieren.
Nichts neues im Westen
Für das laufende und die kommenden beiden Geschäftsjahre wird jeweils ein Ergebnis zwischen 4,40 und 5,10 Euro je Aktie erwartet.
Dass das realistisch ist, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. Im Endeffekt tendiert das Wachstum seit mehr als einer Dekade, vor allem inflationsbereinigt, gegen null.
Daher sind die Margen rückläufig und in diesem Zeitraum von 17,5 auf 14,3% gesunken.
Der Gewinn stagniert, die Dividende ist heute niedriger als damals.
Aus all diesen Gründen ist RTL ein Underperformer und dürfte es auch bleiben.

RTL ist übergeordnet klar bärisch. Ein Ausbruch über den mehrjährigen Abwärtstrend ist jüngst gescheitert.
Fällt die Aktie jetzt nachhaltig unter 45 Euro, kommt es zu einem Verkaufssignal mit möglichen Kurszielen bei 42-40 Euro.
Darunter dürfte eine Vielzahl von Stopps liegen.
Aus Sicht der Bullen hilft nur eine schnelle Rückkehr über 50 Euro. Nachhaltig aufhellen würde sich das Chartbild aber erst über 53,50 Euro.
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