Am Freitag nach Handelsende gab die Porsche AG das Ergebnis der ersten drei Quartale heraus. Das war zwar im Vergleich zum Vorjahr schwach. Aber die Frage für den Start in die Woche lautet: Schwächer als gedacht … oder besser als befürchtet?
Die Sportwagenschmiede hatte die Investoren bereits früh im Jahr darauf vorbereitet, dass 2024 nicht gerade ein Rekordjahr werde. Auch wegen China, das ist ein Problem für alle europäischen Autobauer. Aber ebenso deswegen, weil gleich fünf der sechs Modellreihen erneuert werden. Und da ist es normal, dass der Absatz zeitweise wegsackt, weil viele Kunden das neue Modell abwarten wollen. Und am Ende standen da Neun-Monats-Zahlen zu Buche, die, wenngleich eher am unteren Ende, so doch im Rahmen des avisierten lagen:
Die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge lag mit 226.026 um 6,9 Prozent unter denen des Vorjahreszeitraums. Der Umsatz sank um 5,2 Prozent. Die operative Gewinnmarge ging deutlich von 18,3 auf 14,1 Prozent zurück, der operative Gewinn fiel um 26,7 Prozent. Der Gewinn pro Aktie sank, bezogen auf diese ersten drei Quartale, von 4,33 Euro auf 3,04 Euro. An den bisherigen Jahreszielen hielt Porsche indes fest: Umsatz 39 – 40 Milliarden, operative Rendite zwischen 14 und 15 Prozent. Das wäre erreichbar, wenn das angelaufene, vierte Quartal besser wird. Porsche zeigt sich dahingehend optimistisch. Und die Marktteilnehmer?
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Expertenmeinung: Da die Zahlen an einem Freitagabend kamen, bleibt da nur der Blick auf den nachbörslichen Handel, der aber durchaus stattliche Umsätze vorweisen konnte. Da ging es mit der Vorzugsaktie in einen Bereich knapp unter 70 Euro zurück, was bedeutet: Es gab keinen größeren Abgabedruck, nach den Zahlen wurde nicht einmal das Plus des regulären Handels, in dem die Porsche-Aktie um 1,62 Prozent zulegte, komplett zurückgenommen. Kann das heute bzw. im Verlauf dieser neuen Handelswoche so bleiben, sprich nehmen die Akteure die Zahlen mit einem „hätte schlimmer kommen können“ an?
Möglich wäre es. Denn hier ist ein „noch schlechter als gedacht“ wie bei anderen deutschen Autobauern ausgeblieben. Und auch, wenn man nicht sicher sagen kann, wie sich die Anteile des Absatz- und Margenrückgangs auf das hartnäckige Problem China und das nur zeitweilige Problem der Modellwechsel verteilt, entsteht doch ein Gesamteindruck relativer Stärke. Dass die Porsche-Aktie deutlich teurer bewertet ist als andere deutsche Automobiltitel, kann zwar zum Risiko werden. Aber nur, wenn die Trader die höhere Bewertung in größerem Umfang infrage stellen. Am Freitagabend, so scheint es, taten sie es nicht.
Zudem fällt auf, dass sich Porsche seit Juni in einer Bodenbildung befindet, während VW, Mercedes-Benz und BMW seither neue Jahrestiefs markierten. Bleibt dieser durch die Ergebnisse und die Kommentierung der Porsche AG durchscheinende Optimismus, dass man nur gerade ein wenig den Gang herausnehmen musste, erhalten, bliebe auch das Tor zur Vollendung der Bodenbildung offen. Dazu müsste der Kurs zwar erst einmal alle mittelfristigen Charthürden abräumen, die jetzt noch im Weg stehen und zurück über den einstmaligen Ausgabepreis der Aktie bei 82,50 Euro. Aber solange sie nicht doch noch deutlicher abrutscht und die Bodenbildungs-Zone mit Kursen unter 63,68 Euro nach unten verlässt, bleibt dieses Szenario möglich und die Aktie es wert, im Auge behalten zu werden.
Quellenangaben: Neun-Monats-Ergebnis 2024, 25.10.2024: https://newsroom.porsche.com/de/2024/unternehmen/porsche-drittes-quartal-2024-finanzzahlen-37670.html
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