Mit dem Rückenwind überzeugender Auftragseingangszahlen zum 3. Quartal hat es die Nordex-Aktie über das bisherige Jahreshoch geschafft. Eigentlich liegt in diesem Bereich ein markanter, wichtiger Widerstand. Die Frage ist aber: Wie viele Trader sehen den überhaupt?
Das Hoch vom August bei 23,44 Euro wirkte beim Blick auf den Chart auf Tagesbasis, als sei es irgendwo im charttechnisch luftleeren Raum entstanden, eine Art „Ermüdungshoch“, das in eine Korrektur münden, aber keine Basis für eine Abwärtswende sein würde.

Es hat sich gezeigt, dass es in der Tat bei einer eher moderaten Korrektur blieb, denn noch oberhalb der Supportzone aus den Hochs vom Mai und Juni drehte die Nordex-Aktie wieder nach oben und überbot das vorherige Hoch. Das passt.
Solange dieses Hoch vom August nicht deutlich unterboten würde und dadurch eine Bullenfalle entsteht, wäre grundsätzlich noch Luft nach oben. Es sei denn, Anleger würden mehrere Faktoren zu einem Gesamtbild formen und sich daraufhin entscheiden, hier langsam doch mal an Gewinnmitnahmen zu denken. Welche Faktoren können das sein?
Der am Donnerstagmorgen gemeldete Auftragseingang im dritten Quartal schon mal nicht, der bot nun wirklich keine Argumente, um skeptisch zu werden. Das Volumen der Neuaufträge lag, in Energieleistung gerechnet, bei 2,17 Gigawatt. Mehr als die 2,0 Gigawatt, die die Experten im Schnitt erwartet hatten, und stattliche 26 Prozent mehr als im dritten Quartal des Vorjahres. Da zugleich der Verkaufspreis pro Megawatt mit 0,93 Millionen Euro faktisch stabil blieb, gab es da definitiv nichts zu mäkeln. Aber auch wenn diese Ergebnisse solides und dynamisches Wachstum belegen, steigt eine Aktie deswegen ja nicht unbegrenzt immer weiter. Irgendwann wäre ein fairer, sinnvoller Kurslevel erreicht. Und damit kommen wir zum ersten Aspekt, der die Trader in Richtung „Kasse machen“ bewegen könnte:
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Expertenmeinung: Das durchschnittliche Analysten-Kursziel liegt bei 23,64 Euro. Das ist jetzt erreicht bzw. leicht überboten. Zwar bewerten 12 der 14 die Aktie des Windkraftanlagen-Herstellers regelmäßig beobachtenden Analysten Nordex mit „Kaufen“, aber diese Einstufungen waren ja größtenteils schon auf deutlich niedrigerem Kursniveau erfolgt. Und mit einem Kurs-/Gewinn-Verhältnis von 35 für das laufende Geschäftsjahr ist hier schon einiges an zukünftigem, aber gerade in dieser Branche immer unsicherem Wachstum eingepreist. Die jetzt höher als gedacht eingelaufenen Auftragseingänge ändern daran nicht so viel, dass man diesen Faktor jetzt ganz neu bewerten könnte.
Der andere Aspekt findet sich im Chartbild, nur nicht im kurzfristigen, sondern in einem gezielt langfristigen Zeitraster. Wir sehen das im zweiten Chart, den wir auf Monatsbasis skaliert haben. Dieses August-Hoch bei 23,44 Euro lag eben nicht einfach im „Nirgendwo“, sondern genau auf Höhe einer übergeordneten, im Herbst 2007 etablierten Abwärtstrendlinie.

Dass das vorherige Hoch rein zufällig eine Linie touchierte, die gar keiner mehr auf dem Schirm hatte, ist unwahrscheinlich genug, um das besser nicht als „Beruhigungspille“ einzusetzen. Zwar ist die Aktie jetzt, für den Moment, an dieser Linie vorbei. Aber hier geht es um die Monatsbasis, will heißen: Erst wenn Nordex auch Ende Oktober über dem August-Hoch notiert und damit auch diese langfristige Abwärtstrendlinie überboten hat, wäre der Ausbruch wirklich vollzogen. Und der Oktober ist noch lang. Hier ein wenig Kasse zu machen und die verbleibenden Aktien mit Stoppkursen abzusichern, dürfte in dieser Gemengelage eher nicht schaden!
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