Die Merck-Aktie ist seit Herbst 2024 ein perfektes „Opfer“ des bärischen Lagers. Obwohl die Analysten durchweg höhere Kursziele sehen, fiel die Aktie wie an der Schnur gezogen. Aber irgendwann ist jeder Bogen überspannt – und der Kurs hat eine wichtige Supportzone erreicht.
Weder ist der Gewinn des Pharma- und Healthcare-Konzerns in den letzten Jahren vergleichbar dramatisch wie der Kurs eingebrochen noch senken die Analysten hier den Daumen. Im Gegenteil, die nach den Quartalsergebnissen im Mai neu vergebenen oder bestätigten Kursziele liegen zwischen 147 und 180 Euro, obwohl Merck seine Gesamtjahres-Prognose wegen Zöllen und Wechselkursschwankungen etwas nach unten angepasst hatte.
Die Aktie notiert damit also weit unter dem Level, welches die Experten als fair ansehen würden. Und auch die Bewertung über das Kurs-/Gewinn-Verhältnis ist im Vergleich zu den Vorjahren niedrig. Trotzdem trauen sich die Käufer nicht an die Aktie heran. Zwar weiß man nie, wie sich die Produktpipeline entwickelt, kann nie sicher absehen, wie sich Nachfrage und Margen in den kommenden Quartalen darstellen. Aber diese Fragezeichen finden sich ja überall. Und trotzdem laufen andere Aktien nicht derart stur im Abwärtstrend wie Merck. Wo liegt das Problem?
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Expertenmeinung: Es liegt vor allem am Abwärtstrend selbst. Wenn jede Gegenbewegung abverkauft wird, Widerstände effektiv von den Leerverkäufern verteidigt werden, dann trauen sich viele nicht mehr an die Aktie heran. Zumal der Kurs jetzt auch noch auf das April-Tief zurückgefallen ist, sogar ein neues Jahres-Verlaufstief markierte, während der DAX das April-Tief nicht nur weit unter sich ließ, sondern sogar neue Rekorde erzielte.
Das kann sich dann ändern, wenn eine zu niedrige Bewertung und das Erreichen von Kurszielen die Leerverkäufer motivieren, ihre Short-Positionen einzudecken, sprich den Gewinn mitzunehmen. Dazu müssen sie die vorher geliehenen und zum Zweck, die Aktie zu drücken, verkauften Aktien zurückkaufen. Nur so lässt sich die Position schließen und der Gewinn sichern. Sprich: Es könnten die Bären selbst sein, die diesem Spuk ein Ende bereiten. Und in dieser Hinsicht wurde jetzt eine interessante Zone erreicht, wie wir in diesem längerfristigen Chart auf Wochenbasis sehen:

Die Merck-Aktie (gemeint ist übrigens die „deutsche“ Merck KGaA, nicht die US-Merck, die „Merck & Co.“ heißt) hat jetzt nach April zum zweiten Mal die Unterstützungszone aus den Jahreshochs 2015 und 2017 bei 111,85/115,20 Euro erreicht bzw. marginal unterboten. Damit wird es jetzt interessant:
Das bärische Lager wird sich ganz genau ansehen, was jetzt passiert. Sollten knapp unter dieser Zone Stop Loss-Verkaufsorders in ausreichender Menge liegen, um einen kräftigen Selloff auszulösen, wenn der Kurs noch etwas weiter fällt, wäre der Weg nach unten aus rein charttechnischer Sicht zwar erst einmal frei. Aber wenn es zu kurzfristig starken Abgaben kommt, ist das eben auch eine ideale Gelegenheit, um Leerverkäufe zu schließen, sprich Aktien zurückzukaufen. Und angesichts der im Schnitt fast 50 Prozent über dem Kurs liegenden Analysten-Kursziele und der niedrigen Bewertung über das Kurs-/Gewinn-Verhältnis wäre ein solches Szenario, das als Bärenfalle endet, weil die Bären den Kurs durch ihre Rückkäufe selbst zurück über 111,85/115,20 Euro ziehen, keine große Überraschung. Kommt es so? Es ist denkbar genug, um die Merck-Aktie in nächster Zeit im Auge zu behalten!
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