Merck Aktie Prognose Merck KGaA: Hier dürften sich die Bären entscheiden

News: Aktuelle Analyse der Merck Aktie

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen der Merck Aktie

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Wirklich schlecht war die Bilanz des ersten Quartals bei der im DAX notierten Merck KGaA zwar nicht. Aber das deutliche Minus der Aktie zeigt: Den Anlegern war das zu mager, zumal das Unternehmen auch noch die 2025er-Prognose senkte. Hier sollte man vorsichtig bleiben.

Der Umsatz legte bei der „deutschen Merck“ im Berichtszeitraum um 3,1 Prozent zu, das war genau so auch im Vorfeld von den Analysten erwartet worden. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich um 6,8 Prozent, der Gewinn pro Aktie stieg im ersten Quartal um 5,6 Prozent auf 1,69 Euro, was indes etwas weniger war als vermutet.

Das Hauptproblem dürfte man jedoch darin gesehen haben, dass Merck die Gesamtjahresprognose nach unten korrigierte. Beim Umsatz sieht der Konzern eine Wachstumsspanne von 2 bis 6 nach bislang 3 bis 6 Prozent, für das EBITDA werden 2 bis 7 statt bislang 3 bis 8 Prozent Anstieg angepeilt.

Das ist marginal, keine Frage. Aber es ist trotz alledem Wasser auf die Mühlen der Skeptiker, die die Aktie seit Langem fest im Griff haben und die erneut konstatieren können: Die zum x-ten Mal erhoffte Wende zurück zu dynamischem Wachstum ist wieder ausgeblieben. Und genau da liegt eben das Problem, wenn man auf die Aufwärtswende der Aktie wartet:

Expertenmeinung: Eigentlich dachte man schon Anfang 2023, dass es mit Umsatz und Gewinn im Chemie- und Pharmasektor wieder aufwärts gehen werde. Aber diese Wende zum Besseren musste ein ums andere Mal abgesagt und in die Zukunft verschoben werden. Derweil blieben Umsatz und Gewinn 2023 ebenso wie 2024 deutlich hinter dem starken Jahr 2022 zurück. Und jetzt scheint es, als würde 2025 die aggressive Handelspolitik der USA den Stock darstellen, der zwischen den Speichen des Wachstumsrades steckt.

Irgendwas ist eben immer, dürften sich viele denken, die hier auf die Wende warten. Und solange die Käufer weiterhin keinen Grund haben, dem Braten endlich doch mal zu trauen, haben die Leerverkäufer, sprich die Bären, hier leichtes Spiel. Wir sehen im Chart, dass der Kurs in Relation zu den Zahlen und der kleinen Korrektur des Ausblicks überproportional heftig nachgab, was darauf hindeutet, dass sich hier kaum jemand traute, in fallende Kurse hinein die Hand aufzuhalten.

Merck KGaA Aktie: Chart vom 15.05.2025, Kurs 115,40 Euro, Kürzel: MRK | Online Broker LYNX
Merck KGaA Aktie: Chart vom 15.05.2025, Kurs 115,40 Euro, Kürzel: MRK

Hinzu kommt, dass die ohnehin zuletzt nicht gefährdete Abwärtstendenz damit klar bestätigt wurde. Die Merck-Aktie war gar nicht erst bis an die mittelfristig für ein bullisches Signal entscheidenden Hürden herangekommen. Dazu müsste der Kurs die Widerstandszone 132,80 zu 137,50 Euro, die an deren oberem Ende verlaufende, mittelfristige Abwärtstrendlinie und die momentan bei 145,20 Euro verlaufende 200-Tage-Linie überbieten. Und dass das gelingt, ohne dass die Aktie vom derzeitigen Niveau aus noch weiter nachgibt, ist ein Szenario, das nicht wahrscheinlich genug ist, um über einen Griff in dieses fallende Messer nachzudenken.

Quellen:
Quartalsbericht Q1 2025, 15.05.2025: https://www.merckgroup.com/de/news/q1-2025-15-05-2025.html

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

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Ein Ausbruchsversuch scheiterte und schlug ins Gegenteil um: Seit dem Intraday-Hoch des 28. Januar hat die Merck-Aktie in der Spitze knapp 13 Prozent verloren. Aber warum? Zahlen kamen nur vom US-Konzern Merck. Aber der hat mit unserer Merck gar nichts zu tun.

Es wäre ja wirklich nicht das erste Mal, dass Marktteilnehmer glauben, dass der im Dow Jones gelistete US-Pharmakonzern Merck & Co. und die im DAX notierte Merck KGaA irgendwie zusammengehören müssen. Tun sie aber nicht, und zwar seit 1919 nicht mehr. Am 4. Februar hatte Merck & Co. Quartalszahlen vorgelegt, die äußerst negativ aufgenommen wurden. Die Aktie fiel am Berichtstag deutlich und erholt sich bislang nicht. Aber das hat mit der deutschen Merck KGaA, die ebenfalls seither fällt, eben nichts zu tun.

Der abverkaufte Rallye-Impuls Ende Januar und der Abgabedruck seither basiert nicht auf neuen Fakten, nicht einmal der Verkaufsimpuls des Montags, als die Merck KGaA mit -3,71 Prozent zum Tagesverlierer im MDAX wurde.

Am Montag kam Druck auf, weil die Nachrichtenagentur „Reuters“ meldete, dass Merck über eine Übernahme des biopharmazeutischen US-Unternehmens Springworks Therapeutics verhandele (was von Merck am Abend bestätigt wurde). Die Marktstimmung ist bezogen auf die schwache Merck-Aktie negativ genug, um gleich mal vorweg zu unterstellen, dass man da dann bestimmt viel zu viel bezahlen werde. Wenn die Sache spruchreif werden sollte, was noch völlig offen ist.

Expertenmeinung: Aber wo sind die Fakten, die die Merck-Rallye Ende Januar, als man motiviert durch einen verbesserten Auftragseingang bei Sartorius massive Käufe sah, im Keim erstickt und jetzt sogar auf ein neues Jahrestief geführt haben? Es gibt keine, zumal die Quartalsbilanz noch aussteht, die Ergebnisse des vierten Quartals will Merck erst am 6. März vorlegen. Sicher, die Pharmabranche hat weiterhin einen schweren Stand, die Nachfrage bleibt mager. Aber bei einem Abwärtsimpuls dieser Intensität wird schon allerhand einer Krise vorweggenommen, die womöglich gar nicht so drastisch ist. Man hat tatsächlich den Eindruck, dass einige unsere Merck wegen der schlechten Zahlen der US-Merck drücken, quasi „aus Versehen“.

Merck KGaA Aktie: Chart vom 10.02.2025, Kurs 134,95 Euro, Kürzel: MRK | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Merck KGaA Aktie: Chart vom 10.02.2025, Kurs 134,95 Euro, Kürzel: MRK | Quelle: TWS

Das Chartbild zeigt, dass der Abwärtsimpuls des Montags nicht nur ein neues Jahrestief generiert hatte. Sondern auch die wichtige Unterstützungszone in Form der Tiefs vom Herbst 2023 im Bereich 134,30/135,00 Euro angesteuert hat, während die markttechnischen Indikatoren bereits nahe an der überverkauften Zone rangieren. Hinzu kommt, dass die Analysten bislang keineswegs in Moll tönen, das durchschnittliche Kursziel liegt zwar ebenfalls am Rand der aktuellen Handelsspanne … aber mit im Schnitt 180 Euro am oberen.

Gleich beherzt ins fallende Messer zu greifen … denn letztlich ist die Aktie bei einem derartigen Chartbild und einem völlig intakten Abwärtstrend eines … ist hoch riskant, keine Frage. Aber immer dann, wenn es die Marktteilnehmer zu übertreiben scheinen, egal, ob auf der Ober- oder der Unterseite, kann es sich lohnen, solche Aktien in Bezug auf die Chance eines abrupten Richtungswechsels im Auge zu behalten!

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

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Die Merck-Aktie lag gestern zeitweise prozentual zweistellig hinten, grenzte das Minus zum Handelsende aber auf 5,72 Prozent ein. Der Auslöser waren zwar negative Nachrichten … aber der Handelsverlauf macht klar, dass man hier mit Short-Trades vorsichtig sein sollte.

Als das deutsche Pharmaunternehmen Merck im vergangenen Dezember das Scheitern einer Phase III-Studie beim MS-Medikament Evobrutinib meldete, crashte die Aktie, denn dieses Medikament hätte ein Blockbuster mit Milliarden-Umsatz werden können. Am Montagabend nun kam die Meldung, dass eine Phase III-Studie mit dem Medikament Xevinapant eingestellt werden musste, weil die gesetzten Ziele nicht erreicht wurden. Auch hier hätten laut einer Einschätzung der Citigroup Umsätze von über einer Milliarde Euro erreicht werden können, daher überrascht es nicht, dass die erste Reaktion auf diese Meldung der vom Dezember nach dem Evobrutinib-Scheitern wie eine Kopie glich. Aber der Handelstag endete nicht wie damals.

Die Merck-Aktie holte einen ansehnlichen Teil der Tagesverluste wieder auf, so dass wir im Chart jetzt eine lange, grüne Kerze sehen. Die per se zwar nicht bullisch ist, weil sie frei im Raum und trotz alledem deutlich unter dem vorherigen Kurslevel steht. Zumal der Chart zeigt, dass dadurch der bis Mitte des Monats noch erfolgversprechend daherkommende Ausbruchsversuch über eine markante Widerstandszone kolossal gescheitert ist, indem die Aktie die Hochs vom November und März, die zuvor noch hielten, weit unterboten hat, aber:

Expertenmeinung: Auch, wenn es als Nicht-Experte im Pharmasektor kaum möglich ist, das Gewicht und die mittelfristige Relevanz dieser negativen Meldung korrekt einzuordnen und der Saldo dieses Tages trotz der Aufholjagd nicht bullisch ist: Eine nicht bullische Gemengelage muss nicht automatisch eine ideale Vorlage für die Short-Seite sein. In diesem Fall aus gleich mehreren Gründen:

Nach dem „Evobrutinib-Schock“ im Dezember begann relativ bald eine monatelange Aufwärtsbewegung, welche die durch das Scheitern der Studie entstandenen Abschläge langsam, aber am Ende doch vollständig wieder aufholte. Es ist durchaus denkbar, dass viele diese damalige Entwicklung als Blaupause sehen und umgehend mit dem Bereinigen des Flurschadens beginnen.

Merck Aktie: Chart vom 25.06.2024, Kurs 157,50 Euro, Kürzel: MRK | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Merck Aktie: Chart vom 25.06.2024, Kurs 157,50 Euro, Kürzel: MRK | Quelle: TWS

Darüber hinaus gelang es durch das Eingrenzen der Verluste, die Aktie knapp über der aus den Tiefs vom Dezember und April zusammengesetzten Aufwärtstrendlinie zu drehen und diese Linie damit zu bestätigen. Zugleich ist die Markttechnik bereits nahe der überverkauften Zone und die Aktie schloss dadurch über der am Morgen schon verloren geglaubten 200-Tage-Linie.

Bevor die Merck-Aktie nicht wenigstens wieder über die Widerstandszone 164/165 Euro gelaufen ist, ist sie zwar ein riskanter Kauf, das ist sicher richtig. Aber für Short-Trades würde ich mir angesichts des Chartbilds trotzdem lieber andere Basiswerte suchen.

Quellenangaben: Einstellung der Entwicklung von Xevinapant, 24.06.2024:
https://www.merckgroup.com/de/news/xevinapant-update.html

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