Fielmann Aktie Prognose Fielmann: Wird das hier etwa ein großes Doppeltopp?

News: Aktuelle Analyse der Fielmann Aktie

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Als die Augenoptik- und Hörakustik-Kette Fielmann am Donnerstag das vorläufige 2023er-Ergebnis präsentierte, versuchten sich eingangs einige an einer nahe gelegenen, wichtigen Widerstandszone der Aktie. Doch dieser Schuss ging nach hinten los … und jetzt wird es eng.

Die prozentualen Veränderungen gegenüber 2022 lasen sich erfreulich: Umsatz +12 Prozent. EBITDA +21 Prozent, EBITDA-Marge +1 Prozent. Die selbst gesteckten Ziele wurden mit einem Umsatz von 1,97 Milliarden Euro und einem EBT (Gewinn vor Steuern) von 193 Millionen Euro erreicht, aber:

Die durchschnittliche Analystenerwartung lag leicht höher. Wobei das womöglich weniger der Grund war, warum der Versuch, die Aktie am Donnerstag nach den Zahlen nach oben zu hieven, so schiefging und der Kurs nach einem Abwärts-Turnaround am Donnerstag am Freitag weiter fiel. Der Ausblick war nämlich nicht gerade einer, auf den hin man umgehend zugreifen würde: Fielmann berichtete von einem schwierigen, von Zurückhaltung der Verbraucher geprägten Marktumfeld, zeigt sich für 2024 aber zuversichtlich, die eigene Marktposition ausbauen zu können.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Fielmann Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Das ist vage und klingt nach einem steinigen Weg. Dass Fielmann damit nur die Realität beschrieb, die jeder Anleger vor der eigenen Haustür beobachten könnte, ist zwar richtig. Aber wenn man sich andere Ausblicke ansieht, die teilweise wirken wie Werbeprospekte für bullische Anleger, wirkt diese bodenständige Lagebeurteilung eben nicht gerade inspirierend. Und wenn die Käufer wegbleiben, andere aber durch diese vorsichtige Perspektive lieber aussteigen, kann es für eine Aktie in einem charttechnischen Gesamtbild wie diesem schnell eng werden.

Fielmann Aktie: Chart vom 01.03.2024, Kurs 42,22 Euro, Kürzel: FIE | Online Broker LYNX
Fielmann Aktie: Chart vom 01.03.2024, Kurs 42,22 Euro, Kürzel: FIE | Quelle: TWS

Wir sehen im Chart, dass man am Donnerstag anfangs versuchte, die Widerstandszone 45,76 zu 46,50 Euro anzugehen. Diese und mit ihr die dort laufende 200-Tage-Linie zu überwinden, hätte den Weg in Richtung der Hochs des Vorjahres freigegeben, also in die Region 50 zu 51 Euro. Doch die Aktie drehte ab und beendete den Tag im Minus – ein Signal, das am Freitag Folgen hatte.

Es kam zu kräftigen Abgaben, die die Fielmann-Aktie statt aus der vorherigen, kurzfristigen Handelsspanne nach oben aus dieser nach unten hinaus trugen. Und damit wäre jetzt aus charttechnischer Sicht Spielraum in dem Bereich der Auffangzone 39,50/39,88 Euro.

Würde die fallen, hätten wir hier tatsächlich ein großes Doppeltopp vollendet, das erheblich Luft nach unten generieren würde. Aber da die Ergebnisse ebenso wie der Ausblick vielleicht nicht gerade inspirierend, aber nichtsdestotrotz solide waren, wäre das ein Szenario, dem man, bevor diese Zone nicht wirklich fällt und von entsprechenden „bad news“ begleitet wird, besser nicht vorgreifen sollte.

Quellen:
Vorläufiges 2023er-Ergebnis, 29.02.2024: https://www.fielmann-group.com/news/detail/vorlaeufige-zahlen-des-geschaeftsjahrs-2023/

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Vorherige Analysen der Fielmann Aktie

Dass Fielmann 2023 trotz schwierigen Konsumumfelds wachsen würde, wusste man. Aber nachdem die Aktie deshalb zwischen März und Juni kräftig gestiegen war, bildete sich ein Topp aus, das im August vollendet wurde. Doch jetzt hob die Optiker-Kette die Prognose an!

2020 bis 2022 waren für Fielmann schwierige Jahre, aber jetzt startet das Unternehmen wieder durch. Für 2023 erwartet man einen wieder kräftiger anziehenden Umsatz und steigende Gewinne. Doch auch, wenn die Aktie nach der Rallye zwischen März und Juli im Vergleich zu früheren Jahren nicht allzu teuer bewertet war: In diesem Umfeld, in dem die Konsumenten stetig vorsichtiger agieren, traut man Fielmann nicht zu, in den kommenden Jahren so dynamisch zu wachsen, wie das in früheren Jahren gelungen war. Die Käufe versiegten, Gewinnmitnahmen setzten ein, ein Topp entstand und wurde im August auch vollendet.

Als am 24. August die Halbjahreszahlen kamen, blieben die Käufer weg, im Gegenteil, nach den Bilanzdaten kam es zu einem erneuten, mehrtägigen Abverkauf. Der Grund war zum einen, dass der Gewinn leicht unter den Analysten-Erwartungen lag, obgleich der Umsatz etwas stärker zulegte als gedacht. Zum anderen ließ die Optiker-Kette ihre 2023er-Prognose unverändert. Da sah man keine Argumente um zuzugreifen, zumal der Kurs immer noch weit über dem Level vom Jahresbeginn notierte. Doch am Freitag veränderte Fielmann die gerade erst eine Woche zuvor bekräftigte Prognose überraschend doch … und zwar nach oben!

Expertenmeinung: Das überraschte, aber der Chart zeigt: Dass man damit noch eine Woche zuvor vor dem Berg gehalten hatte, nahmen die Trader Fielmann nicht übel. Und das, obwohl der zusammen mit der Anhebung der Prognose verkündete Vollzug der Übernahme des US-Augenoptik-Unternehmens SVS Vision nach Aussage des Unternehmens im laufenden Jahr nur einen vernachlässigbaren Beitrag zum EBITDA, d. h. zum Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen, leisten werde. Man hätte also eigentlich schon im Zuge der Bilanz wissen können, dass mehr drin ist als bislang avisiert.

Fielmann konkretisierte die 2023er-Außenumsatzprognose auf einen Anstieg auf etwa 2,3 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von 13 Prozent zum Vorjahr entsprechen würde (bisherige Aussage +7 bis +10 Prozent), der Konzernumsatz an sich soll auf ca. 2,0 Milliarden kommen und damit in der gleichen Größenordnung wachsen. Das EBITDA sieht Fielmann jetzt bei +18 Prozent (bisherige Aussage +9 bis +21 Prozent), das EBT (Gewinn vor Steuern) soll ebenso um 18 Prozent zulegen. Damit verlor das Argument, dass die Fielmann-Aktie bereits „satt“ bewertet sei, an Schärfe … und dass die Marktteilnehmer das genauso sahen, zeigt der Chart.

Fielmann Aktie: Chart vom 01.09.2023, Kurs 47,08 Euro, Kürzel: FIE | Online Broker LYNX
Fielmann Aktie: Chart vom 01.09.2023, Kurs 47,08 Euro, Kürzel: FIE | Quelle: TWS

Der Kurs sprang, zuvor noch ohne Gegenwehr langsam abbröckelnd, zurück über die Nackenlinien-Zone der Topp-Formation bei 46/46,50 Euro und hätte damit aus charttechnischer Sicht wieder Spielraum bis zum bisherigen Jahres-Verlaufshoch bei 51,10 Euro. Ob darüber hinaus noch viel Luft wäre, ist zwar fraglich, denn so dramatisch war die Prognoseanhebung nicht, um auch auf Jahreshoch noch von einer jetzt wieder günstig bewerteten Aktie sprechen zu können. Aber klar ist zumindest: Solange der Kurs nicht wieder deutlicher unter diese Zone bei 46 zu 46,50 Euro zurückfällt, gäbe es hier für das bärische Lager nichts zu gewinnen.

Quellen:
Halbjahresergebnis 2023, 24.08.2023:https://www.fielmann-group.com/fileadmin/fielmann/Dokumente/Publikationen/Quartalsberichte/DE/2023/Fielmann_Halbjahresbericht_2023.pdf
Anhebung der Gesamtjahresprognose 2023, 01.09.2023:https://www.fielmann-group.com/news/detail/fielmann-gruppe-gibt-closing-fuer-us-akquisition-bekannt-und-erhoeht-jahresprognose/

Fielmann legte am Donnerstag Vorabergebnisse zum 1. Halbjahr vor, die die Verbesserung der Eckdaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum belegten und bestätigte die vorbestehende Gesamtjahresprognose. Ist das gut genug, um die im März begonnenen Hausse fortzusetzen?

Die vorläufigen Ergebnisse zum ersten Halbjahr 2023 wiesen einen Anstieg des Umsatzes der Fielmann-Gruppe um 13 Prozent aus, der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) ist um 21 Prozent gestiegen. Das ist zweifellos erfreulich. Ebenso wie die Mitteilung, dass man an der Prognose für das Gesamtjahr festhält, die einen Umsatzanstieg zwischen 7 und 10 Prozent und einen Anstieg des EBITDA zwischen 9 und 21 Prozent avisiert.

Aber zum einen ist die Bestätigung einer bereits bekannten Prognose keine positive Überraschung. Zum anderen liegen die daraus errechenbaren Größenordnungen auch in dem Bereich, mit dem die Analysten bereits rechnen. So sieht man dort im Schnitt einen 2023er-Umsatz um 1,92 Milliarden Euro, das wäre ein Plus von 9 Prozent (Fielmann: 7-10 Prozent). Und beim EBITDA kalkulieren die Experten im Durchschnitt für 2023 mit einem Anstieg auf 395 Millionen Euro, die von Fielmann ausgegebene und bestätigte Range würde ein EBITDA zwischen 370 und 410 Millionen ergeben. Was hieße:

Expertenmeinung: Diese vorläufigen Zahlen machen eigentlich nur klar, dass eine negative Überraschung ausbleibt. Das kann und dürfte die Aktie nach unten abfedern, wenngleich auffällt, dass die avisierten Wachstumsraten für das Gesamtjahr beim Umsatz ebenso wie beim EBITDA unter denen des ersten Halbjahres bleiben. Aber ob die Aktie damit nennenswert nach oben hinauskäme?

Zwar führte die moderat positive Reaktion der Anleger dazu, dass die Fielmann-Aktie an die obere Begrenzung der konsolidierenden Seitwärtsbewegung stieg, die nach der Anfang März begonnenen Rallye seit Mai das Geschehen dominiert. Aber ein Ausbruch über diese bei 50,95 Euro verlaufende Hürde gelang noch nicht. Käme es dazu, wäre das ein bullisches Signal, das alleine auf Trading-Basis ein Stück weit weiter nach oben führen könnte. Aber wenn man sich ansieht, dass Fielmann in den Prä-Corona-Jahren mehr verdiente, als die Experten das für 2023 und auch für 2024 erwarten, dabei aber jetzt schon so teuer bewertet ist wie damals, müsste man sagen:

Dranbleiben, solange die Aktie nicht unter 45 Euro schließt und damit auf charttechnischer Ebene wieder Luft nach unten hätte, das könnte man allemal. Aber angesichts dieser Vorab-Daten und der aktuell schon stattlichen Bewertung müsste man vermuten, dass die Luft für die Aktie nach oben nach diesem Run im März und April doch eher zu dünn ist, um hier getrost noch neu einzusteigen.

Fielmann Aktie: Chart vom 13.07.2023, Kurs: 50,45 Euro, Kürzel: FIE | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Fielmann Aktie: Chart vom 13.07.2023, Kurs: 50,45 Euro, Kürzel: FIE | Quelle: TWS

Quellenangaben: Vorläufige Ergebnisse des ersten Halbjahres 2023: https://www.fielmann-group.com/news/detail/fielmann-gruppe-erwartet-13-umsatz-und-21-ebitda-wachstum-im-1-hj-2023/