Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Was für ein Paukenschlag an der Wall Street! Mit einem fulminanten Kurssprung von über +23 % katapultierte sich AMD an die Spitze der Halbleiterbranche. Grund für die Euphorie: eine strategische Partnerschaft mit OpenAI. Demnach sollen AMD-Chips künftig mehr als 6 Gigawatt an KI-Infrastruktur des KI-Vorreiters versorgen – ein Auftrag von enormer wirtschaftlicher und symbolischer Tragweite.
Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Die Aktie durchbrach zeitweise die Marke von 220 USD und schloss deutlich über der psychologisch wichtigen 200-Dollar-Grenze. Damit wurde der übergeordnete Trend klar in eine bullische Phase überführt.
Expertenmeinung: Nach einem derart impulsiven Anstieg ist eine kurzfristige Konsolidierung möglich – insbesondere, um den überhitzten Zustand abzubauen. Doch das übergeordnete Chartbild bleibt positiv.
Solange das Kursniveau oberhalb der 186-USD-Marke verteidigt wird, behalten die Bullen das Ruder in der Hand. Gelingt ein Anstieg über das jüngste Hoch, dürfte die Rallye in eine neue Phase übergehen.
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
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Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Vorherige Analysen der AMD Aktie
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
AMD stellt für das nächste Quartal sehr viel höhere Umsätze in Aussicht als bisher angenommen. Wird die Wachstumsdynamik vollkommen unterschätzt?
Emotionen gegen Fakten
Innerhalb weniger Monate stürzte die AMD-Aktie von über 220 USD auf ein Tief von 80 USD ab, nur um sich seit April 2025 mehr als zu verdoppeln – und das, obwohl sich die Wachstums- und Gewinnerwartungen in dieser Zeit kaum bewegt haben.
Der Kurs wurde also nicht durch die Fundamentaldaten getrieben, sondern durch die Stimmung der Anleger. Im dritten Quartal 2024 meldete AMD beispielsweise einen Umsatz- und Gewinnsprung, verfehlte jedoch die Gewinnerwartungen minimal. Die Börse, oft kurzsichtiger als ein Vorschulkind, reagierte darauf mit einem mehrmonatigen Abverkauf.
Als AMD im vierten Quartal bekanntgab, dass der Lieferstart für den KI-Beschleuniger MI350 etwas nach hinten geschoben werden musste, kam die nächste Panik auf, obwohl AMD für 2025 ein starkes Momentum und zweistellige Wachstumsraten in Aussicht stellte.
Angst und Gier
Die Panik ist längst vorbei und an die Gründe für sie erinnert sich kaum noch jemand, abgesehen von Ihnen natürlich. Welche Lehren kann man daraus ziehen? Die kurzfristige Kursentwicklung hat mit der Realität wenig zu tun, doch schlussendlich folgen die Kurse in den allermeisten Fällen irgendwann den Fundamentaldaten.
Und die sehen bei AMD wie folgt aus: Im laufenden Geschäftsjahr wird ein Gewinnsprung um 18 % auf 3,92 USD je Aktie erwartet und im Folgejahr soll sich die Dynamik weiter beschleunigen. Das Ergebnis soll 2026 um 49 % auf 5,80 USD je Aktie steigen. Sollte die Prognose richtig sein, würde die P/E von AMD auf 30 sinken.
Das ist durchaus denkbar, aber wie wahrscheinlich ist das, wenn man bedenkt, dass die P/E selbst am April-Tief bei 25 lag und langjährig um einen Wert von 50 pendelt?
AMD mit Rekord-Cashflow
Es gibt aber noch eine weitere wichtige Frage: Wie realistisch sind die Prognosen? Sind sie zu hoch … oder vielleicht sogar zu niedrig? Es ist schwer vorherzusagen, was nächstes Jahr geschehen wird. Aber dass die Dynamik zunehmen dürfte, ist so gut wie sicher.
Zuvor wird AMD aber noch zweimal Quartalszahlen vorlegen und den Ausblick konkretisieren. Wie es in diesen sechs Monaten laufen wird, ist sehr viel einfacher zu prognostizieren und bildet wiederum das Fundament für 2026.
Die enormen Investitionen der letzten Jahre scheinen sich auszuzahlen. Im ersten Quartal konnte der Umsatz um 36 % auf 7,44 Mrd. USD gesteigert werden. Der freie Cashflow legte sogar um 91 % auf 727 Mio. USD zu.
Gestern legte das Unternehmen dann die Zahlen zum zweiten Quartal vor.
Der Gewinn lag mit 0,48 USD je Aktie knapp über den Erwartungen von 0,47 USD. Mit einem Umsatz von 7,69 Mrd. USD wurden die Analystenschätzungen von 7,42 Mrd. USD deutlich übertroffen. Der gemeldete Gewinn ist in diesem Quartal jedoch nicht sonderlich aussagekräftig, da aufgrund der neuen Exportbestimmungen einmalige nicht-cashwirksame Abschreibungen durchgeführt werden mussten.
Die Sache nimmt Fahrt auf
Auf Jahressicht konnten der Umsatz um 32 % und der freie Cashflow um 169 % auf 1,18 Mrd. USD auf ein neues Rekordniveau gesteigert werden. AMD hat demnach das profitabelste Quartal der Unternehmensgeschichte hingelegt. Die Aktie notiert vorbörslich jedoch 5,34 % im Minus bei 165 USD. In mir lösen derartige Kursreaktionen nur noch ein Schmunzeln oder Achselzucken aus.
Dem Vorstand zufolge verzeichnete AMD eine starke Nachfrage über das gesamte Portfolio an Computing- und KI-Produkten hinweg und ist gut positioniert, um in der zweiten Jahreshälfte ein signifikantes Wachstum zu erzielen.
Das Wachstum wird vor allem durch die stark steigenden Produktionszahlen des MI350 erzielt werden sowie durch kontinuierlich steigende Marktanteile der EPYC- und Ryzen-Prozessoren. Die Volumenproduktion der MI350-Chips konnte früher als geplant aufgenommen werden.
Im dritten Quartal wird im Bereich Rechenzentren ein zweistelliges Umsatzplus im Vergleich zum gerade abgeschlossenen Quartal erwartet.
Für das dritte Quartal stellt AMD einen Umsatz von 8,4 – 9,0 Mrd. USD in Aussicht, die bisherigen Konsensschätzungen lagen bei 8,18 Mrd. USD Die Chancen stehen daher nicht schlecht, dass die Konsensschätzungen für das gesamte laufende Geschäftsjahr zu niedrig sind.
Vorbörslich notiert AMD 5,34 % im Minus bei 165 USD. Aus technischer Sicht ist noch nicht viel passiert, sollte die Aktie jedoch unter 160 USD fallen, kommt es zu einem Verkaufssignal mit möglichen Kurszielen bei 148 und 130 – 135 USD.
Solange die Aktie jedoch nicht unter 160 USD fällt, sitzen die Bullen nach wie vor am Steuer.
Über den Autor
Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.
Analysemethode
Die Aktienanalysen von TobiasKrieg basieren auf einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen, wie z. B. KGV, Cashflow oder Eigenkapitalrendite, sowie auf der Identifikation von überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu einem attraktiven Einstiegskurs.
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
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AMD ist vom Überflieger zum Problemfall geworden. Die Aktie hat mehr als die Hälfte an Wert verloren. Ist der Boden nah, oder geht es noch tiefer?
Wachstumsstory zu Ende?
In der letzten Analyse sind wir ausführlich darauf eingegangen, wie sehr die Börse einem Fähnchen im Wind gleicht. Es gibt Phasen, in denen alles Blind gekauft wird und dann gibt es wieder Phasen, in denen man es den Anlegern nicht recht machen kann. Manchmal betrifft das nur einzelne Sektoren, manchmal aber auch den gesamten Markt: AMD: Katastrophaler Ausblick
Lassen Sie sich nicht vom Titel täuschen, der Tenor des Artikels war positiv.
AMD hatte vor drei Monaten starke Zahlen abgeliefert und die Erwartungen deutlich übertroffen. Der Umsatz kletterte um 12%, der Gewinn um 18% und der freie Cashflow hatte sich sogar verdoppelt.
Die Aktie stürzte dennoch ab, denn für das darauffolgende Quartal, welches wir uns gleich anschauen werden, stellte AMD „nur“ einen Umsatz von 6,8 – 7,4 Mrd. USD in Aussicht. Im Vergleich zum vorherigen Quartal wäre das ein Rückgang gewesen. Die Börse reagierte darauf, als wäre die Wachstumsstory von AMD damit beendet.
Doch das war Unfug, denn auf Jahressicht entsprach das einem Umsatzplus zwischen 24 und 35 %.
Zahlen top, Kurs flop
Am 5. Mai hat AMD nachbörslich die jüngsten Quartalsergebnisse präsentiert.
Der Gewinn lag mit 0,96 USD je Aktie über den Erwartungen von 0,92 USD. Mit einem Umsatz von 7,44 Mrd. USD hat man die Analystenschätzungen von 7,12 Mrd. USD deutlich übertroffen.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 36% und einem Gewinnsprung um 55%. Der freie Cashflow kletterte um 92% auf 727 Mio. USD.
Sieht nicht danach aus, dass die Wachstumsstory vorbei wäre. Darüber hinaus hat AMD die eigene Prognose, die vor drei Monaten zu einem Kurssturz geführt hat, übertroffen.
Die Bruttomarge verbesserte sich das fünfte Quartal in Folge und kletterte auf 52%.
Das Segment Data Center verzeichnete ein Umsatzplus von 57% auf 3,7 Mrd. USD. Client and Gaming legte um 28% auf 2,9 Mrd. USD zu. Embedded verzeichnete einen leichten Rückgang um 3% auf 0,82 Mrd. USD.
Ausblick und Bewertung
Für das nächste Quartal stellt AMD einen Umsatz von 7,1 – 7,7 Mrd. USD in Aussicht, was im Mittel einem Anstieg um 27% entspricht. Und das alles, obwohl die jüngsten Exportkontrollen gegen China das Unternehmen voraussichtlich 800 Mio. USD kosten werden.
Im gesamten Jahr wird der Umsatz dadurch voraussichtlich um 1,5 Mrd. USD gemindert, dennoch erwartet man zweistellige Wachstumsraten.
Sieht noch immer nicht danach aus, dass die Wachstumsstory vorbei wäre.
Die Bewertung ist dennoch auf ein Niveau gesunken, dass für AMD ungewöhnlich ist. Derzeit geht man davon aus, dass das Ergebnis in diesem Jahr um 37% auf 4,55 USD je Aktie steigen wird. AMD kommt demnach auf eine forward P/E von 22,1. In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 53.
Gelingt jetzt ein Ausbruch über 100 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 110, 118 und 130 USD.
Über den Autor
Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.
Analysemethode
Die Aktienanalysen von TobiasKrieg basieren auf einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen, wie z. B. KGV, Cashflow oder Eigenkapitalrendite, sowie auf der Identifikation von überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu einem attraktiven Einstiegskurs.
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Quartalszahlen sehr gut, Ausblick Katastrophe. Oder? AMD stürzt um 9 % ab. Jetzt ist guter Rat teuer, aber hier gibt es ihn umsonst.
Das Fähnchen im Wind
An der Börse geschieht immer wieder dasselbe. Es gibt Phasen, in denen wird einfach alles blind gekauft, selbst nach mittelprächtigen Quartalszahlen geht es massiv aufwärts. Und dann gibt es wieder Phasen, in denen man es den Anlegern nicht recht machen kann. Manchmal betrifft das nur einzelne Sektoren, manchmal aber auch den gesamten Markt.
Man muss nicht lange suchen, um Beispiele dafür zu finden. Denken Sie nur an 2021, als die Kurse von nahezu allen Aktien in den Himmel schossen. Im Jahr 2022 ging es ebenso rapide abwärts, vor allem Technologieaktien wurden abgestraft. Und welcher Sektor war 2023 dann der große Gewinner? Richtig, Technologieaktien.
„Remember that the stock market is a manic-depressive“ – Warren Buffett
Nachdem viele Halbleiteraktien einen kometenhaften Aufstieg erlebt haben und blind gekauft wurden, scheinen wir in eine Phase eingetreten zu sein, in der das Gegenteil geschieht. Die Zahlen können noch so gut sein, man konzentriert sich auf das Haar in der Suppe und es geht mit den Kursen abwärts.
Wie ist es anders zu erklären, dass AMD nachbörslich um 9 % auf 108,75 USD abstürzt, obwohl die Erwartungen übertroffen und ein Gewinnsprung verzeichnet wurde? Die Bären werden auf den „schwachen“ Ausblick verweisen. Bitte schön. Wenn man will, findet man immer was.
Gewinnsprung, FCF verdoppelt, Aktie stürzt ab
Der Gewinn von AMD lag im vierten Quartal mit 1,09 USD je Aktie über den Erwartungen von 1,06 USD. Mit einem Umsatz von 7,66 Mrd. USD hat man die Analystenschätzungen von 7,55 Mrd. USD ebenfalls übertroffen.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 12 % und einem Gewinnsprung um 18 %. Der freie Cashflow hat sich von 496 Mio. USD auf 1,09 Mrd. USD mehr als verdoppelt.
Der Umsatz im Bereich Data Center konnte um 69 % auf 3,9 Mrd. USD gesteigert werden. Inzwischen entfällt also mehr als die Hälfte des Geschäfts auf diesen Bereich. Das Client-Segment verzeichnete ein Wachstum um 58 % auf 2,3 Mrd. USD.
Im Gaming-Bereich war der Umsatz jedoch um 58 % auf 2,6 Mrd. USD und im Segment Embedded um 13 % auf 923 Mio. USD rückläufig.
Die vier Geschäftsbereiche von AMD entwickeln sich demnach grob unterschiedlich, sind aber alle profitabel. Das ist erstaunlich, vor allem mit Blick auf die miserablen Geschäftszahlen im Gaming-Segment.
Was für ein lausiger Ausblick
Das scheint die Anleger jedoch nicht zu überzeugen, denn im ersten Quartal des nun laufenden Geschäftsjahres soll der Umsatz auf 6,8 – 7,4 Mrd. USD sinken.
Die Börse reagiert darauf, als wäre die Wachstumsstory von AMD damit beendet. Doch das ist Unfug. AMD hat im gleichen Atemzug darauf hingewiesen, dass es für 2025 einen klar positiven Ausblick gibt. Obendrein entspricht die Prognose für Q1 auf Jahressicht einem Umsatzsprung zwischen 24 % und 35 %.
Viel wichtiger ist aber die Frage, warum das erste Quartal eher „schwach“ ausfallen wird. AMD ist gerade dabei, die ersten Samples des neuen KI-Beschleunigers MI350 auszuliefern.
Laut AMD hat der MI350 eine bis zu 35-fache Leistungssteigerung bei Inferenzaufgaben im Vergleich zur MI300-Serie. Dadurch lässt sich ein höherer Preis rechtfertigen, der Preis wird aber definitiv nicht beim 35-fachen liegen.
Würden Sie persönlich oder in unternehmerischer Verantwortung jetzt noch den Vorgänger des MI350 kaufen, wenn Sie in wenigen Wochen den MI350 bestellen können, der ein weitaus besseres Verhältnis von Preis zu Performance hat? Nein? Herzlichen Glückwunsch, ihre Schaltzentrale funktioniert noch.
Die Kunden von AMD handeln ebenso und bestellen den MI350, der im ersten Quartal aber noch nicht ausgeliefert wird. Und dementsprechend fallen die Umsätze auch nicht in Q1 an. Für das Geschäftsjahr 2025 stellt AMD jedoch ein starkes Momentum und zweistellige Wachstumsraten in Aussicht. Die Sache ist so simpel, dass es jedes Kind verstehen würde. Die Börse ist jedoch kurzsichtiger und irrationaler als jedes Vorschulkind. Und das sage ich als Vater einer Sechsjährigen und eines Vierjährigen.
AMD notiert vorbörslich 9 % im Minus bei 108,75 USD.
Über den Autor
Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.
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Die Kurse von AMD purzeln, obwohl 2024 und 2025 erhebliche Gewinnsprünge erwartet werden. Weiß der Markt etwas, was wir nicht wissen?
The Trend is your Friend
„The Trend is your Friend“. So lautet eine der bekanntesten Börsenweisheiten und sie bewahrheitet sich immer wieder. Und je mehr Anleger an diesen Spruch glauben, desto wahrscheinlicher wird es, dass sie damit richtig liegen. Es handelt sich um eine selbsterfüllende Prophezeiung (self-fulfilling prophecy).
Der Trend wird geritten, auch wenn es längst keinen Sinn mehr ergibt. Daher kommt es auch ständig zu Übertreibungen. Wie sollte man sonst erklären, dass AMD in wenigen Monaten von 60 auf 227 USD gestiegen und dann wieder auf 121 USD gefallen ist?
Rückblickend dürfte klar sein, dass es sich um eine Übertreibung zur Unterseite gehandelt hat und vielleicht auch eine zur Oberseite. Eine Sache ist jedenfalls sicher: Die Mär vom effizienten Markt wird jeden Tag erneut widerlegt.
Der wahre Wert eines Unternehmens steigt und fällt nicht innerhalb einiger Monate in diesem Umfang. Das wäre in etwa so, als würde der Preis eines oder Ihres Hauses in einer Spanne von nur drei Jahren erst bei 600.000 Euro liegen, auf 240.000 Euro fallen, dann auf 880.000 Euro steigen und wieder auf 480.000 Euro einbrechen.
Das ist exakt der Umfang der Kurskapriolen von AMD. Ich habe schlichtweg den Aktienkurs mit 4.000 multipliziert, damit der Vergleich zu einem Immobilienpreis nachvollziehbarer ist.
The Trend is your Friend gilt demnach auch für Investoren, nur umgekehrt.
Eine gewisse Diskrepanz
Die Entwicklungen im letzten Jahr lassen sich einfach zusammenfassen. Der Gewinn dürfte den Schätzungen zufolge um 25 % gestiegen sein, gleichzeitig ist der Kurs vom Hoch um etwa 47 % eingebrochen. Man kommt nicht umhin, eine gewisse Diskrepanz zu erkennen.
Die blended P/E ist dadurch von 75 auf 36 gesunken. Man kann gerne darüber streiten, ob eine P/E von 36 nicht auch noch zu viel ist. Aber das Chance-Risiko-Verhältnis hat sich also ohne jeden Zweifel dramatisch verbessert.
Am 4. Februar wird AMD die Resultate für das Schlussquartal sowie einen Ausblick für 2025 vorlegen. Vielleicht platzt dann der Knoten.
Die Vorzeichen sind jedenfalls gut. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2024 konnte der Umsatz um 10 % auf 18,13 Mrd. USD gesteigert werden. Der Gewinn kletterte um 19 % auf 2,23 USD je Aktie.
Die Dynamik hat sich im Jahresverlauf sukzessive verbessert. Im ersten Quartal kletterte der Gewinn nur um 3 %, im zweiten Quartal um 19 % und im dritten Quartal um 31 % auf 0,92 USD je Aktie.
Daher sind die derzeitigen Konsensschätzungen für 2024, die einen Gewinnsprung um 25 % auf 3,30 USD je Aktie vorhersehen, realistisch.
Im Geschäftsjahr 2025 wird ein Gewinnsprung um 50 % auf 4,96 USD je Aktie erwartet. Die P/E von AMD würde dadurch auf 24,5 sinken. Falls Sie noch einen Beweis für die Irrationalität des Marktes gesucht haben: In den letzten fünf Jahren lag die P/E am absoluten Tiefpunkt bei 17, am Hoch bei 75 und durchschnittlich bei 54.
Für antizyklische Investoren könnte der Bereich zwischen 110 und 120 USD interessant sein. Über 120 USD wäre der Weg in Richtung 130 USD frei.
Gelingt ein Ausbruch über 130 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit einem möglichen Kursziel bei 148 – 150 USD.
Über den Autor
Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.
Analysemethode
Die Aktienanalysen von TobiasKrieg basieren auf einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen, wie z. B. KGV, Cashflow oder Eigenkapitalrendite, sowie auf der Identifikation von überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu einem attraktiven Einstiegskurs.
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Direkt zu Jahresbeginn wirkte es, als könnte AMD die Kurve kriegen, aber die Käufe trafen zuletzt erneut auf Abgabedruck. Charttechnisch gesehen könnte die Aktie jetzt an oder sogar unter 100 US-Dollar rutschen. Aber für wen ist das Eis hier dünn, für die Bullen oder die Bären?
Unser längerfristiger Chart auf Wochenbasis zeigt die „Karriere“ der AMD-Aktie. Lange Jahre stand Advanced Micro Devices im Schatten von Intel. Dann kam nach der Corona-Phase die Zeit der Lieferengpässe. Die Abnehmer von Chips kauften, was sie irgendwie zusammenraffen konnten, aus Angst, dass fehlende Bauteile die Produktion lahmlegen könnten. Die Maschinen liefen heiß, das Auftragsbuch war übervoll und AMDs Gewinnmargen stiegen beeindruckend. Und mit ihnen, natürlich, die Aktie. Dann ging es in die nächste Runde:
Wie zu erwarten war, aber von den Tradern mehrheitlich nicht erwartet wurde, führten die vorherigen Hamsterkäufe der Kunden zu rückläufigen Bestellungen, zugleich bremste die Inflation Umsatz und Gewinn 2022 aus. Die Aktie verlor den Großteil der in den beiden Vorjahren erzielten Gewinne und kam auch 2023 nicht recht in Schwung, bis im Mai 2023 durch Aussagen von Nvidia der „KI-Hype“ geboren wurde. Die Trader unterstellten, dass AMD da kräftig in der Suppe mitrühren würde, zumal man auch entsprechend „KI-fähige“ Chips entwickelte. Doch andere behielten die Nase vorn. Und man musste feststellen, dass die übervollen Kundenlager länger übervoll blieben als gedacht und dann zu allem Übel auch noch die Konjunktur in China nicht wieder ansprang und die US-Regierung schärfere Ausfuhrregeln einführte.
Dass die Bären die AMD-Aktie bislang fest im Griff haben, ist daher kein Wunder. Aber irgendwann ist es auch mal gut und eine gedrückte Aktie billig genug, um wieder Käufer zu finden. Und diese Frage könnte bzw. sollte man sich jetzt langsam stellen.
Expertenmeinung:Wenn die Analysten mit ihrer Schätzung, dass AMD im vierten Quartal einen Gewinn pro Aktie von 0,91 US-Dollar schaffen wird, richtig liegen, käme der 2024er-Gewinn pro Aktie auf 3,22 US-Dollar. Damit läge das Kurs-/Gewinn-Verhältnis aktuell bei 37,8. Für einen Chiphersteller ist das zwar eher hoch. Aber es wäre auch nur dann „zu“ hoch, wenn sich 2025 keine Erholung beim Unternehmensgewinn ergeben würde. Dass die ausbleibt, ist offenbar die Erwartung im bärischen Lager.
Aber die Analysten sehen im Schnitt einen Anstieg des Gewinns auf um die fünf US-Dollar pro Aktie im laufenden Jahr. Was auf dem derzeitigen Kursniveau einem Kurs-/Gewinn-Verhältnis von 24 entsprechen würde … und das wiederum wäre ziemlich günstig. Dass ein deutlicher Gewinnzuwachs erreichbar wäre, ist unter den Experten Konsens (alleine durch den Abbau der Lagerbestände bei den Kunden), so dass die erdrückende Mehrheit der die Aktie beobachtenden Analysten hier zum Kauf rät, aber niemand zum Ausstieg. Zugleich liegt das durchschnittliche Kursziel der Analysten mit 180 US-Dollar fast 50 Prozent über dem momentanen Kurs.
Dass die Bäume hier 2025 in den Himmel wachsen, ist zwar nicht zu erhoffen, immerhin liegt dieses Konsens-Kursziel weit unter dem Rekordhoch, das AMD im vergangenen März bei 227,30 US-Dollar erreicht hatte. Außerdem haben die Bären hier erst einmal einen „Matchball“, indem sie gerade erst den Versuch, sich zumindest wieder über die Widerstandszone 131/133 US-Dollar zu retten, vereitelt haben und damit eine Attacke an die 1.000-Tage-Linie bei knapp 115 und die im Herbst 2022 entstandene Aufwärtstrendlinie bei aktuell 109 US-Dollar starten können. Und fallen diese Linien, kann es tatsächlich an und sogar unter die 100 US-Dollar-Marke gehen, aber:
Rational gesehen und mit Querblick auf die Analystenmeinungen hat man den Bogen seitens der Bären schon so weit gespannt, dass er jederzeit reißen könnte. Das Eis ist hier, trotz der klaren charttechnischen Lage, eher für die Bären dünn. Hier direkt auf Long zu setzen, wäre zwar höchst riskant; Jetzt erst auf Short zu setzen ist aber geradewegs leichtsinnig. Wer hier trendkonform auf der Short-Seite agiert, könnte sicher die Position halten … aber da sollte man dann nicht auf konsequente Stop-Loss verzichten, denn in einer solchen Gemengelage kann ein Short Squeeze hinter jeder Ecke lauern.
Über den Autor
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.