Das wahre Geschäftsmodell von Nel ist die Ausgabe neuer Aktien, Wasserstoff ist nur der Deckmantel für eine Geldvernichtungsmaschine.
Bringt das überhaupt noch was?
Manchmal fragt man sich, ob eine weitere Warnung vor Nel noch irgendeine Wirkung hat, schließlich warne ich seit Jahren vor der Aktie.
Doch Nel ist selbst heute noch rund 400 Millionen Euro wert und zu einem bedeutenden Teil befinden sich diese Aktien in Depots von Kleinanlegern. Es gibt kaum eine Aktie, über die mehr gesprochen wird, obwohl es sich in Wahrheit um einen unbedeutenden Nischenakteur handelt, der überhaupt nicht an der Börse notiert sein sollte.
Doch wie bereits mehrfach thematisiert, wäre das Unternehmen ohne die Börse schon längst pleite. Denn nur an der Börse kann man sich ständig neues Kapital beschaffen. Keine Bank würde auch nur im Traum darüber nachdenken, Nel Geld zu leihen.
Hier finden Sie eine ausführliche Analyse: Nel ASA: Ist der Wasserstoff-Traum geplatzt?
Tolle Idee, schlechte Umsetzung
Das Geschäftsmodell von Nel ASA basiert auf der Idee, von der weltweiten Energiewende hin zu sauberen Energieträgern wie Wasserstoff zu profitieren. Das Unternehmen entwickelt und verkauft Technologien, die für die Erzeugung und Nutzung von grünem Wasserstoff unerlässlich sind.
Die Branche hat ohne jeden Zweifel enormes Potenzial. Das bedeutet aber längst nicht, dass das auch für Nel gilt.
Derartige Branchen sind von einem Verdrängungswettkampf geprägt, den nur wenige Unternehmen überleben. Denken Sie nur an die Solar-Industrie und wie viele Anbieter es dereinst gab – die meisten sind nur noch eine Randnotiz der Geschichte.
Die Überlebenswahrscheinlichkeit für einen Zwerg wie Nel ist sehr gering. Andere Akteure im Sektor haben schlichtweg die zehnfachen Forschungsbudgets, mehr Know-How und sind obendrein besser vernetzt.
Nucera, Plug Power, Cummins oder Bloom Energy sind alle um ein Vielfaches größer.
Fata Morgana
Spätestens seit dem vergangenen Geschäftsjahr sollte jedem bewusst sein, dass es mit dem Geschäft von Nel bergab geht.
Die Wachstumsstory, die in Anbetracht der enormen Verluste ohnehin immer fragwürdig war, ist ins Wanken gekommen.
Der Auftragseingang lag 2024 nur noch bei 977 Mio. NOK, was weit unter dem Umsatz in Höhe von 1,39 Mrd. NOK lag. Der Wechselkurs EUR/NOK liegt aktuell bei 11,96.
Im Schlussquartal herrschte Stagnation.
Im ersten Quartal ist der Umsatz auf Jahressicht von 276 auf 175 Mio. NOK eingebrochen.
Der Verlust summierte sich auf 179 Mio. NOK.
Umgerechnet entspricht das einem Quartalsumsatz von 14,6 Mio. Euro. Nucera oder Plug Power erzielen in einer Woche einen höheren Umsatz.
Das bedeutet aber auch, dass Nel in etwa doppelt so viel ausgegeben hat wie eingenommen. Jeder private Haushalt hätte längst Insolvenz beantragen müssen. Aber die Aktionäre scheinen bereit zu sein, dem Unternehmen unentwegt neues Kapital zur Verfügung zu stellen, damit Nel es frohen Mutes verbrennen kann.
Im ersten Quartal hat man beispielsweise 37 Millionen neue Aktien auf den Markt geworfen.
130 Millionen neue Aktien
Wie wir seit heute wissen, ging es damit im zweiten Quartal nahtlos weiter. Doch dieses Mal hat man gleich 130 Millionen neue Aktien ausgegeben. Dadurch ist die Zahl der ausstehenden Aktien seit dem Jahreswechsel von 1,67 auf 1,84 Milliarden Stück gestiegen.
Gleichzeitig ist der Umsatz in Q2 von 332 auf 174 Mio. NOK eingebrochen, der Konzernverlust lag bei 131 Mio. NOK.
Die größte Hiobsbotschaft war jedoch, dass der Auftragseingang auf Jahressicht um 74 % auf 71 Mio. NOK regelrecht kollabiert ist.
Der Auftragsbestand ist um 40 % auf 1,25 Mrd. NOK gesunken.

Der CEO sagt dazu Folgendes: „I’m pleased with how the company has responded to a continued challenging market.“
Ich nenne das Realitätsverweigerung.
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