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Während viele Indizes aktuell im „uncharted territory“ unterwegs sind, hätten die Bullen beim Euro Stoxx 50 noch Ziele. Konkret das in 2000 erreichte Rekordhoch bei 5.464,43 Punkten. Was indes noch ein gutes Stück entfernt ist. Und da wäre noch eine Linie, die bremsen könnte.
Sieht man sich den europäischen Leitindex im langfristigen Chartbild auf Monatsbasis an, ist die Dynamik, mit der er den Widerstandsbereich der Jahreshochs 2007, 2008, 2021 und 2023 nach oben verlassen hat, beeindruckend. Dabei ist er zwar markttechnisch sogar auf Monatsbasis nahe am überkauften Level, was außerordentlich selten vorkommt.
Aber solange der Schwung, d.h. das Momentum, stark bleibt, muss ihn das nicht stoppen. Und immerhin: Das bisherige Allzeithoch lag am Donnerstag noch acht Prozent entfernt. Eine Distanz, die zwar einerseits ziemlich groß ist, die andererseits aber auch verlockend ist.
Dass die Bullen nicht einmal mehr auf dünnem Eis unterwegs sind, sondern eher versuchen, über Wasser zu laufen, ist zwar nüchtern denkenden Investoren völlig klar. Aber solange es denen, die derzeit weiter kaufen, eben nicht klar ist, spielt die Realität nur die zweite Geige. Die Frage ist aber, was diejenigen tun werden, die sich völlig darüber im Klaren sind, dass sich diese Schere zwischen Rahmenbedingungen und Hausse irgendwann eben doch schließen wird. Und die könnten eine kleine Linie im Auge haben, die der Euro Stoxx 50 durch sein neues Jahreshoch gestern mal wieder touchiert, aber noch nicht überwunden hat.
Expertenmeinung: Es geht um die obere Begrenzung des im Herbst etablierten Aufwärtstrendkanals, an welcher sich der Index bereits seit Anfang des Monats entlang hangelt. Bisher hat der Kaufdruck also immer nachgelassen, wenn diese Linie erreicht wurde. Was mit dem neuen Jahreshoch erneut so ist. Aber muss das überhaupt ein Problem sein? Immerhin ginge es ja auch innerhalb des Trendkanals sukzessiv höher, nur nicht so rasant.
Grundsätzlich ist das richtig. Und das dürfte mit ein Grund sein, wieso an dieser Linie zwar die Käufe nachlassen, die Verkäufer sich aber trotzdem bedeckt halten. Aber auch, wenn sich markttechnische Indikationen bei ausreichend hohem Momentum des Kurses durchaus lange in Extremzonen aufhalten können, dürfte den meisten Marktteilnehmer doch nicht entgangen sein, wie lange der RSI-Indikator beim Euro Stoxx 50 bereits um die 70 Prozent-Linie, die Grenze zum Überhitzungsbereich, herum pendelt. Selbst ohne dass die dieser Hausse nicht entsprechende Realität die Trader auf den Boden der Tatsachen zurückholt, wäre also eine Korrektur jederzeit möglich. Und was wäre, wenn der Index überschießt, also aus diesem Kanal nach oben ausbricht?
Es ist fraglich, ob man damit einer Korrektur effektiv entkommen würde. Es wäre durchaus drin, dass das dazu führen würde, dass die Gewinnmitnahmen, die bislang ausblieben, gerade wegen eines so extremen Kursverhaltens wie dem eines „Overshootings“ einsetzen würden. Und das wissen nicht nur die potenziellen Verkäufer, das dürfte auch den erfahreneren Bullen klar sein. Achten Sie daher darauf, wie sich der Euro Stoxx 50 an dieser Linie weiter verhält. Sollte er stärker zurücksetzen, indem er die momentan bei gut 4.950 Punkten verlaufende und schnell steigende 20-Tage-Linie unterbietet, könnte es das Signal sein, auch einmal die untere Begrenzung des Trendkanals einem Test zu unterziehen.
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