Wie Sie mit einer Dividendenstrategie den Aktienmarkt schlagen können | LYNX Online Broker
Ein passives Zusatzeinkommen aus Zinsen und Dividenden, davon träumen immer mehr Anleger. Während es in Niedrigzinszeiten mit Renditen auf festverzinsliche Anlagen sehr mau ausschaut, ist mit einer durchdachten Dividendenstrategie sowohl eine Outperformance zum Aktienindex als auch ein Passiveinkommen machbar. Denn mit einem geschickt zusammengestellten Dividenden-Portfolio können Sie durchaus eine Rendite von etwa vier Prozent im Jahr erzielen, Steuern bereits berücksichtigt.

Inhalt

Monatliche Zusatzrente dank Dividendenstrategie: Dividenden als „neue Zinsen“

Schon ein Anlagekapital von 30.000 Euro kann mit einer Dividendenstrategie pro Jahr feste Erträge in Höhe von 1.200 Euro erwirtschaften – das sind immerhin rund 100 Euro pro Monat mehr im Geldbeutel. Bei 120.000 Euro läge die monatliche Zusatzrente entsprechend schon bei 400 Euro. Das ist für viele Anleger trotz der damit verbundenen Kursschwankungen des Aktienportfolios ein schöner regelmäßiger Geldsegen. Auch wenn passive Einkommensquellen in Niedrigzinszeiten Mangelware sind, können Sie mit ausgewählten Dividendenaktien dennoch ein zusätzliches Einkommen schaffen. So gelten Dividenden bereits als die „neuen Zinsen“. Wir stellen Ihnen in diesem Artikel einige der bekanntesten Dividendenstrategien vor und zeigen Ihnen, was Sie bei dieser immer populäreren Anlagemethode beachten sollten.

Was ist eine Dividende?

Einfach ausgedrückt: Wenn Sie Aktien halten und damit an einem Unternehmen beteiligt sind, so ist die Dividende Ihr Anteil am Gewinn der Aktiengesellschaft.  Denn als Inhaber einer Aktie haben Sie in Deutschland laut § 58 Abs. 4 AktG den Anspruch auf eine Beteiligung am Bilanzgewinn. Dieser Anspruch entfällt nur dann, wenn in der Satzung oder in einem Hauptversammlungsbeschluss eine andere Art der Gewinnverwendung vorgesehen wird. Die Höhe der Dividende schlägt der Vorstand der Aktiengesellschaft vor der Hauptversammlung vor. Die Ausschüttung wird auf der Hauptversammlung durch eine einfache Mehrheit abgesegnet und beschlossen.

Als Aktionär haben Sie jedoch nur dann Anspruch auf die Dividende, wenn Sie die Aktie mindestens einen Tag vor dem Ex-Tag (meistens der Tag nach der Hauptversammlung) erworben haben. Wenn ein Unternehmen beispielsweise eine Dividende von 1,50 Euro festlegt und Sie 100 Aktien dieses Unternehmens besitzen, so wird Ihrem Konto eine Zahlung von 150 Euro gutgeschrieben. Gleichzeitig verringert sich in der Regel der Aktienkurs um die Höhe der Dividende, man spricht vom Dividendenabschlag. Der Wert des Unternehmens verringert sich so um den ausgezahlten Betrag.

Einzigartig in Deutschland: Die Dividendensaison

Die Jahreshauptversammlung, auf der die Jahresdividende beschlossen wird, findet meist nach Vorlage der Vorjahresbilanz im Frühjahr oder Frühsommer statt. Direkt danach, meist am nächsten Tag, erfolgt die Gewinnausschüttung für das vergangene Geschäftsjahr. Deshalb gilt die Zeit von März bis Juni in Deutschland als Dividendensaison. Nur wenige Aktiengesellschaften haben ihre Hauptversammlung außerhalb dieses Zeitraumes. Dann jedoch meist aufgrund eines vom Kalenderjahr abweichenden Geschäftsjahres.

International, z.B. in den USA, ist vor allem die Quartalsdividende (oder in Großbritannien die Halbjahresdividende) sehr verbreitet. Der Vorteil für die Anleger ist, dass sie nie lange warten müssen, bis die nächste Zahlung auf dem Konto eingeht. Und auch Anleger, die während des Jahres nur eine Zeitlang investiert sind, kommen in den Genuss einer Dividende.

Nicht alle Unternehmen zahlen eine Dividende

Nicht alle Unternehmen zahlen eine Dividende. Wachstumsstarke Technologie-Aktien und Biotech-Unternehmen verzichten häufig auf Auszahlungen an Aktionäre und investieren stattdessen in Forschung und Entwicklung. Andere Aktiengesellschaften schütten „pro forma“ nur einen relativ kleinen Anteil des Jahresgewinns an die Anteilseigner aus. Mit den einbehaltenen Gewinnen werden dann z.B. Produkte weiter- oder neuentwickelt um zusätzliche Umsatzpotenziale zu erschließen. Das kann für die Aktionäre durchaus positiv sein, denn für viele Wachstumsunternehmen ist es essentiell, einen bestehenden Wettbewerbsvorteil zu erhalten oder auszubauen bzw. sich mit einem neuen Produkt zu positionieren und möglichst schnell Marktanteile zu gewinnen. Mit voranschreitendem Lebenszyklus des Unternehmens geht meist auch eine steigende Dividende einher, so dass aus Wachstumsunternehmen „Substanzunternehmen“ werden.

Aktienrückkäufe als Dividendenalternative oder -ergänzung

Neben Dividenden werden Aktien-Rückkaufprogramme als Alternative oder Ergänzung zur Dividende immer beliebter. Auch auf diese Weise gibt ein Unternehmen Geld an Investoren zurück. Denn wenn ein Unternehmen eigene Aktien zurückkauft verringert sich deren Anzahl und der Unternehmenswert verteilt sich auf weniger Aktien. Das hat zur Folge, dass der rechnerische Gewinn pro Aktie steigt und die Bewertung der Aktie für Anleger so attraktiver wird. Ein weiterer Positiv-Effekt von Aktienrückkäufen ist die stabilisierende Wirkung auf den Aktienkurs durch die zusätzliche Nachfrage. In Deutschland darf ein Unternehmen durch einen Hauptversammlungsbeschluss maximal 10% der ausstehenden Anteile zurückkaufen. Auch bei einer Dividendenstrategie können Aktienrückkäufe berücksichtigt werden. Bei ähnlichen Dividendenrenditen ist ein Unternehmen, welches ein umfangreiches Aktienrückkaufprogramm aufgelegt hat, in der Regel deutlich attraktiver.

Wie Sie die Dividendenrendite berechnen können

Die Kennzahl Dividendenrendite stellt das prozentuale Verhältnis der Dividendenhöhe zum Aktienkurs dar und besagt wieviel Prozent des aktuellen Kurswerts an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Die Dividendenrendite können Sie berechnen, indem Sie die Dividende einer Aktie durch den Aktienkurs teilen. Die Kennzahl ermöglicht es Ihnen, die Rendite einer Aktie besser mit den Erträgen anderer Aktien zu vergleichen. Je nach Ertragskraft des Unternehmens kann die Dividendenrendite beispielsweise 1% oder 8% betragen. Wie attraktiv eine Dividende für Anleger ist, hängt unter anderem auch vom aktuellen Zinsniveau ab. In Niedrigzinszeiten sind selbst geringe Dividendenrenditen interessant, während in Hochzinsphasen nur Werte mit hoher Dividende mit festverzinslichen Papieren konkurrieren können. Die Dividendenrenditen der meisten DAX-Werte liegen normalerweise zwischen 2% und 4%. In einigen Fällen liegt die Kennziffer darüber, in anderen darunter.

Berechnung Dividendenrendite

Dividendenrendite = (Dividende / Aktienkurs) × 100

Wie funktioniert eine Dividendenstrategie?

Als Dividendenstrategie wird eine Anlagestrategie bezeichnet, die gezielt auf Aktien mit vergleichsweise hohen Dividenden setzt. Dabei ist die Dividendenrendite das entscheidende Auswahl-Kriterium. Anleger erhoffen sich stabile Erträge die von konstant hohen Dividenden und weniger von volatilen Kursentwicklungen bestimmt werden. Das „Zins-Element“ spielt also eine wichtigere Rolle als bei anderen Aktienstrategien.

Außerdem stehen vor allem Großkonzerne mit stabil hohen Ausschüttungen in der Regel auch wirtschaftlich gut da und sind weniger pleitegefährdet als kleinere und mittlere Unternehmen mit geringen oder schwankenden Dividenden. Steigt die Dividendenrendite eines Unternehmens z.B. durch einen Rückgang des Börsenkurses überdurchschnittlich an, so zeigt dies eine mögliche Unterbewertung an. Eine Selektion nach den höchsten Dividendenrenditen fungiert so als Filter, um vergleichsweise unterbewertete Aktien zu finden. Woher kommt die Dividendenstrategie?

Bekannte Dividendenstrategien

Die Dividendenstrategie nach Benjamin Graham: „Dogs of the Dow“

Die Grundidee der Dividendenstrategie stammt vom legendären Investor Benjamin Graham, dem geistigen Ur-Vater aller Value- und Dividendenstrategien. Graham empfahl in seinem 1949 erschienenen Buchklassiker „The Intelligent Investor“ („Der intelligente Investor“) die 10 Dow-Jones-Werte mit der höchsten Dividendenrendite zu kaufen und diese Aktien nach einem Jahr eventuell auszutauschen, falls sich etwas geändert haben sollte.

Graham riet deshalb dazu in die großen Substanzwerte des Dow Jones zu investieren, weil die dreißig größten US-Unternehmen als wirtschaftlich solide gelten und im Normalfall eine hohe und stabile Dividende abwerfen. Langfristig lässt sich mit Grahams Dividendenstrategie eine deutliche Outperformance über den Dow Jones Index erzielen. Populär wurde die Anlagestrategie unter dem umgangssprachlichen Begriff „Dogs of the Dow“ -Strategie.

Warum Dividendenaktien als „Dogs“ zu Deutsch „Hunde“ bezeichnet wurden ist unklar. „Dogs“ wird jedoch oft im Sinne von „Straßenkötern“ auf andere Bereiche gemünzt und bringt eine fehlende Attraktivität zum Ausdruck. Da Dividendenaktien offensichtlich trotz hoher Dividende bislang von der Anlegergemeinde verschmäht wurden, könnte dieses Attribut eine mögliche Herleitung für die vergleichsweise unpopulären Aktien sein.

Die „Low-5“ Dividenden Strategie nach Michael O’Higgins

Michael O’Higgins verfeinerte die Dividendenstrategie von Graham im Jahr 1991, indem er aus den 10 Aktien noch diejenigen mit dem niedrigsten Aktienkurs herausfilterte. In seinem Buch „Beating the Dow“ empfiehlt Higgins das Geld auf die fünf Werte aufzuteilen, die den optisch günstigsten Kurs aufweisen, die „Low-5“ (die „niedrigen Fünf“). Die Anleger sollen ihr Geld exakt ein Jahr lang in diesen Aktien investiert lassen und dann nach demselben Prinzip wieder umschichten. O’Higgins hatte festgestellt, dass Aktien mit einem optisch niedrigen Börsenkurs grundsätzlich höhere Kursschwankungen aufweisen und bei einer hohen Dividendenrendite oft früher oder später wieder höhere Kurslevels erreichen.

Auch die Überlegenheit der O`Higgins-Strategie gegenüber der Renditeentwicklung des Dow Jones lässt sich statistisch nachweisen. Im Zeitraum 1973 bis 1998 erbrachte O’Higgins Dividendenstrategie +20,7% Rendite pro Jahr ein. Für Deutschland gibt es auch eine Erfolgsstatistik: Von 1987 bis 2001 wurde mit der „Low-5“-Strategie durchschnittlich eine Rendite von ca. 25% p.a. erzielt. Der DAX-Index dagegen kam nur auf ca. 12% Rendite. In den vergangenen 20 Jahren konnte mit der „Low-5“ Strategie allerdings weder in den USA noch in Deutschland eine nennenswerte Outperformance erzielt werden – zumindest keine für die sich das jährliche Umschichten lohnen würde.

Die „Low-4“ und „Low-2“ Dividenden Strategie nach Robert Sheard

Robert Sheard prüfte in seinem 1998 erschienenen Buch „The Unemotional Investor“ noch weitere Dividendenstrategien mit dem Ziel, die erzielbare Rendite zu erhöhen. Dabei entwickelte er die O`Higgins-Strategie weiter, indem er die fünf Dividendenaktien mit dem niedrigsten Aktienkurs nicht gleich gewichtete. Er verzichtete beispielsweise auf die Aktie mit dem niedrigsten Kurs, da er zu der Erkenntnis kam, dass sich dieses Unternehmen in einer wirtschaftlich recht schwierigen Lage befinden müsse. Die Aktie mit dem zweitniedrigsten Kurs hingegen entwickelte sich in den Studien von Sheard sehr gut und wird deshalb mit 40% Depotanteil doppelt gewichtet. Die übrigen drei Werte werden in der sogenannten „Low-4“ Strategie“ mit je 20% gewichtet.

Bei der „Low-2“ Strategie werden nur zwei Werte ins Depot aufgenommen und zwölf Monate gehalten. Die Aktie mit dem zweitniedrigsten Kurs ist dabei gesetzt. Die Auswahl der zweiten Aktie hängt davon ab, ob die Aktie mit dem niedrigsten Kurs auch gleichzeitig die höchste Dividendenrendite aufweist. Wenn das nicht der Fall ist, so kommt die Aktie gleich gewichtet ins Depot, ansonsten wird stattdessen der Wert mit dem drittniedrigsten Kurs aufgenommen. Sheard hatte festgestellt, dass sich die Aktie mit dem niedrigsten Kurs vor allem dann schlecht entwickelte, wenn sie zugleich die höchste Dividendenrendite aufwies. Mit der Low-2 Methode ließ sich in der Vergangenheit im Schnitt eine um +2,9% höhere Rendite erzielen als mit der O’Higgins- oder der Low-4-Strategie. Das Risiko ist allerdings ebenfalls größer, da sich das Kapital nur auf 2 Einzelwerte verteilt. In einem getesteten Zeitraum von 25 Jahren konnte die Low-2 Strategie mit +24,5% eine fast doppelt so hohe Rendite erzielen wie der Dow Jones Index (+13,3%).

Die zwanzig besten Dividendenaktien aus Dow Jones und DAX

Hier sehen Sie die zehn besten Dividendenaktien aus Dow Jones und DAX, so dass Sie die Strategien von Graham, O`Higgins und Sheard selbst nachbilden können:

Die Top-Ten Dividendenaktien im Dow Jones Index

Das sind die Top-Ten der Dow Jones Dividendenzahler 2021, die „Dogs of the Dow“ (Stand 6. April 2021)

SymbolDividendenaktie Dow JonesErwartete Dividendenrendite in %
CVXChevron4.9
IBMIBM4.9
DOWDow4.3
VZVerizon Communications4.3
MRKMerck3.5
WBAWalgreens Boots Alliance3.4
KOCoca-Cola3.2
MMM3M3.0
CSCOCisco Systems2.9
AMGNAmgen2.9

Die Top-Ten Dividendenaktien im Deutschen Aktien Index DAX

Das sind die Top-Ten der DAX-Dividendenzahler 2021, die „Dogs of the DAX“ (Stand 6. April 2021)

SymbolDividendenaktie DAXErwartete Dividendenrendite in %
EONEon4.7
BASBASF4.6
ALVAllianz4.4
BAYABayer3.8
MUV2Munich Re3.7
DTEDeutsche Telekom3.5
DAIDaimler3.5
VNAVonovia3.0
DPWDeutsche Post2.9
HEIHeidelbergCement2.9

Einen Artikel zu einer interessanten DAX Dividendenstrategie finden Sie hier:

DAX Dividendenstrategie – Was muss man beachten?

Weitere ausgewählte erstklassige Dividendentitel finden Sie in unseren Artikeln:

Die 15 besten Dividenden-Aktien Deutschlands

Die besten Dividenden-Aktien Europas

Die besten Dividenden-Aktien weltweit

Die besten Dividenden-Aktien der USA

Beispiel General Motors: Wenn die Dividendenstrategie nach hinten losgeht…

Nicht immer ist eine hohe Dividendenrendite ein Qualitätskriterium für eine Aktie. In einigen Fällen zeigt eine zum Aktienkurs relativ hohe Ausschüttung auch an, dass sich ein Unternehmen auf dem absteigenden Ast befindet. Beispielsweise hatten einige Automobilaktien allen voran General Motors ab Mitte der 2000er Jahre eine besonders hohe Dividendenrendite. General Motors zahlte zwischen 1997 und 2005 eine zuverlässige Quartalsdividende von 0,50 USD und kam damit 2005 auf eine äußerst attraktive Rendite von zeitweise mehr als 10%. Die außergewöhnlich hohe Dividendenrendite war jedoch vor allem darauf zurückzuführen, dass die ausländische Konkurrenz bei Preis und Leistung davonzog und Anleger aufgrund der immer mehr eingetrübten Geschäftsaussichten in großem Stil Aktien verkauften. Zwischen 2003 und 2005 war die GM-Aktie von über 60 USD bereits auf unter 20 USD gefallen. Erst im Februar 2006 wurde die Dividende dann auf 0,25 USD pro Quartal halbiert. Von 1997 bis 2008 gehörte GM aufgrund der vergleichsweise hohen Dividendenrendite stets zu den „Dogs of the Dow“. Wer sich davon jedoch blenden ließ und von einem Schnäppchen ausging, sah sich bald getäuscht, denn der Abwärtsstrudel ließ den Konzern aus Detroit, Michigan nun nicht mehr los.

Totalverlust für die General Motors-Aktionäre

Während sich Konkurrent Ford wieder fing, musste General Motors trotz umfangreichen Kostensenkungen im Jahr 2009 Insolvenz anmelden. Der Konzern überlebte nur dank Milliardenhilfen der US-Regierung. GM verschwand jedoch vorübergehend von der Börse, so dass die Altaktionäre einen Totalverlust verbuchen mussten. Durch einen erneuten Börsengang nahm das Unternehmen im Jahr 2010 rund 20 Mrd. USD ein und konnte den Geschäftsbetrieb bis heute fortsetzen. Der Fall General Motors ist auch kein Einzelfall, denn immer wieder deutet eine außergewöhnlich hohe Dividendenrendite auf operative Probleme hin, vor allem dann, wenn der Aktienkurs zuvor besonders stark abgestürzt ist. Mit einiger Verzögerung führt eine schlechte Geschäftsentwicklung in der Regel dann auch zu Dividendenkürzungen, so dass die Freude über eine hohe Dividende nur von kurzer Dauer ist.

Krisenresistente Dividendenstrategie mit „Dividenden-Aristokraten“

Nicht zuletzt aus diesem Grund gibt es auch Dividendenstrategien, die nicht unbedingt in die Aktien mit der höchsten Dividendenrendite investieren, sondern ausschließlich auf besonders zuverlässige Dividendenzahler setzen. Denn Unternehmen, deren Ausschüttungen in vielen Jahren nicht ausgeblieben oder gekürzt worden sind, stellen ihre außergewöhnliche Ertragskraft und Krisenresistenz unter Beweis. Meist ist die Rede von den sogenannten „Dividenden-Aristokraten“ („Dividend Aristocrats“).

Voraussetzung: 25 Jahre Dividendenerhöhungen

Es gibt nur wenige Unternehmen, denen es gelingt, ihre Dividendenausschüttung an Investoren im Laufe vieler Jahre kontinuierlich zu steigern. Ab 25 aufeinander folgenden Jahren mit Dividenden-Erhöhungen wird einem Unternehmen in den USA das Prädikat Dividenden-Aristokrat verliehen – eine besondere Auszeichnung für eine außergewöhnlich starke Dividenden-Entwicklung. Denn um in den Dividendenadel aufgenommen zu werden, genügt es nicht über einige Jahre hinweg eine gute Geschäftsentwicklung zu haben. Da ein Zeitraum von 25 Jahren auch Krisen und Rezessionen umfasst gibt die Betrachtung Aufschluss über die Fähigkeit eines Unternehmens auch in schwierigeren Zeiten erfolgreich zu wirtschaften. Firmen, die es sich leisten können die Dividende unabhängig vom Konjunkturzyklus zu erhöhen haben bewiesenermaßen ein äußerst solides Geschäftsmodell.

Die Top-10 US-Dividendenaristokraten (Stand 6. April 2021)

US-SymbolDividendenaristokrat AktieErwartete Dividendenrendite in %
TAT&T6.8
XOMExxonMobil6.1
IBMIBM4.9
CVXChevron4.9
ABBVAbbVie4.8
ORealty Income4.3
EDConsolidated Edison4.2
FRTFederal Realty4.1
AMCRAmcor4
BENFranklin Resources3.7

Die besten Dividenden-ETFs

Es gibt natürlich auch ETFs, die sich auf Dividendentitel spezialisiert haben: Der iShares EURO STOXX Select Dividend 30 UCITS ETF (ISIN: DE0002635281 – Symbol: EXSG – Währung: EUR) bildet die 30 Aktien mit den höchsten Dividendenrenditen aus der Eurozone ab. Mit dem 2013 aufgelegten SPDR S&P Global Dividend Aristocrats ETF (ISIN: IE00B9CQXS71 – Symbol: ZPRG – Währung: EUR) investieren Sie in die weltweit lukrativsten Dividendentitel, der Fonds schüttet quartalsweise die Gewinne aus. Der ETF mit einem Fondsvolumen von über 300 Mio. Euro ist in Euro auf Xetra und an der Stuttgarter Börse handelbar. Wer sich für weitere Dividenden ETFs interessiert, dem empfehlen wir unseren Artikel: Die besten Dividenden-ETFs.

Vorteile und Nachteile von Dividendenstrategien

Auch Dividendenstrategien können Ihnen keine Performance für Ihr Depot garantieren und haben neben ihren vielen Vorteilen natürlich auch Nachteile.

Die Vorteile von Dividendenstrategien

Der wesentliche Vorteil einer Dividendenstrategie ist, dass sie einfach umzusetzen ist und ein Minimum an Aufwand mit sich bringt, vor allem wenn es sich um die einfachen Strategien von Graham, O`Higgins oder Sheard handelt. Dank statistisch nachgewiesener historischer Outperformance sind Dividendenstrategien vor allem für Langfristanleger ideal, die auf ein passives Einkommen mit regelmäßigen Gewinnausschüttungen als Zinsersatz setzen. Die Gesamtrendite einer Dividendenstrategie ist insgesamt weniger schwankungsanfällig als beispielsweise bei einer Wachstumsaktien-Strategie.

Die Nachteile von Dividendenstrategien

Neben der relativ hohen Gefahr von Fehlgriffen bei operativ schwächelnden Unternehmen à la General Motors hat das Setzen auf Dividendentitel weitere Nachteile. Unter anderem auch deshalb, weil ein Depot mit Dividendenfokus unausgewogen und weniger stark diversifiziert ist. In den vergangenen Jahren verzeichneten beispielsweise Wachstums- und Technologieaktien eine weitaus höhere Performance als Dividendenaktien. Auch steuerliche Nachteile kann es durch eine hohe Ausschüttungsquote geben. Denn ausgezahlte Dividenden unterliegen unmittelbar der Versteuerung.

Beispiel für steuerliche Nachteile: Angenommen eine Aktie des Unternehmens A wird zu 100 Euro gekauft und es erfolgt eine jährliche Dividendenausschüttung von 4 Euro je Aktie. Sie müssen diese Dividende dann Jahr für Jahr versteuern, so dass dieses Geld zur Wiederanlage wegfällt. Beim Unternehmen B hingegen, welches den Gewinn einbehält und reinvestiert, arbeitet Ihr gesamtes Kapital bis zum Aktienverkauf für Sie. Den Gewinn müssen Sie natürlich ebenfalls versteuern, aber dank der Zinseszins-Effekte dürfte selbst bei gleicher Entwicklung des Unternehmenswerts am Ende mehr für Sie rausspringen. Falls das Unternehmen die einbehaltenen Gewinne gewinnbringend investiert hat, dürfte sich der Effekt noch weiter verstärken.

Bewertung von Dividendenstrategien in der Praxis: Auf Stabilität und Zuverlässigkeit setzen

Die Wahrscheinlichkeit, mit einer Dividendenstrategie den Markt zu schlagen, ist langfristig betrachtet sehr hoch – das ist statistisch belegt. In einigen Fällen muss dazu unter Umständen jedoch ein sehr langer Zeitraum betrachtet werden. Es gibt, wie zuletzt, durchaus auch Zeiträume von zehn Jahren oder länger, in denen sich andere Aktienkategorien wie z.B. Wachstums- und Technologieaktien weitaus besser entwickeln. Aber auch das könnte sich natürlich über kurz oder lang wieder umdrehen. Anleger benötigen mit Dividendenaktien einen entsprechend langen Atem und müssen beim Benchmark-Vergleich auch die Transaktionskosten für regelmäßige Umschichtungen einplanen. Für kurz- und mittelfristig orientierte Anleger sind Dividendenstrategien nicht unbedingt geeignet.

Durchaus interessant sind Dividendenstrategien für Anleger, die eine einfache Langfriststrategie umsetzen möchten oder sich ein möglichst hohes passives Einkommen schaffen wollen. Es zahlt sich aus, dabei auf Stabilität und Zuverlässigkeit zu setzen. Auch sollten regelrecht abgestürzte Aktien gemieden werden, denn in solchen Fällen sind Dividendenkürzungen meist nur eine Frage der Zeit.

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