NASDAQ 100 Prognose Nasdaq 100: Bullisch zum 4. Juli, aber die zweite Julihälfte …

News: Aktuelle Analyse des NASDAQ 100 Index

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen des NASDAQ 100 Index

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Die Erleichterung über eine ausgebliebene, weitere Eskalation in Nahost und der dadurch drastisch gefallene Ölpreis waren der Treibsatz für steigende Aktienindizes am Dienstag. Den Nasdaq 100 trug das genau an sein bisheriges Rekordhoch. Kommt heute der Ausbruch?

Das bisherige, am 19. Februar markierte Verlaufshoch des Nasdaq 100 lag bei 22.222,61 Punkten. Gestern erreichte der Index 22.220,64 Zähler, es fehlten also 0,009 Prozent oder 1,97 Punkte. Geschlossen hat er dann marginal darunter, nachdem es nicht gelungen war, das bisherige Hoch durch weitere Käufe in der letzten Handelsstunde zu überbieten.

Nasdaq 100: Tages-Chart vom 24.06.2025, Kurs 22.190,52 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nasdaq 100: Tages-Chart vom 24.06.2025, Kurs 22.190,52 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS

Nicht gelang … oder nicht gelingen sollte? Diese Frage wirkt im ersten Moment vermutlich absurd, denn warum sollten die Bullen nicht bestrebt sein, das alte Hoch so schnell wie möglich zu überbieten, wenn man dafür gerade mit den vorstehend genannten Nachrichten ein Argument hätte?

Expertenmeinung: Weil es eigentlich gar kein Argument ist, das neue Hochs rechtfertigen würde. Denn diese Gefahrensituation einer aus dem Ruder laufenden Lage in Nahost war ja gerade einmal anderthalb Wochen alt. Der Abstieg des Nasdaq 100 von seinem Rekordhoch basierte auf anderen Aspekten. Vor allem auf der unberechenbaren Politik in Washington in Bezug auf den Handel mit Hightech wie KI-fähigen Chips, auf den Zöllen und, nicht minder wichtig, auf dem immer noch im Senat hin und her geschobenen, Trump’schen Steuergesetz. Diese Probleme mögen durch Nahost in den Hintergrund gerückt sein. Aber jetzt sind sie eben wieder präsent … und nichts davon ist bereits gelöst.

Das bullische Lager muss damit rechnen, dass das mehr Marktteilnehmern klar ist, als ihnen lieb sein kann, so dass der Nasdaq 100 am bisherigen Hoch durch Gewinnmitnahmen nennenswert gebremst werden könnte oder ein Anstieg über das Hoch nur kurz läuft, dann aber als Bullenfalle endet. Wenn man will, dass der Ausbruch nachhaltig und weitreichend ist, muss man deshalb zusehen, dass es nicht zu einer Situation kommt, in der ein zu langes Herumgeschiebe am vorherigen Hoch dazu führt, dass zu zweifeln beginnt, wer bislang noch nicht zweifelte. Zumal der Dow Jones noch ein gutes Stück und der S&P 500 zumindest knapp ein Prozent unter ihren bisherigen Hochs notiert, so dass der Nasdaq 100 das Zugpferd werden müsste.

Aber wie lässt sich die Chance verbessern, dass man sich mit einem Ausbruchsversuch nicht ungewollt selbst eine Grube gräbt, indem man dadurch Gewinnmitnahmen provoziert? Indem man es mit einer „friss-oder-stirb“-Situation probiert.

Nasdaq 100: Monats-Chart vom 24.06.2025, Kurs 22.190,52 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nasdaq 100: Monats-Chart vom 24.06.2025, Kurs 22.190,52 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS

Die dann gegeben wäre, wenn der Nasdaq 100 mindestens ein halbes, idealerweise sogar über ein Prozent über dem alten Hoch startet. Sprich nicht durch das Hoch „durchlaufen“ muss, sondern gleich weit höher einsetzt, so dass die Akteure dann das Gefühl bekommen, entweder auf dem neuen Hoch sofort mitziehen zu müssen oder eine große Chance zu verpassen. Ein solcher Versuch, die Anleger durch vollendete Tatsachen zu überrumpeln, hätte auch den Vorteil, dass das reichen könnte, um auch den S&P 500 über seinem bisherigen Verlaufshoch bei 6.147 Zählern ins Rennen zu schicken.

Aber bräuchte es für eine solche Eröffnung weit im Plus, die man zuvor über massive, vorbörsliche Käufe im Future sicherstellt, denn keine frischen, bullischen Argumente? Lapidar ausgedrückt: Da findet sich dann schon was. In einem Umfeld, in dem wie aktuell die Kurse die Nachrichten „formen“ statt umgekehrt, ist das kein Problem. Nur schiefgehen, das darf so etwas nicht, sonst hätten sich die Bullen wirklich selbst in den Fuß geschossen.

Falls es zu einer solchen Eröffnung weit im Plus kommen sollte (sicher ist das natürlich nicht, es ist nur meine Vermutung, weil dieses „Parken“ direkt am Hoch gestern für solche Pläne typisch ist) und es kommen trotzdem Verkäufe, die den Nasdaq 100 im schlimmsten Fall sogar ins Minus und damit wieder unter das alte Hoch drücken, wäre das ein massiv problematisches Signal, weil es zeigt, dass zu viele Akteure auf diesen Trick nicht hereinfallen und die Chance nutzen, um auf Rekordniveau auszusteigen oder sogar Short-Trades zu starten. Also: Wenn es heute beim Nasdaq 100 mit einer Aufwärtskurslücke losgeht, wird der Tag äußerst spannend!

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
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Am Freitag steht die große Abrechnung von Optionen und Futures an den Terminbörsen der Aktienmärkte an. Bislang war erkennbar, dass das Ziel der großen Adressen eine Abrechnung auf maximal hohem Niveau war. Könnte der Nahostkonflikt dieses Ziel auf den Kopf stellen?

Bei den US-Konjunkturdaten pickten sich die bullischen Trader zuletzt einfach die positiven Aspekte heraus; in Sachen Zollverhandlungen sah man bei den Lobpreisungen in Bezug auf angeblich große Fortschritte bei den Gesprächen mit China nicht genauer hin.

Einem „Goldilocks“-Szenario zu folgen, das weder real existiert noch in Kürze zwingend kommen müsste, ist an den Aktienmärkten nicht ungewöhnlich. Solange der Trend nach oben weist, sagt man sich, nicht zu Unrecht: Sicher geht das eines Tages schief. Aber an allen Tagen davor eben nicht. Und mit diesem für Außenstehende eher bizarr wirkenden, aber doch effektiven „Treibstoff“ näherte sich der Nasdaq 100 zuletzt den, das Rekordhoch einschließenden, Topps der Monate Dezember bis Februar.

Nasdaq 100 Index: Wochenchart vom 13.06.2025, Kurs 21.631,03 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nasdaq 100 Index: Wochenchart vom 13.06.2025, Kurs 21.631,03 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS

Und gerade jetzt sieht sich das dominierende, bullische Lager in einer komfortablen Position. Denn in dieser Woche steht wieder einmal die in Aufwärtstrends fast immer zusätzlich kurstreibend wirkende Kombination aus US-Notenbankentscheidung und der Abrechnung an der Terminbörse an. Erstere am Mittwoch, Letztere am Freitag. Und dass die „Fed“ übermorgen keine Zinssenkung vornimmt, hat man bereits auf dem Zettel …. was soll da also schon schiefgehen?

Expertenmeinung: Die unerwartete und heftige kriegerische Auseinandersetzung zwischen Israel und dem Iran? Möglich wäre es, sicher ist es nicht, denn:

Da schauen die Trader zunächst auf den Ölpreis. Die geopolitische Situation würde erst dann echte Auswirkungen auf den US-Aktienmarkt haben, wenn die Situation zu einem Flächenbrand würde, der die USA unmittelbar mit hineinzieht. Was den Ölpreis angeht, hatte der am Freitag zwar einen großen Satz nach oben gemacht, nachdem er in den Tagen zuvor bereits auffällig zugelegt hatte. Das wirkt wachstumshemmend und inflationstreibend. Aber viele sagen sich … das läuft wie ein Automatismus: Der kommt schon wieder runter, kein Grund zur Sorge. Was oft auch so ist. Aber nicht immer.

Was so viel heißt wie: Es ist offen, ob sich diejenigen durchsetzen, die auch die Israel/Iran-Kämpfe einfach „wegkaufen“ oder aber diejenigen, die jetzt einen Punkt erreicht sehen, an dem sie sich sagen: Abrechnungstermin hin oder her, wir notierten nahezu am Hoch und versuchen jetzt ein Problem zu viel zu ignorieren … also raus hier, bevor die anderen aussteigen. Es wird davon abhängen, welche Seite heute aktiv wird und ob die Gegenseite dann dagegenhält oder nicht.

Es wäre zwar äußerst hilfreich, wenn man das präziser abschätzen könnte. Aber so ist die Börse in kritischen Situationen eben: ein Nervenspiel, bei dem die Spieler mehr emotional als rational agieren.

Aber dass man nicht vorhersagen kann, wie diese Woche endet, heißt nicht, dass man ohnmächtig bis zu deren Ende die Füße stillhalten müsste. Denn das Chartbild des Nasdaq 100 auf Tagesbasis liefert durchaus Ankerpunkte, an denen man sich orientieren kann:

Die Reaktion auf die Eskalation in Nahost fiel beim Nasdaq 100 am Freitag mit einem Abschlag von 1,3 Prozent zwar relativ moderat aus, dadurch wurde aber trotzdem der Versuch erst einmal abgebrochen, die Widerstandszone 21.945 zu 22.223 Punkte zu überwinden und auf neue Rekordhochs zu laufen. Zugleich kommt dadurch die einzige Supportlinie ins Spiel, die den Index von einem Rücksetzer in die mittelfristig relevante, Mitte Mai zurückeroberte und die 200-Tage-Lnie einschließende Auffangzone 20.292 zu 20.691 Punkte trennt: die 20-Tage-Linie. Damit ist die Ausgangsbasis trotz aller Unsicherheit über die kommenden, emotional befeuerten Entscheidungen der Trader klar:

Nasdaq 100 Index: Chart vom 13.06.2025, Kurs 21.631,03 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nasdaq 100 Index: Chart vom 13.06.2025, Kurs 21.631,03 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS

Um auch auf kurzfristiger Ebene bullisch zu bleiben und die Chance aufrechtzuerhalten, nach oben auszubrechen, muss diese 20-Tage-Linie auf Schlusskursbasis halten. Fällt sie, wäre der Weg nach unten aus charttechnischer Sicht erst einmal frei. Auch dann muss sich zwar erst zeigen, ob sich der Gedanke, ein Risiko zu viel ignoriert zu haben, am Markt wirklich ausbreitet. Aber unterhalb dieses kurzfristigen, gleitenden Durchschnitts wäre die Long-Seite trotzdem auf einmal die riskantere.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
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Der Nasdaq 100 hat alle zuvor gebrochenen Unterstützungen zurückerobert. Vor allem das Tempo der Rallye gibt diesen Linien jetzt besondere Stabilität. Was fehlt, ist der Anlauf an und über das bisherige Rekordhoch. Schaffen die Bullen das?

Man wäre versucht zu sagen: „warum nicht?“. Denn wenn ein Index so rasant und scheinbar mühelos eine Aufwärtswende-Formation hinbekommt, die 200-Tage-Linie mit großem Momentum wieder überbietet und dann auch noch die Nackenlinie des den vorherigen Selloff einleitenden Topps zurückerobert … warum sollte die Bullen ausgerechnet die Marke aufhalten, auf die sie hinarbeiten, das Rekordhoch vom 19. Februar bei 22.222,61 Punkten?

Zumal gerade in den vergangenen Tagen nichts imstande war, die Käufer zu irritieren. Diese unverhoffte Androhung von 50-Prozent-Zöllen gegen die EU … die Rücknahme der gerichtlichen Anordnung, die Zölle sofort zu stoppen … die drohenden Töne gegen Russland … die wütenden Statements Trumps gegenüber China: All das führte kurz zu leichten Rückgängen, aber derzeit wirkt es, als hätten die Trader sich angewöhnt, jeden Rücksetzer sofort aufzukaufen, weil das zuletzt ja auch tadellos funktioniert hat.

Nasdaq 100: Tages-Chart vom 30.05.2025, Kurs 21.340,99 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nasdaq 100: Tageschart vom 30.05.2025, Kurs 21.340,99 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS

Zwar könnte sich beim Nasdaq 100 jetzt eine Art Mini-Topp über der Nackenlinien-Zone des großen Topps ausbilden (20.538 zu 20.691 Punkte), das zwischen Dezember und Februar entstanden war. Aber noch hält diese Zone, ebenso wie die aktuell dort verlaufende April-Aufwärtstrendlinie und die 20-Tage-Linie. Und selbst wenn es mal kurz darunter ginge: Erst, wenn das Zwischenhoch von Ende März (20.292 Punkte) und die 200-Tage-Linie (20.366 Punkte) auch noch fallen würden, hätten die Bullen wirklich ein Problem. Und warum sollte das passieren, wenn „good news“ wie üblich gekauft werden, negative Reaktionen auf „bad news“ aber sofort aufgekauft werden? Was könnte da schiefgehen?

Expertenmeinung: Die Achillesferse solcher Situationen besteht aus zwei Elementen. Das erste ist, dass die vorherigen Kurssprünge oft auf der Annahme beruhen, dass positiv interpretierte Aussagen oder Entscheidungen mit wackliger Bedeutung am Ende etwas Größeres nach sich ziehen, das man schon mal vorwegnimmt.

Zum Beispiel dieser „China-Deal“, der keiner war, sondern nur eine befristete Senkung der gegenseitigen Zölle. Das heißt noch lange nicht, dass man sich am Ende auf etwas einigt, das wirklich für die US-Unternehmen bzw. die US-Verbraucher gut ist. Trotzdem war es diese primär nur Hoffnung, aber keine positiven Fakten liefernde Meldung, die dem Nasdaq 100 über die Nackenlinien-Zone des vorherigen Topps verhalf.

Oder die Rücknahme der aus der Hüfte geschossenen Zoll-Drohung gegen die EU, bei der der US-Präsident einfach aus einer subjektiven Einschätzung heraus die gewährte 90-Tage-Frist über den Haufen werfen wollte. Dass er das dann zwei Tage später zurücknahm, wurde mit Käufen honoriert, obwohl das nur die Rückkehr zum vorherigen Stand offener, zeitlich wie vom Ergebnis her nicht absehbarer Verhandlungen in einem für die Weltwirtschaft schädlichen Streit bedeutet.

Das zweite, risikobehaftete Element ist genau dieser Umstand, dass man sich zuletzt darauf verließ, dass negative Meldungen nur kurz wirken und diese Rücksetzer dann sofort in kräftige Käufe münden. Denn sofern es jetzt nicht ausnahmsweise zu wirklichen „good news“ käme … was vor allem das Zoll-Thema und das Steuergesetz beträfe und wonach es in beiden Bereichen nicht aussieht … müssten diese aus einem reinen Muster heraus entstehenden Käufe stetig weitergehen. Was nur dann funktionieren kann, wenn die bullische Seite immer mehr und mehr Kapital einsetzt, ohne auch mal welches herauszuholen. Ein solches Muster kann bereits dann in sich zusammenfallen, wenn es nur einmal schiefgeht. Und das vor allem dann, wenn dadurch Supportlinien brechen, die viele zuvor als völlig ungefährdet angesehen haben.

Wenn die Bullen einen Anlauf an und über das bisherige Rekordhoch schaffen wollen, muss also noch mehr Geld fließen und keines aus dem Markt herauskommen. Die vorgenannte, für die Rallye entscheidende Supportzone zwischen 20.292 und 20.691 Punkten muss halten. Tut sie es nicht, dürften dem bullischen Lager viele, die einfach nur gekauft haben, weil alle anderen es auch taten, schnell von der Fahne gehen … und dann schaffen die Bullen die Sache mit dem Rekordhoch vorerst nicht.

Nasdaq 100: Monats-Chart vom 30.05.2025, Kurs 21.340,99 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nasdaq 100: Monatschart vom 30.05.2025, Kurs 21.340,99 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS
Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Long / Buy
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Der Nasdaq 100 war sprungbereit, als die Gespräche der USA mit China in der Schweiz liefen. Und als am Montag die befristete, gegenseitige Senkung der Einfuhrzölle gemeldet wurde, sprang er. Die dadurch überbotene, immens wichtige Chartzone wird damit zum Ankerpunkt.

Die Zone, die der technologielastige Index heute vor einer Woche mit einer großen Aufwärts-Kurslücke überbot, beinhaltet die 200-Tage-Linie, das markante Hoch vom Sommer 2024 und die Nackenlinie des Doppeltopps, das Anfang März vollendet wurde. Dieser Bereich liegt zwischen 20.239 und 20.691 Zählern. Zusätzlich unterfüttert wird diese Zone durch die steile April-Aufwärtstrendlinie sowie die 20-Tage-Linie, die beide aktuell etwa bei 19.900 Punkten verlaufen und diese Supportzone schon in wenigen Handelstagen erreichen und verstärken werden. Ein echtes „Brett“, das entsprechend tragfähig wirkt.

Nasdaq 100: Wochen-Chart vom 16.05.2025, Kurs 21.427,94 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nasdaq 100: Wochen-Chart vom 16.05.2025, Kurs 21.427,94 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS

Durch diesen Befreiungsschlag sind auf einmal die „ultimativen“, weil letzten charttechnischen Hürden vor neuen Rekordhochs in Reichweite gelangt: Das Dezember 2024-Hoch bei 22.133 und das Rekordhoch vom Februar bei 22.223 Punkten. Angesichts der hohen Dynamik der Aufwärtsbewegung eine Zielzone, die durchaus bald erreicht werden kann.

Nasdaq 100: Tages-Chart vom 16.05.2025, Kurs 21.427,94 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nasdaq 100: Tages-Chart vom 16.05.2025, Kurs 21.427,94 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS

Die Frage ist aber, ob es dann nachhaltig darüber hinausgeht … oder ob der Index dort abdreht oder, was ebenso möglich wäre, zwar kurzzeitig auf neue Rekorde läuft, dann aber zurückfällt und den Ausbruch zur Bullenfalle macht. Wie stehen die Chancen für die Bullen, dass ein solcher Anstieg erfolgt und nicht am Ende zum Rohrkrepierer wird?

Expertenmeinung: Die Bullen haben durchaus ihre Argumente. Eines sticht dabei markant heraus: China. Es ist zwar richtig, dass es bislang noch keinerlei Verhandlungen über konkrete Handelsaspekte zu geben scheint, zumindest hört man davon nichts. Aber man geht, durchaus zu Recht, davon aus, dass es eine Einigung geben muss, denn ein Handelskrieg zwischen diesen beiden Wirtschaftsmächten kostet mehr, als es am Ende selbst dem vermeintlichen Sieger einbringen würde.

Und für den Moment gelten eben niedrigere Zölle, die auch den großen Hightechfirmen nützen. Man kann jetzt die Produktion wieder hochfahren und zusehen, dass man die Lager für den Fall der Fälle bis zum Ende der 90-Tage-Frist wieder voll bekommt. Zugleich hofft man, ebenso durchaus zu Recht, darauf, dass die Verbraucher in China ebenso wie in den USA lieber vorkaufen, für den Fall, dass die Verhandlungen doch scheitern und die Preise danach massiv in die Höhe schnellen.

Zwar brachten die Ergebnisse der Nasdaq-Schwergewichte für das erste Quartal auch oft Enttäuschungen. Aber der Blick ist jetzt nach vorne gerichtet. Und hier schaukeln sich Hoffnungen und Trenddynamik gegenseitig hoch, so dass auch jetzt, nachdem der Nasdaq 100 höher notiert als zu Beginn der umfassenderen Zoll-Maßnahmen, Anschlusskäufe denkbar sind. Aber sich auf diesem Argument auszuruhen, könnte schiefgehen.

Denn Hoffnungen sind für nicht wenige Anleger nicht genug, um investiert zu bleiben oder sogar zuzukaufen, wenn der Rest nicht passt. Wir haben eine unberechenbare US-Politik, erheblich skeptischer gewordene internationale Investoren und eine mit einem Kurs-/Gewinn-Verhältnis von 31,5 ziemlich teure Bewertung des Index. Zudem weist der Nasdaq 100 auf Wochenbasis immer noch negative Divergenzen im RSI-Indikator aus und sieht diesen Indikator auf Tagesbasis am Rand der Überhitzungszone. Aber müsste man es nicht sehen, wenn die Gefahr bestünde, dass viele Trader nur darauf warten, zu verkaufen und/oder Short-Positionen aufzubauen?

Nein. Das sieht man erst, wenn diese Akteure wieder aktiv werden. Solange der Schwung der Rallye noch da ist, gibt es ja keinen Grund, schon zu verkaufen; die Chance, dass man zu noch höheren Kursen aussteigen oder auf Baisse switchen kann, ist ja groß. Erst an markanten Widerständen oder wenn die Schwungkraft der Käufe nachlässt, kommt es zur Nagelprobe. Und wenn es um große Adressen geht, z.B. um Hedgefonds, wäre das gezielte Überbieten des alten Hochs, um noch mehr Trader in den Markt zu ziehen, bevor man dann schnell und schmerzhaft mit einer Short-Attacke eine Bullenfalle aufbaut, keine Seltenheit. Also?

Also hätte es derzeit zwar wenig Sinn, sich gegen den Trend zu stellen. Aber umso sinnvoller wäre es, dieser Rallye das ihr gebührende Misstrauen entgegenzubringen, indem man Stop Loss-Verkaufsorders als Absicherung von Long-Trades mit jedem charttechnischen Schritt, den der Index macht, konsequent nachzieht. Aktuell wäre es die obengenannte Zone zwischen 20.239 und 20.691 Punkten, die halten muss, um den Weg nach oben freizuhalten. Gelingt der Break über die alten Hochs, sollte man die Absicherung, zumindest bei aggressiven Long-Trades, umgehend ein bis zwei Prozent unter diesen Bereich nachführen, denn:

Dünnes Eis kann einen weit bringen, keine Frage. Aber es kann eben auch jederzeit brechen.

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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Am Montag bezeichnete das Weiße Haus es als „Fake News“, am Mittwoch war es auf einmal wahr: Donald Trump setzt die gerade erst implementierten Zusatz-Zölle für viele Länder aus. Der Nasdaq 100 schoss senkrecht nach oben. Aber ob der jetzt gutgemachte Boden trägt?

Wer dachte, extremer könnten die Schwankungen an den Aktienmärkten nicht mehr werden, wurde am Mittwoch eines Besseren belehrt. Am Tageshoch legte der Nasdaq 100 nach der kurz nach 19 Uhr unserer Zeit kommunizierten Entscheidung, die gerade erst vor einer Woche verkündeten Zusatzzölle für „über 75 Länder“ auf einen Pauschalzoll von zehn Prozent zu senken, unglaubliche 12,55 Prozent zum Dienstags-Schlusskurs zu.

Diese Aussetzung soll für 90 Tage gelten. Der Präsident schrieb, die große Bereitschaft vieler Länder, verhandeln zu wollen, habe ihn bewogen, diesen Ländern die Zeit für entsprechende Deals auch zu geben. Wie man in 90 Tagen mit der halben Welt Handelsabkommen schaffen will, bleibt offen. Aber der Aktienmarkt feierte diese Aussage, als sei der Spuk der immer höher geschraubten Zölle und die damit verbundene, dramatische Gefahr einer Kombination aus Rezession und Inflation vorüber. Ist sie das denn?

Expertenmeinung: Das ist sie nicht. Donald Trump hob die Einfuhrzölle für chinesische Waren erneut auf jetzt 125 Prozent an, weil, so Präsident und Finanzminister, sie sich gewehrt haben. Ebenso kündigte Trump am gleichen gestrigen Abend an, Zölle auf Pharmaprodukte zu erheben, die bislang von den Zöllen ausgenommen waren, und schrieb da von 25 Prozent und mehr. Und man sollte nicht übersehen, dass die Zölle auf Autos, Stahl und Aluminium trotzdem bestehen bleiben. Es ging nur um diese Liste des von Trump genannten „Tag der Befreiung“, dem 2. April. Der Zollstreit ist also nicht vorbei.

Davon abgesehen, dass niemand auch nur im Ansatz absehen könnte, welche Länder wirklich einen „Deal“ erreichen und wie der dann aussehen könnte. Das Problem, dass billigere Waren in die USA kommen und das auch und gerade, weil die USA ihre Produktion einfacher Güter über Jahrzehnte ausgelagert haben, löst das ja nicht. Daher bleibt für die Unternehmen egal welcher Branchen, ob in den USA oder im Rest der Welt, die Crux bestehen, auf die es dem Aktienmarkt durchaus ankommen müsste: Man hat keine Planungssicherheit.

Diese Entscheidung gestern kam völlig überraschend. Die Trader hatten keine Zeit, erst nachzudenken und dann zu kaufen, der Nasdaq 100 schoss binnen der ersten Viertelstunde bis zu 6,6 Prozent nach oben, wie der Chart auf Intraday-Basis zeigt, der den Nasdaq 100 ab Montag zum Handelsstart auf 15-Minuten-Basis abbildet.

Nasdaq 100 Index: Intraday-Chart vom 09.04.2025, Kurs 19.145,06 Punkte, Kürzel: NDX | Online Broker LYNX
Nasdaq 100 Index: Intraday-Chart vom 09.04.2025, Kurs 19.145,06 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS

Der Rest des Anstiegs basierte nach der ersten, größten Kaufwelle, die durch Stop-Loss-Eindeckungen der Bären intensiviert wurde, auf den Käufen derjenigen, die, vor die Frage „friss oder stirb“ gestellt, entschieden haben, lieber die hohen Kurse zu schlucken. Für ein genaueres Abwägen über die Bedeutung dieser Entscheidung blieb da keine Zeit.

Wenn man sich diese Zeit aber über Nacht nimmt, stellt sich angesichts der gigantischen Kursgewinne binnen kürzester Zeit die Frage: Werden heute wirklich so viele noch kaufen, dass Gewinnmitnahmen einfach „weggekauft“ werden? Angesichts des Umstands, dass morgen schon wieder vieles anders sein kann, und, das kommt hinzu, angesichts des Chartbilds?

Denn dieses Chartbild war gestern nicht nur auf Intraday-Basis interessant. Sie sehen im Chart auf Tagesbasis, dass der Nasdaq 100 durch diese Kursexplosion in den Kreuzwiderstand aus dem Zwischentief von Mitte März bei 19.153 Punkten, der 20-Tage-Linie bei 19.225 und der Februar-Abwärtstrendlinie bei etwa 19.500 Punkten hineingelaufen ist.

Nasdaq 100 Index: Tageschart vom 09.04.2025, Kurs 19.145,06 Punkte, Kürzel: NDX | Online Broker LYNX
Nasdaq 100 Index: Tageschart vom 09.04.2025, Kurs 19.145,06 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS

Und, noch wichtiger: Dadurch hat der Index beide großen Abwärts-Kurslücken, die am Morgen des 3. April und des 4. April entstanden waren, geschlossen. Damit steht die Frage im Raum:

Wird nach dem zweitgrößten Kursanstieg in der Geschichte der Nasdaq danach genug weiter gekauft, um den Nasdaq 100 nicht nur aus dem bärischen in neutrales Terrain zu ziehen, was gelungen wäre, wenn dieser Kreuzwiderstand überboten ist, sondern ihn auch wieder bullisch zu bekommen?

Dazu müsste er über die 200-Tage-Linie (aktuell bei 20.269 Punkten) und die Nackenlinie des Doppeltopps (bei 20.536 Punkten) hinaus. Und dazu müsste eine Mehrheit der Trader zu dem Schluss kommen, dass die Rahmenbedingungen jetzt nicht nur vorerst aus einer Abwärtsspirale herausgelöst, sondern wieder positiv sind. Trotz der fortbestehenden Zölle, trotz China, trotz der Unberechenbarkeit politischer Entscheidungen, die die Rahmenbedingungen festlegen. Und das ist offen genug, um sich sehr genau zu überlegen, ob man einem derartigen Anstieg noch hinterherlaufen will.

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.