Neues Quartal, neues Glück – bzw. neues Geld, das in den Aktienmarkt fließt. Beim Euro Stoxx 50 wurde umgehend zu Quartalsbeginn kräftig gekauft. Das reichte für ein neues Rekordhoch. Aber was sich in den letzten drei Tagen abspielte, deutet auf eine frühe Nagelprobe hin.
Das Gros der 50 im europäischen Leitindex Euro Stoxx 50 gelisteten Aktien stammt entweder vom französischen CAC40-Index oder aus dem DAX. Bei beiden Indizes wurde zum Start ins vierte Quartal kräftig zugelangt. Für beide Indizes reichte das zwar nicht für neue Hochs. Aber die Kombination macht es eben aus: Beim Euro Stoxx 50 gingen die Kurse dadurch über das bisherige, Anfang März bei 5.568,19 Punkten markierte Rekordhoch hinaus. Vor allem im Chart auf Monatsbasis wirkt das wie der perfekte Befreiungsschlag:

Erst die Verteidigung langfristig entscheidender Unterstützungen im April, dann das Pendeln unterhalb des März-Hochs, gefolgt von einem starken September, der den Index an dieses Hoch heranführte und jetzt, im Oktober, der dynamische Ausbruch. Indes, so dynamisch ist die Sache eben bislang gar nicht gelaufen. Denn der Chart auf Tagesbasis macht deutlich:

Dem knappen Ausbruch am vergangenen Mittwoch folgten am Donnerstag zwar Anschlusskäufe. Aber am Freitag und Montag tat sich wenig. Und das Chartbild ist nicht ohne, denn was wir da im Mikrokosmos auf Tagesbasis sehen, ist ein kleiner „Abendstern“:
Expertenmeinung: Die kleine grüne Kerze des Donnerstags, der Doji vom Freitag und die kleine rote Kerze des Montags bilden zusammen einen „Evening Star“, zu Deutsch „Abendstern“. Eine potenziell bärische Formation, die vor allem nach einem größeren Aufwärtsimpuls bei überkaufter Markttechnik zur Vorsicht mahnen sollte. Und grundsätzlich gäbe es ja allerhand Gründe, mit Blick auf die Rahmenbedingungen derzeit besonders vorsichtig zu sein. Wobei sich das auf Wachstum und Geopolitik genauso bezieht wie auf den Umstand, dass offenbar ungewöhnlich viele Anleger ausgerechnet in einem solchen Gesamtszenario auffallend leichtsinnig agieren. Aber:
Zum einen ist ein solcher „Abendstern“ ein potenziell bärisches Signal, weil es einer Bestätigung bedarf. Erst, wenn auch heute oder in den unmittelbar nächsten Tagen eine größere rote Tageskerze folgt, wäre die Formation gültig.
Zum anderen kann diese sehr früh einsetzende Nagelprobe des Ausbruchs ja auch erfolgreich verlaufen. Erst, wenn die jetzt als Unterstützung dienende Zone zwischen 5.467 und 5.568 Punkten wieder unterboten wurde, wäre aus dem Ausbruch des Euro Stoxx 50 eine Bullenfalle geworden. Und erst, wenn der Index die im August 2024 entstandene, mittelfristige Aufwärtstrendlinie sowie die ihr vorgelagerte 200-Tage-Linie im Bereich 5.275/5.303 Punkte brechen sollte, würde ein bärisches Signal vorliegen.
Noch ist hier also gar nichts passiert. Dieser kleine „Abendstern“ macht aber deutlich, dass wir hier eindeutig keinen bullischen Selbstläufer vor uns haben. Diese nächstliegende, immer noch sehr nahe gelegene, erste Auffangzone im Bereich 5.467 bis 5.568 Punkte sollte man im Auge behalten. Sie kann das Sprungbrett für eine Herbstrallye werden. Aber wird sie getestet und hält nicht, kann der Oktober deutlich anders verlaufen, als sich das bullische Lager das momentan wohl vorstellt.
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