Rohöl-Trading ist sowieso etwas, das man erfahrenen Tradern mit Disziplin und guten Nerven überlassen sollte. Aber jetzt ist der Markt ein von der Nachrichtenlage hin und her geworfener Hexenkessel. Brent Crude Oil könnte nach oben ausbrechen, aber wird es das auch?
Zwischen dem Tief am Dienstagvormittag und den Schlusskursen am Donnerstagabend liegen bei Brent Crude Oil über zehn Prozent. Ein gewaltiger Satz nach oben, der diesmal nicht auf Preisaktivitäten der OPEC+-Staaten zurückzuführen ist, sondern auf unerwartete Wendungen des Israel/Palästinenser-Konflikts. Dachte man noch vor kurzem, dass über die Interventionen anderer Länder, vor allem durch die USA, eine Art Burgfrieden in Form einer zeitweisen Beruhigung des Konflikts zu erreichen wäre, ist das jetzt komplett vom Tisch. Und dass am Donnerstag gemeldet wurde, dass eine Bombardierung der iranischen Ölproduktion diskutiert werde, ließ die Kurse der wichtigsten Ölsorten wie Brent Crude explodieren.
Was nachvollziehbar ist, immerhin stand der Iran 2023 auf Platz 8 der größten Rohöl-Fördernationen. Zudem würde eine solche Ausweitung des Konflikts die gesamte Region in Unruhe versetzen, selbst Reaktionen der eigentlich nicht politisch ausgerichteten OPEC wären nicht ausgeschlossen. Doch daraus abzuleiten, dass der Ölpreis ab jetzt immer weiter steigen muss, ist höchst riskant, denn:
Expertenmeinung: Ob und wie die Lage eskaliert, ist offen. Die nonstop einlaufenden Meldungen sind eine Sache. Wie eine Seite handelt und die andere reagiert … und wie sehr das auf den Ölpreis faktisch mit Blick auf die Angebotslage und psychologisch mit Blick auf die Marktteilnehmer einwirkt … eine andere.
Durch die dynamische Vollendung eines Doppeltiefs ist das Chartbild bei Brent Crude Oil aktuell zwar bullisch. Aber für einen wirklich großen Aufwärtsschub müssten noch zwei weitere Charthürden genommen werden. An der einen ist der Kurs des hier abgebildeten Dezember-Liefertermins (als nächster Liefermonat) des Brent Crude-Futures jetzt dran: am Kreuzwiderstand aus 100-Tage- und 200-Tage-Linie bei 78 US-Dollar. Würde er überwunden, wäre die nächste und für ein markant bullisches Signal entscheidende Widerstandslinie die über die Hochs vom April und Juli zu zeichnende Abwärtstrendlinie bei momentan 83 US-Dollar. Aber auch, wenn Brent darüber hinaus laufen würde:
Die Charttechnik wird in einem solchen Nachrichtenumfeld immer die zweite Geige spielen. Je nachdem, was noch an Unerwartetem über die Nachrichtenticker läuft, kann der Kurs umso höher steigen oder aber einbrechen. Und das, das zeigt der Verlauf der vergangenen Tage, abrupt. Sich da ins Getümmel dieses Hexenkessels zu stürzen, sollte für Privatanleger gut überlegt sein.
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