Am 6. Mai hatte Zalando Quartalszahlen gemeldet, die zunächst einen Kurssprung auslösten, dann aber in Verkäufe übergingen. Die Aktie landete im Minus … und seither kamen keine neuen Nachrichten. Gestern jedoch wachte die Aktie auf einmal auf. Was steckt dahinter?
Die Ergebnisse des ersten Quartals waren durchaus ansehnlich, vor allem die solide gestiegene operative Marge erfreute die Analysten. Diese reagierten und vergaben zahlreich bullische Kursziele. Die Spanne reichte von 37 bis 50 Euro, alle stuften die Aktie des Online-Händlers als kaufenswert ein. Doch nach anfänglichem Plus kam es zu einem abwärts weisenden Intraday-Reversal mit Anschluss-Verkäufen am Folgetag. Ein bullischer Rohrkrepierer also, der zwar genau auf der im Chart dick schwarz hervorgehobenen 200-Tage-Linie auf Käufe traf, doch die Gegenbewegung fiel, vor allem mit Blick auf den derweil steigenden Gesamtmarkt, ziemlich blutleer aus und mündete erneut in Abgabedruck. Aber …
… diese 200-Tage-Linie konnte dabei, wenngleich mit einigem Ringen, auf Schlusskursbasis erneut einigermaßen gehalten werden. Von dort aus startete die Aktie dann am Dienstag durch und beendete den Tag mit gut fünf Prozent Anstieg als Top-Gewinner im DAX. Ohne neue Nachrichten, was darauf hindeutet, dass es eben diese 200-Tage-Linie ist, die die Käufe motiviert hat: Man sieht sie, nachdem sie in diesem Jahr insgesamt bereits dreimal im Feuer stand und jedes Mal einigermaßen hielt, als Sprungbrett für eine Rallye an. Aber kann das was werden? Ist die Verteidigung einer, wenngleich wichtigen, Supportlinie genug für einen nennenswerten Aufwärtsimpuls?
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Expertenmeinung: Das muss nicht, kann aber genug sein, vorausgesetzt, man könnte noch irgendetwas anderes als unterstützendes Argument ins Feld führen. Kann man das?
Das kann man, indem man auf die grundsätzlich ja ermutigenden Quartalszahlen und die bullischen Analysten verweist. Dass man darauf zuvor nicht reagiert hat, wäre zwar ein Argument, um sich zu fragen, warum man es jetzt tun sollte. Aber ein sich aufbauendes, bullisches Momentum und eine verteidigte Supportlinie können solche Fragen leicht in den Hintergrund drängen, zumal wir aktuell am Gesamtmarkt eine Aufwärtsbewegung erleben, die auf reinen Hoffnungen basiert.
Wieso sollte die mit jedem Tag gestiegener Kurse wachsende Erwartung, dass Geopolitik, Zollstreit und vorsichtige Verbraucher im Fall einer Beendigung des Zoll-Händels umgehend blühenden Konsumlandschaften weichen, ausgerechnet an Zalando als einem Profiteur einer solchen Entwicklung vorbeigehen? Zwar ist das alles Wunschdenken. Aber ein etablierter Aufwärtstrend verschiebt die Beweislast am Aktienmarkt gemeinhin ins Lager der Skeptiker … und Hoffnungen kann man eben schlecht widerlegen. Also:
Ja, diese Aufwärtsbewegung kann weitergehen, auch wenn sie eigentlich „nur“ auf charttechnischer Ebene losgetreten wurde. Aber nur, wenn es gelingt, jetzt Anschlusskäufe zu generieren, die dazu führen, dass der Start auf dem Sprungbrett in Form der 200-Tage-Linie auch genug Energie freisetzt, um die nächsten Charthürden zu überwinden.

Zalando müsste zunächst über die Widerstandszone 33,38 zu 34,20 Euro und dann über die aktuell bei 35 Euro verlaufende Februar-Abwärtstrendlinie hinaus. Passiert das, könnte Zalando rein von Hoffnung und Charttechnik angetrieben auch weiterlaufen. Aber man muss dann dennoch bedenken: Für Langstrecken braucht es dann als Schmieröl für den Bullen-Motor auch noch ein paar handfeste, positive Fakten.
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