Disney taumelt zwischen Blockbustern und Millionengräbern. Ist die Magie endgültig verloren oder ist gerade der Startschuss für die Rallye gefallen?
Immer wieder dieselben Fehler
Disney hat sich zu einer nicht enden wollenden Hängepartie entwickelt. Das Unternehmen schafft es immer wieder, die aufkeimende Hoffnung zunichtezumachen.
Kaum steigt die Aktie einige Wochen, kommt der nächste Flop and den Kinokassen oder ein weiterer Shitstorm und führt den nächsten Absturz herbei.
Wenn man nicht mal mehr in der Lage ist, einen erfolgreichen Schneewittchen-Film oder Star-Wars-Serien zu produzieren, zerstört man damit das Vertrauen der Anleger. Die Flops sind obendrein äußerst kostspielig, der neue Schneewittchen-Film und The Acolyte hatten jeweils ein Budget von mehr als 200 Millionen Dollar und waren von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Bereits die ersten Trailer haben zu einem regelrechten Aufschrei geführt. Spätestens an diesem Punkt war klar, dass man umlenken muss, wenn die Sache nicht mit einem Fiasko enden soll.
Hier finden Sie eine ausführliche Analyse zum Unternehmen:
Disney am Scheideweg: Magie oder Desaster?
Das Schlimmste daran ist, dass Disney immer wieder dieselben Fehler macht und dass sie so offensichtlich sind.
Es kommt leider immer öfter vor, dass Disney beliebte Geschichten umschreibt und versucht, sie dem vermeintlichen Zeitgeist anzupassen. Oder noch schlimmer: Man politisiert.
Nahezu jeder Film und jede Serie, bei der man das getan hat, ist krachend gescheitert.
Disney auf dem Prüfstand
Aus Anlegersicht kann man nur hoffen, dass man bei Disney endlich aufwacht und wieder zu seinen Wurzeln zurückkehrt. Disney steht für magische Geschichten und nicht für Politik und Zeitgeist.
Seit seiner Rückkehr als CEO im November 2022 hat Bob Iger mehrfach betont, dass Disneys Hauptziel Unterhaltung sei und nicht das Verfolgen einer politischen Agenda. Er räumte sogar ein, dass einige kreative Köpfe den Fokus verloren hätten. („Creators lost sight of what their No. 1 objective needed to be. We have to entertain first. It’s not about messages.“)
Bei all der berechtigten Kritik sollte man jedoch nicht vergessen, dass Disney seit dem massiven Einbruch des Geschäfts im Jahr 2020 massive Fortschritte gemacht hat – vor allem, seitdem Bob Iger wieder auf dem Chefposten sitzt.
Im Geschäftsjahr 2022 ist es zu einem Gewinnsprung um 54% auf 3,53 USD je Aktie gekommen. Im Folgejahr konnte man das Ergebnis um 7% auf 3,76 USD steigern und im letzten Geschäftsjahr ging es um weitere 32% auf 4,97 USD je Aktie aufwärts.
Allen Unkenrufen zum Trotz
Der Kurs ist in dieser Zeit zwischen 80 und 120 USD gependelt, nachhaltig aufwärts ging es nicht. Dadurch hat sich die P/E von 35 auf 17,5 halbiert.
Man sollte bei einzelnen Flops nicht vergessen, dass Disney eine gigantische Maschinerie ist und neben dem einen Flop auch etliche andere Filme und Serien auf den Markt bringt, mit denen man Geld verdient.
Hinzu kommen die Parks, Streaming, Merchandise, das Lizenzgeschäft und vieles mehr.
Das haben die jüngsten Quartalszahlen wieder eindrucksvoll gezeigt.
Der Gewinn lag in Q2 mit 1,45 USD je Aktie weit über den Erwartungen von 1,18 USD. Mit einem Umsatz von 23,6 Mrd. USD hat man die Analystenschätzungen von 23,1 Mrd. USD ebenfalls übertroffen.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 7% und einem Gewinnsprung um 20%. Der freie Cashflow hat sich auf Jahressicht auf 4,89 Mrd. USD mehr als verdoppelt. Inzwischen schlagen die von Iger angestoßenen Kosteneinsparungen durch.
Erwartungen übertroffen, Prognose deutlich erhöht
Die Zahl der Abos (Disney+ und Hulu) konnte im Vergleich zum vorherigen Quartal von 178,2 auf 180,7 Millionen gesteigert werden.
Auf Jahressicht hat sich das operative Ergebnis im Streaming-Segment von 47 auf 336 Mio. USD erheblich verbessert.
Daher hat man die Prognose für das Ergebnis von einem „Anstieg im hohen einstelligen Prozentbereich“ auf +16% erhöht, was einem Ergebnis von 5,75 USD je Aktie entsprechen würde.
Disney kommt demnach auf eine forward P/E von 16.
Da man im ersten Halbjahr einen Gewinnsprung um 32% auf 3,22 USD je Aktie erzielt hat, ist selbst die neue Prognose noch zurückhaltend. Es könnte auch mehr werden.
Die Prognose für den operativen Cashflow wurde von 15 auf 17 Mrd. USD erhöht. Der freie Cashflow könnte demnach auf 8 – 10 Mrd. USD steigen, was einem forward P/FCF von 16,7 – 20,8 entspricht.
Auf FCF-Basis war Disney seit mehr als einer Dekade nicht mehr so günstig.

Mit dem Anstieg über 90 USD wurde ein prozyklisches Kaufsignal mit einem möglichen Kursziel bei 100 – 103 USD ausgelöst.
Darüber wäre der Weg in Richtung 110, 115 oder möglicherweise sogar 120 USD frei. Steigt der Kurs nachhaltig über 120 USD, wäre das ein regelrechter Befreiungsschlag.
Fällt die Aktie hingegen unter 90 USD, haben die Bullen ihre Chance erneut vertan.
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