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Ist die Rallye von Super Micro Computer endgültig beendet? Oder steckt hinter den dramatischen Kursschwankungen mehr als nur ein kurzlebiger Hype?
Plötzliche Panikverkäufe
Es ist schwer in Worte zu fassen, was bei Super Micro Computer in den letzten Monaten geschehen ist.
Bei Pennystocks kommt es häufig zu wahnsinnigen Rallyes, bei denen sich die Kurse verzehnfachen. Doch bei Unternehmen dieser Größenordnung ist das eine ganz andere Geschichte.
Der Börsenwert von Super Micro Computer ist binnen weniger Monate von 4 auf über 70 Mrd. USD gestiegen, aktuell sind es noch 41,8 Mrd. USD.
Dass es nach der rasanten Rallye irgendwann zu einer Korrektur kommen musste, war klar und es hat sich auch schon seit Wochen angebahnt.
Aber die Geschwindigkeit, in der die Aktie am vergangenen Freitag abverkauft wurde, dürfte viele überrascht haben.
Doch die Sache ist leicht zu erklären. Es handelt sich um einen typischen Boom- und Bust-Zyklus.
Schaut man sich die Handelsvolumina an, lässt das nur einen Schluss zu: Hier wurde heftig gezockt.
Was hat den plötzlichen Abverkauf ausgelöst?
Und Trader kaufen vor allem aus einem Grund: Weil der Chart bullisch ist und der Newsflow positiv. Man könnte auch sagen, dass gekauft wird, weil die Aktie steigt.
Nachdem die Aktie am Freitag bereits schwächer eröffnete und unter den Support bei 875 USD rutschte, machte sich langsam Panik breit.
Trader warfen die Papiere auf den Markt. Darüber hinaus dürften zahllose Stopps ausgelöst worden sein. Es kam zu einer regelrechten Lawine.
Handfeste Gründe für den Abverkauf gab es unterdessen nicht. Doch das spielt in solchen Situationen ohnehin keine Rolle.
Das Unternehmen gab lediglich bekannt, dass man am 30. April die nächsten Quartalszahlen vorlegen wird.
Die Prognose wurde nicht erhöht und es gab auch keine Vorabinformationen zum Umsatz – den Börsenmedien zufolge wurde dadurch der Crash ausgelöst.
KI-Hype final zu Ende?
Wie geht es jetzt weiter? Folgt auf den KI-Hype ein massiver Crash und ein darauffolgender Winter?
Es wäre gut möglich, eine ganze Reihe von Faktoren sprechen jedoch dagegen.
Denn der KI-Hype unterscheidet sich fundamental von den meisten anderen Hypes. Im Fall von Cannabis, Wasserstoff und etlichen anderen Beispielen, sind die Kurse von Unternehmen durch die Decke gegangen, die in vielen Fällen nicht mehr als eine Vision besaßen.
Teilweise gab es kaum ein operatives Geschäft und vor allem kein profitables.
Trotzdem wurden die Unternehmen mit etlichen Milliarden bewertet und als die Träume vom schnellen Erfolg wie Seifenblasen platzten, kollabierten die Kurse.
Im Fall von Super Micro Computer oder Nvidia gingen jedoch die Kurse von Unternehmen durch die Decke, die bereits vor dem Hype ein hochprofitables Geschäft besaßen und Milliarden Umsätze oder sogar Gewinne erzielten.
Ausblick und Bewertung
Der Kurs von SMCI mag über das Ziel hinausgeschossen sein, aber die geschäftlichen Erfolge waren ebenfalls aufsehenerregend.
Im Geschäftsjahr 2022, welches bis Juli des Jahres lief, konnte der Umsatz um 46 % und der Gewinn um 128 % auf 11,81 USD je Aktie gesteigert werden.
Im Geschäftsjahr 2023 kletterte der Umsatz dann abermals um 31 % und der Gewinn um 109 % auf 21,86 USD je Aktie.
Im laufenden Geschäftsjahr hat sich das dynamische Wachstum fortgesetzt. In den ersten beiden Quartalen konnte der Umsatz um 58 % von 3,66 auf 5,78 Mrd. USD massiv gesteigert werden.
Der Gewinn legte um 21 % auf 7,86 USD je Aktie zu. Nahezu die Hälfte davon hat man im zweiten Quartal verdient.
Den Konsensschätzungen zufolge dürfte das Ergebnis in diesem Jahr um 42 % auf 21,85 USD je Aktie steigen.
Super Micro Computer kommt demnach auf eine forward P/E von 32,6.
Sollte sich das Wachstum wie erwartet fortsetzen, könnte sich die laufende Korrektur als Gelegenheit herausstellen.
Leider ist es unmöglich vorherzusagen, auf welchem Niveau die Aktie wieder zur Oberseite drehen wird. Vorbörslich notiert die Aktie jedoch 2,57 % im Plus bei 732 USD.
Die erste Panik ist demnach verflogen.
An Volatilität dürfte es auch in den kommenden Wochen nicht mangeln. Finden sich im regulären Handel Anschlusskäufer, könnte es zeitnah zu einer Erholung in Richtung 800-820 USD kommen.
Darüber wäre sogar ein Anstieg bis 870-875 USD, also an den Ausgangspunkt des Crashs vom Freitag, denkbar.
Am einfachsten handelbar wäre folgendes Szenario:
Die Aktie kommt vor den Quartalszahlen am 30. April weiter unter Druck und fällt auf 500 USD oder weniger.
Statistisch gesehen tendieren Aktien, die vor den Quartalszahlen eingebrochen sind, danach zu positiven Kursreaktionen. Daher würde sich ein Long-Trade anbieten.
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