Stratec ist ein Medizintechnikunternehmen, das vollautomatische Diagnostik-Systeme projektiert, entwickelt und produziert. Ein Bereich, der solide Wachstumsperspektiven bietet, so dass es nicht überrascht, dass das Unternehmen in den vergangenen Jahren solide wachsende Umsätze vorzuweisen hat. Was sich auch im Jahr 2020 fortgesetzt haben dürfte. Zwar fehlen noch die Ergebnisse des vierten Quartals, die wohl nicht vor Ende März/Anfang April vorgelegt werden, sofern Stratec sich nicht der Tendenz anschließt, so früh wie möglich vorläufige Ergebnisse zu melden. Aber die Neun-Monats-Zahlen, die Anfang November auf den Tisch kamen, zeigten Wachstum und eine optimistische Unternehmensführung:
Der Umsatz legte gegenüber den ersten neun Monaten 2019 um gut 13 Prozent zu, der Gewinn stieg überproportional um 48 Prozent. Das veranlasste Stratec, für das Gesamtjahr ein Ergebnis am oberen Ende der eigenen Prognose-Spanne zu avisieren, die ein organisches Umsatzwachstum zwischen 14 und 18 Prozent und eine Vorsteuer-Gewinnmarge zwischen 15,5 und 16,5 Prozent (2019: 13,7 Prozent) anpeilte. Die Fragen, die sich angesichts der aktuell auftretenden Verkäufe stellen, sind:
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur STRATEC Biomedical Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Haben die Anleger diese positive Entwicklung bereits eingepreist? Und was ist mit dem Blick nach vorne, sprich den Perspektiven für das Jahr 2021? Die erste Frage lässt sich im Chartbild beantworten. Die Vorlage der Neun-Monats-Ergebnisse fand am Morgen des Tages statt, an dem die Aktie das damalige Verlaufs-Rekordhoch von 144,60 Euro erzielte … und nach unten abdrehte. Man hatte die Ergebnisse also zur Kenntnis genommen und angesichts der kräftigen Aufwärtsbewegung im Vorfeld entschieden, dass die Zahlen nicht gut genug waren, um Gewinnmitnahmen bleiben zu lassen. Die noch intensiviert wurden, als die Stratec-Aktie am 9. November, als die erste Meldung über einen einsatzbereiten Corona-Impfstoff über die Nachrichtenticker lief, mit anderen zuvor als „sicherer Hafen“ angesehenen Aktien auf den Markt geworfen wurde.
Seither gab es keine neuen Daten, so gesehen bedeutet die erneute Aufwärtsbewegung einen Vorgriff auf weiteres Wachstum, das indes noch völlig offen ist. Die Analysten schätzen derzeit für 2021 einen Gewinnanstieg um etwa 20 Prozent. Auf Basis dieser Gewinnprognose läge das Kurs/Gewinn-Verhältnis der Aktie derzeit bei 40. Das wäre für einen solchen Gewinnanstieg fair. Aber zum einen hat das Jahr erst begonnen, zum anderen müsste diese Prognose auch erst einmal Realität werden.
Nachdem die Stratec in den vergangenen zweieinhalb Monaten vom Tief des 10. November aus gerechnet satte 55 Prozent gelaufen ist und am Mittwoch das vorherige Rekordhoch erreichte, setzten gestern Gewinnmitnahmen ein, die andeuten, dass einige das Ziel als erst einmal erreicht ansehen. Solange die doppelte Leitlinie der Aufwärtsbewegung in Form der am 10.11. etablierten Aufwärtstrendlinie und der parallel zu ihr laufenden 20-Tage-Linie bei derzeit 129/130 Euro hält, muss das nicht den Beginn eines erneuten Selloffs wie im November bedeuten. Wenn dieser doppelte Leitstrahl jedoch auf Schlusskursbasis brechen sollte, könnte es für Stratec ein weiteres Mal an die immens wichtige Unterstützungslinie bei 93 Euro abwärts gehen … ein Stoppkurs knapp unter 129/130 Euro wäre unbedingt zu überlegen.

Dann abonnieren Sie jetzt unseren kostenlosen Börsennewsletter mit aktuellen Börsennews.
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen