Das Medizintechnikunternehmen STRATEC gehört zu denjenigen Unternehmen, deren Aktien als potenzielle Profiteure der Corona-Krise seit März liefen wie geschnitten Brot. Und so kam die Aktie auch ebenso wie die bekannteren Flaggschiffe der „Corona-Hausse“ unter die Räder, als am 9. November die erste Meldung über einen nahen Impfstoff über die Nachrichtenticker lief. Wobei der Selloff bei STRATEC aus zwei Gründen besonders heftig ausfiel.
Zum einen, weil diese im SDAX notierte Aktie marktenger ist als andere, im Zuge dieses Runs nach scheinbar „sicheren Häfen“ gekaufte Aktien wie z.B. Sartorius oder Shop Apotheke. Zum anderen, weil STRATEC unmittelbar zuvor seine Bilanz vorgelegt hatte und diese mit Gewinnmitnahmen beantwortet wurde. Die Aktie war also ohnehin gerade auf dem Weg nach unten, das hat die Verkäufe als Reaktion auf die Impfstoff-Meldung intensiviert. Aber ist dadurch jetzt wirklich ein Deckel drauf … oder können die Bullen noch einmal zurückkommen?
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Expertenmeinung: Das könnten sie durchaus. Zum einen fielen die Anfang November vorgelegten Neun-Monats-Zahlen überzeugend aus. Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent zu, der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) stieg um 40 Prozent. Und wenn die Analysten Recht behalten, wird der Gewinn 2021 noch einmal um 20 Prozent anziehen. Für das laufende Jahr weist die Aktie damit auf Basis des aktuellen Kurses ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 40 aus, das ist angesichts dieser Gewinndynamik nicht teuer. Warum aber kam es dann zu diesem Abgabedruck?
Weil STRATEC zuvor extrem gestiegen war. Sie hatte einfach nach obnen überzogen und was massiv überkauft. Vom März-Tief bei 46,60 Euro bis hinauf zum Verlaufsrekord bei 144,60 Euro, erreicht am Morgen der Vorlage der Neun-Monats-Zahlen, war es ein Plus von 210 Prozent. Da konnte es nicht wundern, dass einige Anleger trotz dieser starken Bilanz ihren Einsatz vom Tisch nehmen wollten und sich ausgerechnet da, nach einer solchen Hausse, erst einmal nicht genug Käufer in einer relativ marktengen Aktie fanden. Aber:
Dieser Abverkauf wurde genau dort aufgefangen, wo er aufgefangen werden musste um zu verhindern, dass die Einstufung von „nicht mehr bullisch“ in „bärisch“ überging. Dort, wo die Aktie Anfang September nach oben drehte, als zum ersten Mal aus einer überhitzten Rallye die Luft herausgelassen wurde. Dort, wo Anfang April ein markantes Zwischenhoch entstand, das damit zum zweiten Mal seine Tragkraft bewies. Und wo zugleich die 200-Tage-Liknie diese Unterstützungslinie verstärkte: bei 93 Euro.
Solange diese Linie hält, haben die Bullen noch alle Chancen, den Kurs erneut nach oben in Marsch zu setzen. Aktiv bullisch wäre das Chartbild zwar erst, wenn die nächstliegende Widerstandszone bei 120/121 Euro zurückerobert wäre. Aber das zu schaffen, bleibt durch die Verteidigung der mittelfristig entscheidenden Supportlinie bei 93 Euro eben weiterhin möglich.

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