Als Reaktion auf eine deutliche Senkung der 2025er-Gewinnprognose brach die Aktie des Solar-Wechselrichter-Herstellers SMA Solar Anfang letzter Woche an nur einem Tag um 29,3 Prozent ein. Seither steigt sie aber wieder. War bzw. ist es klug, hier die Hand aufzuhalten?
Die aktuelle Umsatzentwicklung habe sich noch einmal deutlich verschlechtert, hieß es. Und man sieht auch für die kommenden Jahre eine schlechtere Gemengelage als bislang gedacht, so SMA Solar in der am 1. September veröffentlichten Ad-hoc-Meldung.
Daraufhin wurde zwar der Umsatzausblick nur leicht nach unten korrigiert – von bislang 1,50 bis 1,55 Milliarden auf 1,45 bis 1,50 Milliarden Euro. Aber man sieht sich mit einem massiven Margendruck und Kosten für die Anpassung an die Gesamtsituation konfrontiert, daher fiel die Senkung des Gewinnausblicks in keiner Weise harmlos aus:
Nach bislang 70 bis 80 Millionen Euro operativem Gewinn auf EBITDA-Basis rechnet der Vorstand für das laufende Jahr jetzt mit einem Verlust, der zwischen 30 und 80 Millionen gesehen wird. Da die Nachfrageentwicklung beim weltweit als Nummer 6 gesehenen Hersteller von Wechselrichtern auch in den kommenden Jahren schwierig bleiben soll, ist damit offen, ob es 2026 ff. etwas wird mit einem Gewinn. Der Crash, den die Aktie daraufhin aufs Parkett legte, war also nicht überraschend.
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Expertenmeinung: Doch schon am nächsten Tag wurde wieder gekauft. Und aktuell scheint es, als wolle man sogar versuchen, die durch die Gewinnwarnung entstandene Abwärts-Kurslücke, die bis 22,50 Euro reicht, zu schließen. Das wäre dann nachvollziehbar, wenn man unterstellen könnte, dass die Aktie in dieser ersten Reaktion deutlich zu weit gefallen ist und die Sache am Ende weniger heiß gegessen wird, als sie gekocht wurde. Aber nüchtern betrachtet fehlt es dafür an Argumenten. Wer da seit Dienstag vergangener Woche einsteigt, agiert hoch riskant, zumal:

Es ist ja nicht so, dass die Analysten nach dieser Ad-hoc-Meldung über anstehende Verluste den Daumen gehoben hätten. Ein einziger Experte bezeichnete diese Meldung als „reinigendes Gewitter“ (Jefferies), was andeuten würde, dass man jetzt am Tiefpunkt angekommen wäre. Aber dieser Analyst des US-Investmenthauses Jefferies vergab deswegen kein „Kaufen“-Rating, sondern setzte die Aktie nur von „Verkaufen“ auf „Halten“ und platzierte ein Kursziel von 16 Euro. Ein Ziel, das die Käufer jetzt bereits weit überboten haben!
Und bis auf die Berenberg Bank, die im August nach den Halbjahreszahlen von SMA Solar ein Kursziel von 21 Euro vergeben hatte („Halten“), haben auch die anderen Banken, die die Aktie regelmäßig einschätzen, reagiert. Die neuen Ziele liegen bei 15,50, 16 und 17 Euro mit der Einschätzung „Halten“ und einmal sogar bei 13 Euro mit der Einstufung „Verkaufen“.
Hier auf dem aktuellen Kurslevel darauf zu spekulieren, dass die Aktie wieder an den vor der Gewinnwarnung gesehenen Schlusskurs von 22,50 Euro läuft, diesen überbietet und damit die Chance hätte, mit Kursen über 25 Euro sogar ein mittelfristiges Kaufsignal zu generieren, ist ambitioniert. Und das ist noch sehr defensiv ausgedrückt. Ich würde die Aktie derzeit nicht anfassen, denn solange nicht SMA Solar selbst meldet, dass man aus dem Tal der Tränen heraus ist, ist da zwar jederzeit Luft für den Kurs … aber eben vor allem nach unten.
Quellenangaben:
adhoc-Meldung über die Anpassung der 2025er-Prognose, 01.09.2025:
https://www.sma.de/investor-relations/ad-hoc-mitteilungen/detail/eqs-adhoc-sma-passt-umsatz-und-ergebnisprognose-fuer-das-geschaeftsjahr-2025-an-und-erweitert-restrukturierungsmassnahmen
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