Die Aktie von Salzgitter hat sich im Jahresverlauf nahezu verdreifacht. Könnte das zu viel des Guten sein?
Investoren können an diesem Beispiel sehr viel lernen.
Marktführer
Salzgitter AG gehört zu den führenden europäischen Stahl-Konzernen.
Die Kernkompetenz liegt in der Herstellung von Walzstahl- und Röhrenerzeugnissen sowie deren Weiterverarbeitung und weltweiter Vermarktung.
Daneben ist das Unternehmen auch im Sondermaschinen- und Anlagenbau tätig.
Salzgitter verfügt darüber hinaus auch über eine ganze Reihe industrieller Beteiligungen.
Hilft auch nichts
Geholfen hat das alles nichts. Der Umsatz von Salzgitter stagniert seit mehr als einer Dekade und schwankte in diesem Zeitraum zwischen 7,89 und 10,40 Mrd. Euro.
Das Unternehmen schafft es auch nicht, nachhaltig profitabel zu arbeiten. Man ist wortwörtlich die Hälfte der Zeit defizitär.
Im Vorjahr erzielte man einen Umsatz von 8,55 Mrd. Euro und einen Verlust von 241 Mio. Euro, was -4,46 Euro je Aktie entspricht.
Darüber hinaus ist die Branche kapitalintensiv, daher ist der freie Cashflow von Salzgitter meist negativ.
Dass sich das Geschäft in diesem Jahr weiter verschlechtert hat, versteht sich von selbst.
In den ersten neun Monaten ist der Umsatz von 6,64 auf 5,26 Mrd. Euro eingebrochen. Das Ergebnis lag bei -4,54 Euro je Aktie.
Immer dasselbe
Daher hatte ich in der Vergangenheit auch immer wieder vor der Aktie gewarnt.
In schriftlicher Form erfolgte das zuletzt am 16.05.2018, Zitat:
Selbst in Jahren guter konjunktureller Lage, hat der Konzern immer wieder Verluste erwirtschaftet. Was passiert im nächsten Abschwung? Man wird voraussichtlich wieder größere Verluste hinnehmen müssen und der Aktienkurs könnte dementsprechend in die Knie gehen.
[…]
das langfristige Chance-Risiko-Verhältnis ist äußerst problematisch.
Damals notierte die Aktie bei 49,37 Euro. Der Rest ist Geschichte.
Zwischenzeitlich war mir die Sache gar keine Analyse mehr Wert. Die Lage ist und war allzu offensichtlich.
Ich greife die Aktie heute nur auf, um einige Sachen zu verdeutlichen:
Das war abzusehen und Sie können sich davor schützen.
Warum ist das so?
Es trifft nämlich immer dieselben Unternehmen, mit einer Kombination aus folgenden Eigenschaften:
Kein Wachstum, sinkende Margen, grundsätzliche Probleme mit der Profitabilität und hohe Schulden.
Schwache Unternehmen eben.
Sobald der breite Markt nachgibt stehen diese Aktien ganz oben auf den Verkaufszetteln der Anleger.
Warum? Weil mit diesen Papieren in Wirklichkeit nur gezockt wird und den meisten klar ist (zumindest unterbewusst), dass es sich um schwache Titel handelt.
Heute
Heute sind das beispielsweise
Hugo Boss -6,5% (notiert auf dem Niveau der Jahrtausendwende).
Hochtief -5,5% (notiert auf dem Niveau von 2007).
ElringKlinger -9,3% (notiert auf dem Niveau von 2006).
1&1 Drillisch -5,9% (notiert auf dem Niveau der Jahrtausendwende).
Nordex -6,1% (notiert unter dem Ausgabepreis von 2001)
Daimler -4,9% (notiert auf dem Niveau von 1997)
Und eben auch Salzgitter, die heute um 5,2% nachgibt und auf dem Niveau von 2005 notiert.
Vielleicht fällt Ihnen ja ein gewisses Muster auf.
Mit derartigen Aktien konnte und kann man selbst langfristig kein Geld verdienen. Eben weil hier keine oder kaum reale Wertschöpfung entsteht und diese Unternehmen grundlegende Probleme haben.
Die Hoffnung auf einen Turnaround stellt sich fast immer als Fata Morgana heraus.
Wenn Sie derartige Verlierer-Aktien in Zukunft aussortieren wollen, könnte mein Präsenz-Seminar etwas für Sie sein: The Art of Investing (Sie können sich in die Warteliste eintragen und werden dann umgehend benachrichtigt, sobald neue Termine verfügbar sind)
Chart
Fällt die Aktie unter 20 Euro kommt es zu einem prozyklischen Verkaufssignal mit möglichen Kurszielen bei 19,25 sowie 18,25 und 15 Euro.

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