Ein Anlass, um zuzugreifen, wäre der „Zoll-Deal“ mit den USA ja im Prinzip schon gewesen. Und zum Start in den Montag sah die Porsche-AG-Aktie auch steigende Kurse. Aber am Ende war sie mit -4,09 Prozent der größte Verlierer im DAX. Können die Bullen das wegstecken?
Man könnte einfach sagen: Noch sind die Quartals- bzw. Halbjahreszahlen nicht da … wenn die überzeugen, kommen die Käufer zurück und der Aufwärtsschwenk klappt dann halt im zweiten Anlauf. Aber das wäre womöglich Zweckoptimismus.
Richtig ist zwar, dass das Zahlenwerk bereits morgen ansteht und damit nahe genug dran wäre, damit sich die Niederlage der Bullen vom Montag nicht in den Köpfen festsetzt. Aber wir wissen bereits seit dem 8. Juli, dass die Sportwagenschmiede im ersten Halbjahr sechs Prozent weniger Fahrzeuge verkauft hat als im Vergleichszeitraum 2024. Und in diesem ersten Halbjahr 2024 hatten die Absatzzahlen schon sieben Prozent unter denen von 2023 gelegen. Da sollte man zumindest nicht einfach voraussetzen, dass Umsatz, Marge und Gewinn so überzeugen, dass es für einen neuen Anlauf nach oben reicht.
Aber warum ist dieser Versuch, die seit April laufende Bodenbildung zu vollenden, überhaupt so sang- und klanglos gescheitert, obwohl der „Deal“ mit den USA umfasst, dass EU-Fahrzeuge jetzt mit 15 statt zuvor 25 (bzw. inkl. dem ursprünglichen Mini-Zoll mit 27,5 Prozent) versehen werden? Das ist doch eine nennenswerte Verbesserung … oder?
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Expertenmeinung: Einerseits ist richtig, dass man einen noch niedrigeren Einfuhrzoll nicht hätte erhoffen können. Es ist auch wahr, dass man bei den Automobiltiteln keineswegs eine Einigung „vorgefeiert“ hat, die Porsche-Vorzugsaktie war erst Mitte letzter Woche angesprungen, zuvor hing sie nahe am bisherigen Jahrestief fest.
Aber zum einen kamen am Montag sofort diverse Stimmen auf, dass auch 15 Prozent hoch genug wären, um die Absatzchancen auf dem US-Markt deutlich einzutrüben. Zum anderen wurde im Laufe des Montags bekannt, dass im Gegenzug US-Fahrzeuge, für die bislang bei der Einfuhr in die EU zehn Prozent Zoll erhoben wurden, zollfrei eingeführt werden. Und das ist natürlich schon ein Schlag in die Magengrube; Man fürchtet, dass das dazu führt, dass US-Fahrzeuge Herstellern wie Porsche im eigenen Markt das Wasser abgraben könnten.
Zwar dürfte der wegfallende Zoll alleine wohl kaum zu einem Run auf US-Fahrzeuge führen. Aber es entstand eben der Eindruck, unter dem Strich nicht allzu viel besser dazustehen als zuvor. Und der führte dazu, dass das anfängliche Plus der Aktie schon nach einer Handelsstunde dahin war, die Aktie ins Minus rutschte und sich die Käufer bis zum Handelsschluss nicht mehr sehen ließen.
So etwas umgehend zu kontern, wird nicht leicht, dazu bräuchte es jetzt in der Tat nicht nur versöhnliche Halbjahreszahlen, sondern auch einen glaubwürdig optimistischen Ausblick auf den Rest des Jahres. Wenn es Porsche gelingt, so etwas morgen zu liefern, könnten die Bullen wirklich umgehend erneut antreten. Aber Vorsicht, erst über 49,70 Euro gälte für die Aktie dann ein kurzfristig und über der 200-Tage-Linie bei momentan 53,10 Euro und der Widerstandszone 54,98/55,58 Euro auch ein mittelfristig relevantes, bullisches Signal.

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