Der Ölpreis schwankt, doch Oneok liefert stetig ab. Der Midstream-Gigant gehört längst zu den wichtigsten Unternehmen im Permian Basin.
Midstream erklärt
Um die Öl- und Gasindustrie zu verstehen, muss man ihre Struktur und Arbeitsprozesse entlang der Wertschöpfungskette kennen.
Der Markt ist in Upstream, Midstream sowie Downstream gegliedert. Als Upstream wird die Exploration und Förderung von Rohöl und Gas bezeichnet. Dieser Sektor umfasst auch die damit verbundenen Dienstleistungen, von Machbarkeitsstudien bis hin zum Betrieb von Bohrinseln. Der Bereich ist direkt von den Rohstoffpreisen abhängig und reagiert daher besonders sensibel auf Preisschwankungen.
Der Bereich Midstream bildet hauptsächlich das Bindeglied zwischen Produktion und den Downstream-Aktivitäten ab dem Raffineriebetrieb. Dazu zählt vor allem der Transport von Rohöl und Gas per Lkw, Schiff und Pipeline. In vielen Fällen wird aber auch die Produktion kleiner Förderer aufgekauft und zusammengeführt. Dadurch sinken die nachgelagerten Kosten für die Produzenten und selbstverständlich verdienen auch die Midstreamer daran.
Zu den Downstream-Aktivitäten gehören die Prozesse von der Raffinerie bis hin zum Endkunden. Unternehmen in diesem Bereich stellen aus Rohöl verwertbare Produkte wie Benzin, Heizöl und erdölbasierte Produkte her. Darüber hinaus betreiben die großen Player in diesem Bereich auch eigene Tankstellen.
Das Erfolgsrezept
Oneok gehört zu den führenden Midstream-Unternehmen in den Vereinigten Staaten.
Das Unternehmen hat sich auf die Bündelung, Verarbeitung, Fraktionierung, Lagerung und den Transport von Erdgas und Erdgasflüssigkeiten (NGLs) spezialisiert. Das Geschäftsmodell des Unternehmens ist darauf ausgelegt, stabile Einnahmen zu generieren, indem es in verschiedene Segmente der Midstream-Wertschöpfungskette investiert.
Zu diesen Segmenten gehören die Erdgassammlung und -verarbeitung, der Umschlag von Erdgasflüssigkeiten, der Betrieb von Erdgasleitungen sowie Dienstleistungen im Bereich Raffinerieprodukte und Rohöl.
Diese Diversifizierung macht Oneok weniger anfällig für die Schwankungen der Rohstoffpreise, die vor allem den Upstream-Sektor betreffen, und verleiht dem Unternehmen eine robuste finanzielle Grundlage.
Oneok besitzt und betreibt ein umfangreiches Netzwerk an Infrastruktur, vor allem Pipelines und Verarbeitungsanlagen, mit einer besonders starken Präsenz in Texas, Oklahoma, Kansas und Louisiana mit mehr als 2 Millionen Kunden. Weitere Anlagen befinden sich in den Rocky Mountains und New Mexico.
Wie Oneok seinen Einfluss stetig ausbaut
Oneok expandiert stetig, unter anderem auch durch Übernahmen. Der letzte große Zukauf hat Ende 2024 stattgefunden, als man für 3,3 Mrd. USD die restlichen Anteile an EnLink Midstream übernommen hat.
Dadurch wurde das Geschäft in Louisiana und New Mexico gestärkt und eine noch stärkere Integration des Permian Basin ermöglicht. Eine geografische Übersicht aller Assets finden Sie in der Investorenpräsentation auf Seite 3.
Durch den Zusammenschluss sollen ab 2026 Synergieeffekte in Höhe von 250 – 450 Mio. USD gehoben werden. Obwohl im Zuge der Übernahme neue Aktien ausgegeben wurden, soll sich der Deal unmittelbar positiv auf den Cashflow und Gewinn je Aktie auswirken.
In ähnlicher Weise hat Oneok über die Jahre hinweg eine Vielzahl von Transaktionen durchgeführt. Inzwischen kann man das Unternehmen wohl als Spezialist für Übernahmen bezeichnen.
Dadurch konnte man den Umsatz in den zurückliegenden zehn Jahren von 7,76 auf 21,70 Mrd. USD massiv steigern.
Gleichzeitig hat sich die operative Marge verbessert, wodurch die Verwässerung der Aktienbasis mehr als ausgeglichen wurde.
Der Gewinn kletterte in dieser Zeit von 1,16 auf 5,17 USD je Aktie.
In ähnlicher Weise könnte sich das auch in Zukunft fortsetzen. Derzeit wird erwartet, dass der Gewinn in diesem wie auch in den kommenden beiden Geschäftsjahren jeweils um 6 – 14 % p. a. steigen wird.

Aktuell kommt Oneok auf eine forward P/E von 14,7. Im langjährigen Durchschnitt lag die P/E bei 20.
Gelingt jetzt ein Ausbruch über 84, besser noch 85 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 88 sowie 94 und 100 USD.
Fällt die Aktie jedoch unter 76 USD, haben die Bullen ihre Chance vorerst vertan und es muss mit einem Rücksetzer in Richtung 70 – 71 oder 65 USD gerechnet werden.
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