O Reilly Automotive Aktie Prognose O’Reilly Automotive: Ob man nicht langsam Kasse machen sollte?

News: Aktuelle Analyse der O Reilly Automotive Aktie

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen der O Reilly Automotive Aktie

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Vor vier Wochen hatte der US-Autoteile- und Autozubehörhändler O’Reilly Automotive einen Aktiensplit im Verhältnis 15:1 durchgeführt. Oft führen solche Splits dazu, dass die danach optisch billigeren Aktien kräftig ansteigen. Bei O’Reilly blieb dieser Effekt aus … wieso?

Das hat zwei Gründe: Zum einen griff hier ein „Vorkauf-Effekt“. Da dieser immense Split einer zuvor ebenso immens teuren Aktie von 15:1 (d.h. man hatte ab dem Split-Termin am 10. Juni dann statt einer automatisch 15 Aktien) erwarten ließ, dass die Aktie dadurch auch für kleinere Anleger wieder lukrativ würde, hatten viele bereits im Vorfeld in Erwartung des kurssteigernden Effekts gekauft. Die Folge: Die erwartete Kurssteigerung entstand zwar, aber wegen dieser vielen Vorkäufe eben vor und nicht nach dem Split. Als der dann vollzogen war, warteten diejenigen, die vorher eingestiegen sind, auf steigende Kurse, aber der Aktie waren so eben die Käufer knapp geworden.

Zum anderen ist die Aktie zu teuer, um, Split hin oder her, noch viele neue Käufer anzulocken. Eine optisch wieder günstige Aktie, die zugleich auch noch von der Bewertung her günstig ist, das hätte den erhofften Aufwärtsschub bringen können. Aber O’Reilly bewegt sich derzeit mit einem KGV von 32 oberhalb der Kurs-/Gewinn-Verhältnis-Spanne der vergangenen zehn Jahre, die man zwischen 20 und 30 verorten kann. Das ist noch nicht extrem teuer, aber:

Expertenmeinung: Für eine höhere Bewertung bräuchte es gute Argumente – und die sind gerade ein wenig knapp. Man könnte argumentieren, dass Autoteilehändler mehr Umsatz erzielen werden und zugleich höhere Margen erreichen, falls höhere Zölle auf ausländische Neuwagen zu so stark steigenden Preisen führen, dass die Leute ihre Fahrzeuge länger fahren und damit öfter reparieren. Da aber auch die Autoteile teurer werden, bliebe die Frage offen, ob das wirklich zu nennenswert mehr Umsatz und Marge führt, als man ohnehin schon angesichts dieser sportlich wirkenden Bewertung vorweggenommen hat.

Zwar steigen Umsatz und Gewinn bei O’Reilly seit Jahren permanent wie an der Schnur gezogen. Aber zuletzt war die Aktie eben schneller gestiegen als die Gewinne, zumal die Analystenprognosen für den Gewinn pro Aktie in den vergangenen drei Quartalen jedes Mal, wenngleich nur leicht, verfehlt wurden. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt zwar mit momentan 97,26 US-Dollar über dem letzten Kurs, aber es entspricht dem am 3. April mit 97,27 US-Dollar erreichten Verlaufsrekord. Bis dahin wäre ggf. noch Luft, vielleicht sogar an die runde 100 US-Dollar-Marke. Aber darüber dürfte die teure Bewertung den Spielraum aus heutiger Sicht drastisch begrenzen.

Wären in den Monaten vor dem Split nicht so viele die Zoll-Wette und die Split-Wette gleichzeitig eingegangen und hätten den Kurs dadurch im ersten Quartal beschleunigt nach oben und auf neue Rekorde getrieben, könnte man sich von diesem Wachstums-Dauerläufer auch kurzfristig noch etwas versprechen. So aber ist da ein Deckel drauf, der sich in einem absteigenden Dreieck manifestiert.

Würde diese Formation durch Schlusskurse über der aktuell bei knapp 93 US-Dollar verlaufenden April-Abwärtstrendlinie nach oben verlassen, könnte man mit einem Versuch, sich an oder knapp über das Rekordhoch zu schieben, rechnen. Aber ob das genug Potenzial wäre, um daraufhin noch einzusteigen? Beantworten zu viele diese Frage mit „nein“, käme O’Reilly nicht weit.

Geht es mit Schlusskursen unter 85,60 US-Dollar nach unten hinaus und damit zugleich unter die 200-Tage-Linie, wäre allemal Spielraum für eine Korrektur an die nächste Supportlinie bei 78,30 US-Dollar denkbar, denn „zu billig“ wäre die Aktie dann von ihrer Bewertung her immer noch nicht.

O‘Reilly Automotive Aktie: Chart vom 03.07.2025, Kurs 91,33 US-Dollar, Kürzel: ORLY | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
O‘Reilly Automotive Aktie: Chart vom 03.07.2025, Kurs 91,33 US-Dollar, Kürzel: ORLY | Quelle: TWS
Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Die Aktie des US-Autoteilehändlers O’Reilly Automotive läuft derzeit von einem Rekordhoch zum nächsten. Und dahinter steckt durchaus Logik. Neben dem argumentativen Rückenwind glänzt aber auch das Chartbild an sich durch einen bislang beeindruckenden Aufwärtstrend.

O'Reilly Automotive Aktie: Chart vom 28.03.2025, Kurs 1.408,55 US-Dollar, Kürzel: ORLY | Online Broker LYNX
O’Reilly Automotive Aktie: Chart vom 28.03.2025, Kurs 1.408,55 US-Dollar, Kürzel: ORLY | Quelle: TWS

Wir sehen, dass der Kurs Ende Januar das im Dezember entstandene, bis dahin als Rekordhoch fungierende Zwischenhoch überbot. Es folgte eine Konsolidierungsphase, bei der das alte, jetzt als Support fungierende Hoch zweimal getestet wurde und hielt. Als Folge wurde im Verlauf der vergangenen Woche das zuvor entstandene neue Hoch überboten. Ein idealtypisches Bild, das umso auffälliger daherkommt, als die Aktie im Nasdaq 100 gelistet ist, der sich derzeit in die Gegenrichtung, sprich nach unten, orientiert.

Zwar ist der Kurs im Zuge seines laufenden, im vergangenen Juni etablierten Aufwärtstrends derzeit etwas heißgelaufen, wie der im Chart unten mit eingeblendete Stochastik-Oszillator zeigt. Hinzu kommt, dass sich die Aktie ungewöhnlich weit von ihrer 200-Tage-Linie abgesetzt hat. Beides deutet an, dass eine Korrektur jederzeit denkbar wäre. Aber ob das die Käufer dauerhaft verunsichern und ein Rücksetzer am Ende zu einer Abwärtswende würde, ist eher fraglich. Denn dieser so perfekt daherkommende Trend hat Rückenwind seitens der Rahmenbedingungen.

Expertenmeinung: O’Reilly Automotive, deren Läden unter O’Reilly Auto Parts firmieren, ist ein großer US-Autoteile-Händler, der Werkstätten und Privatkunden mit Autoteilen und Kfz-Zubehör versorgt. Ein Umsatz von 16,7 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr und die Mitarbeiterzahl von 75.000 machen deutlich: Das ist ein „Big Player“ in diesem Bereich. In einem Bereich, dem die Anleger derzeit eine Menge Potenzial zubilligen … und damit keineswegs Luftschlösser bauen, denn:

Durch die jetzt verhängten, immensen Einfuhrzölle … durch das Problem, dass auch US-Autobauer teurer produzieren, weil Stahl- und Aluminiumimporte ebenso einem 25-prozentigen Einfuhrzoll unterliegen … und durch die Ankündigung, dass ab Mai dann auch importierte Autoteile höhere Zölle sehen werden, werden die Neuwagenverkäufe in den USA vermutlich erheblich unter Druck geraten. Viele werden zusehen, dass sie ihre vorhandenen Fahrzeuge lieber intensiver warten und öfter reparieren, statt einfach einen neuen Wagen zu kaufen. Und das würde für O’Reilly steigende Umsätze, Margen und Gewinne bedeuten.

Dass diese Aktie auch weiterhin im Aufwärtstrend läuft, wäre also von der derzeitigen Entwicklung in den USA gestützt. Allerdings sollte man sehen, dass die Aktie mit einem derzeitigen Kurs-/Gewinn-Verhältnis von gut 30 teurer ist als in früheren Jahren, wo diese Bewertung meist zwischen 20 und 25 lag. Da wurde also schon einiges von einer positiven Zukunft vorweggenommen, was sich auch darin zeigt, dass das durchschnittliche Kursziel der Analysten gerade erreicht wurde. Diesem Trend noch hinterherzulaufen, könnte also ein wenig riskant werden. Die Aktie aber in einer Korrektur abzugreifen, sobald der Kurs an/über wichtigen Unterstützungen gedreht hat, wäre allemal einen Gedanken wert.

Quellen:
Analysten-Kursziele: https://finance.yahoo.com/quote/ORLY/analysis/

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.