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Es ist wenig mehr als drei Wochen her, dass Jungheinrich seine 2022er-Bilanz nebst 2023er-Ausblick vorlegte. Gestern Abend wurde dieser Ausblick nach oben korrigiert. Das klingt gut, nachbörslich stieg die Aktie entsprechend. Was muss für den Befreiungsschlag gelingen?
Jungheinrich ist einer der weltweit größten Hersteller von Flurförderzeugen und Lagertechnik. Eine Branche, die zwar grundsätzlich Wachstumspotenzial hat, die aber normalerweise umgehend leidet, wenn die Kunden anfangen zu sparen, weil es beim Umsatz und/oder der Marge klemmt. Das wurde auch in der am 31. März vorgelegten 2022er-Bilanz erkennbar. Der Umsatz lag zwar über dem des Vorjahres, der Auftragseingang hingegen sank, wenngleich nur relativ leicht. Es gelang zwar, den Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) trotzdem um gut sieben Prozent zu steigern. Aber das Problem lag im Ausblick:
Jungheinrich sah da eine EBIT-Spanne zwischen 350 und 400 Millionen Euro, während man 2022 386 Millionen erreicht hatte. Also bestenfalls ein kleiner Gewinnanstieg, im ungünstigen Fall aber ein Minus um knapp zehn Prozent. Auch, wenn zugleich leicht steigende Umsätze und Auftragseingänge avisiert wurden: Die Aktie fiel als Reaktion darauf binnen weniger Tage um 15 Prozent. Doch jetzt sieht die Sache eben anders aus. Am Montagabend wartete der Logistik-Spezialist nicht nur mit vorläufigen Ergebnissen zum ersten Quartal auf, sondern auch mit einer neuen 2023er-Prognose.
Das erste Quartal lief überzeugend. Der Umsatz lag gut 21 Prozent über Vorjahresquartal, der Auftragseingang immerhin minimal höher, das EBIT stieg weit überproportional, einer deutlich von 7,3 auf 9,3 Prozent gesteigerten EBIT-Gewinnmarge geschuldet, um über 50 Prozent.
Das veranlasste Jungheinrich, den Gesamtjahres-Ausblick spürbar nach oben zu korrigieren. Jetzt sieht man den Umsatz zwischen 5,1 und 5,5 Milliarden Euro (vorher 4,9 bis 5,3 Milliarden), den Auftragseingang zwischen 5,0 und 5,4 Milliarden (zuvor 4,8 bis 5,2 Milliarden). Und das EBIT, der Gewinn vor Steuern und Zinsen, soll zwischen 400 und 450 Millionen liegen. Jetzt liegt die Prognosespanne also leicht bis deutlich über dem 2022er-EBIT von 386 Millionen. Im (dünnen) nachbörslichen Handel stieg die Aktie daraufhin kräftig, auf über 32 Euro. Reicht das, um das Abwärtsrisiko zu bannen und den Weg nach oben freizugeben?
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Expertenmeinung: Sie sehen es im Chart: das würde noch nicht ausreichen. Um wirklich nach oben frei zu sein, müsste Jungheinrich über 34 Euro laufen und damit den kurzfristigen Abwärtstrend überwinden. Ideal wäre ein Schlusskurs über 34,88 Euro, dem letzten Schlusskurs, bevor der ursprüngliche Ausblick vom 31. März die Aktie in den Keller schickte.
Aber grundsätzlich würde nichts dagegen sprechen, dass der Kurs so weit anzieht, immerhin hätte man jetzt einen Ausblick auf das Gesamtjahr, wie man ihn sich wohl Ende März gewünscht und nicht bekommen hatte. Es wird spannend sein zu sehen, wie weit der Kurs heute läuft, wenn die Umsätze im regulären Handel entsprechend breiter sind und erste Analysten zu den Quartalszahlen und der angehobenen Prognose Stellung nehmen können. Für den Moment bleibt festzuhalten: Jetzt wäre der leichtere Weg der nach oben … für Short-Seller dürfte die Aktie mit diesen Zahlen wohl erst einmal nicht mehr interessant sein.

Quellenangaben: Jungheinrich erhöht Prognose für 2023, 24.4. 19:35h: https://www.jungheinrich.com/presse-events/jungheinrich-erhoeht-prognose-fuer-2023-1334514
Analysten: https://www.jungheinrich.com/investor-relations/unsere-aktie/analystenempfehlungen-1300
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