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Der Gabelstapler-Hersteller Jungheinrich legte am vergangenen Freitag eine solide Bilanz für das dritte Quartal vor. Die Aktie brach zunächst weg, erholte sich dann eindrucksvoll, fiel aber gestern erneut. Es war der Blick nach vorne, der den Anlegern missfiel, nicht der zurück.
Wehret den Anfängen, dürften sich viele Anleger gesagt haben, als der Spezialist für Logistiklösungen Jungheinrich einen Auftragseingang von 1,19 Milliarden Euro für das dritte Quartal präsentierte. Mehr als die 1,13 Milliarden im Vorjahreszeitraum, aber weniger als die im Schnitt seitens der Analysten erwarteten 1,225 Milliarden.
Das war beileibe nicht viel weniger als prognostiziert, sicher. Aber es scheint, als hätten viele den Moment gefürchtet, in dem die Rahmenbedingungen dazu führen, dass das Auftragsbuch dünner wird. Und immerhin hatte Jungheinrich im Sommerquartal 1,4 Milliarden umgesetzt, 200 Millionen mehr also, als an neuen Aufträgen hereinkam. Und auch, wenn der Blick auf dieses dritte Quartal grundsätzlich solide war, Haare fanden sich auch in dieser Suppe, denn:
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Expertenmeinung: Der Anstieg des Umsatzes von 1,2 Milliarden im Vorjahresquartal auf 1,4 Milliarden ging nicht mit steigenden Gewinnen einher. Vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag der Gewinn bei 103 Millionen, im Vorjahr waren es 104 Millionen Euro gewesen. Die Margen sind also auch schon unter Druck gekommen … dazu kommen weniger Neuaufträge herein. Und in der Kommentierung der Ergebnisse wurde das auch als eine Abkühlung der Konjunktur bzw. eine Abschwächung der Marktnachfrage formuliert.

Dass die Jungheinrich-Aktie in der ersten Reaktion am Freitag um bis zu 7,8 Prozent fiel, dann aber das Minus zum Handelsende auf etwa ein Prozent reduzierte, nur, um am Montag erneut um gut drei Prozent abzurutschen, spiegelt das Ringen zwischen denen, die die dunklen Wolken jetzt über sich wähnen und denen, die das als unbedeutende Delle ansehen, wider.
Im Moment stünden die Analysten dabei zwischen den Stühlen, denn wenngleich mehrere der zwölf Experten, die ihre Ziele nach der Quartalsbilanz neu justiert haben, diese senkten, steht die Bank of America mit einem Kursziel von 23,50 und der Einstufung „Verkaufen“ dennoch alleine da. Alle anderen Experten werten mit “Halten“ oder „Kaufen“, deren Kursziele bewegen sich zwischen 30 und 49 Euro und damit über dem aktuellen Kurs. Was sollte man tun?
Dass die Aufholjagd des Freitag keine Anschlusskäufe zeitigte, sondern am Montag umgehend erneuter Druck aufkam, ist ein Warnsignal. Zukaufen oder neu einsteigen sollte man besser erst, wenn der Befreiungsschlag nach oben durch das Überwinden der Widerstandszone 29,26 zu 30,48 Euro gelungen wäre. Aber wenn man sich ansieht, dass das nächste potenzielle Kursziel auf der Unterseite mit 23,48 Euro auf Höhe der mit Abstand bärischsten Einschätzung der Analysten läge, wäre es derzeit wohl auch eine sehr gewagte Idee, sich hier noch auf der Short-Seite positionieren zu wollen.
Quellen:
Ergebnis des 3. Quartals 2023, 10.11.2023: https://www.jungheinrich.com/presse-events/jungheinrich-im-3-quartal-2023-1457378
Analysten-Kursziele: https://www.jungheinrich.com/investor-relations/unsere-aktie/analystenempfehlungen-1300
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