Intuitive Surgical ist ein tolles Unternehmen. Das Zahlenwerk spricht eine klare Sprache und minimalinvasive Chirurgie ist definitiv ein Zukunftsthema.
Die Aktie hatte es im März 2020 sogar auf meine Einkaufsliste für den Crash geschafft und sich danach verdreifacht.
Dass man deshalb, trotz all der wünschenswerten Eigenschaften, nicht jeden beliebigen Preis auf den Tisch legen kann, sollte klar sein.
Nachdem die Aktie bereits von 360 auf 250 USD gefallen war, stellten, ob man jetzt endlich zuschlagen kann:
Intuitive Surgical: Boom und Bust. Und wieder Boom?
Das Fazit war, bezogen auf das Unternehmen, gewohnt positiv. Die Bewertung war aber auch auf diesem Niveau noch nicht attraktiv genug.
Zitat:
Das bedeutet, dass ISRG aus fundamentaler Sicht erst im Bereich zwischen 196 und 220 USD kaufenswert sein dürfte und man Verluste bis circa 170 USD einplanen muss.
Da wären wir
Inzwischen sind wir in das Zielgebiet eingetaucht und die Aktie zeigt erste Stabilisierungstendenzen, wenn es bisher auch nur ein Strohhalm ist.
Bewertungstechnisch sind wir inzwischen auf einem Niveau angekommen, welches vertretbar ist.
Durch den Gewinnsprung im Geschäftsjahr 2021 und den Kurssturz ist das KGV on mehr als 100 auf 42,5 gesunken.
Das macht natürlich einen großen Unterschied, wenngleich Intuitive Surgical (ISRG) auch jetzt noch nicht als klassisches Schnäppchen durchgeht.
Für ISRG ist das allerdings eine „gewöhnliche Bewertung“. Der Markt hat dem Unternehmen in den letzten fünf Jahren durchschnittlich ein KGV von 50 zugestanden.
Das ist eine wahre Premiumbewertung, fußt aber auf nachvollziehbaren Erwägungen.
Premiumbewertung gerechtfertigt?
Intuitive Surgical hat in den letzten Jahren eine erhebliche Beschleunigung des Wachstums erlebt.
Nach 2015 konnte man den Umsatz 2,38 auf 5,71 Mrd. USD steigern. Der Gewinn legte in diesem Zeitraum von 1,73 auf 4,66 USD je Aktie gestiegen.
Im laufenden Geschäftsjahr wird hingegen ein leicht rückläufiges Ergebnis auf 4,25 USD je Aktie erwartet.
Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen. Der Gewinn von ISRG ist seit jeher größeren Schwankungen unterlegen und war beispielsweise auch 2017 und 2020 rückläufig.
An dem zugrundeliegenden Trend ändert das wenig.
Daher werden in den Folgejahren auch wieder deutlich zweistellige Wachstumsraten erwartet.
Planbarkeit
Womöglich sind die Schätzungen aber auch zu pessimistisch. Zuletzt hat man die Erwartungen jedenfalls deutlich übertroffen.
Der Gewinn lag im ersten Quartal mit 1,13 je Aktie über den Erwartungen von 1,06 USD. Der Umsatz übertraf mit 1,49 Mrd. die Analystenschätzungen von 1,44 Mrd. USD ebenfalls.
Die Wachstumsprognose für das Geschäftsjahr wurde von 11-15% auf 12-16% leicht erhöht.
Die stetig wachsende Anzahl an installierten Da Vinci -Systemen hat dazu geführt, dass die Einnahmen des Unternehmens immer mehr einem Abo-Modell gleichen und wiederkehrender Natur sind.
Die Zahl der installierten Systeme legte um 13% auf 6.920 zu und jedes Quartal werden es rund 300 mehr.
Das führt dazu, dass der Service-Umsatz ist im ersten Quartal um 14% auf 249 Mio. USD gestiegen ist.
Die Einnahmen für Instrumente und Zubehör sind von 706 auf 810 Mio. USD gesprungen.
Im Endeffekt verdient ISRG jedes Mal mit, wenn ein entsprechender Eingriff durchgeführt wird.
Der Vollständigkeit halber…
Wer die vorangegangenen Analysen nicht gelesen hat, für den wird es womöglich noch weiteren Klärungsbedarf geben.
Was macht Intuitive Surgical denn jetzt genau?
ISRG bezeichnet sich als globalen Technologieführer im Bereich der roboterunterstützten minimalinvasiven Chirurgie. Das Unternehmen entwickelt, fertigt und vertreibt unter anderem das „Da Vinci“ System sowie ergänzende Instrumente und Zubehör, die zusammengenommen hoch entwickelte chirurgische Systeme bilden.
Salopp ausgedrückt, ist Intuitive Surgical führend im Bereich minimalinvasiver Chirurgie.
Meines Erachtens, und wohl auch aus Sicht der Patienten, ein klares Zukunftsthema, ein Wachstumsmarkt.
Steht diese Option zur Verfügung, entscheidet sich wohl kein Patient für einen regulären Eingriff.
Ferner werden die Anwendungsfelder immer zahlreicher und die Technologie dürfte auch in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen.

Das Marktumfeld ist derzeit sehr ruppig, die Volatilität ist hoch. Daher bietet es sich an, schrittweise einzusteigen und Nachkäufe von vornherein einzuplanen. Im Endeffekt sollte man das wahrscheinlich immer, ich wollte es hier aber nochmal betonen.
Eine Möglichkeit bestünde also, auf dem aktuellen Niveau einen Fuß in die Türe zu stellen und im Fall der Fälle bei an der unteren Aufwärtstrendlinie nahe 175 USD aufzustocken.
Wenn man antizyklische investieren möchte, muss man mit dieser Volatilität leben.
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