Das erste Geschäftsjahresquartal der US-Baumarktkette Home Depot läuft von Februar bis April. Mittendrin also in der Phase der unerfreulichen Zoll-Überraschungen, daher hätte man denken können, dass Home Depot starke Umsätze berichtet. Aber das war nicht der Fall.
Im Rahmen der am Dienstag vor US-Handelsbeginn vorgelegten Zahlen fanden sich Licht und Schatten. Wer sich das genauer ansah, erkannte aber schnell: Der Schatten dominierte.
So sah es zwar hervorragend aus, dass Home Depots Umsatz starke 9,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zulegte. Aber auf vergleichbarer Fläche war es dann doch ein Rückgang von 0,3 Prozent. Und diese Entwicklung läuft schon seit zwei Jahren so, nur das vierte Quartal 2024/2025, das am 31. Januar endete, bildete da eine Ausnahme.
Und auch, wenn man das ignoriert und den höheren Bruttoumsatz positiv wertet: Dafür, dass mit mehr Umsatz weniger Gewinn erwirtschaftet wurde, gibt es keine positive Interpretationsmöglichkeit. Der Gewinn pro Aktie landete bei 3,56 US-Dollar und damit unter den 3,63 US-Dollar des Vorjahreszeitraums und auch unter den 3,59 US-Dollar, die die Analysten im Schnitt erwartet hatten.
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Expertenmeinung: Das war besonders ernüchternd, weil man hätte mutmaßen können, dass das Wissen darum, dass Trumps Zoll-Strategie dazu führt, dass viele große Handelsketten, die die teuren Einfuhrzölle zahlen müssen, weniger oder nichts an Importware bestellen, zu erheblichen Vorkäufen führen würde. Die sind offenbar ausgeblieben. Und wenn die Kunden nicht versuchen, sich Ware zu sichern, von der sie fürchten, dass sie in Kürze nicht mehr verfügbar ist, dann ist das nicht gerade ein Indiz dafür, dass hier in nächster Zeit allzu viel in Sachen Wachstum passieren wird.
Dass Home Depot seine Gesamtjahresprognose trotzdem bestätigte und verkündete, seine Lieferketten breiter zu fassen, um der Zollproblematik entgegenzuwirken, half der Aktie am Ende auch nicht. Wobei die, Sie sehen es im Chart, ja keineswegs dramatisch wegrutschte, im Gegenteil, man versuchte sich an einem „hätte ja schlimmer kommen können“ und startete im Plus.

Das Problem war: Dort schloss die Aktie aber nicht. Und sie drehte genau da, wo sie hätte nach oben durchlaufen müssen, um bullisch zu werden. Der Kurs war im Vorfeld der Quartalsbilanz an die Nackenlinien-Zone der markanten, zwischen September und Februar entstandenen Schulter-Kopf-Schulter-Formation herangelaufen, hatte sich dort dann aber festgefahren.
Diese zwischen 374,28 und 382,05 US-Dollar liegende Widerstandszone wird auf der Oberseite durch die aktuell bei 386,77 US-Dollar verlaufende 200-Tage-Linie verstärkt. Zum Handelsstart versuchte man, diese Zone zu überwinden und damit für bullische Tatsachen zu sorgen, die die Schattenseiten der Bilanz in den Hintergrund gedrängt und für charttechnisch motivierte Anschlusskäufe gesorgt hätten. Aber das misslang:
Home Depot beendete den Tag mit einem bärischen Intraday-Reversal und landete unterhalb dieser so wichtigen Widerstandszone. Und da die Aktie derzeit auf Basis der unternehmenseigenen Gewinnprognose mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis um 25,2 gegenüber den 19 bis 23, die in den vergangenen fünf Jahren üblich waren, ziemlich teuer ist, wäre es in der aktuellen Gemengelage selbst dann ein Wagnis, hier einen Long-Trade zu starten, wenn das gestrige Tageshoch (389,43 US-Dollar) doch noch überboten werden sollte.
Quellen:
Ergebnis des 1. Geschäftsjahresquartals 2025/2026, 20.05.2025: https://ir.homedepot.com/news-releases/2025/05-20-2025-110127912
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