Heidelberg Materials ist einer der weltweit größten Baustoff-Hersteller. Dass dieser Konzern von dem deutschen Milliarden-Infrastrukturpaket und den steigenden Verteidigungsausgaben in der EU profitieren wird, ist klar. Aber irgendwann ist das eben eingepreist.
Heidelberg Materials erklärte gestern im Rahmen eines Kapitalmarkttages, dass man bis 2030 mit einem jährlichen Anstieg des operativen Gewinns in einer Range zwischen sieben und zehn Prozent plant. Große, jahrelang vorhaltende Entwicklungen wie die vorgenannten Infrastrukturausgaben und die Energiewende würden die Nachfrage vermutlich konstant steigern. Dem dürfte wohl kein Investor widersprechen. Aber das ist kein Argument dafür, dass eine Aktie endlos steigt. Irgendwann ist sie eben auch in einem das Wachstum begünstigenden Umfeld überbewertet. Und in diese Zone, in der die Luft nach oben eher dünn wird, hat sich diese Aktie bereits begeben.
Aktuell weist Heidelberg Materials eine Bewertung über das Kurs-/Gewinn-Verhältnis (KGV) um die 14,5 aus, basierend auf einer durchschnittlichen Analysten-Gewinnschätzung, die für 2025 einen Anstieg des Gewinns pro Aktie von 15 bis 16 Prozent erwartet. Das ist noch nicht zu teuer, sondern passt zu einem in den kommenden Jahren vermuteten Gewinnplus von sieben bis zehn Prozent jährlich. Aber es ist eben auch nicht mehr günstig genug, um die Aktie auf diesem Niveau als preisgünstig anzusehen, denn:
Expertenmeinung: Wenn der Anstieg des Gewinns tatsächlich bis 2030 in der avisierten Größenordnung weitergehen würde, käme man dann, in fünf Jahren, auf ein KGV zwischen neun und zehn. Was dann sogar eher günstig wäre, wenngleich in Relation zum Gewinnanstieg keineswegs „billig“. In etwa das Doppelte des durchschnittlichen Per-Anno-Gewinnanstiegs der kommenden zwei Jahre sieht man normalerweise beim KGV als angemessen an. Ein KGV von 14 bis 20 wäre also derzeit machbar, somit wäre, theoretisch, noch Spielraum nach oben, weil sich die Bewertung derzeit am unteren Ende dieser Range bewegt. Doch da wird ein Aspekt gerne übersehen:
Die Bewertung würde sukzessiv teurer, sofern der Heidelberg Materials-Kurs schneller zulegt als der Gewinn pro Aktie, will heißen: Sieben bis zehn Prozent Kursanstieg pro Jahr wären okay, für mehr müsste auch mehr Gewinn her. Aktuell hat die Aktie die unerwartet bessere Gewinnperspektive für das laufende Jahr bereits im Kurs eingepreist, daher stellt sich die Frage: Kann man sich hier noch den Einstieg überlegen, wenn da zukünftig nur ein Anstieg zu erwarten wäre, der nicht über dem langjährigen Schnitt des Gesamtmarkts liegt?

Sobald zu viele Marktteilnehmer diese Rechnung aufstellen, wird es nach oben hinaus eben eng. Zumal: Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt momentan um 173 Euro und wäre damit überboten. Und nur acht von 19 Experten stufen die Aktie aktuell als Kauf ein. Das sollte vorsichtig stimmen. Angenommen, es käme zu einer echten Korrektur und die Aktie würde die markante Unterstützungszone 150 zu 156 Euro ansteuern, wäre sie auf jeden Fall hoch interessant. Aber auf dem derzeitigen Kurslevel scheint die Luft nach oben eher zu dünn zu sein, um mit gutem Chance-/Risiko-Verhältnis zuzugreifen. Eine Aktie für die Watchlist!
Quellenangaben:
Analysten-Kursziele; https://finance.yahoo.com/quote/HEI.DE/analysis/
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