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Am Dienstagabend hatte die Hannover Rück das vorläufige Ergebnis für das Jahr 2022 nebst Ausblick auf 2023 vorgelegt. Ein herbes Minus von fünf Prozent am Mittwoch macht deutlich, dass da einige unzufrieden waren. Aber dass daraus eine Abwärtswende wird, ist eher fraglich.
Hätte es vielleicht ein wenig mehr sein dürfen? Sicher, positive Überraschungen erhofft man sich als Anleger immer. Aber letztlich lieferte der Rückversicherer nur ab, was im Vorfeld avisiert wurde. Ein währungsbereinigtes Umsatzplus und ein Gewinnanstieg von jeweils um die 15 Prozent waren das, was man prognostiziert hatte … und genau das bekamen die Akteure auch im Rahmen dieser Vorab-Ergebnisse. Eigentlich kein Grund, um auszusteigen. Lag es also am Ausblick?
Da avisiert die Hannover Rück ein Wachstum, das mindestens fünf Prozent betragen soll, beim Gewinn will man mindestens 1,7 Milliarden erreichen. Das klingt tadellos, das würde einen Gewinnzuwachs von mindestens 20 Prozent bedeuten … eigentlich. „Eigentlich“ deswegen, weil das Unternehmen ab diesem Jahr nach einem neuen System namens IFRS 17 bilanzieren muss und man nicht so wirklich abschätzen kann, in wie weit das die Berechnung des Gewinns beeinflusst. Aber auch, wenn es auf vergleichbarer Bilanzierungsebene weniger würden: Wäre das eine Basis, um auch auf mittelfristiger Ebene den Daumen über der Aktie zu senken?
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Expertenmeinung: Kurzfristig könnte das gestrige Minus, durch das eine Anfang Dezember begonnene Toppbildung vollendet wurde, durchaus weitere Abgaben nach sich ziehen. Aber rein von der fundamentalen Ausgangslage her müsste eine solche Abwärtsbewegung nicht allzu weit führen, um die Aktie für Käufer wieder interessant zu machen.
Angenommen, es gelänge ein Gewinnplus um die 20 Prozent im Jahr 2023, käme die Aktie auf ein Kurs/Gewinn-Verhältnis um 12,6. Das ist zwar für Rückversicherer nicht billig, aber auch nicht gerade überbewertet. Dazu gesellt sich eine in Relation zum Gesamtmarkt regelmäßig überdurchschnittliche Dividendenrendite und vor allem der Umstand, dass ein Rückversicherer in einem Umfeld, das eher rezessiv ist, zugleich aber steigende Renditen am Kapitalmarkt ausweist, durchaus zu den eher „sicheren Häfen“ zu rechnen wäre.
Daher wäre es zwar allemal denkbar, dass dieses vollendete Topp den Kurs bis hinunter in die nächste charttechnische Auffangzone trägt, die Käufer dort aber zurückkommen, zumal es sich da um eine recht robuste Zone von mittelfristiger Bedeutung handelt, die als „Fallschirm“ funktionieren kann:
Es geht um den Bereich zwischen 158 und 166 Euro, zusammengesetzt aus dem markanten Zwischenhoch des Monats September, der mittelfristigen Aufwärtstrendlinie und der 200-Tage-Linie, die diese Zone nach unten abschließt. Hier ggf. die Hand aufzuhalten wäre, zumal die Aktie dann von der Bewertung her noch ein wenig günstiger wäre, allemal eine Überlegung wert.

An der Börse geht es nicht immer nur aufwärts, oft gibt es auch Phasen mit fallenden Kursen und hoher Volatilität.
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