Deutsche Telekom Aktie Prognose Deutsche Telekom: Wo klemmt’s hier?

News: Aktuelle Analyse der Deutsche Telekom Aktie

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen der Deutsche Telekom Aktie

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Als die Deutsche Telekom-Tochter T-Mobile US vor zweieinhalb Wochen tadellose Zahlen zum 2. Quartal vorlegte, griff man bei der „Mutter“ beherzt zu und verteidigte dadurch wichtige charttechnische Unterstützungen. Jetzt, nach den eigenen Zahlen, sind sie gebrochen.

So, wie die US-Tochter wächst, wächst die Mutter nicht, das unterstrichen die vorgelegten Zahlen zum 2. Quartal deutlich. Die Deutsche Telekom erreichte im Vergleich zum Vorjahresquartal ein Umsatzplus von 1,0 Prozent. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte um 0,9 Prozent zu, das bereinigte Ergebnis pro Aktie stieg von 0,50 Euro im Vorjahreszeitraum auf 0,51 Euro. Da kommt einem das Wort „Wassertreten“ in den Sinn. Zumal die Telekom zwar die 2025er-Gesamtjahresprognose für das bereinigte EBITDA anhob. Aber nach „rund 45 Milliarden“ heißt es jetzt nur „mehr als 45 Milliarden“. Und der Gewinn pro Aktie wird unverändert bei 2,00 Euro gesehen.

Das war keine unmittelbare Motivation, bei der Aktie zuzugreifen, keine Frage. Aber waren diese Ergebnisse auch mager genug, um auszusteigen und das sogar jetzt noch zu erwägen?

Expertenmeinung: Die Analysten hatten im Schnitt mit diesen Ergebnissen gerechnet. Wenn, dann hatten einige Marktteilnehmer insgeheim höhere Erwartungen, aber eine gerissene Prognose war das nicht. Und es ist interessant, was auf die Ergebnisse hin von Analysten an neuen Kurszielen vergeben wurde. Denn die lagen zwischen 35,40 und 43,50 Euro und damit durchweg klar über dem Kurs … auch über dem, den die Aktie am Tag vor der Vorlage der Zahlen sah.

Ein bisschen ambitioniert wirken die höheren dieser Kursziele schon, wenn man sich die Bewertung ansieht, denn auf Basis dieser Gewinnprognose von 2,00 Euro pro Aktie hätten wir hier jetzt ein Kurs-/Gewinn-Verhältnis von 15. Das ist nicht teuer, aber auch nicht billig genug, um für die Aktie, zumindest in den nächsten Monaten, Kurse über 40 Euro zu sehen. Aber wenn die Experten einigermaßen richtig liegen mit ihrer Vermutung, dass der Gewinn pro Aktie in den kommenden zwei Jahren jeweils um die zehn Prozent zulegt, ist ein Kurs-/Gewinn-Verhältnis von 15 noch keineswegs so hoch, dass für den Kurs nicht Luft nach oben wäre.

Dies in Kombination mit dem Umstand, dass die Zahlen zwar mager, aber eigentlich so erwartet waren, ist zwar kein Grund, um hier umgehend zuzugreifen, bevor die Aktie nicht sehr klar aus der charttechnischen Gefahrenzone heraus wäre. Wozu sie idealerweise über die März-Abwärtstrendlinie bei 33,30 Euro laufen müsste.

Deutsche Telekom Aktie: Chart vom 08.08.2025, Kurs 29,50 Euro, Kürzel: DTE | Online Broker LYNX
Deutsche Telekom Aktie: Chart vom 08.08.2025, Kurs 29,50 Euro, Kürzel: DTE | Quelle: TWS

Aber es ist eben auch keine Gemengelage, in der man jetzt noch aussteigen müsste … zumindest nicht, solange die nächstliegende und markante, durch das April-Crash-Tief definierte Unterstützung bei 28,45 Euro einigermaßen hält. Darunter müsste man sich sicherheitshalber einen zeitweiligen Verkauf überlegen, weil dann bärische Trader kurzfristig mehr Druck machen könnten. Aber vor allem boten diese Ergebnisse keine Basis, um bei der T-Aktie jetzt noch neu auf Baisse zu setzen.

Quellen:
Ergebnis des 2. Quartals 2025, 07.08.2025: https://www.telekom.com/de/medien/medieninformationen/detail/bericht-zum-zweiten-quartal-2025-1094874

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

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Die Quartalszahlen waren mal wieder hervorragend. Und die Aktie der Deutschen Telekom stieg daraufhin. Dass es dabei nicht um die Telekom selbst, sondern um die Tochter T-Mobile US ging, war zweitrangig, denn die ist weiterhin die „Cash Cow“. Und das Chartbild? Bullisch.

Eigentlich ist ja auch der US-Telefonmarkt gesättigt, die Marktanteile verschieben sich immer nur ein wenig. Aber bei diesem Wenigen ist T-Mobile US auffallend oft auf der Seite der Gewinner dabei. Auch gestern nach US-Handelsende vermochte die Telekom-Tochter wieder zu glänzen.

T-Mobile US setzte im zweiten Quartal 21,04 Milliarden US-Dollar um (Vorjahr 19,77 Mrd. Prognose 21,04 Mrd.) und verdiente 2,84 US-Dollar pro Aktie (Vorjahr 2,49 US-Dollar, Prognose 2,68 US-Dollar). Zugleich gelang es, 830.000 neue Mobilfunk-Kunden zu gewinnen, auch das war mehr, als seitens der Analysten im Schnitt erwartet. Aber warum muss deswegen die Aktie des Mutterkonzerns in Deutschland anziehen?

Expertenmeinung: Weil die Telekom satte 57 Prozent Anteil an T-Mobile US behalten hat. Damit hat man einen maßgeblichen Anteil an den auszuschüttenden Dividenden. Und das ist es, worauf die Marktteilnehmer am Donnerstag bei der T-Aktie reagierten. Nun sollte man zwar im Hinterkopf behalten, dass positive Impulse im Chartbild so lange „vorläufig“ sind, bis die Telekom selbst ihre Zahlen zum zweiten Quartal bzw. zum ersten Halbjahr vorgelegt hat, was für den 7. August geplant ist. Aber für den Moment hat die starke Vorstellung von T-Mobile US dafür gesorgt, dass die T-Aktie genau da gedreht hat, wo sie aus Sicht des bullischen Lagers drehen musste.

Wie wichtig T-Mobile für die Telekom ist, zeigte sich zuletzt im Juni, als Gerüchte umgingen, dass T-Mobile CEO Mike Sievert angeblich vorzeitig ausscheiden wolle. Da man den charismatischen Chef eng mit dem Erfolg des US-Unternehmens verknüpft, schickte das die T-Mobile-Aktie ebenso wie die T-Aktie im Juni zu Boden. Danach ging der Kurs der T-Aktie in eine Seitwärtsbewegung über, die zuletzt die mittelfristige, aus dem Frühjahr 2024 stammende Aufwärtstrendlinie touchierte, von der sich der Kurs nicht lösen konnte – bis gestern.

Deutsche Telekom Aktie: Chart vom 24.07.2025, Kurs 32,02 Euro, Kürzel: DTE | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Deutsche Telekom Aktie: Chart vom 24.07.2025, Kurs 32,02 Euro, Kürzel: DTE | Quelle: TWS

Der Rückenwind der T-Mobile-Zahlen sorgte dafür, dass die Telekom-Aktie aus der vorherigen Seitwärts-Spanne nach oben ausbrach und dabei in einem Aufwasch gleich die 200-Tage-Linie zurückeroberte. Was neben den T-Mobile-Zahlen auch dadurch befördert worden sein dürfte, dass Mike Sievert in einem CNBC-Interview am Mittwochabend unterstrich, dass er sicherlich ein wenig langsam machen, aber keineswegs einfach alles hinwerfen werde.

Kurzfristig wäre die T-Aktie dadurch jetzt bullisch. Ob es auch für ein mittelfristig positives Signal reicht, werden wohl die eigenen Zahlen am 7. August zeigen, dazu müsste die Aktie über die vom bisherigen Jahreshoch (35,91 Euro) ausgehende Abwärtstrendlinie hinaus, die momentan bei 33,45 Euro verläuft. Aber ein Anfang ist jetzt immerhin gemacht!

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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Die Telekom-Aktie war bis Anfang März ein echter Dauerläufer im DAX. Dann kamen die Zoll-Wirren, aber seit dem April-Tief ging es wieder in Richtung Jahreshoch. Das sah alles recht gut aus, aber jetzt kommt auf einmal erheblicher Druck auf. Was ist da los?

Es geht ein Gerücht um, das ist da los. Und es geht nicht einmal um die Deutsche Telekom selbst, sondern um die US-Tochter T-Mobile US. Trotzdem hat die Sache „Pfeffer“. Denn seit Anfang der Woche wandert das Gerücht durch die Wirtschaftspresse, dass T-Mobile-Chef Mike Sievert seinen bis 2028 laufenden Vertrag vorzeitig beenden oder doch zumindest eine Auszeit nehmen wolle, vielleicht noch in diesem Jahr, vielleicht im nächsten.

Weder weiß man, was Sievert selbst dazu sagt, noch haben T-Mobile oder die Deutsche Telekom dazu Stellung bezogen. Sonst gab es zur Telekom aber keinerlei Nachrichten, zudem liegen der Beginn des Abgabedrucks und dieses Gerücht zeitlich zusammen. Die Abgaben hängen damit also zusammen. Aber wieso sollte das Druck auf die T-Aktie auslösen?

Expertenmeinung: Weil Mike Sievert die Schlüsselfigur bei T-Mobile ist. Er war es, der entscheidend dazu beitrug, dass aus dem einstigen Sorgenkind der Telekom deren „Cash Cow“ wurde. Das beeindruckende Wachstum von T-Mobile trägt sehr zum Anstieg des Gewinns bei der Deutschen Telekom bei. Da wird eben immer noch Wachstum erreicht … und wenn der dafür so entscheidende Chef nicht mehr da ist, könnte es anders laufen. Könnte, aber muss nicht. Außerdem ist es ein Unterschied, ob Sievert vorzeitig aussteigt oder nur eine längere Auszeit nimmt. Und es ist, wie gesagt, bislang auch noch ein reines Gerücht.

Deutsche Telekom Aktie: Chart vom 12.06.2025, Kurs 31,18 Euro, Kürzel: DTE | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Deutsche Telekom Aktie: Chart vom 12.06.2025, Kurs 31,18 Euro, Kürzel: DTE | Quelle: TWS

Damit wäre der Gedanke erlaubt, ob sich der damit einhergehende Druck auf die „Mutter“ Deutsche Telekom nicht eher über kurz als über lang verflüchtigt, wenn verkauft hat, wer daraufhin verkaufen wollte. Zumal die Analysten für die T-Aktie mehrheitlich bullisch eingestellt sind. 15 von 17 Analysten sehen die Aktie als einen Kauf an. Und das durchschnittliche Kursziel liegt mit derzeit 37,70 Euro recht deutlich über dem letzten Schlusskurs. Hinzu kommt:

Die Aktie wäre ab jetzt charttechnisch recht solide unterstützt. Zwar sieht das Gesamtbild jetzt verdächtig nach einem Topp aus. Aber vollendet wäre das nur, wenn der Kurs durch die jetzt anstehenden, potenziellen Auffanglinien rutscht. Und vor allem zwei Linien dürften da schwer zu knacken sein. Zum einen die im Chart dick schwarz hervorgehobene 200-Tage-Linie bei momentan 30,53 Euro, zum anderen das April-Tief bei 28,45 Euro, als die Aktie die da noch tiefer laufende 200-Tage-Linie bravourös verteidigte.

Solange dieses April-Tief nicht klar gebrochen ist, haben die Bären hier nichts zu verdienen. Und momentan gäbe es keinen Grund, darauf oberhalb dieser Unterstützungen zu wetten. Im Auge behalten sollte man diese für die Vollendung eines Topps entscheidende Linie aber besser trotzdem, nicht umsonst heißt es an der Börse immer wieder: „Unverhofft kommt oft“!

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Die Deutsche Telekom legte zur Wochenmitte ihr 2024er-Ergebnis nebst Ausblick auf 2025 vor und wurde daraufhin mit -3,26 Prozent Tagesverlierer in einem ansonsten starken DAX. Hat die in der Spitze über 65 Prozent ausmachende Rallye seit April 2024 ihr Ende gefunden?

Der Grund dafür, dass die T-Aktie aus dem Kordon der fast durchweg steigenden deutschen Blue Chips ausbrach, lag darin, dass nicht nur das 2024er-Ergebnis im Vergleich zu den vorherigen Erwartungen gemischt ausfiel, sondern man zudem auch noch vom Ausblick enttäuscht war. Konkret stellte sich das so dar:

Der Umsatz legte um 3,4 Prozent auf 115,8 Milliarden Euro zu, nur marginal über der durchschnittlichen Prognose von 115,6 Milliarden. Der um Sonderfaktoren bereinigte, operative Gewinn (EBITDA) landete mit +6,2 Prozent bei 43,0 Milliarden und damit leicht unter der Konsens-Prognose. Erfreulich war, dass der Nettogewinn (Konzernüberschuss) mit 9,4 Milliarden Euro doch ein wenig deutlicher über der Prognose von im Schnitt 9,16 Milliarden lag, aber:

Zum einen gibt es nach starken Aufwärtsbewegungen, wie sie die T-Aktie seit Ende Januar zeigte, meist mit dem Kurs mitsteigende Erwartungen, so dass das, was das Gros der Trader insgeheim erwartet (sog. Flüster-Schätzungen / Whisper Numbers), meist über den offiziellen Prognosen liegt. Zum anderen lag der Ausblick unter den Erwartungen, das wog schwerer als der leicht besser ausgefallene Nettogewinn:

Mit einer Prognose von 44,9 Milliarden Euro für das bereinigte EBITDA läge der Konzern nur 4,4 Prozent über dem operativen Gewinn von 2024. Erwartet hatten die Experten im Schnitt 46 Milliarden. Das Ergebnis pro Aktie sieht die Telekom bei 2,00 Euro, die Analysten waren im Schnitt von 2,10 Euro ausgegangen. Hinzu kommt, dass die für 2024 avisierte Dividende zwar mit 0,90 Euro die bisher höchste ist, man aber eigentlich mit 1,00 Euro gerechnet hatte.

Expertenmeinung: Alles also nicht so üppig. Und auch, wenn das, was da gemeldet und avisiert wurde, nicht allzu deutlich unter den Erwartungen liegt: Bei einer Aktie, die derart weit gelaufen ist, können auch nur leicht verfehlte Erwartungen schwer wiegen. Die Frage ist, ob man da auch wirklich nennenswert negativ reagiert, dem Minus des Mittwochs also weitere Abgaben folgen.

Sieht man sich die Bewertung an, lag das Kurs/Gewinn-Verhältnis am per Dienstag erreichten, bisherigen Jahreshoch auf Basis dieser für 2025 avisierten 2,00 Euro Gewinn pro Aktie mit 17,5 eher hoch. Wenn man davon ausgeht, dass das Gewinnwachstum in diesem und im nächsten Jahr prozentual wohl einstellig ausfällt. Denkbar wäre eine Korrektur also allemal, zumal diejenigen, die seit Ende Januar in die Rallye hinein eingestiegen sind, in kurzer Zeit allerhand Gewinn erzielt haben, von dem nach wie vor einiges mitzunehmen wäre.

Deutsche Telekom Aktie: Chart vom 26.02.2025, Kurs 33,84 Euro, Kürzel: DTE | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Deutsche Telekom Aktie: Chart vom 26.02.2025, Kurs 33,84 Euro, Kürzel: DTE | Quelle: TWS

Aber bislang ist das, was die Zahlen im Chartbild bewirkt haben, eben noch kein Beinbruch. Der Rücksetzer erfolgte ausgehend vom höchsten Kurs seit 24 Jahren, der Schlusskurs lag sogar etwas über dem Eröffnungskurs und die obere Begrenzungszone dieses im Chart zu sehenden, sich keilförmig weitenden Trendkanals hielt.

Und da die T-Aktie den Ruf genießt, in wackligen Marktphasen eine Art „sicherer Hafen“ werden zu können, kann das, sofern sich die Lage insbesondere in Bezug auf die US-Wirtschafts- und Außenpolitik zuspitzt, der Aktie helfen zu vermeiden, was das Risiko einer größeren Korrektur mit erstem Ziel bei 30,78 Euro erheblich vergrößern würde:

Ein Schlusskurs unter dem gestrigen Tages-Verlaufstief von 33,22 Euro und damit doch der Fall zurück in diese Keilformation. Sollte das passieren, könnte es kurzfristig bei der T-Aktie ungemütlich werden. Dies zu verhindern, hätten die Bullen jetzt noch in der Hand.

Quellenangaben: Ergebnis 4. Quartal und Gesamtjahr 2024, 26.02.2025: https://www.telekom.com/resource/blob/1085920/96ef73311e1de05ad80c8357aeb2bec6/dt-24q4-medieninformation-data.pdf

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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Wer sich erinnert, dass die Telekom-Aktie einst für kurze Zeit mehr als 100 Euro gekostet hat, könnte angesichts der laufenden Rallye der Aktie von diesen alten Höhen träumen. Aber Käufe auf Basis der Hoffnung, einen sicheren Hafen zu finden, sind kein gutes Hausse-Argument.

Am Montagmorgen war die T-Aktie eine von nur zwei DAX-Titeln, die im Plus notierten, und erreichte dabei den höchsten Kurs seit 24 Jahren. Der Hintergrund ist klar: Der DAX eröffnete mit einer herben Abwärts-Kurslücke, weil man offenbar vorher nicht glauben wollte, was man hätte ahnen müssen: dass Donald Trump mit seinen Aussperr-Zöllen ernst macht. Und da er Europa zwar nicht umgehend mit „bedacht“ hat, aber klar als potenzielles Ziel von höheren Zöllen angesprochen hatte, wurde zum Wochenstart so einiges gleich zu Handelsbeginn fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel.

Die einen verfrachteten das freigewordene Kapital aufs Konto, andere schichteten um, dorthin, wo man mutmaßt, dass da nicht viel anbrennen kann. Und wenn Anleger nach solchen vermeintlich „sicheren Häfen“ suchen, ist die Deutsche-Telekom-Aktie nie weit. Die Frage ist: Ist sie das denn auch, ein „sicherer Hafen“?

Expertenmeinung: Keine Aktie ist wirklich „sicher“ in der Hinsicht, dass sie nicht auf einmal doch massiv fallen könnte, weil z. B. die robust geglaubte Branche unter unvorhergesehenen Druck gerät, man unternehmensintern falsche Entscheidungen trifft oder sie einfach alleine wegen der Käufe derer, die meinen, dass ihr Geld hier sicherer wäre als anderswo, zu teuer wurde und Opfer bärischer Trader wird. Aber im Fall der T-Aktie ließe sich festhalten:

Eine zwingend schlechte Idee, hier lieber etwas mehr und bei konjunktursensiblen Branchen etwas weniger zu halten, ist das nicht. Denn auch wenn die Aktie seit dem letzten Frühjahr stark gelaufen ist und der Fächer an Aufwärtstrendlinien deutlich macht, dass die Dynamik zugenommen hat: Die Telekom-Aktie ist bislang noch nicht überbewertet und bietet eine für den DAX überdurchschnittliche Dividende. Und sie ist in der Tat weit weniger konjunktursensibel als die meisten anderen DAX-Titel.

Hinzu kommt, dass die kräftige Aufwärtsbewegung in der vergangenen Woche ein solides Fundament hat: Die Tochter T-Mobile US, an der die Telekom gut 50 Prozent hält, hat überzeugende Quartalszahlen und einen optimistischen Ausblick abgeliefert. Und von den zügig wachsenden Gewinnen bei T-Mobile US profitiert eben auch die Telekom als größter Aktionär. Grundsätzlich wäre die T-Aktie also mehr als nur eine Verlegenheitslösung, die nur dann läuft, wenn den Käufern nichts Besseres einfällt oder sie nervös werden. Aber:

Deutsche Telekom Aktie: Chart vom 03.02.2025, Kurs 32,54 Euro, Kürzel: DTE | Online Broker LYNX
Deutsche Telekom Aktie: Chart vom 03.02.2025, Kurs 32,54 Euro, Kürzel: DTE | Quelle: TWS

Die Aktie ist im oberen Begrenzungsbereich des seit Monaten laufenden, sich keilförmig ausweitenden Aufwärtstrendkanals angekommen. Der positive Aspekt der guten T-Mobile US-Zahlen ist bereits eingepreist und nach einem solchen Anstieg werden letzten Endes wohl auch gute Ergebnisse bei der Deutschen Telekom selbst eskomptiert. Zwar wäre chart- wie markttechnisch noch ein wenig Luft nach oben, aber auch bei Aktien wie diesen wäre man besser beraten, lieber in Korrekturen hinein einzusteigen. Und die bleiben, auch wenn man bisweilen länger warten muss, als es einem lieb ist, nie aus.

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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