Moderate Bewertung, gute Dividendenrendite, robustes Geschäftsfeld, bullische Analysten: Die Aktie der Deutschen Telekom hätte alles, was es für einen stabilen Aufwärtstrend braucht. Nur den Aufwärtstrend, den gibt es nicht. Wo klemmt es hier, was hält die Anleger fern?
Es ist vor allem die seit dem Frühjahr vorhandene Abwärtstendenz selbst. Im Gegensatz zum Gesamtmarkt ist die T-Aktie fast wieder auf den Level des April-Tiefs zurückgekommen. Andere Aktien haussieren, diese nicht: Wer trendkonform agiert, bleibt folgerichtig außen vor. Also bräuchte es gute Argumente, um diesen Bann zu brechen, sprich:
Es muss etwas her, das dazu führt, dass „First Mover“ daherkommen, die diese Abwärtstendenz sprengen. Gelingt das, kommen andere nach, vor allem, wenn die entscheidende Widerstandszone zwischen der 200-Tage-Linie bei derzeit 31,72 Euro und der mittelfristigen Abwärtstrendlinie bei 32,55 Euro bezwungen würde.

Nur kommt eben derzeit kein Argument für die Bullen. Zwar war die Aktie bis Ende vorvergangener Woche trotzdem gut dabei, sich wieder nach oben zu orientieren. Aber dann kamen Nachrichten, die die Sandburg des bullischen Lagers umgehend dem Erdboden gleichmachten. Und das nicht einmal von der Telekom selbst, sondern von der Tochter T-Mobile US.
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Expertenmeinung: Die Aktie der US-Tochter sackte zu Beginn vergangener Woche kräftig durch, weil das Musk-Unternehmen Starlink zahlreiche Satellitenfrequenzen von Echostar gekauft hat, die den etablierten Mobilfunkanbietern dadurch für eine künftige Expansion fehlen würden. Das drückte die Aktien von AT&T, Verizon … und eben von T-Mobile US. Und da die Mutter Deutsche Telekom hier eine immense Beteiligung hält, kam sie gleich mit unter den Hammer. Irgendwas, so scheint es, wenn sich ein Abwärtstrend erst einmal festgesetzt hat, ist halt immer.
Dass sich die Käufer seither über die gesamte Woche nicht mehr blicken ließen, liegt an zwei Aspekten. Zum einen erwarten die Analysten bei der Telekom für das laufende Jahr einen gegenüber 2024 leicht sinkenden Gewinn pro Aktie. Was die Bewertung auf diesem Kurslevel zwar trotzdem nicht teuer macht, aber es ist eben auch kein Argument, das einem den Einstieg versüßen würde. Zum anderen drehte der Kurs aus charttechnischer Sicht genau da nach unten ab, wo es am meisten wehtat: Kurs vor einem Befreiungsschlag, am unteren Ende der vorgenannten, entscheidenden Widerstandszone 31,72 zu 32,55 Euro.
Fazit: Grundsätzlich hätte die Aktie Luft nach oben. Die Mehrheit der Analysten hebt hier den Daumen, das durchschnittliche Kursziel der Experten liegt mit aktuell 37,58 Euro meilenweit über dem momentanen Kurs. Aber der Trend weist eben abwärts. Zumindest noch. Hier haben wir ein fallendes Messer, das zwar keines sein müsste, aber eben dennoch eines ist, daher:
In die Watchlist gehört die T-Aktie allemal. Aber ins Depot gehört sie erst, wenn diese Abwärtstrendlinie bezwungen ist!
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